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Sant Andrea cata Barbara war eine romische Titelkirche auf dem Esquilin sudostlich der Basilika Santa Maria Maggiore Sie wurde seit dem 15 Jahrhundert dem Verfall uberlassen und um 1930 bei der Neubebauung des Quartiers zwischen den heutigen Strassen Via Carlo Alberto und Via Napoleone III abgerissen und durch die Russische katholische Kirche Sant Antonio Abate all Esquilino ersetzt Sant Antonio Abate all Esquilino mit dem noch erhaltenen romanischen Stufenportal von Sant Andrea cata Barbara Inhaltsverzeichnis 1 Lage Patrozinium Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Patrozinium Geschichte BearbeitenDie Kirche stand im XV romischen Rione Esquilino wo sich damals viele Adelspalaste befanden Im Jahr 470 wurde sie dem Apostel Andreas geweiht und erhielt den Namen basilica apostoli Andreae iuxta basilicam sanctae Mariae Ende des 6 Jahrhunderts hiess sie basilica S Andreae apostoli post praesepe womit wieder die Nahe zu S Maria Maggiore mit der dort verwahrten Krippe von Betlehem hervorgehoben wurde Der seit dem 8 Jahrhundert gebrauchliche Name Sant Andrea cata Barbara lat S Andreas cata Barbara soll auf eine Tochter namens Barbara des romischen Gouverneurs von Syrakus Venantius zuruckgehen die unmittelbar neben der Kirche einen Konvent Kloster gegrundet hatte wobei der Zusatz cata von vocata genannt zur Unterscheidung von anderen Andreaskirchen der Stadt gedient habe Als weitere Bezeichnungen sind zu nennen basilica beati Andreae apostoli quae appellatur cata Barbara patricia um 800 S Andrea in Piscin ul a anlasslich der Errichtung eines Antoniushospitals 1266 neben der Kirche 1686 wird die Kirche S Andrea cata Barbara als Ruine beschrieben 1 1929 ubernahm die romische Kurie den Gesamtbesitz der ehemaligen Andreaskirche mit Kloster und Hospital und ermoglichte damit archaologische Grabungen nach deren Auswertung wurden die Gebaudereste und Fundamente entfernt Heute steht dort der Gebaudekomplex des von Papst Pius XI gegrundeten Pontificium Collegium Russicum mit der Kirche Sant Antonio Abate all Esquilino nbsp Raub des Hylas Wandschmuck aus der der Empfangshalle des Iunius Bassus 2 Viertel 4 Jh heute Rom Museo Nazionale Romano nbsp Tiger schlagt ein Kalb Wandschmuck aus der Empfangshalle des Iunius Bassus heute Rom Musei CapitoliniBeschreibung BearbeitenDie Kirche entstand um 470 durch Umwandlung der Empfangshalle aula eines spatantiken Stadtpalastes den sich der Konsul Iunius Annius Bassus 2 Vater des 359 als Christ verstorbenen Stadtprafekten Iunius Bassus Theotecnius im Jahr 331 auf dem Mons Cispius hatte bauen lassen Ein spaterer Eigentumer der kaiserliche General Flavius Valila Theodosius gestorben vor 483 vermachte das Anwesen testamentarisch dem Papst Simplicius der die ehemalige Empfangshalle in eine einschiffige Kirche umbauen liess Die Empfangshalle mit grossen Rundbogenfenstern hatte eine Apsis und eine Vorhalle mit zwei seitlichen Apsiden Durch uberlieferte Architekturzeichnungen ist bekannt dass die Halle eine besonders reiche Innenausstattung besass insbesondere eine kostbare Wandverkleidung aus Buntmarmor Opus sectile und Glasmosaik wovon sich vier grosse Marmortafeln mit figurlichen Motiven erhalten haben Kapitolinische Museen und Palazzo Massimo 3 Diese Innenausstattung mit den vorchristlichen Motiven wurde fur das Kircheninnere beibehalten aber durch ein christliches Apsismosaik um 470 erganzt Obwohl das Mosaik nicht erhalten blieb ist das Motiv durch historische Zeichnungen uberliefert Christus mit Kreuznimbus Segensgestus und Gesetzesrolle steht auf dem Paradiesberg mit den vier Stromen zu seiner Seite huldigen ihm Petrus und Paulus sowie vier weitere Apostel unter ihnen auch Andreas der als Titelheiliger aber nicht besonders hervorgehoben ist Das Mosaik wird gerahmt durch eine mit Blumen geschmuckte Lorbeergirlande 4 Literatur BearbeitenHugo Brandenburg Die fruhchristlichen Kirchen in Rom vom 4 bis zum 7 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2013 S 236f und 338 Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 1 Hollinek Wien 1967 S 404ff Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Herder Freiburg 2 Auflage 2017 S 269 273 Weblinks Bearbeitenhttps www romanoimpero com 2017 07 basilica giunio basso html Imperium Romanum Basilica Giunio BassoEinzelnachweise Bearbeiten Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 1 Wien 1967 S 404ff The Prosopography of the Later Roman Empire Cambridge University Press Cambridge 1971 ISBN 0 521 07233 6 S 154 155 Hugo Brandenburg Die fruhchristlichen Kirchen in Rom vom 4 bis zum 7 Jahrhundert Regensburg 2013 S 237 Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Freiburg 2 Auflage 2017 S 269ff mit Grundriss Architekturzeichnung Kopien von Wandverkleidung und Apsismosaik 41 896972 12 500417 Koordinaten 41 53 49 1 N 12 30 1 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sant Andrea cata Barbara amp oldid 234425852