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Sir Samuel Hughes KCB PC 8 Januar 1853 in Clarington Canada West heute Ontario 24 August 1921 in Lindsay Ontario war ein kanadischer Miliz General und Politiker der Konservativen Partei der von 1911 bis zu seiner Entlassung 1916 als kanadischer Minister fur die Miliz und fur Verteidigung im ersten Kabinett Borden amtierte Sam Hughes 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHughes war der Sohn eines in den 1840ern aus Irland emigrierten Vaters der seinen Lebensunterhalt als Landwirt und Lehrer verdiente und die Tochter eines in Kanada stationierten britischen Artillerieoffiziers geheiratet hatte Die Familie hatte vier Sohne von denen Samuel der drittalteste war und sieben Tochter Sam besuchte in Durham die Schule und wurde auch zu Hause unterrichtet wobei er besonderes Interesse am Lesen von Reiseberichten und Schilderungen militarischer Kampagnen zeigte Als Heranwachsender begeisterte er sich auch fur Sport Fischen und die Jagd Ab dem 16 Lebensjahr besuchte er die Toronto Normal School um fur den Beruf des Lehrers ausgebildet zu werden 1872 heiratete er seine erste Frau die Tochter eines Farmers In dieser Zeit arbeitete er als Eisenbahnarbeiter in Wisconsin USA Nach dem fruhen Tod seiner Frau kehrte er nach Kanada zuruck und heiratete 1875 erneut diesmal die Tochter eines finanziell gutsituierten Farmers und liberalen MPs fur den Wahlkreis Durham West Die junge Familie zog nach Toronto wo einer von Sams Brudern Schulinspektor war Nach einer kurzen Anstellung in einer Anwaltskanzlei nahm Hughes eine Stelle am Toronto Collegiate Institute an wo er Geschichte und Englisch unterrichtete Er belegte in dieser Zeit Kurse an der University of Toronto um sich in Geschichte und modernen Sprachen weiterzubilden und ein Zertifikat fur den Einsatz als Schulinspektor zu erwerben Hughes war seit 1866 Mitglied der kanadischen Miliz und erreichte bis 1878 den Rang eines Captain Im Jahre 1885 gab den Lehrerberuf auf und erwarb eine Zeitung den Victoria Warder eine in Lindsay erscheinende Tageszeitung mit konservativer Ausrichtung Er genoss das Vertrauen der konservativen Regierung von John Macdonald die er als Chefredakteur und Herausgeber tatkraftig unterstutzte In dieser Zeit grundete er die Victoria County Rifle Association und wurde Mitglied der lokalen Handelskammer einer Freimaurerloge der Oddfellows sowie des Oranier Ordens 1888 gehorte er der dem Provinz Organisationskomitee der Imperial Federation League an die sich fur eine enge Bindung Kanadas ans britische Mutterland einsetzte In seiner Zeitung vertrat der vom Presbyterianismus zum Methodismus konvertierte Hughes imperialen Zentralismus und strikten Abolitionismus 1891 trat er im Wahlkreis Victoria North gegen den liberalen Kandidaten John Barron erstmals zu einer Unterhauswahl an verlor aber deutlich Hughes liess sich davon aber nicht beeindrucken und erreichte per Petition eine Nachwahl die er Anfang 1892 gegen Barron gewann Er behielt seinen Parlamentssitz bis 1921 Er zahlte anfangs zu den Hinterbanklern seiner Partei machte aber schon fruh durch Redebeitrage auf sich aufmerksam Darin ging es etwa um die Abwehr des Versuchs ein katholisches Separatschulsystem in Manitoba einzufuhren Manitoba Schulfrage daneben um Verteidigungsfragen wobei er sich klar gegen die permanente Miliz positionierte 1894 lieferte er sich eine vielbeachtete Fehde mit dem Kommandanten der kanadischen Miliz Ivor Herbert Er unterstutzte den Premierminister John Thompson war aber wenig begeistert uber dessen Vorganger John Abbott oder Nachfolger Mackenzie Bowell und begrusste die Ruckkehr Charles Tuppers der die Tories in der Unterhauswahl 1896 fuhrte Die Konservativen verloren die Wahl klar nach Sitzen wenn auch nicht im Volksvotum und Hughes konnte seinen Sitz nur relativ knapp behaupten In der Folgezeit litt der Warder unter einem Ruckgang der Anzeigeneinnahmen und Hughes gab das Zeitungsgeschaft 1898 komplett auf um seine Schulden zu begleichen Er fand Trost in seiner Milizkarriere die ihm 1897 die Beforderung zum Lieutenant Colonel und den Befehl uber das 45th Battalion gebracht hatte Erst Jahre spater gelang ihm uber Anteile an Olkonzernen wieder ein finanzieller Aufstieg Beim Ausbruch des Zweiten Burenkrieges in Sudafrika 1899 schrieb Hughes an den britischen Kolonialminister Joseph Chamberlain und den kanadischen Verteidigungsminister Frederick William Borden um sich fur einen Kommandoposten anzubieten Er uberging dabei bewusst den Chef der Miliz den britischen Major General Edward Hutton Als die Regierung ein Kontingent unter William Dillon Otter aufstellte wurde Hughes seinerseits wegen seiner Unberechenbarkeit und mangelnder Qualifikation ubergangen und ging als Zivilist nach Sudafrika Er erhielt dank seiner guten Beziehungen zu britischen Kreisen ein Kommando als Fuhrer einer irregularen Formation die unter Lieutenant General Charles Warren eingesetzt wurde Er verhielt sich in Sudafrika nach kleineren Erfolgen sehr prahlerisch und ausserte sich zugleich abfallig uber die britischen Kommandanten sodass er bald nach Hause zuruckgeschickt wurde Er war unter anderem der festen Ansicht dass ihm ein Victoria Kreuz vorenthalten worden war Die Episode verhartete seine Abneigung gegen das professionelle Militar sei es kanadisch oder britisch nbsp Hughes im Jahre 1905In Kanada hatte inzwischen der noch relativ unerfahrene Robert Borden die Fuhrung der Konservativen Partei ubernommen Dieser brauchte erfahrene Manner wie Hughes und die beiden verband trotz ihr er unterschiedlichen Ausrichtung bald eine gegenseitige Anerkennung insbesondere nachdem Hughes Borden 1904 nach einer personlichen Niederlage zu einem neuen Sitz verhalf In der Unterhauswahl 1911 konnte Bordens Partei die Liberalen des langjahrigen Premiers Wilfrid Laurier deutlich besiegen und Hughes der durch alle Krisen hindurch stets loyal zu Borden gestanden hatte wurde zum Miliz und Verteidigungsminister ernannt jedoch nicht ohne dass sich Borden bei ihm zuvor uber seine ungestume Taktlosigkeit bei der Einforderung des Postens beschwert hatte Ab 1912 suchte Hughes im Militia Council obwohl dies den Statuten der Miliz widersprach seine Ernennung zum Major General durchzusetzen was ihm erst 1914 gelang Er drang auch erfolgreich auf eine Erweiterung der Non Permanent Active Militia und der militarischen Einrichtungen ohne dies durch geeignete Massnahmen zur Heranbildung von Offiziersnachwuchs zu begleiten Im Jahr 1914 betrug der Verteidigungshaushalt nahezu das Doppelte des Wertes zum Zeitpunkt seiner Amtsubernahme Im Amt zeichnete sich Hughes durch seine rucksichtslose Patronage ihm nahestehender Offizieller Eigenwilligkeiten und Angst vor gegen ihn gerichteten Intrigen aus nbsp Hughes bei einem Frontbesuch im August 1916Im Ersten Weltkrieg organisierte Hughes 1914 die Aufstellung des ersten Kontingents der Canadian Expeditionary Force das noch im August in Valcartier versammelt wurde und reiste personlich nach England um den designierten Kommandeur der CEF den britischen General Edwin Alderson zu treffen Dabei installierte er zur Beobachtung Aldersons seinen engen Mitarbeiter John Wallace Carson in dessen Umgebung Er griff durch personliche Ernennungen tief in die Befehlsstruktur der CEF ein was sich meist nicht vorteilhaft fur die Truppe auswirken sollte In Kanada verlief wahrenddessen die Rekrutierung von Freiwilligen kontinuierlich und vergleichsweise storungsfrei weiter sodass bis Anfang 1916 ein Heer von 500 000 Mann entstand Erst danach sank der Erfolg der Rekrutierungskampagne stark ab Hughes war wahrend des Krieges viel auf Reisen und hielt sich etwa ein Drittel der Zeit ausser Landes auf In Kanada besuchte er regelmassig Ausbildungslager und trat bei offentlichen Anlassen im ganzen Land auf Bei einem Aufenthalt im Mutterland wurde ihm im August 1915 auf Empfehlung des damaligen Kolonialministers Andrew Bonar Law der KCB verliehen Wahrend Borden dies in Tagebuchaufzeichnungen als wohlverdient bezeichnete war die Realitat wesentlich komplexer und im Urteil der meisten Historiker weniger gunstig fur Hughes Zu den Problemen seines Ministeriums zahlten schlechte Ausrustung der CEF darunter das im Grabenkrieg unbrauchbare Ross Gewehr fur das sich Hughes seit Jahren starkgemacht hatte Skandale bei der Beschaffung von Ausrustung in die Hughes moglicherweise zum Teil selbst verwickelt war die er aber zumindest durch seine Stellenbesetzungen verursacht hatte Probleme der Integration des kanadischen Kontingents in das britische Expeditionsheer und bei der Unterbringung der kanadischen Truppen in England deutliches Nachlassen des Schwungs der Rekrutierungskampagne Anfang 1916Borden versuchte durch Beschneidung von Hughes Kompetenzen und Einsetzung von Experten in wichtigen Bereichen wie der Beschaffung einigen der Probleme zu begegnen aber als Hughes 1916 begann eigenmachtig die Politik des Premiers zu hintertreiben war auch dessen Geduld erschopft Er schuf im Oktober 1916 ein eigenes Ministry of Overseas Military Forces fur die Belange der CEF unter der Leitung George Halsey Perleys und verlangte wenig spater Hughes Rucktritt der am 11 November 1916 erfolgte Hughes Nachfolger wurde Albert Edward Kemp Sir George Eulas Foster Handelsminister unter Borden kommentierte Der Albtraum ist vorbei Hughes der weiterhin dem Parlament angehorte versuchte im Fruhjahr 1917 erfolglos Unterstutzung fur eine dritte Partei zusammenzutrommeln die die Einfuhrung der Wehrpflicht zum Ziel haben sollte Im Oktober 1918 wahrend der entscheidenden Hunderttageoffensive beschuldigte er den Kommandanten des Canadian Corps Arthur Currie in einem Brief an Borden die Leben kanadischer Jungs sinnlos zu opfern Nach dem Krieg machte er diese Anschuldigungen offentlich und verlangte ein Militartribunal gegen Currie Er nutzte dabei seine Immunitat als Parlamentarier um sich gegen ein mogliches Verfahren wegen ubler Nachrede zu schutzen Der tiefere Grund fur Hughes Verhalten ist vermutlich in dessen Eifersucht auf Curries Erfolge verglichen mit dem relativen Misserfolg seines eigenen Sohnes Garnet Hughes als General zu suchen In seinen letzten Lebensjahren liess sich Hughes ein eindrucksvolles Sommerhaus in Glen Eagle im Hochland des Haliburton County errichten Gesundheitlich schwer angeschlagen zunehmend ans Bett gefesselt und unter pernizioser Anamie leidend starb er im August 1921 in Lindsay Nachwirkung BearbeitenDie kanadische Regierung vertreten durch den fur das Historic Sites and Monuments Board of Canada zustandigen Minister ehrte Hughes am 8 Mai 1969 fur sein Wirken und erklarte ihn zu einer Person von nationaler historischer Bedeutung 1 Literatur BearbeitenRobert Craig Brown Hughes Sir Samuel In Dictionary of Canadian Biography Band 15 1921 1930 University of Toronto Press Toronto 2005 ISBN 0 8020 9087 7 englisch franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sam Hughes Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hughes Sir Samuel National Historic Person In Directory of Federal Heritage Designations Parks Canada Parcs Canada abgerufen am 10 August 2022 englisch Normdaten Person GND 128863307 lobid OGND AKS LCCN n87903402 VIAF 18287281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hughes SamALTERNATIVNAMEN Hughes Samuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG kanadischer Miliz General und PolitikerGEBURTSDATUM 8 Januar 1853GEBURTSORT Clarington Canada WestSTERBEDATUM 24 August 1921STERBEORT Lindsay Ontario Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sam Hughes amp oldid 231547309