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Sam Edison Woods 15 Mai 1892 in Starrville Smith County Texas 22 Mai 1953 in Munchen begraben im Park von Schloss Hohenried war ein US amerikanischer Diplomat und Agent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachlass 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSam Woods war das zweite Kind und der alteste Sohn von Roderick Sam Woods und seiner Frau Annie Lee geb Palmer Sein Vater arbeitete in Sagemuhlen und die Familie zog in seiner Kindheit haufig um Nach dem Besuch der High School in Purvis Lamar County Mississippi studierte er an der Valparaiso University Manual Arts Handwerkslehre Werkunterricht und schloss dies 1913 mit dem Bachelor Grad ab 1914 war er kurzzeitig Student an der University of Wisconsin und 1917 18 am Massachusetts Institute of Technology Im Ersten Weltkrieg diente er als Kriegsfreiwilliger im United States Marine Corps Aviation unter anderem in Frankreich 1 In erster Ehe heiratete er am 2 August 1917 die Hauswirtschaft slehrerin Katie Rose Anderson Kurz nach der Geburt der Tochter Katie Rose starb die Mutter am 14 September 1918 an der Spanischen Grippe 1920 lehrte er Manual Arts auf deutsch etwa Handwerk suntericht am Mississippi State Teachers College der heutigen University of Southern Mississippi und erwarb hier einen Bachelor of Science B Sc Er trat in den Dienst des US Army Education Corps und wurde in Frankreich Deutschland und der Tschechoslowakei eingesetzt Wahrend seiner Zeit in Prag lernte er Milada Paula Vodracekovova 1902 1993 kennen die im Dezember 1923 seine zweite Frau wurde Nach verschiedenen Jobs in Mississippi darunter als Leiter eines Rehabilitationsprogramms des Mississippi State Department of Education erhielt er 1929 auf die Empfehlung von Senator Pat Harrison die Berufung zum stellvertretenden US Handelsbeauftragten an der Botschaft in Prag Hier blieb er acht Jahre und stieg bis zum Handels Attache der Botschaft auf 1934 begleitete er Joseph Taylor Robinson bei dessen Besuch in der Tschechoslowakei und der Oberammergauer Passionsspiele Im August 1937 wurde er zum Inspector aller Handelsabteilungen der US Botschaften in Europa mit Dienstsitz in Berlin ernannt und zwei Jahre spater im August 1939 zum Handelsattache der Berliner Botschaft 2 Woods gelang es ein dichtes Netz an Kontakten in Berlin aufzubauen Dazu zahlten Wolf Heinrich von Helldorff Bernhard Berghaus und vor allem Erwin Respondek Woods nutzte seine Kontakte fur eine informelle nachrichtendienstliche Tatigkeit Sein grosster nachrichtendienstlicher Erfolg gelang ihm als Respondek den Woods aus Sicherheitsgrunden in seinen Unterlagen stets nur mit seinem Decknamen Ralph bezeichnete ihn im Januar 1941 uber die deutschen Angriffsplane gegen die Sowjetunion informierte Einen von Respondek verfasster Bericht uber die strategischen politischen und okonomischen Planungen der deutschen Reichsfuhrung sandte Woods unter Umgehung des Dienstwegs an das State Department in Washington weiter dem so die deutschen Invasionsplane bekannt wurden siehe Unternehmen Barbarossa Auf die Empfehlung von Woods hin wurde Respondeks Identitat und Verlasslichkeit durch seinen ehemaligen Parteifreund den Ex Reichskanzler Heinrich Bruning der zu dieser Zeit als Exilant in den Vereinigten Staaten lebte und als Professor an der Harvard University lehrte bestatigt und Respondek wurde daraufhin vom amerikanischen Aussenministerium als verlassliche Quelle eingestuft Die Historiker William L Langer und S Everett Gleason urteilten spater Respondeks Bericht sei von einer wahrhaft uberwaltigenden Bedeutung gewesen of truly staggering import da er den eindeutigen Beweis dafur erbracht habe dass Hitlers operative Direktiven auf einen Angriff auf die Sowjetunion abzielten 3 Wenig spater wurde der Bericht von Respondek durch von den USA abgefangene und entzifferte japanische diplomatische Telegramme bestatigt 4 In den folgenden Jahren setzte Respondek seine Informationstatigkeit fur die Amerikaner fort und liess diesen regelmassig uber seinen Verbindungsmann Woods Berichte mit von ihm beschafften Geheiminformationen zukommen Unter anderem unterrichtete er die USA auch uber die Fortschritte der deutschen Atomwaffenforschung 5 siehe Uranprojekt sowie uber seine Kontakte zu Wilhelm Ferdinand Kalle von deutschen Zyklon B Entwicklungen 6 Nach dem amerikanischen Kriegseintritt als Folge des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor im Dezember 1941 wurde Woods mit dem Botschaftspersonal unter George F Kennan in Bad Nauheim interniert Im Juni 1942 konnten die Diplomaten uber Lissabon in die USA zuruckkehren Woods erhielt im August einen neuen Posten als Generalkonsul in Zurich als legalem Deckmantel fur seine nachrichtendienstlichen Tatigkeiten Respondek lieferte weiterhin seine Berichte und Woods knupfte neue Kontakte so zum Verleger Emil Oprecht Mit dessen Hilfe bekam er Einblick in deutsche Emigranten und Widerstandskreise 7 Von Reuben Hecht erhielt er Informationen uber das Schicksal der ungarischen Juden die er nach Washington weiterleitete Woods brachte Hecht mit dem Rabbiner Ehepaar Sternbuch zusammen sie waren dann am Zustandekommen der Vereinbarung zwischen Himmler und Musy beteiligt 8 Zu den Geheimoperationen die Woods verantwortete gehorte die Ausschleusung von Piloten der US Air Force die aus ihrer Schweizer Internierung geflohen waren nach Frankreich Er schuf ein sehr effektives Netzwerk von Fluchthelfern das ab Sommer 1943 uber 200 Fliegern die Flucht ermoglichte 9 Am 6 November 1946 wurde er dafur mit der Medal of Freedom ausgezeichnet einer der beiden hochsten zivilen Auszeichnungen der Vereinigten Staaten Im Zurcher Hotel Baur au Lac lernte er Wilhelmina Busch verwitwete Scharrer geschiedene Borchard kennen die sehr wohlhabende jungste Tochter von Adolphus Busch Anheuser Busch Companies 10 Sie lebte hier seit 1941 zusammen mit ihrer Schwester Claire von Gontard der Witwe von Paul von Gontard und ihrer Nichte Lilly Claire Berghaus der Frau von Bernhard Berghaus der ebenfalls oftmals langere Zeit hier verbrachte und gegen Ende des Krieges aus Deutschland nach Zurich fluchtete Wegen ihrer Kontakte nach Deutschland standen die Busch Erbinnen auf einer Schwarzen Liste des State Departments womit ihre Vermogenswerte in den USA eingefroren und von Enteignung bedroht waren Woods nutzte seine politischen Kontakte in Washington D C um sie von der Liste streichen zu lassen und ihre Vermogenswerte frei zu bekommen 10 und verteidigte auch Berghaus in den alliierten Untersuchungen nach Kriegsende 11 nbsp Schloss Hohenried nbsp Graber von Wilhelmina und Sam Woods im Schlosspark Hohenried1947 liess er sich als Generalkonsul nach Munchen versetzen gleichzeitig erwirkte seine Frau die Scheidung in Reno Nevada Kurz darauf heiratete er am 22 Februar 1948 Wilhelmina Busch Das Paar lebte auf Schloss Hohenried das Wilhelmina Busch in den 1930er Jahren hatte erbauen lassen Aufgrund seiner Stellung und ihres Vermogens fanden in Hohenried bedeutende politische und gesellschaftliche Ereignisse statt 12 In den darauf folgenden Jahren liess das Ehepaar Busch Woods den circa 600 000 Quadratmeter grossen Park nach seinen Planen umgestalten und es wurden u a die Mississippi Weiher und ein Gehege mit weissen Damhirschen errichtet die bis heute Bestand haben Zusatzlich brachte Wilhelmina Busch Woods im Jahr 1950 den Bernrieder Park ein ca 80 Hektar grosses Gelande dessen Anlage nicht mehr verandert werden darf in eine Stiftung ein Ab dem Jahr 1952 wurde dann auch dieser Park zur Besichtigung freigegeben 13 Wilhelmina Busch starb nach einer Herzoperation am 23 November 1952 in Munchen Sie wurde am Wilhelminen Platz im Hohenrieder Park beigesetzt Sam Woods wurde Alleinerbe ihres immensen Vermogens Zehn Monate spater hatte er bei der Ruckkehr aus der Schweiz einen Autounfall und musste im Munchner amerikanischen Militarkrankenhaus behandelt werden Am Tag seiner Entlassung erlitt er einen todlichen Schlaganfall Auch er wurde in Hohenried beigesetzt Auf den Sargen steht der Spruch Love never ends Nach seinem Tod ging das auf uber 5 Millionen US Dollar geschatzte Vermogen auf eine Erbengemeinschaft uber die 1955 Schloss Hohenried an die LVA Oberbayern verkaufte Nachlass Bearbeiten nbsp USM McCain LibraryNach dem Tod seiner Frau plante Woods zu seiner Tochter Katie Rose McClendon nach Hattiesburg zu ziehen und hatte einen Teil seiner Kunstsammlung und Bibliothek in die USA verschiffen lassen Er vermachte diese Sammlung der University of Southern Mississippi in Hattiesburg 1976 fand die Sammlung eine adaquate Heimat in der neu erbauten McCain Library wo der Woods Rare Book Room an Sam Woods und seinen Bruder Clarence der lange Jahre Kaufmannischer Leiter der USM war erinnert 14 2015 organisierte die Bibliothek unter den Titel From Calvin to Rembrandt eine Sonderausstellung mit Buchern und Objekten aus der Sammlung 15 Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Medal of Freedom 1946 Literatur BearbeitenJohn Van Houten Dippel Two Against Hitler Stealing the Nazis Best Kept Secrets New York Praeger 1992 ISBN 0 275 93745 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sam E Woods Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sam E Woods dies former U S Consul Ex Official in Munich Reported Tip Early in 1941 of Nazi Plans to Invade Soviet Nachruf in The New York Times vom 23 Mai 1953Einzelnachweise Bearbeiten John Van Houten Dippel Two Against Hitler Stealing the Nazis Best Kept Secrets New York Praeger 1992 ISBN 0 275 93745 3 S 24 John Van Houten Dippel Two Against Hitler Stealing the Nazis Best Kept Secrets New York Praeger 1992 ISBN 0 275 93745 3 S 26 Undeclared War 1940 1941 New York 1953 S 336 Intelligence Throughout History U S Intelligence and the German Invasion of the Soviet Union Memento vom 29 April 2017 im Internet Archive abgerufen am 25 Juli 2017 Patricia Hachten Wee World War II in Literature for Youth A Guide and Resource Book 2004 S 56 2010 verarbeiteten Egmont R Koch und Scott Christianson Respondeks Agententatigkeit wahrend des Zweiten Weltkriegs in dem Dokumentarfilm Der Spion vom Pariser Platz Wie die Amerikaner von Hitlers Giftgas erfuhren John Van Houten Dippel Two Against Hitler Stealing the Nazis Best Kept Secrets New York Praeger 1992 ISBN 0 275 93745 3 S 76 Manfred Flugge Rettung ohne Retter oder Ein Zug aus Theresienstadt DTV 2004 ISBN 9783423244169 S 152 Cathryn Prince Shot from the Sky American POWs in Switzerland Naval Institute Press 2015 ISBN 9781612513478 S 126 128 a b John Van Houten Dippel Two Against Hitler Stealing the Nazis Best Kept Secrets Praeger New York 1992 ISBN 0 275 93745 3 S 136 Jan F Libich Bernhard BKRONAUS Report of ter Sam L Woods Zurich to State Department No 03 doted Dec 14 1946 pdf 14 Dezember 1946 S 15 abgerufen am 15 September 2023 englisch Stellungnahme des SSU Offiziers Jan F Libich zu seinem Berghaus Memorandum vom 14 Dezember 1946 Sylvia Bohm Haimerl Ein wahr gewordener Traum Artikel in der Starnberger Lokalausgabe der Suddeutschen Zeitung vom 31 August 2015 Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2023 Suche in Webarchiven 1 2 Vorlage Toter Link www bernrieder park de Bernrieder Park A Way Through the Woods The Artful Life and Collection of Sam Edison Woods In University Libraries Library Focus Spring 2002 2002 Library Focus Book 22 Volltext From Calvin to Rembrandt Selections from the Sam E Woods Collection abgerufen am 25 Juli 2017Normdaten Person GND 119085054 lobid OGND AKS LCCN n91059126 VIAF 35258725 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woods Sam E ALTERNATIVNAMEN Woods Sam Edison Woods Samuel EdisonKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Diplomat und AgentGEBURTSDATUM 15 Mai 1892GEBURTSORT Starrville Smith County Texas STERBEDATUM 22 Mai 1953STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sam E Woods amp oldid 237429094