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Das Salzamt Guben auch nur Amt Guben war ein kurfurstlich sachsisches spater koniglich preussisches Domanenamt das 1568 aus den Besitzungen des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Guben gebildet worden war Die 1580 in den Klostergebauden im heutigen Guben Landkreis Spree Neisse Brandenburg eingerichtete Salzsiederei unterstand zunachst dem Obersalzamt Neusalz Nowa Sol Woiwodschaft Lebus Polen und damit der kaiserlich schlesischen Kammer 1820 22 wurde das Amt Guben mit dem ehemaligen Johanniter Ordensamt Schenkendorf zum Rentamt Guben Schenkendorf vereinigt 1872 74 wurde dieses Amt aufgelost Guben auf dem Urmesstischblatt 4054 Guben von 1845Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Salzsiederei und Salzamt 3 Amtmanner 4 Belege 4 1 Literatur 4 2 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Salz Amt Guben war ein nicht zusammenhangendes kleines Territorium das heute zum grossten Teil zu Polen gehort Lediglich das Amtsgebaude mit der Amtsfreiheit und dem Klosterbusch lagen im heutigen Landkreis Spree Neisse Brandenburg Wahrend die drei Dorfer Haaso Kuppers und Niemitzsch immerhin ein zusammenhangendes Gebiet bildeten lag der vierte Ort Pohlo rund neun Kilometer ostsudostlich von Guben bzw knapp zehn Kilometer nordostlich von Kuppern Die Amtsgebaude befanden sich in der Klostervorstadt etwa an der Stelle Kirchstrasse 1 im heutigen Guben Geschichte BearbeitenVermutlich bereits in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts wurde auf dem westlichen Ufer der Neisse vor der Stadt ein Benediktinerinnenkloster gegrundet Das Kloster erwarb in seiner langen Geschichte einen recht beachtlichen Besitz Zu Beginn des 16 Jahrhunderts erreichte der Klosterbesitz einen Umfang von 25 Dorfern Weiter besass das Kloster Seen Fischteiche Wald Weinberge Muhlen sowie Zinseinnahmen aus dem Zoll und dem Salzhandel Mit einer Zwangsanleihe Kaiser Ferdinands fur die Turkenkriege im Jahre 1537 begann der Ausverkauf der Klosterguter Fur diese Anleihe mussten zwei Klosterdorfer verpfandet werden Fur die nachste Zwangsanleihe 1541 mussten dann sogar elf Dorfer verpfandet werden Um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten mussten weitere Guter verpfandet werden 1562 waren noch neun Dorfer im Besitz des Klosters 1563 ubernahmen kaiserliche Kommissare die Verwaltung des Klosters 1564 starb die letzte Abtissin Das Kloster wurde zwar nie formlich aufgehoben de facto waren die Jahre 1563 64 das Ende des Klosters Der Klosterbesitz wurde in ein landesherrliches Amt eingebracht Bis 1602 waren von den neun Klosterdorfern weitere sieben verkauft worden Salzsiederei und Salzamt Bearbeiten Im Jahre 1580 1 auch wird schon 1573 angegeben 2 wurde in den Klostergebauden eine Salzsiederei eingerichtet in der spanisches Seeboysalz gesotten bzw gereinigt wurde Bald danach wurde dieses Amt als Salzamt bezeichnet Die zwei letzten Klosterdorfer Haaso und Kuppern wurden nun von diesem Amt verwaltet 1718 wurde die Salzsiederei eingestellt in den Klostergebauden verblieb aber eine Salzniederlage Der damalige Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen Merseburg regierte von 1712 bis 1731 soll danach die beiden anderen Guter Pohlo und Niemitzsch angekauft haben 1723 ubertrug er das Amt einem Amtmann der zudem die Salzniederlage verwaltete Bis 1782 wurde Konigl Preuss Hallisches Tonnensalz angekauft und bis zur weiteren Verteilung in Guben gelagert Danach wurde inlandisches Salz aus Durrenberg bezogen Um 1800 gehorten zum Amt Guben folgende Guter Guben Amtsbezirk im vormaligen Nonnenkloster zwei Gartchen im Amtsbezirk zwei Gartchen ausserhalb der Klosterbusch zwischen Grunewald und Reichenbach Brennholz aus der Gubenschen Stadtheide Haaso Jazow Dorf Hier hatte das Amt 12 Lehnhufen die sich auf acht Lehntrager verteilten Sie hatten im Veranderungsfall vier Reichstaler an das Amt zu entrichten Dem Amt stand Zinsgetreide zu sowie Hand und Spanndienste Die Niederjagd stand dem Amt ebenfalls zu und wurde von diesem verpachtet Die Bierverlagsgerechtigkeit stand der Stadt Guben zu 1823 wurden 144 Scheffel Roggen und 122 Scheffel Hafer Zinsgetreide aus dem Amt verkauft 3 Kuppern Koperno Dorf mit Schankkrug 1864 Hier hatte das Amt die Ober und Niedergerichtsbarkeit und das Patronatsrecht In diesen Dorf hatte das Amt 5 Lehnhufen verteilt auf drei Besitzer die im Veranderungsfall vier Reichstaler bezahlen mussten Dem Amt standen gewisse Erbzinsen sowie Spann und Handdienste zu Die dem Amt zustehende Niederjagd wurde verpachtet Die Bierverlagsgerechtigkeit stand der Stadt Guben zu Niemitzsch Polanowice Dorf mit einer Windmuhle Das Kammergut mit Einschluss der Niederjagd wurde 1776 an die dortigen Untertanen vererbpachtet Die Windmuhle wurde 1777 an den Muller Martin Lehmann in Erbpacht gegeben Die Bierverlagsgerechtigkeit stand der Stadt Guben zu Der Schankkrug durfte jedoch Branntwein brennen Gegen eine Abgabe von einem Reichstaler und acht Groschen an das Fleischergewerk in Guben durften die dortigen Untertanen Vieh schlachten und mit dem Fleisch Handel treiben Die Nutzung der Waldungen war nicht in die Erbpacht eingeschlossen jedoch durften Schweine zur Mastung in den Eichelbusch getrieben werden Nach dem Ubergang an Preussen wurde das Vorwerk an die dortigen Bauern verkauft Pohlo Pole Dorf mit Vorwerk Wassermuhle und Schaferei 1775 wurde der mit der Hohen Mittel und Niederjagd jedoch mit Ausschluss der Gerichtsbarkeit an Georg Wilhelm Seidel vererbpachtet Die Muhle erhielt im selben Jahr Johann Gottlieb Kruschwitz ebenfalls in Erbpacht Die Bierverlagsgerechtigkeit stand der Stadt Guben zu Nach dem Ubergang an Preussen wurde das Vorwerk an die dortigen Bauern verkauft Das Rentamt Guben wurde 1821 mit dem Johanniter Ordensamt Schenkendorf zum Rentamt Guben Schenkendorf vereinigt 1868 wurde der Amtsbezirk bzw die Amtsfreiheit nach Guben eingemeindet 1872 74 wurde das Rentamt Guben Schenkendorf aufgelost 1874 wurden die Klostergebaude abgebrochen Damit waren auch die letzten Reste des Benediktinerinnenklosters Guben und des Salzamtes Guben verschwunden Amtmanner Bearbeitenvor 1791 Amtmann Kessel 1818 Amtsinspektor Mesenberger 4 1821 Amtsinspektor Mesenberger 5 1824 Janichen Rentbeamter und Amtsrat 6 1832 Joh Jenichen 7 1836 Joh Jenichen 8 1839 Kassner ad int 9 1841 Kassner ad int 10 1843 Reinitz ad int 11 1845 Reinitz 12 1848 Reinitz 13 1861 Reinitz 14 1868 Reinitz 15 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Friedrich Beck Lieselott Enders Heinz Braun unter Mitarbeit von Margot Beck Barbara Merker Behorden und Institutionen in den Territorien Kurmark Neumark Niederlausitz bis 1808 16 Bohlau Weimar 1964 Ubersicht uber die Bestande des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam Teil 1 Schriftenreihe Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 4 ISSN 0435 5946 S 541 2 Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 2 Adolph Muller Brandenburg 1855 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Berghaus Landbuch 3 mit entsprechender Seitenzahl Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas 148 S Verlag Klaus Gumnior Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 2 Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 im Folgenden abgekurzt Historisches Ortslexikon Niederlausitz 2 mit entsprechende Seitenzahl Christian August Peschek Beschreibung des Churfurstl Sachsischen Amts Guben Lausizische Monatsschrift oder Beytrage zur naturlichen okonomischen und politischen Geschichte der Ober und Niederlausitz und der damit angrenzenden Landschaften 2 8 223 229 Guben 1791 Einzelnachweise Bearbeiten Berghaus Landbuch 3 S 525ff Lehmann Historisches Ortslexikon Niederlausitz 2 S 207 Online bei Google Books S 314 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1818 459 S Berlin Georg Decker 1818 S 199 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1821 518 S Berlin Georg Decker 1821 S 226 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1824 498 S Berlin Georg Decker 1824 S 182 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1832 538 S Berlin Georg Decker 1832 S 194 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1836 658 S Berlin Georg Decker 1836 S 266 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1839 651 S Berlin Georg Decker 1839 S 273 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1841 695 S Berlin Georg Decker 1841 S 294 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1843 734 S Berlin Georg Decker 1843 S 312 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1845 803 S Berlin Georg Decker 1845 S 10 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1848 869 S Berlin Georg Decker 1848 S 327 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1861 840 S Berlin Georg Decker 1861 S 400 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1868 963 S Berlin Georg Decker 1868 S 416 51 952222222222 14 719722222222 Koordinaten 51 57 8 N 14 43 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salzamt Guben amp oldid 223197555