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Die SEK Baureihe Ma My alpha war eine schwere Dampflokomotivenbaureihe der griechischen Staatsbahn Sidirodromoi Ellinikou Kratos SEK der bis 1973 bestehenden Vorgangergesellschaft der heutigen Staatsbahn Organismos Sidirodromon Ellados OSE Erbaut wurden die Lokomotiven in den Jahren 1953 bis 1954 von den italienischen Herstellern Breda und Ansaldo Sie waren die grossten und schwersten normalspurigen einrahmigen Dampflokomotiven in Europa auf Normalspur Die OSE musterte die letzten Lokomotiven bis 1974 aus Die Lokomotiven Ma 1002 und 1013 sind erhalten SEK Baureihe MaOSE Baureihe MaDie Ma 1002 im Jahr 2007 in RoufDie Ma 1002 im Jahr 2007 in RoufNummerierung 1001 1020Anzahl 20Hersteller Breda AnsaldoBaujahr e 1953 1954Ausmusterung bis 1974Achsformel 1 E1 Bauart h2Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 24930 mmHohe 4510 mmBreite 3050 mmFester Radstand 5190 mmGesamtradstand 12750 mmRadstand mit Tender 21720 mmDienstmasse 135 tDienstmasse mit Tender 200 tReibungsmasse 100 tRadsatzfahrmasse 20 tHochstgeschwindigkeit 100 km hIndizierte Leistung 2900 psiAnfahrzugkraft 360 knKuppelraddurchmesser 1600 mmTreibraddurchmesser 1600 mmLaufraddurchmesser vorn 850 mmLaufraddurchmesser hinten 1050 mmSteuerungsart Heusinger WalschaertsZylinderanzahl 2Zylinderdurchmesser 660 mmKolbenhub 750 mmKesseluberdruck 18 barHeizrohrlange 6100 mmRostflache 5 6 m Uberhitzerflache 128 m Verdampfungsheizflache 316 m Tender 2 2 Dienstmasse des Tenders 68 2 tWasservorrat 25 m3Brennstoffvorrat 12 t KohleBremse Knorr DruckluftLokbremse DruckluftZugbremse DruckluftZugheizung DampfKupplungstyp Schraubenkupplung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach den verheerenden Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs und des nachfolgenden Griechischen Burgerkriegs musste das griechische Eisenbahnnetz mit hohem Aufwand wieder aufgebaut werden Auch der Lokomotivbestand war durch kriegsbedingte Verluste erheblich geschrumpft Ab 1950 war der durchgehende Zugverkehr nach Westeuropa wieder moglich und die wieder eingerichteten Zuglaufe darunter der Simplon Orient Express erlebten eine rasch zunehmende Nachfrage Die bislang vorhandenen Lokomotiven waren den zunehmenden Zugmassen auf der steigungs und bogenreichen Hauptstrecke der SEK von Piraus nach Thessaloniki nicht mehr gewachsen mit den bislang eingesetzten bereits an die 30 Jahre alten von der osterreichischen Lokomotivfabrik der StEG gelieferten Lokomotiven der SEK Baureihe La konnten kaum mehr als 70 km h Hochstgeschwindigkeit erreicht werden Die SEK gab daher bei den italienischen Herstellern Breda und Ansaldo 20 schwere Mehrzwecklokomotiven mit der Achsfolge 1 E1 Santa Fe in Auftrag Sie sollten einen 450 Tonnen schweren Schnellzug in der Ebene mit 90 km h und auf einer Steigung von 10 Promille mit 65 bis 70 km h befordern Bei Probefahrten in Italien erreichten sie bis zu 120 km h und erfullten damit die gestellten Anforderungen Es waren die grossten je in Italien erbauten und auch die grossten und schwersten in Griechenland eingesetzten Dampflokomotiven Abgesehen von ihrer Grosse waren die Lokomotiven konventionelle Zweizylinder Heissdampflokomotiven mit einfacher Dampfdehnung Bald nach der Auslieferung zeigte sich dass Breda und Ansaldo als Konstrukteure keine ausreichenden Erfahrungen mehr mit dem Bau solch grosser Maschinen hatten die letzten Dampflokomotiven fur die italienischen Staatsbahnen waren bereits 1930 geliefert worden Dampfmaschine und der Kessel waren unzureichend aufeinander abgestimmt insbesondere war der Rost fur den erforderlichen Brennstoffdurchsatz zu klein Die verwendeten Kesselbleche insbesondere fur die aus Stahl bestehende Feuerbuchse erwiesen sich als fur die hohe Belastung nicht dauerhaft geeignet Auch die Bogenlaufigkeit war nicht ausreichend und die Maschinen verursachten wiederholt erhebliche Betriebsstorungen Nach zwei Jahren musste die SEK die gesamte Serie ausser Betrieb nehmen Als vorubergehender Ersatz wurden Lokomotiven der Reihe OBB 258 aus Osterreich angemietet die den eigenen La baugleich waren Die Kessel aller Ma wurden ausgebaut und kamen zu umfassenden Umbauarbeiten nach Kassel zu Henschel Dort wurden sie grundlegend uberarbeitet und bekamen unter anderem neue Feuerbuchsen Die Feuerung wurde ausserdem von Kohle auf Ol umgestellt Nach ihrer Ruckkehr nach Griechenland konnten sie die vorgesehenen Leistungen wie etwa die Beforderung des Simplon Orient Express in der Regel erbringen 1 waren aber dennoch beim Personal relativ unbeliebt die ursprunglich geplante Leistungsfahigkeit konnten die Maschinen nie erreichen Sie galten weiterhin als relativ entgleisungsanfallig hinzu kam ein hoher Pflegeaufwand fur Lauf und Triebwerk Bei der Oberbauabteilung der SEK waren sie ebenfalls wenig geschatzt da sie auf der bogenreichen Hauptstrecke von Athen nach Thessaloniki erhohten Unterhaltungsaufwand verursachten 2 Eine vollstandige Beseitigung aller konstruktiven Mangel hatte zu einer Uberschreitung der zulassigen Achslasten gefuhrt Anfang der 1960er Jahre erhielt die SEK die ersten Diesellokomotiven die schnell die wichtigsten Leistungen ubernahmen und die My alpha vorwiegend auf Guterzugleistungen beschrankten Bis 1974 wurden die letzten Lokomotiven von der seit 1973 als OSE firmierenden Staatsbahn abgestellt Die meisten Exemplare standen noch lange Jahre auf Abstellgleisen wurden aber inzwischen verschrottet Die Lokomotive 1002 steht in schlechtem Zustand in Rouf am Bahnhof als Denkmal Technische Merkmale BearbeitenDer weitgehend geschweisste Rahmen der Ma wurde aus 38 mm dicken Stahlplatten gefertigt und am hinteren Ende etwas eingezogen um ausreichend Platz fur den Ausschlag der in einem Delta Schleppgestell gelagerten Schleppachse zu haben Die vordere Laufachse bildet mit der ersten Kuppelachse ein Krauss Helmholtz Lenkgestell Die mittlere Kuppelachse ist die Treibachse fur besseren Bogenlauf wurde sie spurkranzlos ausgefuhrt Mit diesem Laufwerk konnten die Lokomotiven Gleisbogen mit Radien bis 140 Metern befahren Die Kuppelstangen erhielten Gleitlager wahrend Treibstangenkopfe und Kreuzkopfe Rollenlager erhielten Als Bremsausrustung wurde eine Druckluftbremse System Knorr vorgesehen wobei die Laufrader ungebremst ausgefuhrt wurden Die Kuppel und Tenderachsen erhielten Bremsklotze Fur die Verhaltnisse auf europaischen Normalspurbahnen wurde der Kessel ausgesprochen gross ausgelegt Die Feuerbuchse wurde aus Stahl und in geschweisster Bauart ausgefuhrt sie erhielt eine Verbrennungskammer Fur den Langkessel wurde Vanadiumstahl verwendet Der Rost wurde bei zehn Maschinen mit einem Stoker ausgerustet die anderen 10 Maschinen sind teils ol und handgefeuert Das doppelte Blasrohr wurde nach dem System Kylchap ausgefuhrt Alle Lokomotiven erhielten Windleitbleche teilweise als herkommliche grosse Wagner Windleitbleche teilweise in Form von hoch auf dem Kessel direkt neben dem Schornstein angebrachten kleinen Blechen Literatur BearbeitenAdolf Hofbauer 1E1 Heissdampf Zweizylinder Gebirgsschnellzuglokomotive Reihe Ma der Griechischen Staatsbahnen in Eisenbahn Heft 7 Juli 1968 Wien 21 Jahrgang S 120 122 A E Durrant The Steam Locomotives of Eastern Europe David amp Charles revised edition Newton Abbot 1972 ISBN 0 7153 4077 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SEK Baureihe Ma Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Werner Solch Orient Express Glanzzeit und Niedergang eines Luxuszuges 4 Auflage Alba Verlag Dusseldorf 1998 S 197 ff Walter Sahm Erganzung zu Die 1E1 Gebirgs Schnellzug Lokomotiven in Eisenbahn Heft 12 Dezember 1968 Wien 21 Jahrgang S 211 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SEK Baureihe Ma amp oldid 235347593