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Das Ruedertal ist ein neun Kilometer langes Tal im Sudwesten des Kantons Aargau in der Schweiz Das ue steht nicht fur ein u sondern reprasentiert den alemannischen Diphthong ue Blick auf das Ruedertal vom Bankerpass aus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Namensherkunft 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Tal liegt zum grossten Teil auf dem Gebiet der Gemeinden Schlossrued und Schmiedrued verlauft von Sudosten nach Nordwesten und wird von der Ruederche durchflossen Dieser Bach mundet bei Schoftland in die Suhre einen Nebenfluss der Aare Der Talgrund ist selten mehr als 50 Meter breit und wird auf beiden Seiten von durchschnittlich 650 800 Meter hohen Hugelzugen begrenzt wobei die ostliche Seite stark zergliedert ist und zahlreiche kurze Seitentaler mit dazwischenliegenden Auslaufern aufweist Die Westseite ist zwar steiler besitzt aber zahlreiche kleine Plateaus Das Tal zahlt rund 2100 Einwohner die sich auf mehrere Dorfer und Weiler verteilen Die grossten Siedlungen sind von der Quelle der Ruederche aus gesehen Schiltwald Walde Schmiedrued Kirchrued und Schlossrued Aufgrund seiner Topographie und der hohen Bedeutung der Landwirtschaft wird das Ruedertal oft auch als Emmental des Aargaus bezeichnet mit dem es fruher auch in sozialer Hinsicht Ahnlichkeiten aufwies Namensherkunft BearbeitenDer Name des Tales geht einerseits auf die Rodungen durch die Alamannen wahrend des 5 und 6 Jahrhunderts zuruck andererseits auf die Herren von Rued die wahrend des Mittelalters das Schloss Rued bewohnten Geschichte BearbeitenIn der Mitte des 19 Jahrhunderts war das Ruedertal ab 1845 von mehreren Missernten betroffen Die Bevolkerung litt Hunger wobei um 1854 mehrere Menschen starben So mussten Kinder tagelang betteln gehen und sich von in Wasser gekochten Holzschwammen ernahren und Vater waren so geschwacht dass sie keiner Arbeit nachgehen konnten Es gab Hauseinbruche zur Beschaffung von Lebensmitteln Die strukturellen Grunde die dazu fuhrten dass die Missernten zu dieser extremen Verscharfung der Armut fuhrten waren fehlende Arbeitsstellen die schlechte Bezahlung von Heimarbeit im Textil und Strohgewerbe eine nicht zeitgemasse Landwirtschaft und die mangelhafte Besorgung der Gemeindegeschafte durch die Behorden deren Nothilfe vollig unzureichend war In der Folge kam es zu Auswanderungswellen nach Suddeutschland und Nordamerika Die beiden betroffenen Gemeinden standen darauf eine Zeit lang unter kantonaler Zwangsverwaltung 1 Literatur BearbeitenBekanntheit erlangte das Ruedertal als Schauplatz von Hermann Burgers Roman Schilten aus dem Jahre 1976 Ursula Maurer Hungerland Armut und wirtschaftliche Not im Ruedertal um 1850 Beitrage zur Aargauer Geschichte Band 19 Hier und Jetzt Verlag Baden 2019 ISBN 978 3 03919 465 0 Weblinks Bearbeitenwww ruedertal chEinzelnachweise Bearbeiten Judith Schubiger Hungerland Buchbesprechung In Peter Egli Hrsg Heimatschutz Patrimoine Nr 3 114 Schweizerischer Heimatschutz 2019 ISSN 0017 9817 S 47 47 2858 8 0981 Koordinaten 47 17 9 N 8 5 53 O CH1903 649890 237421 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruedertal amp oldid 233830161