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Rudolf Sommer 1 Dezember 1877 in Naumburg nach Dezember 1937 war ein deutscher Konsularsekretar Konsul und Geschaftstrager der deutschen Gesandtschaft in Teheran Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 2 Einsatz in Asien 3 Wieder in Europa 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeruflicher Werdegang BearbeitenDie Eltern von Rudolf Sommer waren der Mechaniker und Optiker Emil Sommer sowie dessen Ehefrau Anna geborene Hartwig In seiner Geburtsstadt Naumburg besuchte er zuerst das Domgymnasium und spater das Realgymnasium bis er die Schule 1893 mit der Sekundarreife verliess Noch im gleichen Jahr begann er eine Beschaftigung im mittleren preussischen Justizdienst Dort legte er Ende 1898 eine Berufsprufung als Gerichtsschreiber ab Nach weiteren vier Jahren stieg er zum standigen Burohilfsarbeiter auf Mitte 1905 erhielt Sommer eine Einberufung in den Auswartigen Dienst und begann dort im Bereich der Burotatigkeiten Bereits nach wenigen Wochen kam er im August 1905 am Generalkonsulat in Genua zum ersten Auslandseinsatz In Italien verblieb er bis 1912 und wurde wahrend dieser Zeit zum 1 Konsularsekretar ernannt Kurz vor Ablauf erhielt er die berufliche Anerkennung als Geheimer Sekretariatsassistent und wechselte zum September 1912 zum Chiffrierburo des Auswartigen Amtes in Berlin 1 Hier erfuhr er eine Einweisung fur den nachsten Einsatz Einsatz in Asien BearbeitenDer nachste Auslandseinsatz fuhrte Sommer fur ein Jahr an die deutsche Botschaft in Konstantinopel Dort nahm er die Geschafte des 1 Botschaftskanzlisten wahr Anfang 1913 wechselte er an die deutsche Gesandtschaft in Teheran wo er bereits nach sechs Monaten zum Legationskanzlist ernannt wurde Bedingt durch die anhaltenden Wirren des Ersten Weltkrieges musste der seit 1912 im Amt des Geschaftstragers tatige Heinrich XXXI Reuss zu Kostritz die Mission schliessen und 1917 das Land verlassen 2 Bis zur kriegsbedingten Schliessung verblieb lediglich Sommer als Botschaftssekretar vor Ort Von da an wurden die deutschen Interessen im Iran zunachst von der US amerikanischen Botschaft wahrgenommen Sommer selbst verblieb unter ziviler Abdeckung eines Hofrates dessen Charakter ihm Ende 1917 verliehen worden war im Territorium Spater ubernahm den Schutz der deutschen Rechte dort die spanische Gesandtschaft in Teheran 3 Nach dem Zusammenbruch des deutschen Kaiserreichs und der Bildung der Weimarer Republik wurde Sommer Ende 1919 zum Kanzleivorstand ernannt Im Juni 1920 bekam er die Fuhrung der Amtsgeschafte der Gesandtschaft ubertragen Nachdem er im Juni 1922 seine konsularischen Prufungen abgelegt hatte wurde er Anfang 1923 zum Legationssekretar ernannt Zum gleichen Zeitpunkt ubernahm Friedrich Werner Graf von der Schulenburg die Leitung der diplomatischen Mission 4 Ab Oktober 1923 stand fur Sommer der nachste Wechsel ins russische Charkow fest Hier trat er Anfang Januar 1924 fur ein Jahr die Leitung des deutschen Generalkonsulats in Charkow an Diese Einsatzzeit wurde ab April durch eine zeitweilige Fuhrung des Generalkonsulats in Tiflis und ab Oktober des Konsulats in Wladiwostok unterbrochen Von Januar 1925 an wechselte er fur drei Jahre zur Leitung der Geschafte nach Wladiwostok Hier wurde Sommer im April zum Konsul ernannt Wieder in Europa BearbeitenAnfang 1928 erfolgte Sommers Versetzung nach Kiew Als Konsul ubernahm er hier im April 1928 die Geschafte Sein Vorgesetzter war der Botschafter Herbert von Dirksen in Moskau Mitte 1929 erhielt Sommer die Ernennung zum Konsul 1 Klasse Ab 1930 mehren sich in der Berichterstattung sowohl der deutschen Botschaft in Moskau als auch aus dem Konsulat in Kiew die Hinweise uber einsetzende Hungersnote in zahlreichen sowjetischen Gebieten Im Sommer 1931 berichtete Konsul Sommer uber gravierende Veranderungen in der ukrainischen Landwirtschaft Das betraf sowohl den Ruckgang der verfugbaren Ackerflachen als auch die durch Zwangsabgaben stark dezimierten Lagerbestande fur die Fruhjahrsaussaat Besonders beurteilte er die eingetretenen Unsicherheiten einer wirtschaftlichen Zukunft angesichts der regierungsseitig zielbewusst und in schnellem Tempo vorwartsgetriebenen Vergesellschaftung 5 des Bodens und der Nutztierhaltung Anfang 1933 verliess Sommer Kiew und ubernahm ab April die Leitung des Generalkonsulats in Leningrad Bereits zu dieser Zeit hatten die gegen die Sowjetunion gerichteten verbalen Angriffe die Verbreitung von Lugen und Falschinformationen sowie die offen betriebene antibolschewistische Hetze durch das im Januar in Berlin an die Macht gekommenen NS System nie vorher dagewesene Ausmasse angenommen 6 Das beeintrachtigte die konsularische Arbeit vor Ort erheblich Sein Vorgesetzter war der Botschafter in Moskau Rudolf Nadolny Wegen der offenen Widerspruche und seiner Nichtubereinstimmung mit der NS Aussenpolitik reichte dieser bereits nach 8 Monaten Amtszeit seine Demissionierung ein 7 Als neuer deutscher Botschafter und Vorgesetzter von Sommer ubernahm Friedrich Werner Graf von der Schulenburg wenige Monate spater das Amt Anfang Januar 1934 wurde Konsul Sommer Mitglied der NSDAP Nach funf Jahren Amtszeit kehrte er Ende 1937 nach Berlin zuruck Sommer wurde im Dezember 1937 in die Tatigkeit der Presseabteilung des Auswartigen Amtes eingegliedert 8 Ab diesem Zeitpunkt verlieren sich die Spuren des Diplomaten Sommer Literatur BearbeitenPaolo Fonzi Der Holodomor in den Berichten der deutschen Botschaft und der deutschen Konsulate in der Sowjetunion in Geschichtsportal Die Ukraine und Deutschland im 20 Jahrhundert in www ukrainianhistoryportal org Monika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart 5 Auflage C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 48021 8 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 4 Schoningh Paderborn u a 2018 ISBN 3 506 71841 X S 290f nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Einzelnachweise Bearbeiten Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 4 Schoningh Paderborn u a 2018 ISBN 3 506 71841 X S 290 Wilfried Loth Marc Hanisch Hrsg Erster Weltkrieg und Dschihad Die Deutschen und die Revolutionierung des Orient Artikel Michael Jonas Jan Zinke Wir standen mit der Zukunft im Bunde Rudolf Nadolny das Ausw Amt und die deutsche Persienpolitik im Ersten Weltkrieg Oldenbourg Verlag Munchen 2014 S 61ff Monika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart 5 Auflage C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 48021 8 S 53ff Peter Kruger Die Aussenpolitik der Republik von Weimar Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1985 S 212ff Paolo Fonzi Der Holodomor in den Berichten der deutschen Botschaft und der deutschen Konsulate in der Sowjetunion in Geschichtsportal 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