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Dieser Artikel befasst sich mit dem Pharmakologen Rudolf Cohn Zu anderen Personen siehe Rudolf Kohn Rudolf Cohn 23 April 1862 in Schneidemuhl 11 April 1938 war ein deutscher Pharmakologe und Professor fur Innere Medizin und Pharmakologie an der Albertus Universitat Konigsberg Rudolf Cohn Foto eines Gemaldes von Heinrich WolffLeben als Arzt und Kunstmazen BearbeitenRudolf Cohn war Sohn des Kantors Hermann Cohn in Schneidemuhl Ostpreussen und seiner Frau Henriette geb Bleichrode Am 23 April 1862 in Schneidemuhl geboren besuchte er von 1870 bis 1880 das Kneiphofische Gymnasium in Konigsberg Bereits in diesen Jugendjahren spielte er virtuos Klavier und trat zugleich als Sanger in halb offentlichen Konzertabenden auf Cohns engagierte sich zusammen mit seiner Frau Margarete geb Lazar 1877 1952 Schwester des Arztes Berthold Lazar in der Judischen Gemeinde Konigsberg Aufgrund seiner musischen und malerischen Begabung wurde er zum Gastgeber von Musiker und Kunstkreisen und nahm als geubter Kammermusiker Pianist und Sanger an klassischen Salon Konzerten teil z B mit dem Trio der Cellistin R A Sebba und der Violinistin Lisbeth Cohn der Frau des Konigsberger Augenarztes Willi Cohn Zudem war er in Konigsberg als Kunstmazen bekannt und befreundet mit Lovis Corinth und Heinrich Wolff 1 Dies erklart weshalb das ihn portratierende Gemalde von H Wolff aus dessen Konigsberger Professoren Portraitsammlung als Fotografie von seiner Tochter Alice Lewin uberliefert werden konnte Abb 2 Nach dem Entzug der Lehrbefugnis 1933 erkannte Cohn sofort die Gefahr fur die Zukunft und emigrierte nach Palastina Dabei musste er seine umfangreiche Sammlung d h seine antiken Mobel Erstausgaben seine Gemaldesammlung antiken Kunstgegenstande aus Silber und Kristall neben der grossen Bibliothek Lewin zurucklassen Nur den geliebten Flugel nahm er mit nach Palastina Zu seiner Gemaldesammlung gehorten zahlreiche Bilder von Heinrich Wolff und Rudi Hammer 1882 1957 die er als Kunstmazen forderte sowie mehrere Originale von Lovis Corinth Die Sammlung durfte verschollen sein wenngleich 2013 bei einer Auktion das Olgemalde Portrat Charlotte Corinth in brauner Bluse 1910 Ol auf Leinwand Sammlung Rudolf Cohn beim Auktionshaus Lempert versteigert wurde Nach seiner Vertreibung nach Israel widmete er sich nur noch der Musik Er verstarb am 11 April 1938 Berufsleben BearbeitenCohn studierte Medizin bei dem Patho Hamatologen Ernst Neumann sowie dem Pathologen Bernhard Naunyn und promovierte 1885 mit der Arbeit Uber die Bedeutung des negativen Thoraxdruckes Anschliessend wurde er Assistent bei Max Jaffe am Pharmakologischen Institut Konigsberg Nach erfolgreicher Habilitation am 23 Juli 1892 in der Pharmakologie wurde er Privatdozent 1898 a o Professor 3 2 Seine wissenschaftliche Arbeit galt uberwiegend der Physiologischen Chemie im tierischen und menschlichen Organismus 4 Bis 1931 hielt er Vorlesungen an der Universitat uber Bader und Arzneiverordnungslehre besonders aber zu den Themen Die experimentelle Grundlage der Eisentherapie Uber die Chemie der Arzneimittel Uber die soziale Bedeutung der Hygiene Uber Baderlehre Uber die Ernahrung des Menschen und Uber die Bedeutung des Kochsalzes und des Vegetarismus Ein Ordinariat wurde ihm moglicherweise Mitte der 20er Jahre aus religiosen Grunden verwehrt so dass er sich als Internist in eigener Praxis in der Tragheimer Kirchstr 71 niederliess Im Nebendienst war er vertrauensarztlich fur die Krankenkassen und in der Gerichtsmedizin tatig Cohn hat eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen geschrieben Lewin und einen Nachruf uber Max Jaffe 5 1930 ist er in der von den Nationalsozialisten initiierten Deutschen Auskunftei 6 verzeichnet 7 Folglich durfte er 1933 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen volljudischer Herkunft Tilitzki entlassen worden sein Ihm wurde in der ersten Entlassungswelle jegliche universitare Berufstatigkeit entzogen 8 Einzelnachweise Bearbeiten Neumann Redlin von Meding E Rudolf Cohn Hochschullehrer und Kunstmazen Konigsberger Burgerbrief 83 2014 S 44 45 a b Lewin A In memoriam Prof Dr Rudolf Cohn Wissenschaftler Arzt und Kunstler zugleich Ostpreussische Arztfamilie Osterrundbrief 1971 S 12 13 Tilitzki Chr Die Albertus Universitat Konigsberg Ihre Geschichte von der Reichsgrundung bis zum Untergang der Provinz Ostpreussen Bd 1 1871 1918 Akademus Verlag Berlin 2012 S 514 Scholz H Schroeder P Arzte in Ost und Westpreussen Wurzburg Holzner Verlag 1970 S 231 Cohn R Der Pharmakologe Max Jaffe In Munchner Medizinische Wochenschrift Nr 2 1912 Kreis der Freunde und Forderer der Deutschen Auskunftei Hrsg Der judische Einfluss auf die Deutschen Hohen Schulen Ein familienkundlicher Nachweis uber die judischen und verjudeten Universitats und Hochschulprofessoren Heft 4 Die Universitat Konigsberg Selbstdruck 1930 Neumann Redlin von Meding E Die Konigsberger Deutsche Auskunftei 1930 der Nationalsozialisten Konigsberger Burgerbrief Nr 83 2014 S 40 43 mit Nachtrag Konigsberger Burgerbrief Nr 84 2014 S 39 40 Ebert A Judische Hochschullehrer an preussischen Universitaten Frankfurt Mabuse Verlag 2008 S 509 Normdaten Person VIAF 4015153184548227100008 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 Juni 2018 PersonendatenNAME Cohn RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Pharmakologe und ProfessorGEBURTSDATUM 23 April 1862GEBURTSORT SchneidemuhlSTERBEDATUM 11 April 1938 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Cohn amp oldid 232813376