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Carl Rudolf Ferdinand Christiani 27 Januar 1797 in Kopenhagen 21 Januar 1858 in Celle war ein deutscher Jurist Revolutionar und als Politiker ein einflussreiches liberales Mitglied der Zweiten Kammer der Standeversammlung des Konigreichs Hannover Aufgrund seiner Redegewandtheit und seiner Ausdruckskraft wurde er als der Mirabeau der Luneburger Heide bekannt Portrat Rudolf Christianis gemalt von Nikolaus Peters 1795 1875 ca 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beziehung zur Familie Heine 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenChristiani war der Sohn des Johann Rudolf Christiani 1761 1841 Pastor in Kopenhagen spater Pastor in Eutin und Superintendent in Luneburg und der Caroline Auguste geb Venturini Die Ehe der Eltern wurde 1801 geschieden der Sohn wuchs beim Vater auf Die Mutter heiratete erneut und veroffentlichte unter dem Namen Caroline Auguste Fischer mehrere Romane Rudolf Christiani studierte ab November 1813 Rechtswissenschaften an den Universitaten Kiel und Gottingen In Gottingen immatrikulierte er sich im April 1815 als stud iur aus Danemark 1 Er wurde in Gottingen Mitglied des Corps Hannovera 2 und der literarischen Studentenvereinigung Poetische Schusterinnung an der Leine unter dem Namen Danteut deren Mitglieder gaben 1818 die Literaturzeitschrift Wunschelruthe heraus zu der er beitrug 3 Im Jahr 1818 wurde er in seiner Heimatstadt Luneburg als Advokat zugelassen 1824 wurde er erst interimistischer spater auch definitiv Stadtsekretar der Stadt Luneburg Als liberaler Politiker wirkte er bei der Umsetzung des Staatsgrundgesetz und der Reformen Stuves wie der Bauernbefreiung mit Als einer der Hauptredner der Zweiten Kammer der Standeversammlung machte er seinem Spitznamen Ehre Nach dem Staatsstreich des Konigs Ernst August I der 1837 das Staatsgrundgesetz ausser Kraft setzte gehorte er zu den deutlichsten Kritikern der reaktionaren Politik des neuen Konigs Als Belletristischer Schongeist verherrlichte er den verstorbenen liberalen Burgerkonig Wilhelm IV von Hannover und hielt fortan Pladoyers fur die Abschaffung der Monarchie 1846 trat er vorlaufig in den Ruhestand und verbrachte die Jahre 1846 bis 1848 am Danischen Hof in Kopenhagen wo Konig Christian VIII seinen gutachterlichen juristischen Rat in Sachen des Danischen Gesamtstaats und der Schleswig Holstein Frage in Anspruch nahm Dies brachte ihm nach Deutschland zuruckgekehrt im Zuge der politischen Entwicklung 1848 und der Schleswig Holsteinischen Erhebung erhebliche personliche Kritik ein so dass er keine politischen offentlichen Amter mehr wahrnahm Er widmete sich fortan in Luneburg vorrangig der Belletristik und starb wahrend einer Gerichtsverhandlung als Geschworener in Celle Beziehung zur Familie Heine Bearbeiten nbsp Portrat von Charlotte Christiani geb Heine 1813 1869 Kusine des Dichters Heinrich Heine 1797 1856 und Ehefrau von Rudolph Christiani gemalt von Nikolaus Peters 1795 1875 ca 1830Christiani heiratete in die Familie Heine ein Er war mit der aus Bordeaux stammenden wohl situierten Kusine des Dichters Heinrich Heine Charlotte Christiani geb Heine 1813 1869 verheiratet Mit Heine verband ihn auch eine enge Freundschaft die sich bei Heine auch literarisch nieder schlug Heines Eltern wohnten von 1822 bis 1826 in Luneburg am Ochsenmarkt im heutigen Heinrich Heine Haus Heine widmete dem jungen Christiani in Luneburger Zeiten das Gedicht Diesen liebenswurdgen Jungling Kann man nicht genug verehren Oft traktiert er mich mit Austern Und mit Rheinwein und Likoren Zierlich sitzt ihm Rock und Hoschen Doch noch zierlicher die Binde Und so kommt er jeden Morgen Fragt ob ich mich wohlbefinde Spricht von meinem weiten Ruhme Meiner Anmut meinen Witzen Eifrig und geschaftig ist er Mir zu dienen mir zu nutzen Und des Abends in Gesellschaft Mit begeistertem Gesichte Deklamiert er vor den Damen Meine gottlichen Gedichte O wie ist es hoch erfreulich Solchen Jungling noch zu finden Jetzt in unsrer Zeit wo taglich Mehr und mehr die Bessern schwinden Die Beziehung der beiden erklart warum Heinrich Heine in 4 seines 1851 in Paris errichteten notariellen Testaments Rudolf Christiani quasi zum Testamentsvollstrecker seines literarischen Nachlasses einsetzte Ein Amt das Christiani nie auf oder angenommen hat 4 Auf Heine geht auch der Spitzname Mirabeau der Luneburger Heide zuruck 5 Literatur BearbeitenHeinrich Ferdinand Curschmann Blaubuch des Corps Hannovera 1809 1899 Gottingen 2002 S 73 Nr 180 Werner H Preuss Rudolph Christiani 1798 1858 Verlag der Nation Husum 2004 ISBN 978 3 373 00521 6 Ferdinand Frensdorff Christiani Rudolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 213 f Bernhard Muhlhan Christiani Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 240 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolph Christiani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Rudolf Christiani Quellen und Volltexte Literatur von und uber Rudolf Christiani im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Heine Haus LuneburgEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Immatrikuliert am 13 April 1815 Gotz von Selle Hrsg Die Matrikel der Georg August Universitat zu Gottingen 1734 1837 Leipzig 1937 Kraus Reprint 1980 ISBN 978 3 262 00030 8 Heinrich F Curschmann Blaubuch des Corps Hannovera zu Gottingen Band 1 1809 1899 Gottingen 2002 Nr 180 Josepha Grauheer Eduard Arens Die poetische Schusterinnung an der Leine Gottingische Nebenstunden Heft 7 Otto Deneke Gottingen 1929 August Heinrich Hoffmann von Fallersleben beschreibt in seinen Mein Leben Aufzeichnungen und Erinnerungen 1868 Band 1 S 110 Christiani in seinem studentischen Umfeld in Gottingen Digitalisat Heines Testament im Volltext bei zeno org Dieser Spitzname geht zuruck auf Heinrich Heine und dessen Gedicht An einen ehemaligen Goetheaner Volltext auf Wikisource Normdaten Person GND 116509279 lobid OGND AKS LCCN no2005083721 VIAF 74605082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christiani RudolfALTERNATIVNAMEN Christiani Carl Rudolf Ferdinand vollstandiger Name Danteut Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 27 Januar 1797GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 21 Januar 1858STERBEORT Celle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Christiani Politiker amp oldid 180763167