www.wikidata.de-de.nina.az
Das Heinrich Heine Haus am Ochsenmarkt 1A in Luneburg ist ein Patrizierhaus aus dem 15 16 Jahrhundert in dem die Eltern des Dichters Heinrich Heine lebten Es wird heute von stadtischen Behorden und Kultureinrichtungen genutzt und enthalt eine Stipendiatenwohnung fur Schriftsteller Giebel des Heinrich Heine Hauses in LuneburgDas Heinrich Heine Haus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Institutionen 3 Angebote 4 Heinrich Heine Stipendiaten 5 Ehrengaste im Heinrich Heine Haus 6 Schriftenreihe und Kataloge 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMauerreste im Bereich des Kellers deuten auf einen Vorgangerbau aus der Zeit um 1300 hin fur das 14 15 Jahrhundert ist ein zweiter Bau an der Ecke Am Ochsenmarkt Burmeisterstrasse nachgewiesen Dieser Bau gelangte 1484 in den Besitz des Sodmeisters Hans Witzendorff als Mitgift seiner Frau Ilsabe Lange einer Enkelin des Burgermeisters Hinrik Lange Um 1500 wurde auf den Mauerresten beider Gebaude das neue Haus der Patrizierfamilie Witzendorff errichtet Zwischen 1531 und 1534 wohnte hier der Reformator Urbanus Rhegius Um 1565 wurde die Grundflache noch einmal verdoppelt und unter Einbeziehung alter Bausubstanz das heutige Heinrich Heine Haus mit einem Nebenhaus heute Volksbank errichtet 1592 gelangte das Haus in den Besitz des herzoglichen Kanzlers zu Celle Friedrich von Weyhe In den folgenden 200 Jahren wurden Haupt und Nebenhaus getrennt eine barocke Treppe errichtet und die Wande im Obergeschoss dekoriert 1779 hatte der Ratschirurg und Theatermazen Christian Gotthard Niemeitz das Haus erworben und uberliess Wandertruppen den Rokoko Medaillon Saal im Obergeschoss als Spielstatte 1810 kaufte der Bankier Wolf Abraham Ahrons das Haus vermutlich datiert die heutige Eingangstur noch aus dieser Zeit 1824 verkaufte er es dem Buchhandler Wahlstab Von 1822 bis 1826 lebten die Eltern des Dichters Heinrich Heine im Obergeschoss Heines Vater Samson Sigmund Heine 1764 1828 war damals an Epilepsie erkrankt Die hannoversche Regierung bewilligte am 2 Juli 1822 dem Ehepaar eine vorlaufige Aufenthaltserlaubnis Ihr Sohn Heinrich der seine Mutter Betty Heine 1771 1859 in der Pflege unterstutzen wollte kam erstmals am 21 Mai 1823 hierher Auch wenn er Luneburg als Residenz der Langeweile bezeichnete und die im Salon der Rahel Varnhagen in Berlin genossenen Makkaroni und Geistesspeise vermisste kam er wahrend seiner Studienzeit wiederholt und teils fur mehrere Monate nach Luneburg 1901 wurde deshalb eine Gedenktafel angebracht und das Haus als Heinrich Heine Haus bekannt Zu dieser Zeit war das Haus noch immer Eigentum der Buchhandler und Verlegerfamilie Wahlstab 1941 kaufte es die Gemeinde Zur Tausendjahrfeier Luneburgs und zum 100 Todestag von Heinrich Heine wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten vorgenommen Die Wand und Deckenbemalung wurde erst bei einer neuen restauratorischen Erschliessung im Jahr 1989 freigelegt seitdem fehlt die Heine Gedenktafel Die Sanierungsmassnahmen dauerten bis 1992 an Am 15 Januar 1993 wurde das Gebaude fur die neue Nutzung eingeweiht Institutionen BearbeitenIm Erdgeschoss des Heinrich Heine Hauses befindet sich der Fachbereich Kultur der Hansestadt Luneburg der fruhbarocke Tanzsaal wird als Trauzimmer genutzt Sitz des Standesamtes ist im Burgeramt in der Bardowicker Strasse Im Obergeschoss residieren das Literaturburo Luneburg e V die Literarische Gesellschaft Luneburg e V und die Bezirksgruppe Luneburg des BBK Angebote BearbeitenDas Heinrich Heine Haus versteht sich als Kulturforum und Treffpunkt fur Literatur und Kunstinteressierte Die Veranstaltungsraume stehen auch fur Ausstellungen zur Verfugung Das Literaturburo Luneburg organisiert ein Veranstaltungsprogramm mit deutschen und internationalen Autoren Das Land Niedersachsen und die Stadt Luneburg schreiben gemeinsam ein Literaturstipendium von derzeit monatlich 1 400 fur deutschsprachige Autoren als Auszeichnung fur bisherige Veroffentlichungen und zur Forderung der weiteren schriftstellerischen Arbeit aus Die Stipendiaten konnen in einem sechs oder dreimonatigen Aufenthalt im Heinrich Heine Haus ihrer literarischen Arbeit nachgehen Fur sie steht im ruckwartigen Anbau eine separat zugangliche Wohnung zur Verfugung Uber die Vergabe die alle zwei Jahre erfolgt entscheidet der Vorstand des Literaturburos Luneburg nach Empfehlung eines Literarischen Beirats Einmal im Jahr ladt der Literarische Beirat ausserdem einen Ehrengast ein Die Ehrengaste konnen einen Monat im Heinrich Heine Haus leben und werden um eine offentliche Lesung gebeten Heinrich Heine Stipendiaten BearbeitenThomas Rosenlocher 1993 1994 Johann Peter 1994 1995 Sandra Kellein 1995 Bianca Doring 1995 1996 Gertrud Seehaus 1996 Franz Hodjak und Karen Duve 1997 Reinhard Jirgl und Simone Klages 1998 Ulrike Langle und Roland Koch Schriftsteller 1999 Dorothea Grunzweig Januar bis September 2000 Xu Pei November bis Dezember 2000 Nikola Anne Mehlhorn Februar bis September 2001 Hendrik Rost Oktober bis Dezember 2001 Felicitas Hoppe Februar bis April 2002 Sabine Gruber Mai bis Dezember 2002 Sonja Ruf Marz bis September 2003 Antje Ravic Strubel Oktober bis Dezember 2003 Jan Wagner Januar bis August 2004 Christoph Wilhelm Aigner September bis Dezember 2004 Tanja Schwarz Februar bis Juli 2005 Helmut Krausser Mitte September bis Mitte Dezember 2005 Marion Poschmann Januar bis Marz 2006 Markus Orths April bis September 2006 Nina Jackle Januar bis Juni 2007 Franziska Gerstenberg September bis November 2007 Bjorn Kern Januar bis Marz 2008 Steffen Jacobs Mai bis Juli 2008 Thomas Lang August bis Dezember 2008 Johanna Straub 2009 Thomas Stangl 2009 Inka Parei 2009 Martin Gulich 2010 Nora Bossong 2010 Gunther Geltinger 2011 Catalin Dorian Florescu 2011 Robert Seethaler 2011 Lucy Fricke 2012 Ulla Lenze 2012 Finn Ole Heinrich 2012 Matthias Nawrat 2013 Almut Tina Schmidt 2013 Tom Schulz 2013 Akos Doma 2014 Stefanie Sourlier 2014 Svenja Leiber 2014 Nina Bussmann 2015 Constantin Gottfert 2015 Carl Christian Elze 2015 Monique Schwitter 2016 Lisa Marie Dickreiter 2016 Eva Roman 2016 Synke Kohler 2017 Katharina Bendixen 2017 Anja Kampmann 2017 Janko Marklein 2018 Susanne Stephan 2018 Eleonora Hummel 2018 Karosh Taha 2019 Jan Koneffke 2019 Isabelle Lehn 2019 Philipp Schonthaler 2020 Sandra Gugic 2020 Ronya Othmann 2020 Jan Bottcher 2021 Barbara Markovic 2021 Philipp Stadelmaier 2021 Deniz Ohde 2022 Stephan Thome 2022 Yannic Han Biao Federer 2022 Ehrengaste im Heinrich Heine Haus BearbeitenPeter Ruhmkorf 1994 Christa Wolf 1995 Martin Walser 1996 Sarah Kirsch 1997 Peter Hartling 1998 Gabriele Wohmann 1999 Sten Nadolny 2000 Volker Braun 2001 Elfriede Jelinek 2002 Dieter Wellershoff 2003 Siegfried Lenz 2004 Wilhelm Genazino 2005 Reiner Kunze 2006 Uwe Timm 2007 Christoph Hein 2008 Monika Maron 2009 Daniel Kehlmann 2010 Rudiger Safranski 2011 Hans Joachim Schadlich 2012 Hertha Muller 2013 Christoph Ransmayr 2014 Sigrid Damm 2015 Navid Kermani 2016 Michael Kohlmeier 2017 Felicitas Hoppe 2018 1 Schriftenreihe und Kataloge BearbeitenLiteraturburo Luneburg Literarische Gesellschaft Luneburg Hrsg Literatur im Heinrich Heine Haus Luneburg Heinz Kattner Festschrift Eroffnung des Heinrich Heine Hauses Luneburg 1993 Luneburg 1993 ISBN 3 929737 00 0 Werner Preuss Luneburger Autoren des 18 und 19 Jahrhunderts Luneburg 1993 ISBN 3 929737 02 7 Katja Behrens Heinz Kattner Hrsg bin ich um den Schlaf gebracht Literarische Texte von vierzehn Autorinnen und Autoren Luneburg 1993 Werner Preuss Das Heinrich Heine Haus in Luneburg Geschichte und Gegenwart Luneburg 1994 ISBN 3 929737 04 3 Joseph A Kruse Heines Provinz Luneburg Heine als Theologe Luneburg 1994 ISBN 3 929737 03 5 Hans Martin Koch Die schonste Zeit meines Lebens Wolfgang Borchert in Luneburg Luneburg 1995 ISBN 3 929737 05 1 Mechthild Fendel Literaturland Niedersachsen Luneburg 1996 ISBN 3 929737 06 X Ute Flemming Bis an den Rand des Wortes Malerei und Zeichnung 2000 2008 Ausstellung im Heinrich Heine Haus Luneburg 11 bis 25 Januar 2009 Text Matthias Oppermann Flemming Bispingen 2009 ISBN 978 3 9811915 6 1 Literatur BearbeitenJoseph A Kruse Ein geistliches Jahr Heinrich Heines Aufenthalte in Luneburg In Luneburger Blatter Jg 21 22 1970 71 S 21 47 Werner Preuss Heinrich Heine und Luneburg Loreley am Losegraben Christians Hamburg 1987 ISBN 3 7672 1030 4 Rolf Jurgen Grote Matthias Seefried Das Luneburger Patrizierhaus am Ochsenmarkt 1 Ein raumkunstlerisches und restauratorisches Phanomen In Hans Herbert Moller Hrsg Restaurierung von Kulturdenkmalen Beispiele aus der niedersachsischen Denkmalpflege Berichte zur Denkmalpflege Beiheft 2 Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Hameln Niemeyer 1989 ISBN 3 87585 152 8 S 175 182 Heinz Kattner Festschrift Eroffnung des Heinrich Heine Hauses Luneburg 1993 Luneburg Literaturburo Luneburg Literarische Gesellschaft Luneburg 1993 ISBN 3 929737 00 0 Werner Preuss Heinrich Heine und das Heine Haus in Luneburg Husum 2007 ISBN 978 3 89876 358 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Heine Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Literaturburos Luneburg im Heinrich Heine HauseEinzelnachweise Bearbeiten Ehrengast im Heinrich Heine Haus In Webseite des Literaturburos Luneburg Abgerufen am 11 Dezember 2019 53 250694444444 10 407638888889 Koordinaten 53 15 2 5 N 10 24 27 5 O Normdaten Geografikum GND 2128838 0 lobid OGND AKS LCCN n95092846 VIAF 129698441 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Heine Haus Luneburg amp oldid 230303396