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Die Rothenburger Landhege auch Rothenburger Heg oder Rothenburger Landwehr genannt ist eine 62 km lange Landwehr die ein etwa 350 km grosses Gebiet um Rothenburg ob der Tauber umschliesst Ihr Bau wurde vom Rothenburger Stadtrat im Jahre 1420 beschlossen und bis 1480 fertiggestellt Sie zog sich von Steinach bei Rothenburg ob der Tauber im Nordosten in einem westlichen Bogen uber Lichtel im Nordwesten Rohrturm im Sudwesten bis Wettringen im Sudosten Die Ostgrenze des Rothenburger Territoriums entlang dem Westabfall der Frankenhohe blieb grosstenteils unbefestigt Die weiter westlich gelegenen Landwehrdorfer Hachtel Oberstetten und Wildentierbach blieben ausgespart Die Landhege schutzte das von der Stadt in den Jahrzehnten zuvor von Kleinadeligen der Umgebung erworbene Territorium mit etwa 163 Ortschaften und 40 Burgen vor Plunderungen Sie war etwa 20 Meter breit und bestand meist aus drei Wallen und zwei Graben Sie war mit undurchdringlichen Hecken bepflanzt Fur ihre Pflege waren die Hegemeister zustandig Karte der Rothenburger Landhege von Wilhelm Ziegler 1537 Der Landturm bei LichtelHistorischer Grenzstein der LandhegeDie wichtigen Durchlasse wurden durch insgesamt neun Landturme gesichert an denen auch Zoll erhoben wurde von Nordost uber Nordwest nach Sudwest bei Steinach Seemuhle Habelsee Hinterpfeinach Reichardsroth Grossharbach Lichtel Lichteler Landturm Heimberg Funkstatt und Hilgartshausen Rohrturm In ihnen wohnten die Hegereiter Im Notfall wurde die Hege von der mit Waffen ausgestatteten Bevolkerung verteidigt Gut erhalten sind heute noch der Lichteler Landturm den der Schwabische Albverein nutzt und der Grossharbacher an der Brucke im Dorf Vom Rohrturm im gleichnamigen Gehoft unmittelbar an der Strasse von Hilgartshausen nach Musdorf besteht noch ein zur Scheune uberdachter Turmstumpf mit je einer Wappentafel an der West und Ostseite Der Turm bestand bis 1945 wurde bei Feuergefechten am Kriegsende durch Beschuss mit Panzergranaten schwer beschadigt und sturzte 1946 ein Napoleon Bonaparte liess die Landhege 1802 aufheben und teilweise einebnen Die Turme wurden verkauft Die Heg ist jedoch auch heute noch auf weiten Strecken in der Landschaft zu erkennen vor allem in bewaldeten Partien Schon von weitem zeigen mancherorts langgezogene schmale Waldstreifen den einstigen Verlauf an wie etwa zwischen Blaufelden Engelhardshausen und Rot am See Herbertshausen Im Zuge des Untergangs des Heiligen Romischen Reiches kam zwar Rothenburg zum bayerischen Teil Frankens der Westteil des reichsstadtischen Territoriums aber zu Wurttemberg Deshalb liegt der grossere Anteil der Landhege der ihn umgab heute in Baden Wurttemberg Landschaftsschutzgebiet BearbeitenDie im Landkreis Schwabisch Hall liegenden Reste der Landhege sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen Geschutzt ist dabei ein nur 50 bis 80 Meter breiter Gelandestreifen der sich in 13 Teilgebieten uber rund 15 Kilometer erstreckt Das LSG wurde unter dem Namen Rothenburger Landhege ausgewiesen durch Verordnung des Landratsamtes Schwabisch Hall vom 16 April 1982 es tragt die Schutzgebietsnummer 1 27 015 und ist 62 0 Hektar gross Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung der noch erkennbaren Reste der Rothenburger Landhege die als kulturhistorisch bedeutsames Dokument in seiner Eigenart und uberkommenen Gestalt als wertvoller Landschaftsbestandteil gesichert werden soll Daruber hinaus soll die Erhaltung der Landhege als Windschutzhecke als Vogelschutzgeholz als Lebensraum bedrohter Tier und Pflanzenarten sowie als Ruckzugs und Deckungsmoglichkeit fur das Niederwild erreicht werden Literatur BearbeitenHeinrich Henn Hans Mattern Die Rothenburger Landhege ein bedrohtes Landschaftsglied im nordostlichen Wurttemberg In Veroffentlichungen der Landesstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Baden Wurttemberg Band 37 S 243 271 Ludwigsburg 1967 Erganzungen dazu ebenda Heft 38 1970 S 149 157 Hans Mattern Die Rothenburger Landhege Wiedersehen nach zwei Jahrzehnten In Die Linde 70 1988 S 65 68 73 88 92 95 Rothenburg o d T Alois Schneider Grenzlinien spatmittelalterlicher stadtischer Territorialherrschaften am Beispiel der Schwabisch Haller und der Rothenburger Landhege In Gabriele Isenberg Barbara Scholckmann Hg Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt Stadteforschung A 45 Koln 1997 S 111 135 Herbert Woltering Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft uber die Landwehr Teil 1 2 Rothenburg o d T 1965 1971 Edmund Zoller Kreuz und quer durch die Rothenburger Landwehr Faltprospekt offenbar Eigenverlag dann Ansbach ohne Datum Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rothenburger Landwehr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abbildungen der Landhege auf der Website von Brettenfeld zwischen Herbertshausen und dem Breitloh bei Engelhardshausen Die Rothenburger Landhege auf der Website des Schwabischen Albvereins Eine Reichsstadt igelt sich ein Memento vom 1 Juli 2009 im Internet Archive In Frankische Nachrichten Die Rothenburger Landhege bei Historische Grenzen Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Schwabisch Hall Beisserweiher Wegweiher Moosweiher Giessrechenweiher Weiher bei der Felsenmuhle Hammerweiher mit umgebendem Gelande Blaubachtal zwischen Blaubach und Blaufelden sowie nordlich von Blaufelden Brettachtal unterhalb Brettenfeld und angrenzende Gebiete Brettenweiher mit umgebendem Gelande Buhlertal bei Untersontheim und Ummenhofen Buhlertal zwischen Buhlertann und Obersontheim mit Randgebieten sowie den Abhangen des Weinberges Buhlertal zwischen Vellberg und Geislingen mit Nebentalern und angrenzenden Gebieten Burgberg Burgfrieden Oberes Dachsbachtal Dammbachtal mit angrenzenden Hohenzugen Dendelbachtal Eichenhain bei Waldtann am Crailsheimer Weg Eichenhain Holzle sudlich der Strasse Jagstheim Unterspeltach Eisbachtal und Irsbachtal Fichtenberger Rot Murr und Fornsbachtal mit angrenzenden Hohenzugen Fischachtal mit Nebentalern und angrenzenden Gebieten zwischen Herlebach und Kottspiel Gewann Sensen und Tal 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