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Rosa Menzer geboren als Hiende Reise Litwin am 4 Januar 1886 in Plunge Litauen gest 28 Mai 1942 in Totungsanstalt Bernburg war eine Dresdner Arbeiterfunktionarin und Widerstandskampferin Rosa Menzer Mitte oben mit ihren Eltern und Geschwistern um 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Haus Rosa Menzer Strasse 19 ab 1925 Rosa Menzers Wohnhaus nbsp Gedenkstein fur Rosa Menzer auf dem HeidefriedhofHiende Reise Litwin kam als eines von zwolf Kindern von Markus und Behle Ihle Litwin in Litauen zur Welt Sechs Tochter und zwei Sohne der Familie uberlebten sie wuchsen judisch orthodox auf Aufgrund der Armut der Eltern der Vater war als Wanderhandler tatig 1 besuchte die alteste Tochter Hiende Reise Litwin keine Schule sondern wurde von der Mutter in Hebraisch und Jiddisch unterrichtet Sie begann schliesslich im Alter von zwolf Jahren eine Schneiderlehre 1 1907 ging Litwin nach Deutschland wobei sie zu dieser Zeit noch kein Deutsch sprach Sie liess sich als Rosa Litwin in Berlin nieder war als Hausschneiderin tatig und schloss sich den Berliner Sozialisten an Die Behorden verweigerten Litwin als Auslanderin 1908 den weiteren Aufenthalt in Berlin und so ging sie im selben Jahr nach Dresden wo sie als Schneiderin tatig war Sie begann die deutsche Sprache zu lernen und schloss sich bald darauf dem sozialdemokratischen Bildungsverein in Dresden an 2 Sie wurde 1912 Mitglied der SPD und aktive Funktionarin Sie lernte den rund 20 Jahre alteren Bildhauer und Schriftsteller Max Menzer kennen der wie Litwin in der SPD aktiv war Sie heirateten 1912 der Ehe entstammten die Tochter Ilse 1914 und Ruth 1917 Rosa Menzer wurde im Oktober 1918 Mitglied der USPD und schloss sich unmittelbar nach der Grundung der KPD im Dezember 1918 dieser an Max Menzer verstarb bereits 1924 Rosa Menzer widmete sich neben ihrer Arbeit als Schneiderin intensiv der Parteiarbeit in der Striesener Parteigruppe der KPD Sie leitete die Ortsgruppe Striesen der Internationalen Arbeiterhilfe deren Mitglied sie im September 1924 geworden war und ubernahm die Leitung der Striesener Organisation des Roten Frauen und Madchenbundes einer Nebenorganisation des Roten Frontkampferbundes Menzers Wohnung auf der Markgraf Heinrich Strasse 19 die rote 19 heute Rosa Menzer Strasse 19 3 wurde ab 1925 Treffpunkt und Unterschlupf fur zahlreiche Parteimitglieder darunter auch Martin Hoop und Robert Liebknecht In ihrem Stadtteil Striesen zahlte sie so zu den aktivsten Funktionaren der Partei des Roten Frauen und Madchenbundes und der Internationalen Arbeiterhilfe und wurde auch Rosa Luxemburg von Striesen genannt 4 Zwar wollte die Kommunistische Partei Ostsachsens sie als Kandidatin fur den Sachsischen Landtag vorschlagen doch schatzte Menzer ihre Kenntnisse der deutschen Sprache als nicht gut genug ein 5 und schlug stattdessen Olga Korner als Kandidatin vor die gewahlt wurde 6 Im November 1933 wurde Menzers Tochter Ruth wegen illegaler Fortsetzung des Kommunistischen Jugendverbandes verhaftet und zu einer achtmonatigen Gefangnisstrafe verurteilt 7 Menzer selbst wurde erstmals im Januar 1934 wegen illegaler Arbeit fur die KPD verhaftet und zu einer 18 monatigen Gefangnisstrafe verurteilt die sie im Zuchthaus Waldheim verbrachte Nach ihrer Entlassung lebte sie unter polizeilicher Aufsicht beteiligte sich jedoch an illegalen Zusammenkunften Sie wurde am 21 Oktober 1939 zur Gestapo bestellt weil sie angeblich Radio Moskau und Radio London gehort hatte obwohl ihr Radiogerat bereits 1935 konfisziert worden war Obwohl das Verfahren gegen Menzer im Dezember 1939 durch die Staatsanwaltschaft Freiberg Sachsen eingestellt wurde blieb Menzer in Haft 8 Am 15 Marz 1940 wurde sie in das KZ Ravensbruck deportiert Sie war dort unter anderem mit Olga Korner inhaftiert 9 Der letzte Brief an ihre Tochter in dem Menzer verschlusselt ihre bevorstehende Deportation ankundigte stammt vom Februar 1942 Darin schrieb sie Sollte Hildes Tante i e Rosa Menzer ihren jetzigen Wohnort andern mussen wunsche ich mir bloss dass die Kinder tapfer bleiben und nicht den Kopf hangen lassen Ich bin fest uberzeugt dass sie auch das gut uberwinden wird Ich kenn sie als eine tapfere Frau mit guter Haltung Und starker Wille macht viel aus Rosa Menzer an ihre Tochter Februar 1942 10 Ihre Tochter erhielten 1942 die Nachricht dass Menzer in Ravensbruck an Gebarmutterkrebs verstorben sei 11 Spatere Nachforschungen unter anderem von Rosa Thalmann 12 ergaben dass sie von Ravensbruck aus im Marz 1942 13 mit weiteren judischen Frauen u a Olga Benario Prestes in die Totungsanstalt Bernburg deportiert worden war Dort wurde sie vermutlich am 28 Mai 1942 vergast 14 Gedenken Bearbeiten nbsp Denkmal fur Rosa Menzer Helene Glatzer und Otto Galle 1988 nbsp Stolperstein fur Rosa Menzer 2013Im Jahr 1946 wurde die Markgraf Heinrich Strasse in Dresden in Rosa Menzer Strasse umbenannt Auf dem Heidefriedhof befindet sich ein Gedenkstein fur Rosa Menzer der ursprunglich vor der 51 Grundschule stand und auf den Friedhof versetzt wurde Ihr Kenotaph befindet sich zudem im Ehrenhain des Heidefriedhofs Anlasslich des XI Parteitages der SED wurde im September 1988 auf dem Barbarossaplatz in Dresden ein von Vinzenz Wanitschke geschaffenes Sandstein Denkmal fur Rosa Menzer Helene Glatzer und Otto Galle enthullt Die Schrifttafeln aus Bronze mit einem kurzen Lebenslauf entwarf Martin Hanisch 15 Seit September 2013 erinnert in Dresden ein Stolperstein an Rosa Menzer Literatur BearbeitenMenzer Rosa In Gesellschaft fur christlich judische Zusammenarbeit Arbeitskreis Gedenkbuch Hrsg Buch der Erinnerung Juden in Dresden deportiert ermordet verschollen 1933 1945 Thelem Universitatsverlag Dresden 2006 ISBN 3 939888 14 1 S 246 247 Menzer Rosa In Museum fur Geschichte der Stadt Dresden Biografische Notizen zu Dresdner Strasse und Platzen die an Personlichkeiten aus der Arbeiterbewegung dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern Dresden 1976 S 56 57 Rosa Menzer In Elsa Frolich Zum Hochsten der Menschheit emporgestrebt Kurze Lebensbeschreibungen Dresdner Arbeiterfunktionare und Widerstandskampfer Museum fur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Dresden 1959 S 83 88 Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Lebensbilder antifaschistischer Widerstandskampferinnen Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 125 137 Melanie Kunze Rosa Menzer 1886 1942 40 Pfennig Ideale gegen Freiheit In Eva Maria Bast Elena de F Oliveira Melanie Kunze Hrsg Dresdner Frauen Historische Lebensbilder aus der Stadt an der Elbe Bast Medien Uberlingen 2018 ISBN 978 3 946581 59 8 S 84 90 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosa Menzer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 127 Rosa Menzer In Elsa Frolich Zum Hochsten der Menschheit emporgestrebt Museum fur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Dresden 1959 S 83 Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 130 Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 128 Rosa Menzer In Elsa Frolich Zum Hochsten der Menschheit emporgestrebt Museum fur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Dresden 1959 S 85 Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 131 Rosa Menzer In Elsa Frolich Zum Hochsten der Menschheit emporgestrebt Museum fur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Dresden 1959 S 86 Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 135 Rosa Menzer In Elsa Frolich Zum Hochsten der Menschheit emporgestrebt Museum fur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Dresden 1959 S 87 Rosa Menzer In Elsa Frolich Zum Hochsten der Menschheit emporgestrebt Museum fur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung Dresden 1959 S 88 Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 137 Museum fur Geschichte der Stadt Dresden Biografische Notizen zu Dresdner Strasse und Platzen Dresden 1976 S 57 Rosa Menzer Strasse In HATiKVA e V Hrsg Spurensuche Juden in Dresden Dolling und Galitz Hamburg 1995 S 114 Der 28 Mai 1942 wird auf der Sterbeurkunde Menzers des Standesamtes Ravensbruck II Nr 1366 42 als Todestag angegeben Vgl Sigrid Jacobeit Die Rote Rosa von Striesen Rosa Menzer In Sigrid Jacobeit Lieselotte Thoms Heinrich Kreuzweg Ravensbruck Verlag fur die Frau Leipzig 1989 S 125 Herbert Goldhammer Karin Jeschke Dresdner Gedenkorte fur die Opfer des NS Regimes ddp goldenbogen Dresden 2002 S 63 Normdaten Person GND 1201213282 lobid OGND AKS VIAF 3184157583879733970006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Menzer RosaALTERNATIVNAMEN Litwin Hiende Reise wirklicher Name Litwin Rosa angenommener Name KURZBESCHREIBUNG litauische Antifaschistin und Arbeiterfunktionarin in DresdenGEBURTSDATUM 4 Januar 1886GEBURTSORT Plunge LitauenSTERBEDATUM 28 Mai 1942STERBEORT Totungsanstalt Bernburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosa Menzer amp oldid 237388719