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Romowe Romehnen oder Romayn war ein Kultmittelpunkt der baltischen Prussen Die Eiche von Romove Aus Christoph Hartknoch Alt und neues Preussen 1684 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Schriftliche Erwahnungen 3 Quellenkritik 4 Name 5 Sonstiges 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenLage BearbeitenEs lag im Gebiet der Nadrauer wahrscheinlich bei Lutschage deutsch Schlossberg bei Ossokino russisch Osokino deutsch Gross Waldeck im Rajon Bagrationowsk der Kaliningradskaja oblast 1 Schriftliche Erwahnungen BearbeitenEin Ort Romehnen oder Romayn wird nur von Peter von Dusburg 1326 in seiner Chronica Terrae Prussiae erwahnt Es ist der Sitz des obersten religiosen Fuhrers der Prussen des Crywo Cyrwaito der wie der Papst verehrt werde denn ihm gehorchten nicht nur die Prussen sondern auch die Litauer und Volker aus Livland Ende des 15 Jahrhunderts erwahnt Jan Dlugosz ein zentrales Heiligtum der Prussen Simon Grunau beschreibt um 1530 einen Ort Rickoyot eine heilige stets grune Eiche wo die drei Gotter Patollo Patrimpo und Perkuno verehrt worden seien Dieses sei im Jahre 523 von Bruteno gestiftet worden dem angeblich ersten Priester bei den Prussen Ob die Orte identisch waren ist den Texten nicht zu entnehmen Quellenkritik BearbeitenAlle Autoren schreiben viele Jahrzehnte nach dem mutmasslichen Erloschen eines zentralen Kultes der Prussen Wahrend Peter von Dusburg als seriose Quelle gilt werden die Erlauterungen von Grunau stark kritisiert So wird auf die Ahnlichkeit der Beschreibung des Heiligtums mit dem in Uppsala wie es von Adam von Bremen in der Hamburger Kirchengeschichte beschrieben wird verwiesen und aufgezeigt dass er sich daran orientiert habe Die Sage von den Brudern Bruteno und Widowuto ist in dieser Form wahrscheinlich eine Schopfung des 16 Jahrhunderts fur die es keinen historischen Belege gibt und die auch keine heimische Sage tradiert In dieser Zeit wurden haufig fur wichtige Orte Grunder in sagenhafter Vorzeit konstruiert um das Alter und die Wichtigkeit des Ortes zu unterstreichen Name BearbeitenRomehnen bzw Romayn gehort vielleicht zu baltischen Ortsnamen mit Ram oder Rom zu altprussisch rams sittig litauisch ramus still ruhig Auffallig ist aber auch die sprachliche Nahe zum Namen von Rom Bekannt sind weitere Orte mit ahnlichem Namen Romehnen Kreis Fischhausen Samland Romene villa sacra heiliges Dorf in Litauen Romeinei Stadt Rominte Fluss im ostlichen Ostpreussen Romove in Vilnius Litauen Kultplatz des Perkunas Romuva Wald heiliger Berg Rambynas an der Memel gegenuber von Ragnit auf dem ein grosser Opferstein gefunden wurde Damit ist nicht gesagt dass alle Orte mit diesem Wort alte Heiligtumer gewesen sein mussen Rickoyot gehort vielleicht zu altpreussisch rikis Herr bzw ot als Endungssuffix Sonstiges BearbeitenNach dem Namen der Kultstatte nennt sich eine neoheidnische staatlich anerkannte und anderen Religionen gleichgestellte Glaubensgemeinschaft in Litauen Romuva Siehe auch BearbeitenPrussische ReligionLiteratur BearbeitenHans Bertuleit Das Religionswesen der alten Preussen mit litauisch lettischen Parallelen In Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft Prussia Heft 25 Konigsberg 1924 S 9 113 Michael Brauer Die Entdeckung des Heidentums in Preussen Akademie Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 05 005078 2 doi 10 18452 24599 Erich von Lojewski Romowe die Gottereiche im Osten Heimaterzahlungen aus dem altpreussischen Gebiet Nadrauen Glocke Gumbinnen 1932 GND Wilhelm Mannhardt Letto Preussische Gotterlehre Lettisch Literarische Gesellschaft Riga 1936 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romowe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internationaler Kongress zu ethnischen Religionen u a auch zu Romuva englisch Romuva in Litauen englisch litauisch Anmerkungen Bearbeiten Kulakow Istoria Prussii Moskau 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romowe amp oldid 231355412