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Rolf Bernhard Holle 21 Januar 1914 in Leipzig 25 Oktober 2004 war ein deutscher Kriminalpolizist Er gehorte zu den Grundern des Bundeskriminalamtes BKA in Wiesbaden Inhaltsverzeichnis 1 Erste Jahre Politische Betatigung Kriminalkommissar 2 Zweiter Weltkrieg 3 Nachkriegszeit Im Bundeskriminalamt 4 Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseErste Jahre Politische Betatigung Kriminalkommissar BearbeitenRolf Bernhard Holle geboren als Sohn des Kaufmanns Erich Holle schloss sich fruh der nationalsozialistischen Bewegung an Bereits mit 16 Jahren trat er im Oktober 1930 dem Nationalsozialistischen Schulerbund bei von November 1930 bis Oktober 1932 gehorte er der Hitlerjugend an von Juli 1933 bis Marz 1935 der SA Am 10 Dezember 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 977 213 1 2 3 Nach dem 1933 abgelegten Abitur in seiner Heimatstadt studierte Holle vier Semester Jura an der Universitat Leipzig jedoch ohne das Studium abzuschliessen Danach leistete er im Rahmen einer Dienstverpflichtung einen zweijahrigen Militardienst bei der Wehrmacht ab Ende 1937 trat er in den Dienst der Kriminalpolizei Halle Saale ein 1938 39 besuchte er als jungster Teilnehmer die Fuhrerschule der Sicherheitspolizei in Berlin Charlottenburg und absolvierte erfolgreich einen Lehrgang zum Kriminalkommissar Mit dem Abschluss der Fuhrerschule wurde er in die SS SS Nr 327 259 aufgenommen 3 Anfangs war Holle Kommissariatsleiter in Erfurt Holle trat 1941 noch der Nationalsozialistische Volkswohlfahrt und im Jahr darauf dem Kameradschaftsbund der deutschen Polizeibeamten bei Zweiter Weltkrieg BearbeitenNach Beginn des Zweiten Weltkrieges leistete er von Oktober 1939 bis Marz 1940 Kriegsdienst bei der Wehrmacht Im Januar Februar 1941 absolvierte Holle einen Fuhrerlehrgang an der italienischen Kolonialpolizeischule Tivoli da er sich 1940 fur den polizeilichen Kolonialdienst beworben hatte Ab 1941 war er als Kommissariatsleiter in Berlin Charlottenburg eingesetzt Ab Mai 1942 leitete er im Rang eines Kriminalkommissars ein Kommissariat bei der Kriminalgruppe M Mord im Polizeiprasidium Alexanderplatz Hier klarte Holle einen Aufsehen erregenden Kriminalfall Ein Reichsbahner hatte Ende 1943 die judische Zwangsarbeiterin Vera Korn und ihre Tochter Eva ermordet und die Leichenteile wahrend eines nachtlichen Luftangriffes in der Berliner Innenstadt verstreut Holle ermittelte in standigem Kontakt mit der Gestapo den Tater der 1944 von einem Sondergericht zum Tode verurteilt und in Plotzensee hingerichtet wurde Die beiden judischen Zeugen aus dem Umkreis Vera Korns wurden im Ghetto Theresienstadt und in Arbeitslagern interniert 4 Mit Wirkung 20 April 1943 wurde er zum SS Hauptsturmfuhrer befordert 3 Zu dieser Zeit wurde er als Mitarbeiter des Reichssicherheitshauptamtes RSHA gefuhrt ist jedoch auf keinem Geschaftsverteilungsplan oder Telefonverzeichnis nachweisbar Auch fur eine Tatigkeit im Reichskriminalpolizeiamt RKPA gibt es keinen Anhaltspunkt Seinen Angaben zufolge wurde er 1944 durch die Kripo Berlin mit dem Kriegsverdienstkreuz II Klasse ausgezeichnet Mitte 1944 schied Holle bei der Mordkommission aus und wurde mit der Aufdeckung von Wehrwirtschaftsverbrechen betraut Am 24 April 1945 wurde Holle aus dem umkampften Berlin abkommandiert um das Fahndungskommissariat in Schwerin zu leiten Als auch hier die Truppen der Alliierten anruckten erhielt er Anfang Mai 1945 wenige Tage vor der Kapitulation den Befehl Polizeiaufgaben im unbesetzten Kiel zu ubernehmen Nachkriegszeit Im Bundeskriminalamt BearbeitenIn Kiel wurde er nach Kriegsende am 27 Juni 1945 als Leiter des Einbruchskommissariats von den Militarbehorden entlassen Holle arbeitete danach als Bauarbeiter und ab September 1945 als Angestellter eines Steuerberaters Holle durchlief ein Verfahren zur Entnazifizierung und wurde am 20 Oktober 1946 als Entlasteter eingestuft Zum 15 Marz 1947 stellten ihn die britischen Behorden als Kriminaloberinspektor ein Als die Briten fur ihre Besatzungszone ein zentrales Kriminalpolizeiamt mit Sitz in Hamburg einrichteten wurde Holle der strategische Kopf des Amts Er arbeitete von Anfang an darauf hin das Hamburger Amt zum Kern einer neuen zentralen Bundespolizei zu machen Dies gelang ihm mit einer Seilschaft von sechs weiteren Teilnehmern also 7 der 36 Teilnehmer des 13 Kriminalkommissar Anwarterlehrgangs 1938 39 Sein Lehrgangskamerad Paul Dickopf wurde ab 1965 Prasident des Bundeskriminalamtes BKA Holle sein Vertreter Holle wurde am 1 September 1951 zum Regierungs und Kriminalrat am 1 September 1953 zum Oberregierungs und Kriminalrat befordert und er leitete die Abteilung Inland Seine Karriere im Amt ging ununterbrochen weiter Am 7 Juli 1961 folgte die Beforderung zum Regierungskriminaldirektor am 30 August 1966 die zum Leitenden Regierungskriminaldirektor und am 1 Juni 1970 zum Abteilungsprasidenten Zuletzt war er fur das Kriminalistische Institut beim BKA tatig Nach schwerer Krankheit ging Holle im Zuge der Umstrukturierung des Bundeskriminalamtes mit 58 Jahren am 30 Juni 1972 vorzeitig in den Ruhestand Mit seinem Ausscheiden wurde zum ersten Mal beim BKA eine offizielle Vize Prasidenten Position eingerichtet die mit Werner Heinl besetzt wurde Werke BearbeitenKriminaldienstkunde Hagedorn Hannover o J 1948 Neuauflage 3 Teile Wiesbaden 1956 1958 1 Organisation der kriminalpolizeilichen Verbrechensbekampfung 1956 2 Kriminalpolizeilicher Meldedienst 1956 3 Fahndung 1957 Die Bewegung der Kriminalitat in der britischen Zone 1947 1949 Hamburg 1950 Organisation der kriminalpolizeilichen Verbrechensbekampfung Bundeskriminalamt Wiesbaden 1956 Die Sittlichkeitsdelikte im Spiegel der polizeilichen Kriminalstatistik 1953 1962 Wiesbaden 1964 Diebstahl und Raub im Spiegel der polizeilichen Kriminalstatistik Wiesbaden 1966 Kriminalpolizeiliche Nachrichtensammlung und auswertung Wiesbaden 1966 Die Kriminalitat in der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich zu Osterreich Frankreich den Niederlanden Danemark Schweden England u Wales und Italien 1955 1964 Bundeskriminalamt Wiesbaden 1968 Das Bundeskriminalamt gemeinsam mit Paul Dickopf Boldt Verlag Bonn 1971 ISBN 3 87086 036 7 Literatur BearbeitenMichael Klein Eine folgenreiche Liaison Die Geschichte von Vera Korn und August Eckert der 1944 wegen Mordes an zwei Judinnen hingerichtet wurde in der Freitag Nummer 47 vom 23 November 2007 Horspiel von Matthias Eckholdt und Tatjana Rese auf der Grundlage des Buches von Michael Klein 4 Ich bin ein Schweinehund das ist gar nicht auszudenken Studio H2 ArGe1 2011 Claudia Keller uber den hingerichteten August Eckert im Tagesspiegel 18 Januar 2011Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16620514 Dieter Schenk Kameraden im Dienst In jungle world 14 Dezember 2015 abgerufen am 12 September 2021 a b c Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Kiepenheuer amp Witsch Koln 2001 ISBN 978 3 462 03034 1 nach BDC RS 6020014869 S 328 f a b Michael Klein Vera und der braune Glucksmann wie der NS Staat einen Judenmorder hinrichtete eine wahre Geschichte Neuer Europa Verlag Leipzig 2006 ISBN 978 3 86695 480 9 Normdaten Person GND 140031189 lobid OGND AKS LCCN no2006038545 VIAF 5401299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holle RolfALTERNATIVNAMEN Holle Rolf BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Polizist Mitgrunder des BundeskriminalamtesGEBURTSDATUM 21 Januar 1914GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 25 Oktober 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Holle Kriminalbeamter amp oldid 235886816