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Friedrich Robert Volkmann 6 April 1815 in Lommatzsch bei Meissen 30 Oktober 1883 in Pest war ein deutscher Komponist Robert Volkmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Werke 4 Nachlass 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenVolkmann der Sohn eines Kantors war schon seit seiner Kindheit mit Musik vertraut und erhielt Gesang Klavier Orgel Violin und Violoncellounterricht Nach kurzem Besuch des Gymnasiums in Freiberg 1832 33 absolvierte er von 1833 bis 1835 das Lehrerseminar Gleichzeitig erhielt er weiteren Musikunterricht 1836 zog Volkmann nach Leipzig um sich u a in Privatstunden beim dortigen Kantor der Nikolaikirche Carl Ferdinand Becker weiterzubilden Nach Abschluss des Unterrichtes erhielt Volkmann eine Stelle als Lehrer fur hoheren Gesang an der Prager Musikschule von Karl Joseph Kinderfreund die am 1 Oktober 1839 eroffnet wurde 1 1841 erfolgte der Umzug nach Budapest wo er bis 1844 als Privatlehrer und Korrespondent der Allgemeinen Wiener Musikzeitung wirkte Nach einer kurzen Periode freien Schaffens sah er sich gezwungen 1848 erneut eine Stelle zu suchen und wurde Chordirektor und Organist am israelischen Reformtempel Anfang der 1850er Jahre hatte er erste Erfolge als Komponist vor allem mit seinem Klaviertrio Nr 2 b Moll op 5 Ab 1854 lebte Volkmann in Wien ohne jedoch den erhofften finanziellen Erfolg zu erzielen Deshalb kehrte er 1858 wieder zuruck nach Budapest wo er den Rest seines Lebens verbrachte In den 1860er Jahren erfreute er sich wachsender internationaler Anerkennung und schuf viele seiner bedeutendsten Werke Seit etwa 1870 komponierte er kaum noch 1875 wurde Volkmann schliesslich Professor fur Komposition an der Landesakademie in Budapest eine Stelle die er bis zu seinem Tode innehatte Stil BearbeitenVolkmann lasst sich stilistisch zwischen Robert Schumann und Johannes Brahms mit dem er personlich befreundet war einordnen Ausgangspunkt fur sein Schaffen sind die Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven Teilweise lassen sich auch ungarische Elemente und einzelne Einflusse der neudeutschen Schule erkennen Allerdings muss Volkmann insgesamt eher als konservativ angesehen werden Auf Grund der vielen unterschiedlichen Einflusse kann er aber keiner bestimmten Stromung zugerechnet werden Volkmann favorisierte kleinere Formen wie Klavierstucke und Lieder komponierte jedoch auch einige grossformatige Werke Wahrend seine kleineren Werke teilweise Gefahr laufen biedermeierlich zu wirken weisen einige seiner grosseren manchmal eine gewisse Unfahigkeit zur Konzentration auf einen einzigen Gedanken auf Andere jedoch machen diesen Mangel durch sehr geschlossene konsequent durchgearbeitete Strukturen wieder wett Von seinen sechs Streichquartetten sind die letzten drei hochbedeutend wahrend die ersten drei lediglich solide Kammermusik besonders fur den Hausgebrauch geeignet darstellen Auch steht sein zweites Klaviertrio op 5 das von seinen Freunden Johannes Brahms und Franz Liszt als Meisterwerk gelobt wurde und die klassische Form zugunsten einer zyklischen Geschlossenheit aufgibt deutlich uber dem ersten op 3 und ahnlich verhalt es sich mit den beiden Sinfonien deren erste als die bedeutendste zwischen Schumann und Brahms Die Musik in Geschichte und Gegenwart 1966 bezeichnet wird Insgesamt findet sich in Volkmanns Schaffen Grandioses das den Vergleich zu den Grossen seiner Zeit nicht zu scheuen braucht neben eher wenig Bedeutendem Allerdings stehen seine besten Werke weit uber dem Durchschnitt seiner Zeit und weisen eine sehr personliche Handschrift auf Werke BearbeitenDie bekanntesten und bedeutendsten Werke Volkmanns sind das Violoncellokonzert die beiden Symphonien und die Ouverture Richard III Orchesterwerke Sinfonie Nr 1 d Moll op 44 1862 63 Sinfonie Nr 2 B Dur op 53 1864 65 Serenade Nr 1 C Dur op 62 fur Streicher 1869 Serenade Nr 2 F Dur op 63 fur Streicher 1869 Serenade Nr 3 d Moll op 69 fur Violoncello und Streicher 1870 Ouverture C Dur op posth 1863 Ouverture Richard III op 68 1870 Violoncellokonzert a Moll op 33 1853 55 Konzertstuck C Dur op 42 fur Klavier und Orchester 1861 Vokalmusik Weihnachtslied aus dem 12 Jahrhundert Motette fur Soli und Chor op 59 1867 Lieder Kammermusik Klaviertrio Nr 1 F Dur op 3 1842 43 Klaviertrio Nr 2 b Moll op 5 1850 Streichquartett Nr 1 a Moll op 9 1847 48 Streichquartett Nr 2 g Moll op 14 1846 Streichquartett Nr 3 G Dur op 34 1856 57 Streichquartett Nr 4 e Moll op 35 1857 Streichquartett Nr 5 f Moll op 37 1858 Streichquartett Nr 6 Es Dur op 43 1861 Klavier solo Sonate c Moll op 12 6 Fantasiebilder op 1 Buch der Lieder op 17 Deutsche Tanzweisen op 18 Kavatine und Barkarole op 19 Ungarische Lieder op 20 Visegrad 12 Tondichtungen op 21 Fantasie op 25a Variationen uber ein Thema von Handel op 26 uber the harmonious blacksmith aus Handels 5 Klaviersuite Lieder der Grossmutter op 27 Klavier 4 handig Sonatine G Dur op 57 1868 Musikalisches Bilderbuch op 11 1852 53 7 ungarische Skizzen op 24 1861 Die Tageszeiten op 39 1859 3 Marsche op 40 1859 Nachlass BearbeitenDer Nachlass von Robert Volkmann wird in der Musikabteilung der SLUB Dresden aufbewahrt Signatur Mus 5912ff Er enthalt Kompositionsautographe und Abschriften im Umfang von ca 180 Katalognummern 2 Literatur BearbeitenRobert Eitner Volkmann Robert In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 240 243 Lorenz Luyken Volkmann Robert In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 17 Vina Zykan Barenreiter Metzler Kassel u a 2007 ISBN 978 3 7618 1137 5 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Bernhard Vogel Robert Volkmann in seiner Bedeutung als Instrumental und Vocal Componist Leipzig 1875 Ilka Horovitz Barnay Erinnerungen an Robert Volkmann In Neue Freie Presse vom 26 April 1903 S 35 38 Hans Volkmann Robert Volkmann Sein Leben und seine Werke Leipzig 1903 Hans Volkmann Robert Volkmann Leipzig 1915 Hans Volkmann Hrsg Briefe von Robert Volkmann Leipzig 1917 Thomas Brawley The Instrumental Works of Robert Volkmann 1815 1883 Dissertation Northwestern University USA 1975 Thomas Schipperges Serenaden zwischen Beethoven und Reger Beitrage zur Geschichte der Gattung Frankfurt am Main 1989 Christian Fastl Volkmann Robert In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Matthias Falke Die Symphonie zwischen Schumann und Brahms Studien zu Max Bruch und Robert Volkmann Berlin 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Der Adler Nr 212 vom 5 September 1839 S 763 Digitalisat Kalliope Verbundkatalog fur Archiv und archivahnliche Bestande und nationales Nachweisinstrument fur Nachlasse und Autographen Abgerufen am 14 Mai 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Volkmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Robert Volkmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 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