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Robert Seitz 14 Januar 1911 in Liedolsheim 17 September 1977 in Karlsruhe war ein deutscher SS Unterscharfuhrer der im Krematorium des KZ Majdanek sowie den Krematorien im KZ Auschwitz Birkenau eingesetzt war Aufgrund dieser Funktionen war er tief in den Holocaust verstrickt Verbrennungsofen im Krematorium KZ MajdanekLeben BearbeitenSeitz war von Beruf Postangestellter und Landwirt 1 Er trat 1931 der NSDAP bei und wurde zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus 1933 Mitglied der Allgemeinen SS 2 Ab Juni 1940 gehorte Seitz der Waffen SS an 3 Er war seit 1941 bei der Wachmannschaft im KZ Gross Rosen eingesetzt Im November 1941 wurde er in das KZ Majdanek versetzt wo er als Kommandofuhrer unter dem dortigen Krematoriumleiter Erich Mussfeldt eingesetzt wurde 4 Im Zuge der Sonderaktion 1005 wurden 1942 auf dem Lagergelande bei ansteigender Todes und Mordrate auch Leichen von Haftlingen exhumiert und auf Anhanger verladen die von Bulldogs in einen nahegelegenen Wald gefahren wurden Dort wurden die Leichen von einem Haftlingskommando unter der Leitung von Seitz und der technischen Kontrolle eines SS Mannes des Sonderkommandos 1005 auf einem Rost mittels Heizol verbrannt Dies geschah weil das Krematorium in Majdanek einer Nachkriegsaussage von Seitz folgend zu klein war Die Haftlinge solcher Arbeitskommandos wurden nach einiger Zeit als Geheimnistrager ermordet und durch neue ersetzt 5 Durch den Hoheren SS und Polizeifuhrer Ost Wilhelm Koppe wurde er im Dezember 1943 fur die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes II Klasse vorgeschlagen da er seinen gefahrvollen Dienst unter Einsatz seiner ganzen Person verrichtet und laufend an Sonderaktionen teilgenommen hatte 3 Der Hinweis auf Sonderaktionen bedeutete nichts anderes als die Beteiligung an NS Gewaltverbrechen Ab Mai 1944 war er unter Otto Moll dem Bevollmachtigten fur die Vernichtung der ungarischen Juden sog Ungarn Aktion als Leiter der Birkenauer Krematorien IV und V eingesetzt wahrend Muhsfeldt dort die Krematorien II und III leitete 4 Laut dem judischen Auschwitzuberlebenden Miklos Nyiszli war Seitz einer der skrupellosesten Morder der Krematorien 1 Im Zuge der Raumung des KZ Auschwitz gehorte Seitz zu einer Gruppe von sechs Vernichtungsspezialisten die im Januar 1945 in das KZ Mauthausen versetzt wurden 4 Nach Kriegsende war er als Landwirt bei Liedolsheim tatig 1 Mittlerweile Rentner war er 1975 mit 16 weiteren Beschuldigten im Dusseldorfer Majdanek Prozess angeklagt Die Tatvorwurfe gegen die Angeklagten lauteten auf Mord bzw Beihilfe zum Mord Krankheitsbedingt schied er aus dem Prozess aus 6 Literatur BearbeitenStefan Hordler Ordnung und Inferno Das KZ System im letzten Kriegsjahr Wallstein Verlag Gottingen 2015 ISBN 978 3 8353 1404 7 Elissa Mailander A specialist the daily work of Erich Muhsfeldt chief of the crematorium at Majdanek concentration and extermination camp 1942 44 In Elisabeth Gessat Anstett Jean Marc Dreyfus Hrsg Destruction and human remains Disposal and concealment in genocide and mass violence Manchester University Press 2014 ISBN 978 0 7190 9602 0 S 46 68 Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Sterbebucher von Auschwitz Band 1 Berichte K G Saur Verlag Munchen 1995 ISBN 3 598 11263 7 8 8 Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon Frankfurt am Main 2013 S 375 Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Sterbebucher von Auschwitz Band 1 Berichte Munchen 1995 Abschnitt Taterbiographien S 374 a b Stefan Hordler Ordnung und Inferno Das KZ System im letzten Kriegsjahr Gottingen 2015 S 311 a b c Stefan Hordler Ordnung und Inferno Das KZ System im letzten Kriegsjahr Gottingen 2015 S 435 Andrej Angrick Aktion 1005 Spurenbeseitigung von NS Massenverbrechen 1942 1945 Eine geheime Reichssache im Spannungsfeld von Kriegswende und Propaganda Gottingen 2018 S 285f Elissa Mailander Taterinnenbilder im Dusseldorfer Majdanek Prozess 1975 1981 In Simone Erpel Hrsg Im Gefolge der SS Aufseherinnen des Frauen KZ Ravensbruck Begleitband zur Ausstellung Metropol Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 938690 19 2 S 213 217Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 6 April 2020 PersonendatenNAME Seitz RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Unterscharfuhrer im KZ Majdanek und KZ Auschwitz BirkenauGEBURTSDATUM 14 Januar 1911GEBURTSORT LiedolsheimSTERBEDATUM 17 September 1977STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Seitz SS Mitglied amp oldid 231351071