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Robert Merle 28 August 1908 in Tebessa Algerien 28 Marz 2004 in Paris war ein franzosischer Romancier Einer breiten Offentlichkeit wurde er 1972 durch seinen Roman Malevil bekannt der die Folgen eines Atomkrieges zum Thema hat Daneben schrieb Merle auch eine Biografie des kubanischen Revolutionsfuhrers Fidel Castro und Theaterstucke Robert Merle 1964 Robert Merle 1985 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Filmografie 4 Auszeichnung 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenMerle wurde am 28 August 1908 in Tebessa im damals franzosischen Algerien als Sohn eines Offiziers geboren und zog 1918 nach Frankreich Nach einem Schulabschluss begann er in Paris Anglistik zu studieren 1940 kampfte Merle in der Schlacht um Dunkirchen und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft Nach Kriegsende beendete er sein Studium in Paris und nahm anschliessend einen Ruf an die Universitat Rennes an Als Professor fur Anglistik war er kurz an der Universitat von Algier tatig und ab 1967 dann in Nanterre Sein Lehrauftrag geriet gegenuber der schriftstellerischen Arbeit immer mehr in den Hintergrund Ab 1977 schrieb er kontinuierlich bis an sein Lebensende an seinem Zyklus Fortune de France Im Alter von 95 Jahren starb Robert Merle am 28 Marz 2004 in seinem Haus bei Paris an einem Herzinfarkt Von 1974 bis zum sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979 war Merle Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs Aus Anlass des 100 Geburtstags von Robert Merle hat sein Sohn Pierre eine Biografie uber seinen Vater geschrieben Werke BearbeitenViele seiner literarischen Themen orientierten sich an geschichtlichen Ereignissen In La mort est mon metier 1952 deutsche Ausgabe 1957 Der Tod ist mein Beruf beschaftigt sich Merle mit dem Leben des Rudolf Hoss der Kommandant des KZ Auschwitz war Grundlage hierfur waren Verhorprotokolle Der Roman wurde 1977 unter dem Titel Aus einem deutschen Leben mit Gotz George in der Hauptrolle von Theodor Kotulla verfilmt Das Thema von Derriere la vitre Hinter Glas 1970 sind die Proteste an der Universitat Paris Nanterre wahrend der Studentenunruhen 1968 Der Roman Malevil beschreibt die Erlebnisse einer kleinen Gruppe von Menschen die den Atomkrieg uberleben weil sie sich am Tag X als die Bomben fallen gerade im Weinkeller der Burg Malevil in Sudfrankreich befinden Da es keinen Fallout gibt konnen die Menschen ihr Leben einigermassen normal weiterfuhren es kommt jedoch bald zu Konflikten mit anderen Uberlebenden und zu Spannungen innerhalb der Gruppe Die ersten technischen Gerate die die Uberlebenden aus eigener Kraft herstellen sind deshalb ironischerweise Waffen In dem Science Fiction Roman Ein vernunftbegabtes Tier Titel Aufbau Verlag bzw Der Tag der Delphine Titel Stahlberg und Goldmann Verlag beschrieb er den Missbrauch von Delphinen fur militarische Zwecke In Die geschutzten Manner nimmt er das machistisch patriarchalische Gesellschaftssystem und den extremen Feminismus gleichzeitig auf die Schippe Eine Epidemie die nur Manner befallt und diese totet es sei denn sie sind kastriert dezimiert die Anzahl der Manner erheblich Die uberlebenden Manner werden in speziellen Quarantanelagern gehalten um das Uberleben der Menschheit zu sichern Bedingt durch diese Ereignisse tauschen Mann und Frau nicht nur ihre gesellschaftlichen Rollen sondern auch ihre Verhaltensmuster Er schrieb eine Reihe historischer Romane und Reportagen Wochenend in Zuidcoote Week end a Zuydcoote 1949 Der Tod ist mein Beruf La mort est mon metier 1957 Die Insel 1962 Moncada Fidel Castros erste Schlacht 1965 Ein vernunftbegabtes Tier Un animal doue de raison 1967 Stahlberg und Goldmann Verlag Der Tag der Delphine Hinter Glas Derriere la vitre 1970 Malevil 1972 Die geschutzten Manner Les hommes proteges 1974 Der Tag des Affen Le propre de l homme 1989 Madrapour 1976 Nachtjager Le Jour ne se leve pas pour nous 1986 Das Idol 1991 In den spaten 1960er und 1970er Jahren ubersetzte der Schriftsteller Eduard Zak im Auftrag des ostdeutschen Aufbau Verlages mehrere von Merles Werken aus dem Franzosischen Moncada Fidel Castros 1 Schlacht Die Insel Ein vernunftbegabtes Tier Malevil 1977 begann Merle die erfolgreiche Saga Fortune de France die mit Erscheinen des derzeit letzten Bandes 2003 in Frankreich 13 Bande umfasst Band 14 blieb unvollendet In ihr vermittelt er die Geschichte Frankreichs wahrend der Religionskonflikte durch die Erlebnisse der Renaissance Familie Siorac unter den franzosischen Konigen Francois I bis Ludwig XIV Es ist einer der umfangreichsten historischen Romane der Gegenwartsliteratur und wurde von etwa sechs Millionen Menschen gelesen Im franzosischen Original erschienen die Bucher in der unten aufgelisteten historisch korrekten Reihenfolge Der Aufbau Verlag hatte zunachst nicht vor die gesamte Serie ins Deutsche zu ubersetzen sondern mehrere Zasuren vorzunehmen Es waren wahrscheinlich die daraufhin massiven protestierenden wie bittenden Anfragen der Merle Fans beim Aufbau Verlag die den Verlag dann umstimmten So wurden einige Bande noch nachgeliefert was dazu fuhrte dass die deutschen Buchversionen nicht in der historisch korrekten Reihenfolge der Handlung erschienen Fortune de France Fortune de France 7 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2003 ISBN 3 7466 1213 6 In unseren grunen Jahren En nos vertes annees 6 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2003 ISBN 3 7466 1214 4 Die gute Stadt Paris Paris ma bonne ville 6 Aufl Aufbau Verlag Berlin 1999 ISBN 3 7466 1215 2 Noch immer schwelt die Glut Le prince que voila Aufbau Verlag Berlin 2003 ISBN 3 7466 1207 1 Paris ist eine Messe wert La violente amour 2 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2004 ISBN 3 7466 1208 X Der Tag bricht an La pique du jour 2 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2007 ISBN 3 7466 1209 8 Der wilde Tanz der Seidenrocke La volte des vertugadins 4 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2001 ISBN 3 7466 1216 0 Das Konigskind L enfant roi 4 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2002 ISBN 3 7466 1217 9 Die Rosen des Lebens Les roses de la vie 3 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2003 ISBN 3 7466 1218 7 Lilie und Purpur Le lys et la poupre 1 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2002 ISBN 3 7466 1219 5 Ein Kardinal vor La Rochelle La gloire et les perils 2 Aufl Aufbau Verlag Berlin 2002 ISBN 3 7466 1226 8 Die Rache der Konigin Complots et cabales Aufbau Verlag Berlin 2007 ISBN 3 7466 1226 8 Der Konig ist tot Le glaive et les amours Aufbau Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 7466 1227 0 Filmografie BearbeitenDrehbuch 1987 Insel der Meuterer alternativer Titel Insel der Gesetzlosen L ile Literarische Vorlage 1964 Dunkirchen 2 Juni 1940 Week end a Zuydcoote 1973 Der Tag des Delphins The Day of the Dolphin 1977 Aus einem deutschen Leben La mort est mon metier dt Der Tod ist mein Beruf 1981 Malevil Malevil Auszeichnung BearbeitenMerle war zuerst mit dem begehrten Literaturpreis Prix Goncourt fur seinen Roman Weekend a Zuydcoote 1949 Deutsche Ausgabe 1950 Wochenend in Zuitcoote bekannt geworden der von seiner Zeit in deutscher Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg inspiriert war Im Jahre 1973 gewann er den John W Campbell Memorial Award fur seinen Roman Malevil Literatur BearbeitenHans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Reclams Science fiction Fuhrer Reclam Stuttgart 1982 ISBN 3 15 010312 6 S 289 291 Hans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Wolfgang Jeschke Lexikon der Science Fiction Literatur Heyne Munchen 1991 ISBN 3 453 02453 2 S 721 f Maxim Jakubowski Peter Nicholls Merle Robert In John Clute Peter Nicholls The Encyclopedia of Science Fiction 3 Auflage Online Ausgabe Version vom 4 April 2017 Maxim Jakubowski Merle Robert In James Gunn The New Encyclopedia of Science Fiction Viking New York u a 1988 ISBN 0 670 81041 X S 308 Pierre Merle Robert Merle Ein verfuhrerisches Leben Aus dem Franzosischen von Manfred Flugge Aufbau Berlin 2009 432 S ISBN 978 3 351 02700 1Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Robert Merle Zitate Literatur von und uber Robert Merle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Robert Merle in der Internet Movie Database englisch Robert Merle in der Internet Speculative Fiction Database englisch Robert Merle in der Science Fiction Awards Database englisch Werke von und uber Robert Merle bei Open Library Robert Merle in Fantastic Fiction englisch Deutsche Seite zur Fortune de France Reihe Welt Online Ein Wiederganger von Jules VerneNormdaten Person GND 11921783X lobid OGND AKS LCCN n50038376 NDL 00449794 VIAF 12312406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merle RobertKURZBESCHREIBUNG franzosischer Schriftsteller und RomancierGEBURTSDATUM 28 August 1908GEBURTSORT TebessaSTERBEDATUM 28 Marz 2004STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Merle amp oldid 236950320