www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Le Vigan 7 Januar 1900 in Paris als Robert Charles Alexandre Coquillaud 12 Oktober 1972 in Tandil Argentinien war ein franzosischer Schauspieler ein gefragter und intensiv filmender Charakterstar des franzosischen Vorkriegskinos Robert Le Vigan Foto Studio Harcourt 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Die fruhen Jahre 2 Kriegszeit Kollaboration und Flucht 3 Filmografie 4 Literatur 5 WeblinksDie fruhen Jahre BearbeitenLe Vigan hatte das Pariser Konservatorium besucht Im Alter von 18 Jahren stiess er zur Buhne und debutierte am Pariser Theatre Imperial Schliesslich schloss er sich den Schauspieltruppen von Gaston Baty und Louis Jouvet an 1927 trat er an der Seite des spateren Kinostars Arletty in Buhnensketchen auf mit denen er auf Tournee ging Bis 1931 blieb er ausschliesslich dem Theater verpflichtet der Filmregisseur Julien Duvivier gab ihm nachdem er Le Vigan in dem Stuck Donogoo am Pariser Theatre Pigalle gesehen hatte in Les cinq gentlemen maudits seine erste Filmrolle Schnell entwickelte sich der Schauspieler mit Interpretationen grublerischer und innerlich zerrissener beunruhigender und oft massloser Charaktere zu einer der exponiertesten Filmpersonlichkeiten des Landes Le Vigan wurde bald zum Favoriten des Kinos des poetischen Realismus dessen fuhrende Vertreter Jean Renoir Marcel Carne und Duvivier ihn haufig verpflichteten Le Vigan der in nur zwolf Jahren Tatigkeit beim franzosischen Film in etwa 65 Filmen auftrat uberzeugte am meisten als Mit bzw Gegenspieler von Jean Gabin auch unter anderen Spitzenregisseuren wie Christian Jaque Pierre Chenal Abel Gance Marcel L Herbier Jacques Becker und Claude Autant Lara Zu seinen wichtigsten Rollen zahlte der verschlagene Tuchhandler in Renoirs Madame Bovary und der Spitzel in Duviviers Die Liebesgasse von Marokko der heruntergekommene Schauspieler in Renoirs Nachtasyl und der Kardinal Mazarin in Jerome Perreau der selbstmordgefahrdete Maler in Carnes Hafen im Nebel und der Dieb und Morder Goupi Tonking in Beckers Eine fatale Familie In dieser Ansammlung an abgrundigen bis dusteren Figuren ragt eine Lichtgestalt heraus sein Jesus Christus in Duviviers Kreuz von Golgatha Es sollte Robert Le Vigans beruhmteste Rolle werden Kriegszeit Kollaboration und Flucht BearbeitenErmuntert von dem Schriftsteller und beruchtigten Antisemiten Louis Ferdinand Celine trat der Schauspieler zur Zeit der deutschen Okkupation 1940 1944 als gluhender Juden Hasser auf und brachte seine antisemitischen Tiraden uber das deutsch kontrollierte Radio Paris unter das Volk Ausserdem galt er als Zutrager der Gestapo Daraufhin geriet er an die Spitze einer vom Untergrund aufgestellten schwarzen Liste Ausserdem verlor er die ihm zugedachte Rolle des Kleiderhandlers Jericho in Carnes Meisterwerk Kinder des Olymp an den Kollegen Pierre Renoir 1944 floh Le Vigan zusammen mit Celine vor den heranruckenden US Truppen ins deutsche Sigmaringen wo er von den Deutschen in Schutzhaft genommen wurde Ereignisse aus dieser Zeit sind in Celines Nachkriegsromanen z B Norden beschrieben in denen Le Vigan einer der Protagonisten ist 1945 verhafteten ihn die Alliierten und uberstellten ihn zuruck nach Frankreich Ein Gericht verurteilte Le Vigan 1946 zu zehn Jahren Zwangsarbeit bei Verlust der burgerlichen Ehrenrechte Sein Eigentum wurde konfisziert Der Schauspieler setzte sich jedoch nach drei Jahren Haft in Fresnes Val de Marne wahrend einer Entlassung auf Kaution nach Spanien ab und drehte dort 1950 zwei Filme Wenig spater schiffte er sich von dort nach Argentinien ein In Buenos Aires konnte Le Vigan zwar noch einige wenig bedeutsame Filme drehen geriet aber bald in Vergessenheit und starb unter armlichen Umstanden in der Provinzstadt Tandil Wenige Jahre vor seinem Tod hatte ihn dort das franzosische Fernsehen aufgespurt und dem Schauspieler Gelegenheit gegeben sich zu seinem turbulenten beruflichen wie politischen Leben zu aussern Filmografie Bearbeiten1931 Les cinq gentlemen maudits 1932 Le chien jaune 1933 Le petit roi 1933 Knock 1933 Le tunnel 1933 Madame Bovary 1934 Menschen im Norden Maria Chapdelaine 1934 Famille nombreuse 1935 Das Kreuz von Golgatha Golgotha 1935 Die Liebesgasse von Marokko La Bandera 1935 Jerome Perreau 1936 Jenny 1936 Helene 1936 Nachtasyl Les Bas fonds 1937 La citadelle du silence 1937 Regain 1938 Sturm uber Asien Tempete sur l asie 1938 Hafen im Nebel Le quai des brumes 1938 Das Geheimnis von St Agil Les Disparues de Saint Agil 1938 Louise 1938 Ernest le rebelle 1939 La charrette fantome 1939 Das verbotene Paradies Paradis perdu 1940 Untel pere et fils 1940 Bifur 3 UA 1945 1941 Mord am Weihnachtsabend L assassinat du pere Noel 1941 Romance de Paris 1941 Andorra 1942 Vie privee 1942 La grande marniere 1943 Eine fatale Familie Goupi Mains Rouges 1943 L homme qui vendit son ame 1943 La collection Menard 1950 El correo del rey 1950 Ley del mar 1951 La orquidea 1952 Rio turbioLiteratur BearbeitenKay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 5 L N Rudolf Lettinger Lloyd Nolan Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 12 Weblinks BearbeitenRobert Le Vigan in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 119559277 lobid OGND AKS LCCN n83800470 VIAF 79038745 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Le Vigan RobertALTERNATIVNAMEN Coquillaud Robert Charles Alexandre Geburtsname KURZBESCHREIBUNG franzosischer FilmschauspielerGEBURTSDATUM 7 Januar 1900GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 12 Oktober 1972STERBEORT Tandil Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Le Vigan amp oldid 230554189