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Die Liebesgasse von Marokko ist ein franzosisches Filmdrama aus dem Jahre 1935 von Julien Duvivier mit Jean Gabin und Annabella in den Hauptrollen Der Film basiert auf dem Roman La Bandera von Pierre Mac Orlan FilmTitel Die Liebesgasse von Marokko Kompanie der VerlorenenOriginaltitel La BanderaProduktionsland FrankreichOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1935Lange 100 Frankreich 97 Deutschland MinutenStabRegie Julien DuvivierDrehbuch Charles SpaakJulien DuvivierProduktion Andre Gargour fur Societe Nouvelle de CinematographieMusik Jean WienerRoland ManuelKamera Jules KrugerMarc FossardSchnitt Marthe PoncinBesetzungJean Gabin Pierre Gilieth Synchronstimme 1991 Frank Glaubrecht Annabella Aischa Robert Le Vigan Fernando Lucas Pierre Renoir Hauptmann Weller Margo Lion Planche a Pain Viviane Romance Madchen aus Barcelona Gaston Modot Legionar Muller Raymond Aimos Marcel Mulot Reine Paulet Rosita Genia Vaury Madchen vom Restaurant Claude May betrunkene Frau Noel Roquevert Sergeant im Zug Maurice Lagrenee Simeon Louis Florencie Gorlier Charles Granval der Segovianer Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Hintergrund 4 Kritiken 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten Die winkeligen finsteren Gassen Marokkos sind der Treffpunkt der gescheiterten Existenzen Europas der Gestrandeten Verbrecher Deserteure die alle nur das eine Bestreben haben unerkannt zu bleiben 1 In diese Welt der Fremden mit oftmals falschen Namen stosst auch der junge hitzkopfige Pierre Gilieth der in Paris ohne bose Absicht einen Mann getotet hat und nunmehr auf der Flucht vor der franzosischen Polizei in Barcelona angekommen ist um sich dort der in Spanisch Marokko des Generals Franco stationierten Legion Espanola anzuschliessen Er ahnt nicht welch einschneidende Folgen diese Entscheidung fur ihn haben wird Ebenfalls dabei sind Gilieths Landsleute Marcel Mulot und Fernando Lucas Letztgenannter ist ein franzosischer Polizeispitzel der sich die ausgelobten 50 000 Francs Fangpramie verdienen will sollte er den geflohenen Straftater fassen und wieder nach Paris zuruckbringen Einzig die dunkle exotische Tanzerin Aischa ein echtes marokkanisches Heissblut das der Entflohene liebt und heiratet verspricht Pierre Gluck und Freude in der Ferne die ansonsten fur Fremde wie Legionare oftmals nur Tod und Verderben verheisst Im nordmarokkanischen Rif Gebirge angekommen wo die Legion in einem abgelegenen Fort Stellung bezieht folgt Lucas Pierre Gilieth auf Schritt und Tritt und versucht dessen Vertrauen und Freundschaft zu gewinnen Doch der Verbrecher auf der Flucht misstraut dem undurchsichtigen Lucas von Anbeginn und versucht hinter dessen wahren Absichten zu kommen Als die Manner der Legion Espanola in einen Hinterhalt der kriegerischen Rifkabylen geraten und alle sich zusammenrotten mussen um gegen den Feind zu bestehen sind die beiden Gegenspieler aufeinander angewiesen Aus bitterster Rivalitat und Feindschaft erwachst im Angesichts von Not und Tod Vertrauen und final sogar Freundschaft Erst fallt der noble Hauptmann Weller dann schliesslich auch Pierre und alle anderen Verteidiger Zuruck bleibt einzig der dubiose Lucas den dieses Damaskus Erlebnis jedoch zutiefst gelautert hat Sein schwerster Gang aber wird sein die junge Witwe seines gefallenen Freundes Gilieth uber dessen Tod zu informieren Produktionsnotizen BearbeitenDie Liebesgasse von Marokko entstand im Juni 1935 in Barcelona und dem spanischen Teil der Sahara und wurde am 20 September desselben Jahres in Paris uraufgefuhrt In Wien lief der Streifen am 17 Marz 1936 an durfte aber aufgrund von Zensurbestimmungen kurz darauf nur noch unter dem Originaltitel gezeigt werden 2 wenn er auch weiterhin in Osterreich unter dem deutschen Verleihtitel beworben wurde In Deutschland konnte man Duviviers Inszenierung spatestens ab 1938 ebenfalls sehen Unter dem neuen Titel Kompanie der Verlorenen erfolgte am 30 Dezember 1991 im Dritten Programm des NDR die Nachkriegspremiere in Deutschland Die Filmbauten entwarf Jacques Krauss Robert Vernay assistierte Regisseur Duvivier Hintergrund BearbeitenDuvivier widmete den Film aufgrund von dessen Hilfsbereitschaft bei den Dreharbeiten dem spanischen Militarmachthaber in der spanischen Sahara General Francisco Franco Dies geschah allerdings ein Jahr bevor dieser den spanischen Burgerkrieg entfachte und 1939 als Caudillo der neue Staatschef des nunmehr faschistischen Spaniens wurde Kritiken BearbeitenDie internationalen Beurteilungen fielen alles in allem recht wohlwollend aus Nachfolgend funf Beispiele Wiens Die Stunde meinte Der Film wirkt echt und stark Schon sind die Bilder gelungen die die Stimmung des Montmartre Barcelonas der qualenden Fahrt durch das sonnenerfullte Rif schildern Da wandelt Duvivier der Regisseur oft in Rene Clairschen Spuren Vorzuglich Jean Gabin als Pierre kraftvoll unsentimental und doch eindrucksvoll im Gluck und in der Tragik wie aus Holz geschnitten vorzuglich der weichliche heuchlerische Lucas ganz ausgezeichnet der noble Kapitan Weller von Pierre Renoir 3 Die Innsbrucker Nachrichten lobten die schauspielerischen Leistungen von Jean Gabin Robert Le Vigan und Annabella und schrieben Geht der Inhalt also keineswegs neue gedankliche Wege so wird der Film dadurch besonders sehenswert als er einer anderen Aufgabe im vollsten Sinne gerecht wird dem Beschauer mit manchesmal geradezu brutal gefarbter Realistik das traurige Los jener Verlorenen vor Augen zu fuhren die oft um Errettung ihres nackten Lebens willen sich fremdem Sold verschreiben Die der Milieuschilderung meisterhaft gerecht werdende Regie Duviviers erfasst in knappsten geschickt aneinandergereihten Ausschnitten das internationale Soldatenleben in den spanischen Banderes bis zur Erschopfung und kann so in ihrer abschreckenden Art auch einen gewissen inneren Wert kultureller Natur fur sich beanspruchen 4 In Der gute Film heisst es Die einfache Handlung ist durchaus spannend aufgebaut vom Stoff selbst geht eine starke Wirkung aus die durch eine ganz vorzugliche Photographie unterstutzt wird besonders in den Aussenaufnahmen Der Schnitt duldet breite Szenen besonders in der Milieuschilderung die eine Reihe von Legionarstypen Morder Spieler Trunkenbold Kleinburger und Dirnen zeigt in einer fast vornehmen Darstellung Gespielt wird vorzuglich die Gewissensbisse des Morders sind durch Traume angedeutet sehr realistisch ist der Todeskampf der eingeschlossenen Legionare 5 ein intelligentes Melodram das durch die Figur des Polizeispions vor der Banalitat bewahrt wird Graham Greene in The Spectator Ausgabe vom 6 Dezember 1935 La Bandera Die Liebesgasse von Marokko war ein Werk von Niveau Der Drehbuchautor Spaak hatte in einem Roman von MacOrlan die Legionare seines fruheren Erfolges Le grand Jeu wieder gefunden Die Inszenierung ist geschickt und kraftvoll besonders in den Handgreiflichkeiten und Schlachten die besser gelungen sind als die sentimentalen Episoden Georges Sadoul Geschichte der Filmkunst Wien 1957 S 271 f Weblinks BearbeitenDie Liebesgasse von Marokko in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Liebesgasse von Marokko In Die Stunde 12 Marz 1936 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung std Meldung In Der Tag Der Wiener Tag 17 Marz 1936 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tag Die Liebesgasse von Marokko La Bandera In Die Stunde 20 Marz 1936 S 9 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung std Die Liebesgasse von Marokko La Bandera In Innsbrucker Nachrichten 24 Juli 1936 S 10 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung ibn Die Liebesgasse von Marokko La Bandera in Der gute Film 1936 Heft 170 S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Liebesgasse von Marokko amp oldid 229371797