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Das Gut Grittern auch Haus Grittern oder Rittergut Grittern genannt ist ein denkmalgeschutztes ehemaliges Rittergut sudwestlich von Doveren einem Stadtteil von Huckelhoven im Kreis Heinsberg Nordrhein Westfalen Das heutige Hauptgebaude hat seine Wurzeln in einem Bau des 16 Jahrhunderts und gehort zu einer ganzen Kette von Herrensitzen im Tal der Rur Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden Das Burghaus des Guts Grittern Nordwest Ansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Burghaus vor dem Umbau um 1900Uber die Anfange der spatmittelalterlichen Wasserburg Grittern ist nichts bekannt Wahrscheinlich war sie der Stammsitz des gleichnamigen Adelsgeschlechts das dem Wappen nach zu urteilen gleicher Herkunft war wie die Herren von Korrenzig 1 Sophia von Grittern brachte das Anwesen durch Heirat 1535 an ihren Mann Dietrich von Lieck Nachfahren der beiden Johann von Lieck und seine Frau Elise von Wevorde liessen im spaten 16 Jahrhundert das heute teilweise noch existierende Burghaus errichten 1654 kam die Anlage uber Elise Christine von Lieck an deren Mann Wilhelm Degenhard von Hompesch Bollheim Die Grafenfamilie blieb bis 1840 Besitzerin der wasserumwehrten Gebaude Eine Ansicht der Anlage aus der Zeit als sie Hompesch Bollheimer Besitz war zeigt der Codex Welser von 1723 Allerdings ist die dort zu sehende Zeichnung nur sehr ungenau Um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert war das Gut Grittern Eigentum des Regierungsassessors Konrad Bresges aus Rheydt Er liess um 1900 bei einer grossen Umbaumassnahme das zweite Obergeschoss des Burghauses abtragen um zwei ehemals voneinander abgesetzte Gebaudeteile zu vereinheitlichen und in der Hohe anzugleichen Anschliessend erhielten die beiden Bauten ein gemeinsames Dach Dafur liess der Bauherr einen der renaissancezeitlichen Staffelgiebel des Haupthauses entfernen Zeitgleich wurde fur Bresges auf dem Gelande der Anlage nach Planen von Otto March eine neuzeitliche Villa errichtet und dort ein aus dem Burghaus stammender Renaissance Kamin installiert Der Neubau wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs zerstort und auch das Burghaus stark beschadigt Letzteres wurde 1970 75 wieder aufgebaut Es steht seit dem 6 Juli 1987 unter Denkmalschutz 2 Die Vorburggebaude wurden am 30 Marz 1994 in die Denkmalliste aufgenommen 2 nbsp Beschreibung BearbeitenDas Gut Grittern ist eine zweiteilige Anlage bestehend aus einem zweigeschossigen Haupthaus und den nordwestlich vorgelagerten Wirtschaftsgebauden aus dem 19 Jahrhundert nbsp VorburggebaudeDas Burghaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau auf rechteckigem Grundriss und mit hohem Sockelgeschoss Fruher war er von einem breiten Wassergraben umgeben der vom Nysterbach gespeist wurde 3 doch das Grabensystem wurde um 1900 4 trockengelegt und ist mittlerweile eingeebnet Der heutige Zustand des Haupthauses resultiert aus einer grossen Umbaumassnahme um 1900 bei der ein Teil des Gebaudes abgetragen wurde Das Haus besitzt verschiedene Fensterarten Kreuzstock und Querstockfenster genauso wie langsgeteilte Fenster sie besitzen alle eine Hausteinfassung Die Kurzseiten des Hauses zeigen Giebel aus der Zeit der Renaissance wobei der ruckwartige geschweift und weniger aufwandig gestaltet ist Der Giebel der Nordseite ist ein mit Steinkugeln besetzter Staffelgiebel der durch Hausteinfriese horizontal gegliedert ist Er besitzt grosse Ahnlichkeit mit dem Giebel des Herrenhauses der Deutschordenskommende Siersdorf 5 Drei in den Giebel integrierte helle Hausteinplatten zeigen Rosetten bzw Sternenreliefs Eine Brucke fuhrt zum darunter befindlichen Haupteingang des Gebaudes mit dem Allianzwappen der Familien Lieck und Wevorden Dieses ist von einem Dreiecksgiebel bekront und an beiden Seiten von Voluten gerahmt Im Inneren des Hauses findet sich ein Renaissance Kamin dessen Sturz mit 15 Ahnenwappen des Ehepaars Lieck Wevorden verziert ist Er war zu Beginn des 20 Jahrhunderts in einen Neubau transferiert und dort im Zweiten Weltkrieg zerstort worden Seine Einzelteile wurden in den 1970er Jahren aus den Kriegstrummern geborgen und im Burghaus wieder zusammengesetzt sowie restauriert Die dreiflugelige Vorburg aus Backstein wurde im 19 Jahrhundert vollstandig neu errichtet Ihr Dach ist sogar noch neueren Datums und stammt aus dem 20 Jahrhundert weil es nach einem Brand zwischen den beiden Weltkriegen erneuert werden musste 2 Der Westflugel besitzt hofseitig drei korbbogige Einfahrten auf dem Dach befindet sich eine Windrose mit Wetterhahn Im eingeschossigen Nordflugel findet sich die ebenfalls korbbogige Hofeinfahrt Der Ostflugel beherbergt in seinen zwei Geschossen eine Remise und einen Wohntrakt Wahrend des Zweiten Weltkriegs diente er als Unterkunft fur Gefangene An seinem sudlichen Ende steht das Verwalterhaus vom Ende des 19 Jahrhunderts Dieser Ziegelbau besitzt Klotzchenfriese an seinen Traufseiten Literatur BearbeitenPaul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 8 Abt 2 Schwann Dusseldorf 1904 S 30 31 online Claudia Euskirchen Olaf Gisbertz Ulrich Schafer Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band I Rheinland Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03093 X Hans Henning Herzberg Stadt Huckelhoven Rheinische Kunststatten Nr 315 1 Auflage Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1987 ISBN 3 88094 533 0 S 23 Johannes Heinrich Terboven Haus Teveren In Heimatkalender der Erkelenzer Lande fur das Jahr 1969 Oberkreisdirektor Erkelenz 1969 ISSN 1615 780X S 85 98 Die Villa Grittern bei Doveren ihr Baumeister Otto March aus Berlin Frank Korfer 1985 publiziert in Kreis Heinsberg Hrsg Heimatkalender des Kreises Heinsberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Grittern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalbeschreibung des Guts GritternEinzelnachweise Bearbeiten P Clemen Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen S 30 a b c Beschreibung des Guts Grittern in der Denkmalliste der Stadt Huckelhoven Zugriff am 28 April 2012 Heinsberger Tourist Service Hrsg Information zu Burgen Schlossern amp Herrenhausern in der Freizeit Region Heinsberg Eigenverlag Heinsberg PDF 61 kB Karl Emerich Kramer Von Burg zu Burg zwischen Koln und Aachen 2 Auflage Mercator Duisburg 1984 ISBN 3 87463 117 6 S 22 P Clemen Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen S 31 51 039227777778 6 231475 Koordinaten 51 2 21 2 N 6 13 53 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Grittern amp oldid 209973947