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Das Rheintor liegt am westlichen Rand der heutigen Altstadt von Breisach am Rhein Es ist ein Eingangsportal im Stil des franzosischen Barock und gehorte zur ehemaligen Festungsanlage Breisach Ursprunglich grenzte das Tor direkt an den Rhein das anderte sich erst mit der Rheinbegradigung im 19 Jahrhundert Das Rheintor von Westen gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerbau 2 Bau des neuen Rheintors 3 Baubeschreibung 4 Details 5 Erweiterung und Nutzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgangerbau BearbeitenDas ursprungliche Rheintor bestand aus einem hohen Turm mit quadratischem Grundriss und Zeltdach Es war Teil der Stadtmauer und stand an der Rheinbrucke die zum elsassischen Ufer fuhrte Die Stadtmauer umschloss die untere Stadt seit Anfang des 14 Jahrhunderts Dem Turm war ein Vorbau angegliedert der zum Rhein hin mit einer Fallbrucke abschloss die im Bedarfsfall hochgezogen werden konnte 1 Bau des neuen Rheintors Bearbeiten nbsp Das franzosische Lilienwappen uber dem Eingangsportal nbsp Linksseitige Details von oben Obelisk mit FreifigurenRundrelief der Gottin Juno Skulptur des HerkulesNachdem 1648 Breisach an Frankreich gefallen war liess Ludwig XIV ein umfangreiches Befestigungswerk um die Stadt herum errichten Aus dieser Zeit stammt auch das Rheintor in seiner heutigen Form Es wurde um 1675 von dem franzosischen Festungsbaumeister Jacques Tarade nach Planen von Sebastien le Prestre de Vauban gebaut Als Eingangsportal der ehemaligen Festungsanlage war es von zwei konischen Halbkreisrondellen flankiert von denen das sudliche noch erhalten ist Baubeschreibung BearbeitenDas Tor wurde als triumphales Eingangsportal der ehemaligen Rheinbrucke erbaut entsprechend war die prachtige Hauptfassade zum Rhein hin gerichtet Das Baumaterial ist farbig schattiertes Dolerit der plastische Schmuck besteht aus Kalkstein Der rustizierte Sockel wird durch einen Halbkreiswulst abgeschlossen Die Stirnwand die sich nach oben anschliesst ist insgesamt 28 5 m breit Den eigentlichen Triumphbogen bildet der 21 Meter breite mittlere Teil der einen Meter vorspringt und bis zur Giebelspitze ca 15 Meter hoch ist Vertikal ist er durch vier Pilasterpaare mit romisch dorischen Kapitellen gegliedert horizontal durch ein Gesimsband in halber Pilasterhohe In der Mitte befindet sich das Eingangstor bekront durch eine Halbkreisnische mit dem franzosischen Lilienwappen Beidseitig davon stehen in Nischen uberlebensgrosse Figuren daruber Rundreliefs mit Brustbildern im Profil Uber einem breiten Hauptgesims folgt ein Attikaaufbau der allerdings nicht die ganze Breite einnimmt Die beiden Pilasterpaare neben dem Eingang finden ihre Fortsetzung in den gedrungenen Pilastern der Attika Im Giebelfeld erscheint wieder das franzosische Konigswappen mit den drei Lilien Auf den Giebelschragen sitzen zwei uberlebensgrosse Freifiguren Flankiert wird die Attika von zwei Obelisken mit grossen hockenden Freifiguren 1 Details BearbeitenDas Relief mit dem Lilienwappen uber dem Eingangsportal wird von der Konigskrone bekront Es wird umrahmt von der Ordenskette des Heilig Geist Ordens und weiter aussen von Waffentrophaen Fahnen Trommeln und Geschutzrohren Das Motiv wiederholt sich im Giebelfeld der Attika Die Freifiguren in den Nischen beidseitig des Eingangsportals sind 2 60 m hoch In der rechten Nische sieht man eine Skulptur des Mars der sich auf ein Schild stutzt Der Kriegsgott Mars gilt als Symbol der Macht Das Rundrelief uber der Figur zeigt vermutlich das Brustbild des Jupiter des hochsten der romischen Gotter Er ist an dem Adler auf seiner Schulter zu erkennen In der linken Nische ist der auf eine Keule gestutzte Herkules dargestellt ein Symbol der Kraft Die Skulptur ist eine Nachbildung des Herkules der Farnesischen Sammlungen in Neapel Das Rundrelief daruber konnte die hochste romische Gottin Juno darstellen Die Figuren auf den Giebelschragen der Attika sind schwerer zuzuordnen Sie werden oft als Flussgottheiten von Rhein und Donau interpretiert Die Obelisken beiderseits der Attika sind mit Reliefs geschmuckt Sie zeigen die Sonne als Symbol des Sonnenkonigs darunter die Krone dann ein Monogramm und schliesslich unten einen Schild vor antiken Waffen Die grossen Figuren die an den Obelisken kauern sind an den Handen gefesselt Es konnte sich um besiegte Germanen handeln Dieses Motiv wurde im 17 Jahrhundert haufig gewahlt 1 Erweiterung und Nutzung Bearbeiten nbsp Das Rheintor von Osten gesehenMuseum fur Stadtgeschichte im Erweiterungsbau von 18291829 wurde die Ruckseite des Tors erweitert Der schlichte Anbau mit Walmdach beeintrachtigt die Wirkung des ursprunglich frei stehenden oberen Fassadenteils Das Gebaude diente als Zollstation als Kaserne als Lazarett als Armenhaus Schullokal und Tabakfabrik 1838 bis 1857 produzierte dort die Tapetenfabrik Erismann Seit 1991 ist in dem Gebaude das Museum fur Stadtgeschichte untergebracht Literatur BearbeitenJoseph Schlippe Das Rheintor zu Breisach im Breisach Heft 2 Jahrgang 1959 Heft 2 Amand Iber Die Feste Breisach in der neueren Kriegsgeschichte Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereines Freiburg 47 Bd 1936 Franz Xaver Kraus Kunstdenkmaler Kreis Freiburg Land Badisches Kunstdenkmalerwerk 6 Bd 1904 Weblinks BearbeitenMuseum fur Stadtgeschichte Breisach nbsp Commons Rheintor Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Joseph Schlippe Das Rheintor zu Breisach im Breisach Heft 2 Jahrgang 1959 Heft 2 S 104 105 48 032548 7 57497 Koordinaten 48 1 57 2 N 7 34 29 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheintor Breisach am Rhein amp oldid 217811862