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Die traditionelle Religion der Akan ist eine fur Westafrika typische Religion Man findet hier nicht nur eine komplexe Welt gottlicher Wesen die letztlich aus einem kosmisch ausgedeuteten Monotheismus heraus entspringt hier trifft man zum Beispiel in Verbindung mit Seelen und Ahnenvorstellungen auf einen weltweit wohl einzigartigen Gruppen und Individual Totemismus Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der religiose Aspekt den die Topferei bei den Akan besitzt Er ist wahrscheinlich das Uberbleibsel einer vorzeitlichen Vorstellungswelt Trotz aller Beruhrungen und Vermischungen mit religiosen Vorstellungen nicht akanischen Ursprungs einschliesslich der weitgehenden Christianisierung bzw Islamisierung der heutigen Akan Gesellschaft haben dennoch zahlreiche traditionelle Elemente bis heute uberlebt und tragen zur kulturellen und religiosen Vielfalt im heutigen Westafrika sudlich der Sahara bei Inhaltsverzeichnis 1 Die Gotterwelt 1 1 Das oberste Wesen 1 2 Die Erdgottin 1 3 Die Abosom 1 4 Die Suman 1 5 Sonstige 2 Weltschopfung 3 Seelenvorstellungen und Ahnenglaube 3 1 Mogya 3 2 Ntoro 3 3 Sunsum 3 4 Seelische Doppelganger und Alter Ego 3 5 Der Akua Ba 4 Der religiose Aspekt der Topferei 4 1 Topfarten mit religiosen Funktionen 4 1 1 Abammo Topf 4 1 2 Ahnen oder Familientopfe 4 1 3 Medizintopfe 4 1 4 Witwentopfe 4 2 Weitere Meidungsgebote 5 LiteraturDie Gotterwelt BearbeitenDas oberste Wesen Bearbeiten Das oberste Wesen in der traditionellen Religion der Akan besteht in der gottlichen Triade Nyame Nyankopong Odumankoma das heisst es handelt sich hier um eine einzige Gottheit in einer dreifachen Ausfacherung Hypostasen Nyame steht dabei fur alles Materielle auf dieser Welt einschliesslich Himmel Sonne und Mond Nyankopong steht fur die Vitalkraft oder das Leben an sich und Odumankoma fur das Bewusstsein oder den Intellekt Nyame in Nzima Nyamenle bei den Ost Akan am Volta Wulbari ist der Eigner des sich drehenden Universums er ist gleichbedeutend mit dem Himmel die Sonne ist Ausdruck seines mannlichen der Mond der seines weiblichen Aspektes Alternative Twi Bezeichnungen fur Nyame sind Ewim etwas Luftiges oder Osoro das da oben Nyankopong steht eher als Allgemeinbegriff fur alles Gottliche und die damit in Verbindung stehenden kultisch verehrten Gegenstande In Odumankoma tritt am deutlichsten der schopferische Aspekt des Gottes hervor Alle ubrigen Untergotter die Abosom sind seine Geschopfe Er tritt in der Akan Religion auch als Kulturbringer auf indem er eine Frau namens Osra Abogyo in der Kunst des Topferns unterwies Sowohl die ivorianischen Agni Anyi und Baule als auch die Nzima machen jedoch eine Trennung zwischen dem Ur Schopfergott und dem Himmels und Sonnengott Der Umstand dass diese Trennung sonst bei den Akan nicht anzutreffen ist weist auf eine altere Gottesverehrung hin die in diesen Gegenden bereits existierte bevor die Akangruppen hier einwanderten Bei den Agni ist dieser Ur Schopfergott Dago Dagon bei den Baule Alurwa oder Anangama in Nzima ist es Edenkema Die Erdgottin Bearbeiten Die Erdgottin der Akan ist Asase mitunter auch Asie in Nzima Azele genannt Der Name entsteht durch Verdopplung von ase was in Twi Unterseite von etwas bedeutet Manchmal wird sie auch Aberewa genannt alte Mutter Erde in Nzima Sama Belewa Sama Bolowa In der Regel wird ihrem Namen noch das Suffix Yaa oder Afua Efua Fua beigefugt Yaa ist der Akan Name fur eine Donnerstagsgeborene Afua der fur eine Freitagsgeborene was auf den der Erdgottin geheiligten Tag verweist der regional unterschiedlich sein kann Als Erdgottin ist Asase auch Totengottin und Herrscherin uber das Totenreich Wann immer in der Vergangenheit bei den Akan jemand bestattet wurde wurde zunachst Asase ein Trankopfer gegeben um von ihr die Beisetzungserlaubnis zu erhalten Daneben ist Asase auch die Friedensgottin denn in der religiosen Vorstellungswelt der Akan ist sie es die das Blut der Getoteten und Verletzten aufnehmen muss was sie sehr erzurnt Im Meer zu ertrinken ist etwas anderes Wird sie in ihrem Zorn nicht besanftigt so der traditionelle Glaube drohen Missernten Erdbeben oder ahnliche Naturkatastrophen An den ihr geheiligten Tagen sind bei den Akan alle Arbeiten die eine Verletzung der Erde bedeuten wurden Feldarbeit Grabungsarbeiten usw untersagt und schon gar nicht sollte an einem solchen Tag Blut auf die Erde tropfen und wenn es nur aus einer Schnittverletzung herruhrt Geschieht es dennoch ist der Gesetzesubertreter zu einem Versohnungsopfer aufgefordert Mitunter wird zwischen Asase Yaa als Gottin des unfruchtbaren Bodens und Asase Efua als Gottin des fruchtbaren Bodens unterschieden Asase Afua werden in diesem Fall die Acht als heilige Zahl die Venus als heiliger Stern und die Ziege als heiliges Tier zugeordnet Asase Yaa dagegen werden die Neun als heilige Zahl der Jupiter als heiliger Stern und der Skorpion als heiliges Tier zugeordnet Trotz dieser heiligen Tiere gilt die Schlange eigentlich ein Python als Allgemeinsymbol der Akan Erdgottin an sich Asase ist die gottliche Gattin des Schopfer und Himmelgottes Alle akanischen Abosom Untergotter gelten als Kinder von Nyame und Asase Diese hierarchische Stellung zwischen dem Ur Schopfer und allen anderen Gottern zeigt dass die Erdgottin nicht akanischen Ursprungs ist und ihr Einbau in die Gotterwelt der Akan kann man als Versuch werten den Frieden zwischen eingewanderten und bodenstammigen Gruppen die als eigentliche Eigner des Bodens gelten auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen Die Abosom Bearbeiten Unter der Sammelbezeichnung Abosom auch Abosommerafoo Sing Obosom Bossum Bassam werden in der Akan Religion alle Untergotter zusammengefasst welche in der gottlichen Hierarchie unter dem Schopfergott und der Erdgottin stehen In Nzima heissen sie Awonzonle Sing Bozonle Es sind Untergotter d h sie konnen durchaus vom Schopfergott mit dem Tode bestraft werden Gemass dem akanischen Schopfungsmythos sind aus der Vereinigung vom Schopfergott und der Erdgottin zunachst nur vier Abosom hervorgegangen Tano Tando Bea Apo und Twe Bosomtwe Alles vier sind Gewasser im Akanland und sie wurden als Teilakt der Weltschopfung von Nyame auf die Welt entsandt um den Menschen Segnungen zu verleihen und auch solche von diesen zu empfangen Alle weiteren Natur Wasser und Waldgottheiten stammen von diesen vier Ur Abosom ab Wasser hat daher allgemein in der traditionellen Akan Religion eine lebensschopfende Kraft und so werden auch alle Fluss und Wassergottheiten gleichzeitig als Fruchtbarkeitsgotter angesehen Dies bezieht sich allerdings nur auf Landwasser das Meer ist etwas anderes Bei den ivorianischen Baule ist es Kwamnabo der Gott des Regens der aus der Vereinigung von Schopfergott und Erdgottin hervorgegangen ist Im Gegensatz zu den Suman haben die Abosom ihre gottliche Macht von Nyame In Asante heisst es ein Obosom sei kreiert worden um dem Hauptling und den Geistern der Vorfahren eines Dorfes als Gott zu dienen Der Obosom kann aber auch von einem einzelnen Individuum in personlichen Angelegenheiten konsultiert werden wie z B in Fallen von Krankheit Kinderlosigkeit Ernteausfallen usw Die Suman Bearbeiten Ein Suman Souman Summan ist in der traditionellen Vorstellungswelt der Akan ein Fetisch der einen personlichen Haus und Familien Schutzgeist verkorpert Es existiert in diesem Zusammenhang auch immer ein Behaltnis das einen Gegenstand enthalt mit dem der Bezug zum Summan hergestellt wird Im Fetu der 1660er wurde ein solches Behaltnis mit einem religiosen Maskottchen Sesja genannt In jeder Akan Familie im Sinne einer Maximallineage gab oder gibt es einen ernannten Essumanfo Summan Priester der fur die Opferdarbringung das Schlachten von Opfertieren und fur den Summan Familienschrein verantwortlich war oder ist In der Literatur Clarke werden drei Typen von Summan unterschieden Typ 1 Er besitzt die gewohnliche typische magische Struktur von speziellen magisch hergestellten Bestandteilen Er besitzt Riten und Beschworungszauber Tabus mussen beachtet werden dem Gegenstand kommt eine spezifisch eingegrenzte Funktion zu und er wird zu individuellen Zwecken von Einzelpersonen verwendet Typ 2 Von ihnen wird behauptet dass sie ihre Fahigkeiten durch eine Verbindung mit Feen oder Waldgeistern bekommen und von denen man sie erhalten kann oder weil der Gegenstand der potentielle Wohnplatz eines oder mehrerer Geister mit innerem Status ist die fur gewohnlich dem Tierreich angehoren Totemismus Typ 3 Dies sind Summan bei denen sich mehrere zu einer hoheren Kategorie verschmolzen haben in der sie wie es scheint mit den Abosom aufeinandertreffen Summan hoherer Kategorien sind zumeist die Schutzfetische ganzer Nationen wie z B im Falle von Bora Bora Weigya dem Hauptfetisch der Fanti Nation dessen Hauptheiligtum sich bei Mankessim befindet Zumeist dienen die Summan jedoch als Schutzgottheiten fur Dorfer Um die Jahrhundertwende vom 19 zum 20 Jahrhundert herum waren z B die verbreitetsten unter ihnen Borgya und Abirwa Damals hatte fast jedes Dorf im sudwestlichen Asante und den angrenzenden Nachbarregionen entweder einen Borgya oder einen Abirwa Schrein oder beides Ihre Verehrer bildeten auf Dorfebene geschlossene Kultgemeinschaften eine jede mit eigenen Meidungsgeboten Aufnahmeritualen Verhaltensregeln u v m Sonstige Bearbeiten Summa war bei den Fetus der 1660er eine Gottheit der man alles Ungluck zuschrieb was einem Menschen widerfahren konnte Kaka Gye ist bei den ivorianischen Baule eine ochsenkopfige Gottheit welche die Seele eines Verstorbenen zu Nyame geleitet Ohne seine Hilfe wurde die Seele den Weg nicht finden und rastlos als Geist umherirren und dabei viel Schaden anrichten Nyevile das Meer ersetzt in den Kustengegenden von Agni und Nzima Nyame als Schopfergott Er gilt hier als der Ehegatte der Erdgottin Samanfo ist bei den Akan die Bezeichnung fur die Gesamtheit der Ahnengeister Weltschopfung BearbeitenGleich um welche Schopfungsvariante der Akan es sich handelt die Schopfung war in jedem Fall an einem Samstag beendet Ein an einem Samstag geborenes mannliches Kind das bei den Akan traditionell den Namen Kwame bekommt gilt daher als Gluckskind Zeremonien und Rituale zu Ehren des Schopfergottes finden deshalb auch immer Samstags statt Z B fiel in Asante des Konigs Geburtstag immer auf einen Samstag auch wenn er tatsachlich an einem anderen Tag geboren worden war Variante 1Am Anfang schuf Gott die Welt aber es war nur Gott in der Welt Er machte sich daraufhin eine Medizin schuttete sie auf den Boden und es wolbten sich Hugel die schliesslich aufbrachen und Tiere Menschen und alle anderen Werke der Schopfung traten heraus Variante 2Die ersten Menschen wurden im Himmel erschaffen Wahrend es Gott regnen liess stiegen die sieben von Gott geschaffenen ersten Menschen an einer Kette vom Himmel zur Erde herab Sie brachten das Feuer mit Als sie auf der Erde angekommen waren zundeten sie sich ein Feuer an um damit Speise zu kochen Sie hatten aber kein Wasser zum Kochen aber nirgendwo war Wasser zu sehen Zwei von ihnen gingen daraufhin in den Busch bis sie schliesslich einen Fluss fanden mit dessen Wasser sie dann ihre Speisen zubereiten konnten Untervariante 2 a Gott gab seinem Schmied Odunmangkoma den Auftrag Menschen und Tiere zu schmieden denen der Schopfergott dann Leben einhauchte Gemass der Uberlieferung schuf Odunmangkoma jedoch zuerst das Wasser denn Wasser hat lebensschopfende Kraft Untervariante 2 b besonders bei den Kratsche Ost Akan und teilweise bei den Aschanti anzutreffen Anansi die Spinne eine Dienerin des Schopfergottes war es die die Sonne und den Mond brachte Auch hat sie die ersten Menschen gewebt die dann an einem von ihr gewebten Faden auf die Erde herabkletterten Variante 3Die ersten Menschen sind sowohl himmlischen als auch irdischen Ursprungs Ein Menschenpaar stieg vom Himmel herab ein anderes kam aus der Erde Variante 4Es geschah vor langer Zeit dass sich in einer besonderen Montagsnacht Nkydwo ein Wurm seinen Weg durch den Erdboden nach oben grub Ihm folgten sieben Manner sieben Frauen ein Leopard und ein Hund Auf der Erdoberflache stehend zeigten sie sich verwirrt von den neuen und ungewohnten Eindrucken und ihre Augen fullten sich mit Angst Nur Adu Ogyinae welcher der Erde als erster entstiegen war zeigte keinerlei Anzeichen von Furcht Durch Handauflegen gelang es ihm auch seine Gefahrten zu beruhigen Am Mittwoch begannen die Menschen Hutten zu errichten Dabei wurde Adu Ogyinae von einem umsturzenden Baum erschlagen Auch hatte sich gleichzeitig der Hund entfernt und als er zuruckkam trug er Feuer in seiner Schnauze Mit den auf dem Feuer erhitzten Nahrungsmitteln futterten dann die Menschen das Tier quasi als Experiment Als es daraufhin Fett ansetzte beschlossen die Menschen ihr Essen fortan gekocht zu verzehren Seelenvorstellungen und Ahnenglaube BearbeitenDie Samanfo Sing Samman sind bei den Akan die Geister der Ahnen einer Abusua alle Angehorigen der mutterlichen Blutslinie Ihr gemeinsamer Aufenthaltsort wird Samandow genannt Der Singular Samman wird im Allgemeinen mit Clan Geist ubersetzt und auch als ein einzelnes Geistwesen aufgefasst wobei es sich dabei jedoch genau genommen um eine spirituelle Gesamtheit vieler Einzelwesen handelt Es handelt sich im Wesentlichen um drei Geister Mogya Bearbeiten Sie ist durch die matrilineare Clanzugehorigkeit bestimmt und wird dem Kind bei seiner Zeugung von seiner Mutter gegeben Das Geschlecht des jeweiligen Kindes spielt dabei keine Rolle Die Mogya bindet das Kind an die Matrilineage Abusua und uber diese auch an die Ahnen der Lineage und das von ihnen in Besitz genommene Land Die Mogya hat ihren Ursprung in Nyame und sie ist es die dem Individuum seine Kra Lebensseele einpflanzt Ntoro Bearbeiten Die Ntoro wird in der traditionellen Akan Religion als die eigentliche Ursache der Empfangnis angesehen Kommt es bei einem Geschlechtsakt zu einer Empfangnis dann konstituiert sich im Fotus die Mogya aus dem roten heissem Blut der Frau und die Ntoro aus dem weissen kalten Blut des Mannes Sperma Nur wenn es beim Zusammentreffen von Ntoro und Mogya zu einer Vereinigung der beiden kommt das heisst wenn beide Seelenelemente sich mogen und in Liebe vereinen erst dann entsteht neues Leben Die Akan sprechen in diesem Fall dass das rote heisse Blut der Frau beim erfolgreichen Geschlechtsakt durch das weisse kuhle Blut des Mannes das Sperma neutralisiert oder abgekuhlt wird Die Ntoro ist es welche dem Individuum seine Nunsum Personlichkeitsseele einpflanzt Sie bestimmt die patrilineare Clanzugehorigkeit des neuentstandenen Individuums Im Gegensatz zur Mogya die von Nyame stammt kommt der Seelenbestandteil der Ntoro von einem Obosom Beide Seelenbestandteile das heisst die Mogya des mutterlichen Blutes und die Ntoro des vaterlichen Blutes werden bei den Akan mit gewissen Eigenschaften und Verhaltensmustern verknupft die sich spater im Individuum zeigen und welche als charakteristisch gelten fur dessen gesamte Abusua Matrilineage bzw Fekuw Patrilineage Nach dem Tod des Individuums wird durch den Priester uber ein spezielles Ritual die Ntoro wieder von der Mogya getrennt worauf die Mogya wieder nach Samandow wandert und die Ntoro sich wieder der Ntoro Gemeinschaft seines Obosom anschliesst Eine solche Ntoro Gemeinschaft ist beispielsweise die des Twe das heisst jenes Obosom der auf dem Grund des Bosomtwe Sees seinen Wohnsitz hat Sunsum Bearbeiten Die Sumsum ist die Schattenseele Sie ist der Schatten den ein Mensch auf die Erde wirft Gemass den akanischen Vorstellungen bilden die Kra Lebensseele die Nunsum Personlichkeitsseele und die Sunsum Schattenseele in ihrer Gesamtheit die Seele eines lebenden Menschen Seelische Doppelganger und Alter Ego Bearbeiten Hierbei handelt es sich um eine ausgepragte Form eines Gruppen oder Individual Totemismus der bei den Akan manchmal eigenstandig neben den anderen religiosen Seelenvorstellungen existiert manchmal aber auch mit dem Begriff der Ntoro Seele verschmilzt So findet man zum Beispiel mitunter den Brauch dass die Nabelschnur eines Neugeborenen in eine Kokosnuss gelegt und vergraben wird Erwachst an dieser Stelle tatsachlich ein Baum und das tut es wenn die Bedingungen stimmen dann sind Baum und Kind zeit ihres Lebens miteinander verbunden Sie wachsen beide gleichzeitig heran und der Baum ist auch gleichzeitig der Trager oder die Heimstatt des Alter Ego des Kindes das heisst des seelischen Doppelgangers Eine gleiche Alter Ego Ubertragung findet auch statt wenn die Nabelschnur von irgendeinem Tier gefressen wird Mitunter wurde in der Literatur die Erscheinung des seelischen Doppelgangers auch mit dem Begriff Buschseele gekennzeichnet was dem auch ziemlich nahekommt wenn man vom nigerianischen Buschseelenglauben ausgeht wenngleich es dennoch einige Unterschiede gibt So hat beispielsweise der Buschseelen Doppelganger in Nigeria immer die Gestalt eines Waldtieres jedoch niemals die einer Pflanze oder gar etwas anderem Das Alter Ego Wesen hat zudem Schutzwesencharakter Dieser resultiert vor allem aus der Vorstellung dass sich Mensch und Tier gegenseitig beeinflussen und dass sie ihre Eigenschaften dem jeweiligen anderen Partner vermitteln konnen So schutzt zum Beispiel ein Leopard die Felder seines Menschengenossen vor der Verwustung durch Wildschweine Buffel Elefanten u dgl und auch vor menschlichen Dieben Aber auch die Eigenschaften eines tierischen Alter Ego lassen sich auf den Menschen ubertragen So gibt ein Leopard seinem menschlichen Partner Starke eine Antilope Klugheit usw Das Tier ist auch in der Lage seinem menschlichen Partner vor irgendwelchen Gefahren zu warnen und auf der anderen Seite vermag auch ein Mensch die Bewegungen und Handlungen seines tierischen Partners zu beeinflussen Das ist jedoch nicht nur bei den Akan traditioneller Glaube sondern allgemein in Westafrika der Fall wo Individualtotemismus in Gestalt des Alter Ego Glaubens anzutreffen ist Hinzu kommt bei den Akan ein ausgepragter Gruppentotemismus in Gestalt einer bestimmten Tier oder Pflanzenart oder einer sonstigen Gegebenheit die als Totem einem jeden Akan Clan eigen ist und mit dem bestimmte Meidungsgebote verbunden sind Beim Totemtier handelt es sich um die Manifestation eines oder mehrerer Ahnen die in Gestalt des althergebrachten Totemtieres auf der Erde erscheinen um nach ihrer Nachkommenschaft zu sehen Da die Lebenden aber nicht wissen konnen um welches Tier es sich dabei genau handelt ist es ein allgemeines Meidungsgebot fur alle Clanmitglieder auch nur irgendein Exemplar dieser Tierart zu toten oder gar von dessen Fleisch zu essen Als Beispiel hierzu sei die Akan Ursprungsfamilie der Ntwa auch Nitschwa genannt die Hunde Familie deren Mitgliedern es strikt verboten ist Hunde zu toten geschweige denn Hundefleisch zu essen Unterzweige des Hunde Clans sind zum Beispiel die Ackwia in Denkira die Abadzi in Cape Coast und in Assin die Appiadzi in Cape Coast die Aduana in Denkira usw In Denkira und Cape Coast waren oder sind die Familien des Hunde Clans ausserst einflussreich Die Erscheinung eines Clan Totemismus ist in Westafrika jedoch keineswegs nur auf die Akan beschrankt es gibt ihn zum Beispiel auch bei den Nankanse in Nordghana oder bei den Ewe ostlich des Volta um nur einige Beispiele zu nennen Der Akua Ba Bearbeiten Ein Akua Ba Plural Akua mma ist eine afrikanische Idolfigur welche ein Seelenwesen kennzeichnet das einst einmal in einem Menschen gewohnt hat oder spater einmal einen bewohnen wird Im ersteren Sinne kennzeichnet diese Figur einen ehemaligen Menschen welcher zwar tot ist aber der verehrungswurdig genug ist dass man seine Seele auch nach seinem Tod weiter verehrt Das dem Akua Ba innewohnende Seelenwesen ist jedoch weder Mensch noch Gottheit sondern man kann es eher als ein Wesen im Ubergangszustand von der diesseitigen irdischen Welt und der jenseitigen kosmischen Welt auffassen Wahrend dieses Ubergangszustandes soll ihm die Akua Ba Figur als Wohnung dienen Dies ist jedoch nicht mit einem Totem gleichzusetzen denn genau in dieser Funktion unterscheidet sich ein Akua Ba von einem Totem Ein Totem vereint unter anderem die Seelen der Vorfahren die daher auch auf einen Menschen der Nachfolgegeneration ubergehen konnen Ein Akua Ba dagegen ist nur eine temporare Zwischenwohnung Auf der Goldkuste werden Akua Ba Figuren auch haufig angefertigt und angewandt um einen bislang unerfullten Kinderwunsch bei Frauen zu erfullen und es wird mitunter hoch und heilig geschworen dass dies in zahlreichen Fallen auch geholfen hat Das Bereitstellen einer Akua Ba Wohnung soll dann die Akua Ba Besitzerin fur das Seelenwesen attraktiver machen wenn es auf dem Wege ist um irgendwo auf der Erde als Lebewesen zu erscheinen Eine solche Wirkung kann jedoch nur mit der Hilfe eines Priesters oder Zauberers erzielt werden Interessant ist dass eine Akua Ba Figur obgleich an ihr in der Regel sowohl weibliche als auch mannliche Geschlechtsmerkmale gleichzeitig herausgearbeitet sind weil man ja noch nicht weiss welchen Geschlechts das zukunftige irdische Wesen sein wird von den Goldkusten Bewohnern grundsatzlich als von weiblicher Natur seiend angesehen wird Abgesehen von Asante sind Akua Ba Figuren insbesondere auch aus Sudafrika bekannt wo sie unter den Bantu Volkern z B Zulu in form und inhaltsidentischer Gestalt zu finden sind Eine Erklarung findet man wenn man bei beiden Volkern eine Beruhrung mit der altagyptischen Kultur zulasst Bei den Bantu steht ein solches ausser Frage stellten sie doch gemass sprachwissenschaftlicher Erkenntnis Kramar die Pharaonen der 6 und 11 Dynastie als sie von Nordosten kommend Agypten durchwanderten und auf den afrikanischen Kontinent vordrangen Bei den Vorfahren der Akan ist dies schwieriger zu sagen obwohl auch zahlreiche weitere Kultur und Religionselemente auf eine Beruhrung mit der altagyptischen Kultur hinweisen Daruber hinaus ergibt eine nahere Betrachtung der Akua Ba Figuren noch weitere Details in Bezug auf die religiosen Vorstellungen des alten Agyptens So hat eine Akua Ba Figur unzweifelhaft die aussere Gestalt eines Anch Symbols das in Hieroglyphenform als Bedeutungszeichen Leben bedeutet Auf einer aus Sudafrika stammenden Figur die sich im Privatbesitz des Autors befindet ist auch auf der Kopfhinterseite ein Symbol eingeschnitzt dass eine breitere senkrechte Linie darstellt die von vier schmalen waagerechten Linien gekreuzt wird Dies wurde als Djed Baum gedeutet das heisst den altagyptischen Baum des Lebens wie wir ihn auch in der christlichen Bibel wiederfinden Darstellungen aus dem Mittelalter wie man sie beispielsweise auf zahlreichen Kirchenfenstern in Europa findet zeigen ebenfalls diesen Baum mit jeweils vier Seitenasten und einer oberen Krone an denen jeweils ein Apfel hangt und Eva begeht die Erbsunde indem sie den zehnten Apfel nascht Eine weitere Eigenart des Akua Ba ist dass es gegenuber dem eigentlichen Anch Symbol einen Hals gibt zwischen dem ubergross dargestellten Kopf und den Rest der Figur Dieser Hals wird bei der vorliegenden Figur aus neun Ringen gebildet andere Abbildungen in der Literatur zeigen Figuren mit funf oder drei Halsringen Die Zahl Acht oder Neun konnte man dabei mit der altagyptischen Gotterachtheit und Gotterneunheit in Zusammenhang bringen die Zahl Funf dagegen ist die heilige Zahl des Odumankoma dem Schopfergottheit der Akan Der religiose Aspekt der Topferei BearbeitenTopferei besitzt bei den Akan einen religiosen Aspekt da es in ihrer traditionellen Vorstellungswelt eine Analogie gibt zwischen und Modellierung in Ton und Menschwerdung Abgesehen vom Wasser das mit seiner lebensschopfenden Kraft auf Odumankoma zuruckgefuhrt wird kommen in der religiosen Vorstellungswelt der Akan samtliche Bestandteile aus denen ein Mensch besteht aus der Erde Analog ist es beim Topfern Auch hier findet genau wie beim Empfangnisprozess eine Vermischung von Wasser mit Erdbestandteilen statt d h auch hier entsteht Leben So wie in der Akan Gesellschaft bspw Schwangeren verschiedene Verhaltensregeln und Meidungsgebote auferlegt sind die hauptsachlich von den Ntoro Meidungsgeboten der Familie des Gatten herruhren so gibt es hier auch strikte Weisungen fur die Topferinnen die in der Regel von jenen Flussgottheit herruhren mit deren Wasser der Modellierungsprozess durchgefuhrt wird Missachtet eine Schwangere die ihr auferlegten Ntoro Meidungsgebote kommt ihr Kind vielleicht mit Miss oder Fehlbildungen oder gar als Totgeburt zur Welt verletzt eine Topferin ihre Gebote zerspringen vielleicht ihre Gefasse oder es treten Fehlbrande auf Anhand dieser religiosen Analogie zwischen Keramiktopfen und Menschen wird es auch verstandlich dass das mutwillige Zerschlagen von Topfen in der Vergangenheit bei den Akan ein sehr gefahrlicher Akt war und als rituelle Freveltat geahndet wurde der einer Beleidigung der Erdmutter und des Himmelvaters gleichkam In der Vergangenheit war dann mindestens ein Suhneopfer in Form eines Schafes oder einer Ziege gefordert und zwar genau an der Stelle an welcher der Topf zerbrochen war Zahlreiche Sprichworter der Akan drehen sich um diese Mensch Topf Analogie wie z B Kinder bekommen ist wie wenn man Lehmtopfe kauft Bedeutet Bei einem Neugeborenen kann man niemals sicher sein wer oder was sich in ihm verbirgt wie es sich einmal entwickeln wird ob es die Erde schon bald wieder verlasst usw Ahnlich ist es beim Erwerb von Topferware man ist nicht vor allem nicht ohne grundliche vorige Untersuchung vor Uberraschungen sicher denn Erst wenn du einen Topf abklopfst merkst du dass er einen Sprung hat Topfarten mit religiosen Funktionen Bearbeiten Topfe konnen in der traditionellen akanischen Religion Trager von allerlei magischen Kraften sein die sich ein Individuum zunutze machen kann wobei es unerheblich ist ob es sich dabei um positiv oder negativ wirkende Krafte handelt Abammo Topf Bearbeiten Ein Abammo Topf ist unter den Keramikgefassen der Akan eine Sonderform die ausschliesslich Zwillingen und anderen Mehrlingen vorbehalten ist sowie Kindern die aus der dritten sechsten und neunten Schwangerschaft der Mutter hervorgegangen sind In der traditionellen religiosen Vorstellungswelt der Akan besitzen diese Kinder neben ihrem ohnehin vorhandenem seelischen Doppelganger zusatzlich noch einen weiteren Schutzgeist in Gestalt einer Abam Gottheit Der Abammo Topf erfullt in diesem Zusammenhang die Funktion eines Schreines fur den Abam des Betreffenden Einem Abam werden insbesondere Eier geopfert d h sie sind unerlasslicher Bestandteil aller rituellen Speisen Dazu enthalten die fur den Abam zubereiteten Speisen manchmal auch Goldstaub oder eine gelbe Perle womit man um zukunftigen Reichtum bittet und Gelb zudem auch die Symbolfarbe fur Reife langes Leben und Warme ist Daneben werden mitunter auch Blatter der Adwira Pflanze Lonchocarpus cyanescens hinzugefugt zusammen mit Hyire Pulver weisser Lehm was rituelle Reinheit und Harmonie mit der spirituellen Welt herstellen soll Auch bekommt der Saugling auch eine rote Abammo Perle an den Kopf gebunden was zur Abwehr von unheilbringenden Kraften dienen soll Daneben besitzt in der traditionellen Vorstellungswelt der Akan jeder Mensch einen Schutzgeist der dem Wochentag zugeordnet ist an dem er geboren worden ist was sich haufig bereits in der Namensgebung widerspiegelt An diesem Geburts Wochentag ist es z B im Aschanti Land ublich dass man sich die Haare schneidet Ein paar dieser abgeschnittenen Haare werden ebenfalls in den Abammo Topf getan Daruber hinaus finden auch regelmassig bestimmte Riten fur die Abam Gottheit statt Schon bei der nachsten Aussaat die nach der Geburt eines solchen Kindes stattfindet pflanzt die Mutter drei sechs oder neun neue Yamsknollen fur das Kind je nachdem welchen Platz das Kind in ihrer Schwangerschaftsliste einnimmt Diese Yamsknollen sind eigens dazu da am Afehyiada d h zum jahrlichen Geburtstag des Kindes den Abommo bayere zu bereiten wobei dem gekochten Yamsbrei Palmol zugesetzt wird und der je nach dem Platz des Kindes in der Geburtsliste mit drei sechs oder neun Eiern verruhrt wird Ein bisschen davon wird ebenfalls in den Abammo Topf als Opferspeise gegeben den Rest bekommt das Kind zu essen Ein Abammo Topf sollte moglichst bis zum Erreichen des Erwachsenenalters heil bleiben Im Falle dass ein Kind trotz aller religiosen Schutzmassnahmen dennoch stirbt so sollte der Topf dieses Kind ins Grab begleiten Insbesondere fur Zwillinge ist ein Abammo Topf obligatorisch Unterlasst die Mutter es ihnen einen Abammo Topf einzurichten und fur die notigen Zeremonien zu sorgen drohen gemass traditionell religioser Vorstellung den Kindern Armut und Arger Zwillinge wurden dann wild und ungestum werden und sich nur sehr schwer bandigen lassen Wenn Zwillinge in ihrem Leben kein Gluck haben so wird bei den traditionell religiosen Akan allgemein die Schuld hierfur den Eltern angelastet da sie es anscheinend unterlassen haben im Kindesalter der oder des Betreffenden regelmassig die Abammo Riten zu vollziehen Ahnen oder Familientopfe Bearbeiten Familien oder Ahnentopfe Twi Abusua Kuruwa sind bei den Akan Ritualgefasse fur die Verehrung bestimmter verstorbener Familienmitglieder Sie werden seitens der Abusua des Verstorbenen d h von den Verwandten der mutterlichen Blutslinie insbesondere dann eingerichtet wenn es sich beim Verstorbenen um eine bedeutende Personlichkeit gehandelt hat und wenn dieser eines guten Todes gestorben ist Zumeist tragen diese Topfe auch eine Abbildung des Verstorbenen Manchmal werden sie auch bei den Begrabnisriten gebraucht Zu diesem Zweck hat jeder Friedhof bei den Akan einen Platz der Topfe Twi Asensie in Agona auch Gsiebia genannt auf denen die Ahnentopfe deponiert werden konnen Haufiger stellt man sie aber in den Ahnenschrein der Familie wo auch die heiligen Ahnenstuhle und andere Kultgegenstande aufbewahrt werden Dort dienen diese Topfe als Aufbewahrungsgefasse fur diverse mit magischen Kraften beladene Gegenstandlichkeiten wie z B die abgeschnittenen Fingernagel des Toten die zusammen mit dem abrasierten Kopfhaar des Verstorbenen von den hinterbliebenen Abusua Mitglieder aufbewahrt werden Auch dienen sie als Libationsgefasse d h als Gefasse in denen Gottern und Ahnen Trankopfer dargebracht werden Mitunter ist es dem Oberhaupt der Familie auch gestattet einen von ihnen als Wasserbehalter zu verwenden da er es ist der auf der Erde den Ahnen am nachsten steht Ein Abusua Kuruwa steht als Symbol fur die Geschlossenheit der Abusua zu deren Aufrechterhaltung auch die Ahnen aus dem Jenseits beitragen Die Topfe stellen dabei das Verbindungsglied zwischen Diesseits und Jenseits dar Haufig besitzen diese Gefasse auch zahlreiche kleine Offnungen die als Munder gelten so wie auch die lebende Familie sich aus zahlreichen Mundern zusammensetzt Daneben finden sich in den Familien und Ahnenschreinen der Akan auch haufig Gefasse die uber ihre Ornamentik auch mit einem bestimmten Sprichwort in Verbindung gesetzt werden wie z B Alle Familienmitglieder kampfen um das Essen und doch gelangt alles in den gleichen Bauch Solche Sprichworttopfe Twi Abedudie findet man haufig in den Ahnenschreinen als Wassergefasse Auch sie gelten als Abusua Kuruwa Zu den Abusua Kuruwa gehoren daneben auch die Abogye abogye Kukuo Sing Mogye mogye Kukuo Unterkiefertopfe Sie dienen hauptsachlich zur Aufbewahrung von Palmwein der in regelmassigen Abstanden als Trankopfer uber die Stuhle der verstorbenen Familienmitglieder verschuttet wird Daruber hinaus dienen sie als Requisit bei wichtigen Schwuren welche die gesamte Familie betreffen Aus Anlass eines solchen Schwures nehmen nach einem Trankopfer fur die Ahnen alle Anwesenden einen Schluck Palmwein aus dem Mogye mogye Kukuo Alle welche aus diesem Gefass getrunken haben bilden anschliessend eine bis uber den Tod hinaus bestehende unauflosliche Gemeinschaft Das Brechen eines solchen Eides zieht dann besonders schlimme Folgen nach sich Familien oder Ahnentopfe werden ausschliesslich von alten und erfahrenen Topferinnen modelliert Sie sind samt ihren Deckeln sehr aufwendig und sorgfaltig modelliert und stellen im gewissen Sinne die Vollendung der akanischen Topfereikunst dar Frauen im gebarfahigen Alter ist die Herstellung von Ahnentopfen untersagt da dies einer Beleidigung der Ahnengeister gleichkame In historischer Zeit musste auch ein Mensch sein Leben lassen wenn es galt einen besonders krafthaltigen Ritualtopf herzustellen Dazu fertigte die Topferin das Gefass nur unvollstandig und ohne Brand und der zum Tode Verurteilte wurde mit dem Transport dieses Gefasses beauftragt Er musste dann dieses Gefass so lange umhertragen bis es irgendwann zerbrach Der Gefasszerstorer verlor daraufhin seinen Kopf und aus den zermahlenen Scherben und dem Blut des Hingerichteten wurde dann der richtige Abusua Kuruwa modelliert und gebrannt Medizintopfe Bearbeiten Medizintopfe sind bei den Akan Asante Topfe mit denen man Krankheiten auf magische Art verhindern oder bekampfen mochte In ihnen befinden sich vor allem pflanzliche und tierische Teile von denen man glaubt dass ihnen magische Krafte anhaften sowie frisches Wasser Wasser hat gemass traditioneller Vorstellung allgemein lebenspendende Krafte Medizintopfe sind haufig von roter Farbe und zeigen in ihrer Ornamentik bevorzugt das Motiv eines Kafers Dieser Kafer bezieht sich auf die Spruchweisheit Anyinaboa Kafer das Feuer wird dich vielleicht erreichen wenn der Baum in dem du dich versteckst abgebrannt ist Bedeutung Den Tater werden die Folgen seiner bosen Tat unweigerlich einholen Auch zeigen Medizintopfe haufig zahlreiche Noppen oder Gnubbel was ebenfalls als eine Abwehrsymbolik gegen Krankheiten sein soll Witwentopfe Bearbeiten Ein Witwentopf Twi Kuna kukuo wird bei den Akan von der Witwe oder dem Witwer vor dem Prozessionszug getragen welcher den Transport des Sarges mit dem Verstorbenen von dessen Haus in Richtung Friedhof geleitet In diesem Topf befinden sich drei Steine und zahlreiche Pflanzenteile denen in der traditionellen Religion diverse magische Krafte zugeschrieben werden Erreicht der Zug den Dorfrand kehren die Trauergaste und die Witwe um nachdem die Witwe den Witwentopf zerschlagen hat Mit der Topfzerschlagung zerstort sie symbolisch das Band der Ehe und alle sich aus der Ehe fur sie ergebenen Verpflichtungen sind damit aufgehoben Allein die Mitglieder der Abusua des Verstorbenen d h die Blutsverwandten der mutterlichen Blutslinie setzen den Weg mit dem Sarg ausserhalb des Dorfes in das Geisterdickicht den Dschungel fort wo in der Regel die Friedhofe angelegt sind und vollenden die Bestattung Weitere Meidungsgebote Bearbeiten Allgemein ist den Akan Frauen das Topfern verboten an Tagen an denen es ihnen auferlegt ist sich von Mannern fernzuhalten Das sind alle Menstruationstage sowie alle schlechten Wochentage einschliesslich des Hauptlingstages dem Freitag Die Akan teilen die 7 Tage Woche in gute und schlechte Wochentage ein Ein ganz schlechter Wochentag ist z B der Dienstag Daneben sollte das Schurfen von Rohmaterial nicht an dem Wochentag geschehen welcher der Erdgottin Asase geweiht ist was je nach Region der Donnerstag oder Freitag ist Auch ist es Schwangeren nicht gestattet Schurfstellen zu betreten Literatur BearbeitenUte Ritz Niemand zerbricht einen Wassertopf beim ersten Stolpern Zur Analogie von Topf und Mensch bei den Asante Ghana In Paideuma 35 1989 207 219 Elizabeth L Anderson The Levels of Meaning of an Ashanti Akua ba In Michigan Academican 21 1989 205 219 Werner F Bonin Die Gotter Schwarzafrikas Beitrage von John S Mbiti und Niitse Akufo Awuku Verlag der Sammler Graz 1979 Ch Beart Diffusion ou convergence a propos des poupees Akua Ba de la Gold Coast In Notes Africaines 75 Juillet 1957 83 84 Josef Haekel Der heutige Stand des Totemismusproblems In Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 82 1 3 1953 33 49 Hermann Baumann Das Tier als Alter Ego in Afrika Zur Frage des afrikanischen Individualtotemismus In Paideuma Bamberg 5 4 1952 167 188 J B Danquah The Culture of A kan In Africa 22 4 1952 360 366 Melville J Herskovits The Ashanti ntoro A re examination In The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland 67 1937 287 296 Edith Clarke The sociological significance of anchestor worship in Ashanti In Africa 3 4 1930 431 471 Karl Kramar Die Germanen des Tacitus und die Volkerwanderungen in der Urgeschichte der Alten Welt Budweis 1914 Arthur Ffoulkes Borgya and Abirwa or the latest fetich on the Gold Coast In Journal of the African Society 8 1908 09 387 397 Wilhelm Johan Muller Die Africanische Landschafft Fetu Hamburg 1673 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Religion der Akan amp oldid 235538670