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Das Reithaus in Berlin war in der Barockzeit ein vor der westlichen Stadtmauer gelegenes kurfurstliches langes Stallgebaude Das Reithaus bestand bereits im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 und wurde 1700 1701 zu einer deutsch franzosischen Doppelkirche umgebaut die 1831 durch die Friedrichswerdersche Kirche von Karl Friedrich Schinkel ersetzt wurde Lage des kurfurstlichen Reithauses westlich vor den Toren der Doppelstadt Berlin Colln Ausschnitt aus einer Graphik von Albrecht Christian Kalle Das renovierte kurfurstliche Reithaus auf dem Friedrichswerder Ausschnitt aus einer Berlin Ansicht von Caspar Merian 1652 Inhaltsverzeichnis 1 Funktion des Reithauses 2 Umbau zu einer Doppelkirche 3 Neubau der Friedrichswerderschen Kirche 4 Literatur 5 AnmerkungenFunktion des Reithauses BearbeitenDas Reithaus diente den brandenburgischen Kurfursten als Stallgebaude und enthielt auch eine gedeckte Reitbahn Es handelte sich um ein sehr langes 288 Fuss ca 90 4 m aber schmales Gebaude das in Nord Sud Richtung ausgerichtet war Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges verfiel das Gebaude und hatte schliesslich kein Dach mehr 1 1648 liess der Kurfurst Friedrich Wilhelm es wieder aufbauen um dort die Reiterspiele Ringel und Quintenrennen usw durchzufuhren die bisher auf der Stechbahn direkt am Schloss stattgefunden hatten 2 Der Stich von Caspar Merian von 1652 zeigt das Gebaude in seinem renovierten Zustand s Abbildung An der Nordseite des Gebaudes befand sich ein Treppenturm der das Erreichen des oberen Stockwerks erlaubte Umbau zu einer Doppelkirche Bearbeiten nbsp Die deutsch franzosische Doppelkirche im umgebauten alten Reithaus Kupferstich von Schleuen 1760 nbsp Lage der deutsch franzosischen Doppelkirche auf dem Friedrichswerder in Berlin Ausschnitt aus einem Berlin Stadtplan von Selter 1811 Da sich in den Folgejahren immer mehr Menschen in der Gegend um das Reithaus herum vor den westlichen Stadttoren Berlins ansiedelten wurde dieses Gebiet 1662 als Friedrichswerder zur dritten selbstandigen Gemeinde neben Berlin und Colln erhoben Seit 1685 liessen sich vor allem zahlreiche franzosische Hugenotten die als Fluchtlinge nach Berlin gekommen waren hier nieder Der neue Stadtteil Friedrichswerder besass jahrzehntelang keine eigene Kirche Erst im Jahre 1699 wurde der deutschen und der franzosischen Gemeinde von Friedrichswerder von Kurfurst Friedrich III dem spateren Konig Friedrich I das alte Reithaus zur gemeinsamen Nutzung als Kirche zugewiesen Um es fur kirchliche Zwecke nutzbar zu machen wurde das Gebaude 1700 1701 von dem Baumeister Giovanni Simonetti nach einem Entwurf des Baudirektors Martin Grunberg zu einer Doppelkirche umgebaut Dabei wurde das alte Reithaus in der Mitte durch eine innere Mauer geteilt Im Nordteil des Gebaudes kam die franzosisch reformierte Gemeinde und im sudlichen Teil die deutsche evangelische Gemeinde Friedrichswerders unter Neubau der Friedrichswerderschen Kirche Bearbeiten1831 wurde die deutsch franzosische Doppelkirche durch einen Neubau des Architekten Karl Friedrich Schinkel ersetzt die Friedrichswerdersche Kirche Literatur BearbeitenJohann Christian Gadicke Lexicon von Berlin Berlin 1806 C E Geppert Chronik von Berlin Zwei Bande Berlin 1839 Friedrich Nicolai Beschreibung der Konigl Residenzstadte Berlin und Potsdam Berlin und Stettin 1786 Drei Bande Anmerkungen Bearbeiten Geppert Chronik von Berlin Bd 1 S 122 Nicolai Bd 1 S 80 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reithaus Berlin amp oldid 220017350