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Reinhard Schober 15 Februar 1906 in Berlin 26 Dezember 1998 war ein deutscher Forstwissenschaftler Er galt als Nestor der Waldwachstumsforschung Die von ihm zusammengestellten Ertragstafeln wichtiger Baumarten wurden in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts von Forstleuten in ganz Deutschland verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenNach der Reifeprufung 1924 in den hessischen Staatsdienst ubernommen studierte Reinhard Schober Forstwissenschaften unter anderem an der Universitat Giessen wo er Mitglied des Corps Teutonia war Das Grosse Staatsexamen nach dem Forstreferendariat legte er 1930 ab Anschliessend beschaftigte er sich an der Hessischen Forstlichen Versuchsanstalt in Giessen mit dem Arbeitsgebiet Betriebslehre Den Grundstein fur seine weitere wissenschaftliche Tatigkeit wahrend der er vor allem Koniferen deren Wachstum und Holzertrag untersuchte legte er jedoch mit seiner Dissertation Schober promovierte 1934 mit der Untersuchung Die Schlitzer Larche ein Beitrag zur Larchenfrage an der Philosophischen Fakultat der Universitat Giessen zum Dr phil Dort war er von 1931 bis 1937 wissenschaftlicher Assistent unter anderem von Gustav Baader und habilitierte sich 1937 uber Versuche zur Buchendurchforstung Als die forstliche Abteilung der Universitat Giessen 1938 aufgehoben wurde folgte er Baader als Assistent an die Forstliche Hochschule Hann Munden die im Jahr darauf als Forstliche Fakultat in die Universitat Gottingen eingegliedert wurde Standort blieb jedoch weiterhin Hann Munden wo Schober ab 1941 auch Vorlesungen uber Holzmesskunde und Ertragslehre hielt Daneben nahm Schober den praktischen Dienst in der Forstverwaltung auf zunachst 1937 38 als Revierassistent Von 1945 bis 1948 leitete er das hessische Forstamt Nieder Ohmen und war anschliessend bis 1952 Amtsvorstand des Lehrforstamtes Kattenbuhl Als Nachfolger seines wissenschaftlichen Lehrers Baader war Schober dann von 1947 bis zu seiner Emeritierung 1974 Direktor des Instituts fur Forsteinrichtung und Ertragskunde der Universitat Gottingen samt zugehorigem Lehrstuhl an der Forstlichen Fakultat Daneben leitete er von 1950 bis 1974 auch die Niedersachsische Forstliche Versuchsanstalt Schober erarbeitete wichtige Ergebnisse fur die forstliche Ertragskunde Sein Name ist eng mit der von ihm seit 1957 zusammengestellten und bearbeiteten Tafelsammlung Ertragstafeln wichtiger Baumarten verbunden die ein unverzichtbares Handwerkszeug der forstlichen Praxis darstellen Schober hat dieses Werk zu dem er einige Ertragstafeln auch selbst beisteuerte mehrfach uberarbeitet und erganzt Die 4 Auflage erschien 1995 Es war eines der wesentlichen Verdienste Schobers dass es ihm in seinen ersten Jahren als Leiter der Versuchsanstalt in vielen Verhandlungen gelang mit den Forstverwaltungen derjenigen Bundeslander die fruher genau wie Niedersachsen ganz oder in Teilen zu Preussen gehort hatten Vereinbarungen zu treffen die der Abteilung Ertragskunde seines Hauses auch weiterhin die Arbeit auch ausserhalb Niedersachsens auf den alten preussischen Versuchsflachen erlaubten Dies sicherte Erhalt und Weiterfuhrung des Versuchswesens von bedeutendem Wert fur Wissenschaft und Wirtschaftspraxis Wesentlich sind auch Schobers Anbauversuche mit nordamerikanischen und japanischen Koniferen deren Ergebnisse ebenfalls in das Ertragstafel Buch Eingang fanden Schober verfasste Monographien uber die Sitka Fichte und die Japanische Larche Er war ab den 1950er Jahren einer der wesentlichen Befurworter des verstarkten Anbaus der fremdlandischen Japanischen Larche unter anderem wegen ihrer Resistenz gegen den Larchenkrebs was in dieser Zeit bis in die fruhen 1970er Jahre hinein zu einer regelrechten Larchen Welle vor allem in den norddeutschen Waldern fuhrte Schober war auch Herausgeber der Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Diese und auch die meisten seiner Schriften erschienen im Fachverlag J D Sauerlander in Frankfurt am Main Fur seine Leistungen auf dem Gebiet der Ertragskunde und des forstlichen Versuchswesens wurde Schober in Wurdigung seiner Verdienste um das Land Niedersachsen am 15 Dezember 1986 das Verdienstkreuz am Bande des Niedersachsischen Verdienstordens verliehen Kurz vor Vollendung seines 93 Lebensjahres starb Reinhard Schober am 26 Dezember 1998 Schriften Auswahl BearbeitenDie Schlitzer Larche ein Beitrag zur Larchenfrage Dissertation Giessen 1934 Ergebnisse der hessischen Buchendurchforstungsversuche Habilitationsschrift Giessen 1937 Die Larche Eine ertragskundlich biologische Untersuchung Hannover 1949 als Herausgeber und Bearbeiter Massentafeln zur Bestimmung des Holzgehaltes stehender Waldbaume und Waldbestande Nach den Arbeiten der deutschen und osterreichischen forstlichen Versuchsanstalten Berlin und Hamburg 1952 Die japanische Larche Eine biologisch ertragskundliche Untersuchung Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 7 8 Frankfurt am Main 1953 als Herausgeber und Bearbeiter Ertragstafeln wichtiger Holzarten bei verschiedener Durchforstung Hannover 1957 4 Auflage 1995 bei Sauerlander Frankfurt am Main ISBN 3 7939 0730 9 Die Sitka Fichte Eine biologisch ertragskundliche Untersuchung Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 24 25 Frankfurt am Main 1962 zusammen mit Hans Joachim Frohlich Der Gahrenberger Larchen Provenienzversuch Eine biologisch ertragskundliche Untersuchung und methodische Studie Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 37 38 Frankfurt am Main 1967 Die Rotbuche 1971 Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 43 44 Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 7939 0200 5 Vom II Internationalen Larchenprovenienzversuch Ein Beitrag zur Larchenherkunftsfrage Schriftenreihe der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und Mitteilungen der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 49 Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 7939 0450 4 Neue Ergebnisse des II Internationalen Larchenprovenienzversuches von 1958 59 nach Aufnahmen von Teilversuchen in 11 europaischen Landern und den USA Schriften aus der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 83 Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7939 5083 2 zusammen mit Hans Martin Rau Ergebnisse des I Internationalen Japanlarchen Provenienzversuches Schriften aus der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 102 Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 7939 5102 2 zusammen mit Hermann Spellmann Von Anbauversuchen mit Tannen und anderen Koniferen aus Japan Nordamerika und Europa Schriften aus der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 130 Sauerlander Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 7939 5130 8Literatur BearbeitenN N Professor Dr Schober 60 Jahre In Allgemeine Forstzeitschrift AFZ 21 Jahrgang Heft 7 1966 S 132 ISSN 0002 5860 Hans Achim Gussone Professor Schober zum 80 Geburtstag In Der Forst und Holzwirt 41 Jahrgang Heft 3 1986 S 68 70 F Franz Professor Reinhard Schober zum 90 Geburtstag In Forst und Holz 51 Jahrgang Heft 3 1996 ISSN 0932 9315 S 90 91 Horst Kramer Professor Dr Reinhard Schober zum Gedenken In Allgemeine Forst und Jagdzeitung 170 Jahrgang Heft 2 1999 ISSN 0002 5852 S 21 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhard Schober im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 136365930 lobid OGND AKS LCCN n88665658 VIAF 23722599 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schober ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher ForstwissenschaftlerGEBURTSDATUM 15 Februar 1906GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 Dezember 1998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Schober amp oldid 211554801