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Regalecus glesne ist eine Art aus der Familie der Riemenfische Regalecidae Sie ist die langste Knochenfischart der Welt Im Englischen wird Regalecus glesne als King of herrings und im Schwedischen gleichbedeutend als Sillkung bezeichnet im Deutschen ist mit Heringskonig allerdings der Petersfisch Zeus faber gemeint Regalecus glesneEin 1996 an der Pazifikkuste der USA angespulter RiemenfischSystematikUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphataOrdnung Glanzfischartige Lampriformes Familie Riemenfische Regalecidae Gattung RegalecusArt Regalecus glesneWissenschaftlicher NameRegalecus glesneAscanius 1772 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion von Regalecus glesne im Naturhistorischen Museum WienRegalecus glesne ist bandformig langgestreckt seitlich stark abgeflacht und kann eine Lange von acht Metern 1 und ein Maximalgewicht von etwa 270 kg erreichen Die meisten gefundenen Exemplare hatten eine Lange von weniger als funf Metern Berichte uber 10 oder 11 Meter lange Exemplare beruhen auf Teilen von Vorderkorpern bei denen man den fehlenden Hinterkorper durch Vergleich mit juvenilen Exemplaren fehlerhaft extrapoliert hat Bei einem 1808 am Strand von Stronsay gefundenen Kadaver der Grundlage fur Berichte uber 15 oder 16 Meter lange Riemenfische ist handelte es sich um einen stark verrotteten Riesenhai Cetorhinus maximus 1 Regalecus glesne hat 127 bis 163 Wirbel davon sind 45 bis 56 Rumpfwirbel beim nah verwandten Regalecus russelii sind es 113 bis 122 bzw 34 bis 37 Der Fisch ist silbrig mit blauen Querstreifen und kleinen schwarzen Punkten Die von bis zu einem Meter hohen am Ende verdickten Flossenstrahlen gebildeten Kamme auf dem Kopf sind rotlich Der erste Kamm wird von 6 bis 8 durch Flossenmembran miteinander verbundenen Flossenstrahlen gebildet 3 bis 6 bei Regalecus russelii der zweite durch 5 bis 11 Flossenstrahlen ein einzelner bei Regalecus russelii Dieser ist nicht durch Flossenmembran mit dem vorderen Kamm oder der Ruckenflosse verbunden Die Ruckenflosse beginnt uber dem Hinterkopf reicht bis zum Schwanz und erstreckt sich somit uber die gesamte Korperlange des Fisches Sie wird von 414 bis 449 Weichstrahlen gestutzt 333 bis 371 bei Regalecus russelii Von diesen Weichstrahlen befinden sich 90 bis 120 uber dem Abdomen weniger als 82 bei Regalecus russelii Mit ihren wellenformigen Bewegungen ist die Ruckenflosse das Hauptorgan fur die Fortbewegung des Fisches Eine Afterflosse fehlt die nur bei Jungfischen vorhandene Schwanzflosse ist klein und hat vier seltener drei lange Flossenstrahlen Die langen bruststandigen Bauchflossen bestehen aus einem einzelnen Flossenstrahl die Brustflossen werden von 11 bis 14 Flossenstrahlen gestutzt und besitzen eine horizontal zur Korperachse ausgerichtete Basis so dass sie am Korper angelegt senkrecht nach oben gerichtet sind Grosse ausgewachsene Fische besitzen 33 bis 47 lange borstige Kiemenrechen auf dem ersten Kiemenbogen 47 bis 60 bei Regalecus russelii Das Maul ist zahnlos und weit vorstulpbar protraktil Am Ende des Magens findet sich ein langer Blinddarm der bis zum Ende des Korpers reicht Die Muskelsegmente der Rumpfmuskulatur sind zusatzlich zu den horizontalen vertikalen und transversalen intermuskularen Scheidewanden der meisten ubrigen Teleostei durch bis zu drei weitere dorsale horizontale und drei weitere ventrale horizontale Septen gegliedert Regalecus glesne besitzt die Fahigkeit der Selbstamputation Autotomie Dabei wird ein hinterer Korperteil z B die Schwanzflosse allein oder mit einem oder zwei hinteren Wirbeln abgeworfen Mit zunehmendem Alter werden immer weitere Korperabschnitte im Zuge einer seriellen Autotomie abgeworfen und alle Exemplare die langer als 1 5 Meter sind haben ein stumpfes durch Autotomie verkurztes Korperende Bei der Autotomie werden keine lebenswichtigen Organe beschadigt und sie kann maximal bis kurz vor dem Anus durchgefuhrt werden Die abgeworfenen Korperabschnitte werden niemals regeneriert Moglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen der Selbstamputation und einem geringen Nahrungsangebot nbsp Die Lebendrekonstruktion von Regalecus glesne im National Museum of Natural History in Washington D C zeigt die oft beobachtete senkrechte Korperhaltung der Art Lebensweise BearbeitenRegalecus glesne lebt im offenen Ozean in Tiefen von 200 bis 20 Metern ist aber auch bis zu einer Tiefe von 1000 Metern anzutreffen Die Art kommt weltweit in allen Ozeanen vor auch im Mittelmeer hat jedoch eine antitropische Verbreitung das heisst sie meidet warme tropische Gewasser zwischen 15 nordlicher und 15 sudlicher Breite Bei Riemenfischbeobachtungen in den Tropen handelt es sich meist um die kleinwuchsigere Schwesterart Regalecus russelii Unterwasseraufnahmen zeigten Regalecus glesne mit langgestrecktem steifem Korper senkrecht stehend mit dem Kopf nach oben und mit der undulierenden Ruckenflosse langsam schwimmend Eventuell nehmen die Fische diese Korperhaltung ein um die Silhouette ihrer vor allem aus Leuchtgarnelen anderen Krebstieren und kleinen Fischen bestehenden Beutetiere vor dem Hintergrund der hellen Wasseroberflache besser ausmachen zu konnen Regalecus glesne ist oft in Gruppen von zwei oder drei Tieren anzutreffen niemals aber im Schwarm Dabei lasst sich beobachten wie die durch die vorderen Ruckenflossenstrahlen gebildeten Kopfkamme senkrecht nach oben gehalten und die langen Bauchflossen horizontal vom Korper weg gestreckt werden Die Fische laichen wahrscheinlich zwischen Juli und Dezember im westlichen Atlantik an der Kuste Nordamerikas und der Westkuste Floridas im Mittelmeer in der Strasse von Messina und im Sudpazifik in der Umgebung der neuseelandischen Chatham Inseln und im sudostlichen Indik an der Westkuste des sudlichen Australien Larven konnen nahe der Meeresoberflache gefunden werden Systematik BearbeitenDie wissenschaftliche Erstbeschreibung von Regalecus glesne erbrachte Peter Ascanius ein Schuler von Carl von Linne im Jahr 1772 Zusammen mit Regalecus russelii bildet Regalecus glesne die Gattung Regalecus und zusammen mit Agrostichthys parkeri bilden die beiden Arten die Familie der Riemenfische Regalecidae die die grossten Vertreter der Glanzfischartigen Lampriformes sind Synonyme von Regalecus glesne sind Regalecus banksii Valenciennes 1835 R jonesii Newman 1860 R masterii De Vis 1892 R pacificus Haast 1878 und R remipes Brunnich 1788 Literatur BearbeitenTyson R Roberts Systematics Biology and Distribution of the Species of the Oceanic Oarfish GenusRegalecus Teleostei Lampridiformes Regalecidae Memoires du Museum national d histoire naturelle Paris 2012 ISBN 978 2 85653 677 3 M C Benfield S Cook S Sharuga M M Valentine Five in situ observations of live oarfish Regalecus glesne Regalecidae by remotely operated vehicles in the oceanic waters of the northern Gulf of Mexico In Journal of Fish Biology 83 2013 S 28 38 Video bei YouTube Einzelnachweise Bearbeiten a b Craig R McClain Meghan A Balk Mark C Benfield Trevor A Branch Catherine Chen James Cosgrove Alistair D M Dove Lindsay C Gaskins Rebecca R Helm Frederick G Hochberg Frank B Lee Andrea Marshall Steven E McMurray Caroline Schanche Shane N Stone Andrew D Thaler Sizing ocean giants patterns of intraspecific size variation in marine megafauna In PeerJ 2 2015 S e715 doi 10 7717 peerj 715Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Regalecus glesne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Regalecus glesne auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regalecus glesne amp oldid 216771685