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Das Klystron ist eine Elektronenrohre die die Laufzeit der Elektronen zur Erzeugung oder Verstarkung von Hochfrequenzsignalen ausnutzt Laufzeitrohre Das Grundprinzip wurde von Oskar Heil 1935 veroffentlicht Es wurde 1937 von den Gebrudern Russell und Sigurd Varian unter Mithilfe von William Webster Hansen an der Stanford University Kalifornien entwickelt Hochleistungs KlystronIm Klystron erfahrt ein im Vakuum erzeugter und durch Hochspannung beschleunigter Elektronenstrom durch ein hochfrequentes elektrisches Wechselfeld eine Geschwindigkeitsmodulation Er durchlauft dazu einen mit einem Hochfrequenz Signal gespeisten Hohlraumresonator Nach einer gewissen Laufzeit bewirkt die Geschwindigkeitsmodulation eine Dichtemodulation Der modulierte Elektronenstrom kann durch einen oder mehrere weitere Hohlraumresonatoren Mehrkammerklystron gefuhrt werden und am letzten Resonator kann ein Teil seiner Energie als Hochfrequenzenergie entnommen werden Inhaltsverzeichnis 1 Zweikammer Klystron 2 Mehrkammer Klystron 3 Reflexklystron 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseZweikammer Klystron Bearbeiten nbsp Skizze eines Zweikammer KlystronDieser Verstarker fur sehr hohe Frequenzen wird zwar in der Praxis nicht eingesetzt eignet sich aber gut zur Beschreibung der prinzipiellen Wirkungsweise eines Klystrons Den Hochfrequenzteil bilden zwei Hohlraumresonatoren Im ersten Hohlraumresonator Steuerkammer Einkoppel Resonator wird durch das eingespeiste Signal eine elektromagnetische Schwingung angeregt deren elektrische Komponente im Zentrum des Resonators mit dem Elektronenstrahl in Wechselwirkung tritt und dessen Geschwindigkeit moduliert abwechselnd durch Beschleunigung und Bremsung je nachdem in welcher Phase sich das steuernde Signal befindet Die schnelleren Elektronen konnen nun die fruher ausgesendeten langsameren Elektronen uberholen Nach einer bestimmten Laufzeit befinden sich gebremste unbeeinflusste und beschleunigte Elektronen an derselben Stelle es entsteht ein Elektronenpaket Bunch Dichtemodulation Durch die weiter bestehenden Geschwindigkeitsunterschiede zerfliesst dieses Paket wieder um sich spater erneut zu formen D h entlang der Laufstrecke der Elektronen wiederholen sich die dichtemodulierten Stellen periodisch es entsteht eine Raumladungswelle Beim Zweikammer Klystron befindet sich das Zentrum des zweiten Hohlraumresonators Auskoppelresonator am ersten Maximum der Dichtemodulation Durch Influenz werden in diesem zweiten Hohlraumresonator Wandstrome verursacht im Hohlraum entsteht eine elektro magnetische Schwingung deren elektrische Komponente so gerichtet ist dass sie die Elektronenpakete abbremst Dadurch ubertragt der Elektronenstrahl einen Teil seiner kinetischen Energie an das elektromagnetische Feld Von dessen Energie wiederum kann ein Anteil ausgekoppelt werden Die ausgekoppelte Welle besitzt infolge der Energieubertragung aus dem Elektronenstrahl eine grossere Amplitude als die eingekoppelte das Zweikammer Klystron arbeitet also als Verstarker Der Elektronenstrahl wird daraufhin von einem Kollektor aufgefangen Mehrkammer Klystron Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung eines MehrkammerklystronsFur die in der Praxis benotigten Ausgangsleistungen werden Elektronenstrahlen hoher Leistung benotigt Die dadurch bedingte hohe Raumladungsdichte im Strahl erfordert infolge der Coulombkrafte zwischen den Elektronen zur Paketbildung eine Modulation mit hoher Geschwindigkeit Diese wird durch Verwendung zusatzlicher Resonatoren Zwischenresonatoren zwischen Eingangs und Ausgangsresonator erreicht Da aus ihnen im Normalfall keine Leistung ausgekoppelt wird entwickeln sich in ihnen kaskadierend hohere elektrische Felder in den Resonatorzentren die schliesslich zur erforderlichen Paketbildung fuhren Das Verfahren hat gleichzeitig den Vorteil dass durch eine Verstimmung der Resonanzfrequenzen der Zwischenresonatoren gegeneinander eine im Vergleich zum Zweikammer Klystron wesentlich hohere Bandbreite bis ca 1 erreicht werden kann Verstarker Klystrons konnen als Mehrkammer Klystron fur Kurzpuls Leistungen Mikrosekunden Bereich bis zu etwa 100 Megawatt gebaut werden im kontinuierlichen Betrieb Dauerstrichleistung bis weit uber 1 Megawatt Der Frequenzbereich erstreckt sich von einigen 100 MHz bis hin zu einigen 10 GHz Typische Anwendungsgebiete sind starke UHF und Mikrowellen Sender Radar Reflexklystron als Mischoszillator Mikrowellenheizung z B in der Spanplattenherstellung medizinische und wissenschaftliche Teilchenbeschleuniger sowie die Breitband Satellitenkommunikation Bis vor einigen Jahren war das Klystron in terrestrischen UHF Sendern weit verbreitet Mittlerweile wird es dort aber mehr und mehr von IOT Inductive Output Tube oder von Halbleiterverstarkern verdrangt Reflexklystron Bearbeiten nbsp Schema eines ReflexklystronsBeim Reflexklystron auch als Sutton Rohre bezeichnet sind der modulierende und der entnehmende Hohlraum identisch der Elektronenstrom wird in diesen durch eine negativ vorgespannte Elektrode reflektiert Das Reflexklystron kann daher als Oszillator wirken Die Bezeichnung Sutton Rohre leitet sich von ihrem Erfinder Robert Sutton ab der diesen Rohrentyp im Jahr 1940 entwickelte In der Sowjetunion wurde von Nikolai Dewjatkow ein solches Klystron entwickelt Reflexklystrons wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs in den damals ersten Radargeraten eingesetzt wurden jedoch auf britischer Seite bald vom Magnetron abgelost 1 Das Reflexklystron kam nun nur als Mischoszillator im Empfangszweig der Gerate sowie zu Richtfunkzwecken zum Einsatz In den 1960er Jahren wurde das Reflexklystron und auch kleinere Pulsquellen in vielen Anwendungsbereichen durch Gunndioden abgelost die erheblich kleiner abstimmbar und effizienter sind und mit nur einer und zudem geringeren Betriebsspannung arbeiten Bis in die 1980er Jahre wurden Reflexklystrons in grosserem Umfang z B das TK6 von Telefunken 2 fur 7 GHz in Richtfunkanlagen eingesetzt Die Funktionsweise des Reflexklystrons wird anhand des nebenstehenden Bildes erklart Manche der Elektronen die von der Gluhkathode ausgesendet und von der Anode beschleunigt werden durchlaufen die Resonatorkammer und erzeugen darin durch Influenz ein schwaches elektromagnetisches Feld Nach einer gewissen Laufzeit werden sie vom negativen elektrischen Potential des Reflektors zur Umkehr gezwungen und durchlaufen die Resonatorkammer in umgekehrter Richtung Wenn sich zu diesem Zeitpunkt die vorher induzierte Stromrichtung in diesem Schwingkreis gerade umgekehrt hat wird diese Schwingung erneut verstarkt es entsteht ein Oszillator Ein Teil der erzeugten HF Energie kann durch einen Draht induktiv ausgekoppelt werden Da die meisten Elektronen die von der Kathode ausgesandt werden unmittelbar auf der Anode landen betragt der Wirkungsgrad nur wenige Prozent Ausschlaggebend fur die Funktion ist eine ausreichende Ubereinstimmung der Elektronenlaufzeit mit einem Vielfachen der Schwingungsdauer Durch geringe Anderung der Reflektorspannung erzielt man eine Frequenzmodulation Die Frequenz kann oft auch durch mechanisches Verformen des Resonators geandert bzw justiert werden Des Weiteren existieren behelfsmassige Bastellosungen wie man eine herkommliche Mehrgitterrohre als Reflexklystron betreiben kann indem man an zwei der Gitter einen externen Resonator z B eine Lecherleitung anschliesst und die Anode als Reflektor nutzt 3 Dies wird auch als Gill Morell Schwingung bezeichnet und wurde bereits am Anfang des 20 Jh untersucht Siehe hierzu Barkhausen Kurz Schwingung nbsp Reflexklystron ca 9 GHz mechanisch abstimmbar Lange ca 70 mm Sowjetunion ca 1966 Nachbau Raytheon 2K25 nbsp Reflexklystron zum Anschluss eines externen Resonators Typ K 11 Sowjetunion 1963 nbsp Reflexklystron von Raytheon USA nbsp Aufgeschnittenes Reflexklystron mit HohlleiterauskopplungSiehe auch BearbeitenWanderfeldrohre MagnetronLiteratur BearbeitenKlaus Wille Physik der Teilchenbeschleuniger und Synchrotronstrahlungsquellen Eine Einfuhrung Springer 2013 ISBN 978 3 663 11850 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klystrons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien radartutorial eu Funktionsbeschreibung des KlystronsEinzelnachweise Bearbeiten Paul A Redhead The Invention of the Cavity Magnetron and its Introduction into Canada and the USA La Physique Au Canada 2001 archiviert vom Original am 9 Oktober 2014 abgerufen am 9 Juni 2019 Telefunken Rohren und Halbleitermitteilungen Das Telefunken Reflex Klystron TK 6 Memento des Originals vom 16 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rainers elektronikpage de http www elektronik labor de Notizen reflexklystron pdf HF Pentode als Reflexklystron in Funkschau 1969 Heft 11 Seite 974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klystron amp oldid 234616043 Reflexklystron