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Rabenpresse war der Name des Verlages der 1926 von Victor Otto Stomps und Hans Gebser der spater in der Schweiz unter dem Namen Jean Gebser als Philosoph bekannt wurde in Berlin zusammen mit der Druckerei Stomps amp Gebser Buch und Kunstdruckerei Verlagsanstalt gegrundet wurde Der Verlag bot zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus einen gewissen Freiraum fur einige Autoren die den Machthabern missliebig waren Im Gegensatz zu den etablierten Grossverlagen konzentrierte sich die Rabenpresse auf die kleine Form und produzierte geringe Auflagen in hoher handwerklicher Qualitat Sie wandte sich besonders der Lyrik und Erstlingswerken junger Autoren zu Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Anfange 2 Literaturzeitschriften 3 Aufschwung der Verlagsproduktion 4 Wachsende Probleme ab Mitte der 30er Jahre 5 Ausstellung 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte und Anfange Bearbeiten nbsp Poetisches Taschenbuch 1935 Verlag Die Rabenpresse Berlin Mit einer Einleitung von V O Stomps Mit Fotoportrats und Gedichtbeitragen von Adolf Georg Bartels Friedrich Berna Rolf Bongs Hans Gebser Werner Helwig Horst Lange Joachim Maass Eberhard Meckel Diemar Moering Walther G Oschilewski und Georg ZemkeDie Verlagsgeschichte begann 1926 mit der Herausgabe der Zeitschrift Der Fischzug Stomps verlegte in der Rabenpresse auch eigene Werke so 1926 als zweiten Druck den Gedichtband Von Sternen und 1928 Vier Gedichte und 1929 Die neuen Dinge Literaturzeitschriften BearbeitenIm Jahr 1926 erschien in der Rabenpresse die Literaturzeitschrift Der Fischzug die von Stomps und Eberhard Heinatsch unter der Redaktion von Walther G Oschilewski herausgegeben und nach funf Ausgaben wieder eingestellt wurde Von Heinatsch erschien im gleichen Jahr in der Rabenpresse die Tragodie Schwert uber Golgotha 1931 erschien die Zeitschrift Signal 1929 1932 drei Monate in der Rabenpresse 1932 grundete Stomps eine neue Literaturzeitschrift Der weisse Rabe die bis zu ihrer Einstellung Anfang 1934 in der Rabenpresse herausgegeben wurde Dort erschienen Gedichte von Gertrud Kolmar Peter Huchel Gunter Eich Hermann Kasack Paul Zech und Georg Zemke Aufschwung der Verlagsproduktion BearbeitenDie eigentliche Verlagsproduktion der Rabenpresse begann erst 1932 bis dahin hatte der Verlag nur neun Bucher herausgebracht Viele der in der Rabenpresse erschienenen Werke stammen von expressionistisch gepragten Autoren Stomps sah als Verleger sein Vorbild in Alfred Richard Meyer genannt Munkepunke der seit 1907 in eigenen Verlagen und Zeitschriften insbesondere die expressionistische Lyrik gefordert hatte Meyers Werk Munkepunkes funfzig torichte Jungfrauen erschien in der Rabenpresse ein weiteres Beispiel ist Terzinen fur Thino von Paul Zech wobei mit Thino Else Lasker Schuler gemeint ist Insgesamt war der Verlag aber keiner bestimmten literarischen Tendenz verpflichtet Zu dem besonders gepflegten ausseren Erscheinungsbild der Ausgaben der Rabenpresse gehorte auch dass die meisten Bande mit Illustrationen oder wenigstens einer Titelzeichnung von teilweise bekannten Kunstlern ausgestattet waren die diese unentgeltlich zur Verfugung stellten Fur Oschilewskis Gesang der Sterne stellte Frans Masereel einen Holzschnitt her Hannah Hoch lieferte Illustrationen zu Scheingehacktes 1935 von Til Brugmann ihrer langjahrigen Lebensgefahrtin 1933 erschien Horst Langes Erzahlung Die Gepeinigten mit Original Holzschnitten des mit ihm befreundeten schlesischen Bildhauers Joachim Karsch und 1936 trug Alfred Kubin die Titelzeichnung zu Stomps Fabel von Paul und Maria bei Stomps experimentierte ausserdem gerne mit Schriften und anderen typographischen Elementen zum Beispiel mit ungewohnlichen Papiersorten So druckte er von Zechs Terzinen fur Thino eine Sonderausgabe auf Buttenpapier und die beiden Nummern der Reihe Das Mundtuch sogar titelgerecht auf Serviettenpapier Auch die ersten Bucher des Schriftstellers Werner Helwig erschienen bei ihm Die Atna Ballade 1934 und Nordsudliche Hymnen 1935 Wachsende Probleme ab Mitte der 30er Jahre Bearbeiten nbsp Poetisches Taschenheft Verlag Die Rabenpresse Berlin 1939 Zu diesem Zeitpunkt hatte V O Stomps den Verlag schon abgegebenIm Deutschland wahrend der Zeit des Nationalsozialismus hatte der Verlag in der Berliner Literaturszene eine besondere Bedeutung da er anfangs noch einen begrenzten Freiraum bieten konnte Stomps passte sich nicht dem Geschmack der Machthaber an und kummerte sich auch nicht darum ob die Werke seiner Autoren bereits den Bucherverbrennungen anheimgefallen waren Seit 1931 veranstaltete die Rabenpresse regelmassig Leseabende mit Autoren wie Horst Lange dessen Roman Ulanenpatrouille spater durch die Nationalsozialisten verboten werden sollte Hermann Kasack Oskar Loerke Paul Zech Werner Bergengruen Herbert Fritsche George A Goldschlag A N Stenzel Max Herrmann Neisse und vielen anderen Diese Veranstaltungen waren den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge und ein Grund fur den zunehmenden Druck den diese auf die Rabenpresse ausubten 1933 erschien die Erzahlung Die Gepeinigten und 1935 ein weiterer Text von Horst Lange 1934 der Gedichtband Preussische Wappen der Judin Gertrud Kolmar die 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wurde Die finanzielle Situation der Rabenpresse war stets prekar selbst nach der sehr erfolgreichen Veroffentlichung im Jahre 1934 der Briefe an R M Rilke von Lisa Heise deren Erstauflage von eintausend Exemplaren bereits weit uber den fur die Rabenpresse normalen drei bis funfhundert lag Im Mai 1937 musste Stomps auf Druck der Nationalsozialisten und aus finanziellen Grunden den Verlag verkaufen Bis zu diesem Zeitpunkt waren in der Rabenpresse 112 Bucher erschienen Der Verlag wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges von Ernst Winkler weitergefuhrt Diese Bucher haben dann nicht mehr das eckige Rabenpressensignet sondern ein kursives R in einem Kreis Victor Otto Stomps stellte bis 1943 noch Privatdrucke her wie zum Beispiel zwei kleine Veroffentlichungen von Oskar Loerke 1938 und 1939 Nach dem Zweiten Weltkrieg grundete Stomps zunachst den Verlag Eremitenpresse und 1967 die Neue Rabenpresse Ausstellung Bearbeiten2008 Bucher der Rabenpresse aus der Sammlung von Hendrik Liersch in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden Ausstellung anlasslich des 111 Geburtstages von Victor Otto Stomps Literatur BearbeitenHendrik Liersch Victor Otto Stomps und die Rabenpresse In Muschelhaufen Jahresschrift fur Literatur Nr 30 Viersen 1993 ISSN 0085 3593 Hendrik Liersch Die fast vollstandige Geschichte der Rabenpresse Corvinus Presse Berlin 2007 ISBN 978 3 910172 99 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rabenpresse Sammlung von Bildern Kunstraum Alexander Burkle Hommage an die Eremitenpresse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rabenpresse amp oldid 239375281