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Die al Quʿaiti Dynastie arabisch القعيطي DMG al Quʿayṭi ist ein aus dem Hadramaut stammender Klan Angehorige des weitlaufigen Yafaʿi Stammes deren nach Indien ausgewanderter Ahn eine erbliche Position innerhalb des Schwertadels im Furstenstaat Hyderabad erlangte Die zur Kolonialzeit ubliche Umschrift war haufig Kayti Im spaten 19 Jahrhundert gelang es einigen Familienmitgliedern der Quʿaitis im Hadramaut ein eigenes gleichnamiges Sultanat zu grunden das nach den beiden bedeutenden Hafen auch Sultanat von Shihr und Mukalla سلطنة الشحر والمكلاا DMG Salṭanat as Siḥr wa l Mukalla genannt wurde Umar bin Awad al Quʿaiti regierte 1922 36 Inhaltsverzeichnis 1 Umar bin Awad 2 Salah bin Umar 3 Awadh I und Abdullah 4 Folgende Generationen 4 1 Sultane und Familie 5 Literatur in westlichen Sprachen 5 1 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 WeblinksUmar bin Awad BearbeitenDer Begrunder des indischen Zweigs des Klans war Umar bin Awad al Quʿaiti al Yafaʿi der um 1795 1 in Lahrum in der Region Sibam geboren wurde jedoch zunachst in al Qaṭn lebte Im Jahre 1793 folgte er seinem Bruder Abdulla bin Awad der in der Armee des Bhonsle von Nagpur als Soldner diente Nach dem Ende des Kriegs und der folgenden Auflosung der Armee zog er 1818 nach Hyderabad dessen Armee traditionell zu einem grosseren Teil aus Arabern bestand Soldner waren von den Briten nicht gern gesehen und es gab immer wieder Versuche ihre Ein und Ausreise zu beschranken Dort wurde er zum Kommandanten 2 einer Hundertschaft im Heer des Nizam Asaf Jah III Spater wurde ihm das Kommando uber 500 Mann und zu einer Zeit als unter Chandu Lal im Lande die Korruption gewaltige Ausmasse annahm die Kontrolle uber grossere Summen anvertraut Er erhielt als Pfand fur Kredite mehrere taluks im Bezirk Nander die unter dem Diwan Salar Jung I von seinem Nachfahren Saif ud Daula als sie einen Wert von 630 000 HRs hatten ausgelost wurden 3 Einen Teil seiner Mittel nutzte er damit seine Klanangehorigen Land nahe seiner Heimatstadt kaufen konnten 4 Seine Zuverlassigkeit brachte ihm das Oberkommando des furstlichen Heeres nicht zu verwechseln mit dem Hyderabad Contingent ein Vom Herrscher erhielt er in Folge die Ehrentitel Jung gefolgt von den hoheren Shamir al Daula und Jan Baz Jung Spater wurde er zum Mitglied des lokalen Schwertadels paigah erhoben Zu seiner Versorgung und des ihm personlich unterstellten arabischen Truppenkontingents von 2400 Mann erhielt er ein Jagir das 141 000 Rs an Steuereinnahmen wert war Seine in der Heimat verbliebenen Klanangehorigen unterstutzend wurden die Angehorigen des Kathiri Stamms aus Shibam 1858 vertrieben Umar der am 27 Juni 1865 67 jahrig in Hyderabad starb hatte drei Frauen darunter eine Inderin und funf Sohne Salah bin Umar BearbeitenSalah bin Umar wurde nach dem Tod seines Vaters mit dem Kommando uber 1500 Mann betraut spater mit den Titeln Barkj Jung und Barkh al Daula ausgezeichnet Einige seiner Versuche die Verwandtschaft im Hadramaut durch Manner und Waffen zu unterstutzen wurden von den Briten nach 1870 unterbunden 5 obwohl die Eroberungen seines Sohnes 1866 auf Bitten von Salar Jung I zunachst gefordert hatte Er starb 1877 Awadh I und Abdullah BearbeitenDer Sohn Umars Awadh erbte die vaterlichen Titel Awadh wurde ebenfalls Kommandeur und ist gemeinhin unter seinem Titel Sultan Nawaz Jung 6 bekannt Bereits 1867 hatte er im Hadramaut nach einer Seeblockade Shirh Siḥr ubernommen sein Bruder Abdullah bin Umar 25 November 1888 wurde dort Mitherrscher Beim Durbar in Delhi 1877 gestanden ihm die Briten einen personlichen Salut von elf Schuss zu der spater auf seinen Nachfolger ubertragen wurde 1881 wurde er der erste Sultan des seit 1873 immer wieder umkampften Mukalla er zog 1879 dorthin um 7 Die Gebiete wurden am 1 Mai 1888 Vertrag ratifiziert 26 Februar 1890 endgultig unter britischen Schutz Teil des Protektorats Aden gestellt 8 nbsp Standarte der Sultane ab 1939Etwa 600 Angehorige des von den arabischen Eroberern abstammenden Landadels Anhanger von Sultan Nawaz Jung besetzten im Oktober 1884 Polizeiposten und umzingelten den Diwan Deoli die Residenz des Diwans Salar Jung II in Hyderabad Durch eine geschickte Mischung von Drohungen und Diplomatie wurde der Aufstand ohne Blutvergiessen beendet Nawaz Jung wurde vorubergehend verbannt und zahlte eine Strafe von 100 000 Rs 1887 erfolgte in Hyderabad seine Ernennung zum Shamshir ul Mulk Die Neffen Hussain bin Abdullah bin Omar 1906 und Munassar machten ihm 1901 1902 die Herrschaft in Arabien streitig sie lehnten eine Abfindung ab und begaben sich nach Indien Awadhs offizielle Anerkennung als Sultan von Mukalla und Shirh erfolgte durch Edward VII 1902 als solcher nahm er auch am Durbar in Delhi 1903 teil Seine um 1910 etwa 60 000 arabischen Untertanen sicherten ihm ein Einkommen von jahrlich 223 000 Rs Awadh blieb bis zu seinem Tod 1909 als Kommandant der furstlichen Armee die von den Briten gemeinhin als Irregulare bezeichnet wurde in Hyderabad Dort war er ein lange ein Gegenspieler des intriganten Privatsekretars des Nizam Server Jung 9 Folgende Generationen Bearbeiten nbsp Angehorige der Al Qu aiti Familie stehend hinter Asaf Jah VII Awad bin Umar Qutb Yar Jung Hussain bin Shamshir Nawaz Jung Muntazim Jung Umar Nawaz Jung Mukhtar al Din Salah bin Umar Ghalib bin Umar Rahmat Yar Jung ca 1949 Der dritte Sultan war Umar bin Awadh 1922 bis 1936 Das jemenitische Hinterland wurde in den 1937 durch zwei Monate andauernde Luftangriffe auf die ungeschutzte Zivilbevolkerung 10 durch William Harold Ingrams befriedet 11 12 Muhammed bin Umar nach dem Testament Awadh I der eigentliche Thronfolger wurde 1937 durch einen unfairen Deal seines Onkels mit den Briten verdrangt und mit einer monatlichen Pension von 2000 Rs abgefunden 13 Dieser neue Vertrag raumte den Kolonialherren weitergehende Rechte im Eastern Aden Protectorate ein 14 Verschiedene Familienmitglieder hielten Staatsamter in Hyderabad Die vom Grunder begonnene Tradition indische Frauen zu nehmen wurde fortgefuhrt Sultan Awadh II bin Salah bin Sultan Galib Saif Nawaz Jung August 1966 heiratete in die Herrscherfamilie von Hyderabad ein Der Nachfolger Awadhs als letzter Sultan wurde 1966 Ghalib II bin Awadh Er wurde 1967 als im Sudjemen nach der Unabhangigkeit eine sozialistische Regierung die Macht ubernahm abgesetzt und exiliert 15 Seit 1968 lebt er in Saudi Arabien und London Die Witwe Awadhs mit seinem Bruder Nur al Rahmn blieben weiterhin in Hyderabad Die Familienresidenz dort ist der Dood Bowli Sultane und Familie Bearbeiten nbsp Sultan Salih bin Ghalib auf einer Briefmarke Adens 1942 1 Awadh I bin Umar al Quʿaiti regierte 1902 1909 ab 1902 mit dem Titel His Highness und Sultan vorher Jamader von Shihr 1866 und Mukalla 1881 2 Ghalib I bin Awadh al Quʿaiti regierte 1909 1922 Juni 3 Umar bin Awadh al Quʿaiti regierte 1922 1936 zweiter Sohn von Awadh I 6 Marz 1936 4 Salih bin Ghalib Saif Nawaz Jung regierte 1936 19565 Awadh II bin Salih al Quʿaiti regierte 1956 1966 Sohn von Ghalib I Heiratete 1 Salma 2 Fatima 3 1947 die Nazir un Nissa Begum 16 eine Enkelin von Asaf Jah VI wodurch man nicht nur innerhalb des ortlichen Adels sondern direkt mit dem Herrscherhaus versippt ist 5a Ghalib II s u 5b Alim un Nisa Begum heiratete den Nawab Zaki ud Din Khan Bahadur aus den Paigah Adel von Hyderabad Sie hatten drei Sohne und zwei Tochter 1 Meraj ud Din Khan Bahadur 29 Mai 1972 in Hyderabad verheiratet mit Lubna Meraj drei Kinder 2 Qadir un Nisa Begum verheiratet mit Mushahid ud Din Khan 3 Khaisar ud Din Khan Bahadur 25 November 1976 in Hyderabad 4 Nasir ud Din Khan Bahadur 26 August 1979 in Hyderabad 5 Rahim un Nisa Begum verheiratet mit Mubarak Abdullah Khan Bahadur bisher zwei Tochter Habiba un Nisa Mahin un Nisa und ein Sohn Mustafa ud Din 5c Umar6 Ghalib II bin Awadh al Quʿaiti 7 Januar 1948 in London regierte 10 Oktober 1966 bis 17 September 1967 abgesetzt heiratete 1975 die Schwester des Schriftstellers Ahmed Rashid Kinder 1 Saleh 3 Februar 1977 in London verheiratet mit Salwa Al Huraibi von Yafa 2 Fatima 26 Juli 1979 in London verheiratet mit Shad Al Sherif Pasha Prinz von Hedschas 3 Muzna 28 Dezember 1980 in Dschidda verheiratet mit Hisham Hafez Literatur in westlichen Sprachen BearbeitenUlrike Freitag Indian Ocean Migrants and state formation in Hadhramaut Leiden 2003 ISBN 90 04 12850 6 Friedhelm Hartwig Hadramaut und das indische Furstentum von Hyderabad Hadramitische Sultanatsgrundungen und Migration im 19 Jahrhundert Dissertation Universitat Bamberg 1997 342 Blatt Wurzburg 2000 386 S ISBN 3 933563 52 6 Omar Khalidi The Arabs of Haramawt South Yemen in Hyderabad In Islam and the Modern Age Band 18 Nr 4 1987 S 203 329 M A Nayeem The Splendour of Hyderabad 2 Auflage Hyderabad 2002Einzelnachweise Bearbeiten ʿUmar bin ʿAwaḍ Quʿayṭi nach S Ba Wazir Safhat geboren im letzten Jahrzehnt der muslimischen 12 Jhdts also zwischen 1776 und 1784 zitiert in Freitag 2003 S 71 Fussnote 145 jamʿdar jemadar Chiragh Ali Hyderabad Deccan under Sir Salar Jung Bombay 1884 S 15f Detaillierte Aufstellung im App A Freitag 2003 S 71 Gem dem Foreign Enlistment Act von 1870 Sie verhielten sich aber ansonsten neutral Hinweis Nawaz Jung als Ehrentitel wurde vom Nizam verschiedentlich noch im 20 Jahrhundert verliehen u a an K M Ansari Moin Nawaz Jung der 1948 den Fall der Unabhangigkeit Hyderabads vor der UNO vertrat und an Akbar Hydari Hyder Nawaz Jung als dieser 1941 nach Delhi ins Executive Council ging Es handelt sich dabei nicht unbedingt um Nachfahren des Genannten Aitchison 1909 S 67 Vertrage siehe C U Aitchison A Collection of Treaties Engagements and Sanads Relating to India and Neighbouring Countries Band XIII Calcutta 1909 Shehr and Mokalla S 66 17 Vgl dessen wenig ausgewogene Autobiographie Server Ul Mulk Jivan Yar Jung Hrsg Ubs Sohn My Life Being the Autobiography of Nawab Server Ul Mulk Bahadur London 1931 Orig Urdu nach 1911 Damals von Volkerrechtlern durchaus noch als Kriegsverbrechen betrachtet Herbert 2007 vgl Erwin Herbert Risings and Rebellions 1919 1939 Nottingham 2007 ISBN 978 1 901543 12 4 vgl H B St John Philby Sheba s Daughters London 1939 Simon C Smith Rulers and Residents British Relations with the Aden Protectorate 1937 59 In Middle Eastern Studies Band 31 Nr 3 1995 S 513 Text in C U Aitchison India Foreign and Political Department A Collection of Treaties Engagements and Sanads Relating to India and Neighbouring Countries Delhi 1933 Band 11 vgl Joe Stork Socialist Revolution in Arabia A Report from the People s Democratic Republic of Yemen MERIP Reports Nr 15 Marz 1973 S 1 25 besonders S 16 19 Uprising in Mukalla Tochter der Daunissa Begum der jungsten Tochter des Nizam Asaf Jah VI Siehe auch BearbeitenProtektorat von SudarabienWeblinks BearbeitenOffizielle Website der koniglichen Familie von Al Qu aiti Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quʿaiti Dynastie amp oldid 237574068