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PyBOP Benzotriazol 1 yl oxytripyrrolidinophosphonium hexafluorophosphat zahlt zu den organischen Phosphoniumsalzen und wird als Kupplungsreagenz in der Peptidsynthese eingesetzt Diese von der Gruppe um Castro 1990 eingefuhrte 1 Verbindung stellt eine Weiterentwicklung des Phosphoniumsalzes BOP dar welche nicht wie letztere hochgradig toxisches HMPT nach erfolgter Kupplung freisetzt StrukturformelAllgemeinesName PyBOPAndere Namen Benzotriazol 1 yl oxytripyrrolidinophosphoniumhexafluorophosphatSummenformel C18H28F6N6OP2Kurzbeschreibung farblose Kristalle 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 128625 52 5EG Nummer Listennummer 603 290 2ECHA InfoCard 100 125 168PubChem 2724699ChemSpider 2006820Wikidata Q4383679EigenschaftenMolare Masse 520 39 g mol 1Aggregatzustand fest kristallinSchmelzpunkt 156 157 C 1 Loslichkeit loslich in Dichlormethan 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 AchtungH und P Satze H 315 319 335P 261 305 351 338 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 3 1 Kupplungsreagenz 3 2 Andere Reaktionen 4 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenDie ursprungliche Synthese von PyBOP geht aus von Tripyrrolidinophosphinoxid welches mittels Phosgen in das Chlorophosphoniumsalz uberfuhrt wird Im Anschluss wird mit dem Triethylammoniumsalz des 1 Hydroxybenzotriazols HOBt umgesetzt welches aus HOBt und Triethylamin Et3N zuganglich ist wodurch ein Chlorid gegen OBt substituiert wird Den letzten Schritt bildet der Austausch des Chlorid Anions gegen ein schwach koordinierendes Hexafluorophosphat Anion 3 Anstelle von gasformigem Phosgen kann auch festes Triphosgen 4 oder Phosphorylchlorid 1 eingesetzt werden nbsp Das strukturverwandte BOP lasst sich ebenso uber diesen Weg darstellen 3 Im BOP sind lediglich die Pyrrolidino bzw Pyrrolidin 1 id durch Dimethylamidgruppen substituiert Eigenschaften BearbeitenDie Verbindung ist thermisch instabil Eine DSC Messung zeigt ab 121 C eine sehr stark exotherme Zersetzungsreaktion mit einer Warmetonung von 1020 kJ kg 1 bzw 530 8 kJ mol 1 5 Verwendung BearbeitenKupplungsreagenz Bearbeiten PyBOP wird in der Peptidsynthese als Kupplungsreagenz eingesetzt Hierbei wird die Aktivierung uber das Phosphoniumsalz 2 oder den OBt Aktivester 3 realisiert Letzterer ist dafur bekannt Racemisierung zu unterdrucken reagiert aber auch langsamer mit einem Amin 4 zum Peptid bzw allgemein zum Amid Eine Triebkraft der Reaktion stellt die Bildung von stabilem Phosphorsauretriamid 5 dar 6 nbsp B steht in diesem Schema fur Base Meist wird PyBOP zusammen mit DIPEA eingesetzt Andere Reaktionen Bearbeiten Mittels PyBOP lassen sich auch Thiolsaureester 6 mit Aminen verknupfen wobei jedoch neben dem Amid 8 das Thionamid 7 gebildet wird wodurch ein einfacher Zugang zu dieser Stoffklasse geschaffen wird Die typische Synthese von Thionamiden verlauft unter Reaktion eines Amids mit Lawessons Reagenz Der Grund fur die hier dargestellte O S Selektivitat liegt in der starkeren Bindung von Phosphor an Sauerstoff 7 nbsp Durch Reaktion von Amiden mit PyBOP DIPEA lassen sich Nitrile darstellen Auch hier greift der Sauerstoff der Carbonylgruppe nucleophil das Phosphoratom des PyBOPs an In Gegenwart von Base werden das Hexafluorophosphat Anion HOBt und das Phosphorsauretriamid abgespalten Die Abstraktion des Imin Wasserstoffatoms kann durch das OBt Anion im Schema gezeigt oder direkt durch die Base geschehen 8 nbsp Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e J Coste D Le Nguyen B Castro PyBOP A new peptide coupling reagent devoid of toxic by product In Tetrahedron Lett 31 Jahrgang Nr 2 1990 S 205 208 doi 10 1016 S0040 4039 00 94371 5 a b Datenblatt Benzotriazol 1 yloxy tripyrrolidinophosphonium hexafluorophosphate 98 bei Sigma Aldrich abgerufen am 3 Mai 2013 PDF a b J R Dormoy B Castro The reaction of hexamethyl phosphoric triamide HMPT with phosphoryl chloride A reexamination Application to a novel preparation of BOP reagent for peptide coupling In Tetrahedron Lett 20 Jahrgang Nr 35 1979 S 3321 3322 doi 10 1016 S0040 4039 01 95397 3 I A Rivero R Somanathan L H Hellberg Improved Syntheses of Peptide Coupling Reagents BOP and PyBOP Using Triphosgene In Synth Commun 25 Jahrgang Nr 14 1995 S 2185 2188 doi 10 1080 00397919508015899 Sperry J B Minteer C J Tao J Johnson R Duzguner R Hawksworth M Oke S Richardson P F Barnhart R Bill D R Giusto R A Weaver J D Thermal Stability Assessment of Peptide Coupling Reagents Commonly Used in Pharmaceutical Manufacturing in Org Process Res Dev 22 2018 1262 1275 doi 10 1021 acs oprd 8b00193 E Frerot J Coste A Pantaloni M N Dufour P Jouin PyBOP and PyBroP Two reagents for the difficult coupling of the a a dialkyl amino acid Aib In Tetrahedron 47 Jahrgang Nr 2 1991 S 259 270 doi 10 1016 S0040 4020 01 80922 4 T Hoeg Jensen C E Olsen A Holm Thioacylation Achieved by Activation of a Monothiocarboxylic Acid with Phosphorus Reagents In J Org Chem 59 Jahrgang Nr 6 1994 S 1257 1263 doi 10 1021 jo00085a010 D S Bose A V Narsaiah Use of PyBOP as a Convenient Activator for the Synthesis of Nitriles from Primary Amides In Synthesis Nr 3 2001 S 373 375 doi 10 1055 s 2001 11447 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title PyBOP amp oldid 212422771