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Der Proletarische Gesundheitsdienst PGD war ein von 1921 bis 1926 bestehender proletarischer Sanitatsdienst Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Aufgaben 3 Innere Konflikte und Auflosung 4 LiteraturGrundung BearbeitenDer 1909 gegrundete Arbeiter Samariter Bund Deutschland ASB war ein Zusammenschluss der seit 1888 ins Leben gerufenen proletarischen Sanitatsdienste Nach der Novemberrevolution 1918 und der Etablierung der Weimarer Republik entstand im ASB eine Spaltung zwischen der Mehrheit und einer sich als revolutionar verstehenden Opposition Die reformistische Mehrheit unter dem Druck von Deutschem Roten Kreuz und dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund strebte politische Neutralitat an Die revolutionare Opposition verstand sich unterstutzt von der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei und der Kommunistischen Partei Deutschlands politisch Die Opposition schuf 1921 unter dem Namen Proletarischer Gesundheitsdienst eine Organisation die sich wie die Mehrheit ebenfalls auf die Tradition der deutschen Arbeiterbewegung berief Aufgaben BearbeitenDer PGD befasste sich im Rahmen der Arbeitersportbewegung mit praktischen Bereichen wie der Haus und Krankenpflege der Ersten Hilfe und Unfallverhutung Zudem beschaftigte er sich mit ubergreifenden Problemen der Sozialhygiene und Wohlfahrtspflege fur die arbeitende vor allem proletarische Bevolkerung in der okonomischen Krisenzeit der fruhen Weimarer Republik Sein Mitgliederschwerpunkt lag in industrialisierten und stadtischen Gebieten Deutschlands mit hohem sozialistischen und spater kommunistischen Organisationsgrad wie in Berliner Arbeiterbezirken und anderen regionalen Zentren Der PGD verweigerte im Gegensatz zu anderen Sanitatsdiensten bezahlte Hilfstatigkeiten fur burgerliche insbesondere fur militarnahe Organisationen Anfanglich uberwog in seiner Politik eine basisdemokratische Ausrichtung unter seinen Mitgliedern zu denen neben Arbeitern sozialistische Arzte wie Leo Klauber Fritz Frankel und Georg Benjamin zahlten die wichtige Funktionen im Bundesvorstand mit Sitz in Berlin ubernahmen und eine starkere Zentralisierung forderten Innere Konflikte und Auflosung BearbeitenIn Hochburgen der proletarischen Arbeiterbewegung vor allem den mitgliederstarksten Berliner Bezirken Neukolln und Wedding entstanden bald interne Spaltungen zwischen den an der KPD orientierten Kraften und der starken ultralinken sowjetkritischen Fraktion unter Bruno Lieske Beiden galt ein starkes staatliches Misstrauen vor allem im Polizeiapparat der sozialdemokratischen Regierung Preussens Die interne Kluft verscharfte sich durch die auf Einheit der kommunistischen und sozialdemokratischen Kolonnen der Arbeitersanitatsbewegung zielende Strategie der KPD nahen Mitglieder des PGD seit 1924 Diese Einheitspolitik mundete in den Ubertritt von Individuen und Gruppen des PGD in den Arbeiter Samariter Bund der zunachst mit Ausschlussen vieler nichtkonformer Mitglieder reagierte Dennoch losten sich 1926 die meisten Kolonnen des PGD durch ihren Beitritt zum ASB auf In ihm bildeten sie eine interne linke KPD nahe Opposition mit eigenen publizistischen Organen Literatur BearbeitenHilde Benjamin Georg Benjamin Eine Biographie Leipzig Hirzel Verlag 3 Aufl 1987 ISBN 3 7401 0105 9 S 102 123 Hartwig Hawerkamp Beitrage zur Geschichte des Arbeiter Samariter Bundes von seiner Grundung 1888 bis zu seinem Verbot 1933 Monsenstein und Vannerdat Munster 2012 ISBN 978 3 8405 0070 1 S 86 149 Zugl Dissertation Universitat Munster Westf 2012 im Volltext online verfugbar Hartmut Rubner Die proletarischen Gesundheits und Sanitatsdienste Geschichte von Unten 2012 Nur im Netz nicht paginiert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Proletarischer Gesundheitsdienst amp oldid 188353799