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Das Schloss Schonleiten auch Heilmayergut genannt ist heute ein Missionshaus und Privatgymnasium mit Offentlichkeitsrecht der Herz Jesu Missionare Es verfugt auch uber ein Internat Herz Jesu LogoUrsprunglich war es ein Gutshof im Ortsteil Liefering in Salzburg Es liegt in der Nahe des Europarks und der Christian Doppler Klinik Durch die Lage an der Salzburger S Bahn und der Autobahn A1 ist es leicht erreichbar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung des Schlosses und Verwaltung unter dem Domkapitel 1 2 Verwaltung unter weltlichem Besitz 1 3 Erwerb durch die Herz Jesu Missionare und erster Schulbetrieb 1 4 Wiederaufnahme des Schulbetriebes 1 5 Die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg 1 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung des Schlosses und Verwaltung unter dem Domkapitel Bearbeiten nbsp Rollwerkkartusche zur Erinnerung an Johann Dietrich von MuggenthalIn den Jahren 1645 1647 und 1650 kauften der Salzburger Advokat Andreas Weikh und seine Frau Maria Wiserin drei aneinander liegende Bauernanwesen Surheimergut Esterergut und Schintlergutl in Liefering dazu gehorten auch noch Waldungen am Walserberg und am Kruzersberg das ist ein Waldstuck am Fusse des Untersbergs zwischen Glanegg und Furstenbrunn Am 14 April 1655 erstanden die Salzburger Domherren Johann Dietrich und Karl Ferdinand Grafen von Muggenthal diesen Besitz liessen die alten Gebaude niederreissen und errichteten einen Schlossbau mit einer etwa 2 m hohen Mauer und je einem Bogentor nach der Stadt und der Dorfseite Die zum Schloss gehorende Landwirtschaft wurde einem Meier zur Bewirtschaftung ubergeben Ein Vogelherd gehorte dazu auf dem u a Krammetsvogel gefangen wurden Die Domherren vertraten den Bischof auf Reichstagen zudem sammelten sie eine Reihe weiterer Pfrunden die ihnen grosszugige Einkunfte garantierten Johann Dietrich starb 1678 an ihn erinnert noch eine Rollwerkkartusche Aufschrift Johann Dieterich Graf von Muggenthall Herr zu Waal des Hochlobl Ertzstifft Saltzburg Thumbherr und Scholasticus Ihr Rom Kayserl May Rath Anno 1655 mit zwei Cherubskopfen auf dem Turm des Gebaudes Sein Bruder Karl Ferdinand verkaufte im folgenden Jahr den Besitz an die Salzburger Landschaft und von dieser ging es an den Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg Im Zuge eines Dreiecksgeschafts wurde das Johannesschlossl vom Domkapitel an den Erzbischof abgetreten und das Schloss Schonleiten gelangte in den Besitz des Domkapitels Die Nutzniessung des Schlosschens war dem jeweiligen Domdechanten eingeraumt Unter diesen befanden sich bedeutsame Personlichkeiten so etwa Wolfgang Hannibal Graf Schrattenbach 1699 1711 Leopold Anton E Freiherr von Firmian 1713 1718 Sigmund Felix Graf Schrattenbach 1718 1728 Andreas Jakob Graf Dietrichstein 1729 1730 Leopold Ernst von Firmian 1733 1739 oder Franz Karl Eusebius von Waldburg Friedberg und Trauchburg 1739 1746 Die vier Eckturme des Schlosses wurden 1752 wegen Schadhaftigkeit entfernt Verwaltung unter weltlichem Besitz Bearbeiten Nach 1767 kam das Schlosschen in weltliche Hande Zuerst kaufte der hochfurstliche Hofrat und Bibliothecarius Johann Franz Thaddaus von Kleimayrn das Schloss 1806 verkauften seine Erben das Gut um etwa 5000 Gulden an die Eheleute Kajetan und Magdalena Heilmayer Besitzer der Heilmayerschen Muhle in Mulln Aufgrund dieser Familie wurde es von der ansassigen Bevolkerung Heilmayergut genannt Mitte des 19 Jahrhunderts diente das Schlosschen einem spanischen Prinzen als Exil Erwerb durch die Herz Jesu Missionare und erster Schulbetrieb Bearbeiten nbsp Zeichnung des Schlosses von 1888 Pater Ilge nbsp Rest des ursprunglichen Schlosses nbsp Neuer Eingang zur Schule nbsp Ruckseite des ehemaligen Schlosses nbsp Die neue KircheNachdem im Jahre 1884 Teile des Missionsgebietes der Herz Jesu Missionare in Melanesien und Mikronesien darunter Neuirland und Neubritannien unter die Verwaltung der deutschen Neuguinea Kompanie fielen wurde es notwendig deutschsprachige Mitglieder fur die Missionsarbeit in diesen Gebieten auszubilden Aus diesem Grund wurden die beiden Patres Peter Barral ein Franzose und Johannes Ilge ein Rheinlander nach Deutschland ausgesandt um dort ein neues Missionshaus zu grunden Dieses Vorhaben scheiterte jedoch sowohl in Preussen als auch in Bayern da die beiden aufgrund des Kulturkampfes keine staatliche Genehmigung fur die Grundung eines Missionshauses erhielten Schliesslich setzten sie ihre Suche im benachbarten Osterreich fort In Salzburg wurden sie fundig erwarben 1888 das Heilmayergut um 33000 Gulden und wandelten es in ein Kloster um Zusatzlich wurden noch andere Grundstucke wie der Girlinghof dort befindet sich heute die Christian Doppler Klinik und ein Gut in Lengfelden einem Ortsteil von Bergheim erworben Am 20 Mai 1888 feierte man die erste Messe in der Hauskapelle weshalb dieser Tag als Grundungstag des Missionshauses in Liefering gilt Die Patres wurden noch lange Zeit von den Lieferingern nach den vorherigen Besitzern als Heilmayerherrn und die Schuler als Heilmayerbuam bezeichnet Im November desselben Jahres begann die Studienanstalt der Herz Jesu Missionare in Salzburg Liefering auf rein privatrechtlicher Basis mit der Ausbildung neuer Ordensmitglieder Wegen des Umbaues des Gutes wurden die Patres und Schuler ausserhalb in Lengfelden untergebracht wurden Von 1895 bis 1901 wurde der Schulbetrieb eingestellt Die Schuler aus Osterreich und Deutschland wurden stattdessen bis 1897 in der Ordensniederlassung in Antwerpen und von 1897 bis 1901 in der Niederlassung in Hiltrup ausgebildet 1895 wurde eine im Renaissancestil gehaltene Klosterkirche erbaut und 1909 mit einer Orgel ausgestattet Am 14 Dezember 1895 wurde von Titularbischof Johannes Katschthaler 1832 1914 die von Architekt Jakob Ceconi 1857 1922 gestaltete neue Kapelle des Missionshauses eingeweiht 1 Wiederaufnahme des Schulbetriebes Bearbeiten Um das Potenzial fur Nachwuchs aus Suddeutschland und Osterreich wieder besser auszunutzen wurde der Schulbetrieb 1901 mit 19 Schulern neu gestartet Um Platzmangel vorzubeugen wurde 1903 ein eigenes Schulgebaude im Renaissancestil errichtet Es wurde am 21 November 1903 durch Fursterzbischof Johannes Katschthaler eingeweiht 1914 wurde das Internat als Nachwuchsschule des Ordens eroffnet und 1929 noch ein weiterer Bau Lyceum errichtet Die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg Bearbeiten 1938 schlossen die Nationalsozialisten die Schule Ein Teil der Gebaude wurden mit Betonmauern und Betondecken verstarkt das Gebaude mit einem Tarnanstrich versehen und Reste der alten Schlossmauer zugunsten einer Remise und eines Pferdestalls abgerissen Auf einem Teil des Gelandes und weiteren Grundstucken wurde ein Barackenlager fur Fluchtlinge aus der Ukraine errichtet auch im Schulgebaude wurden Ukrainer untergebracht Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Aufgrund eines Namensirrtums der Amerikaner wurde nach dem Krieg dieses Lager unter dem Namen Lager Lexenfeld fur Fluchtlinge weiter verwendet Ab 1946 wurde das Gymnasium das 1954 das Offentlichkeitsrecht erhielt 2 wieder eroffnet und 1950 das Schulgebaude wieder bezogen Die Baracken des Lagers Lexenfeld wurden abgerissen und der Platz dient seitdem als Sportplatz Im Schulgebaude wurden die Luftschutzdecken wieder entfernt An der Stelle der Remise und des Pferdestalls errichtete man 1955 56 einen Internatsbau 1995 96 wurde das alte Domhernnschlossl zu einem Mutterhaus fur alle Herz Jesu Missionare umgebaut auch fur solche die aus Altersgrunden aus der Mission zuruckkehren Die Eingangspforte der Schule wurde 1972 von der Schonleitenstrasse in Richtung Gartenfront verlegt 1972 73 wurde in Verkennung der zukunftigen Entwicklung ein weiterer Internatsbau errichtet der Internatsbetrieb wurde aus Mangel an Nachfrage zwischenzeitlich eingestellt Bereits in den 1960er Jahren verzichtete man auf die Bedingung dass alle Schuler einmal als Herz Jesu Missionare tatig wurden Auch auf das Prinzip der Selbstversorgung aus der klostereigenen Landwirtschaft wurde aus Mangel an Klostermitgliedern verzichtet und die von den Klosterbrudern betriebenen Werkstatten wurden aufgegeben Hingegen errichtete man fur MC Schwestern Unterkunfte und Fremdenzimmer Im Kloster befindet sich das Bondeko Akronym aus der Lingala Sprache fur Bund Geschwisterlichkeit Freundschaft eine osterreichweite Verbindungsstelle mit der Dritten Welt Die ursprungliche Klosterkirche von 1895 wurde 1967 in eine moderne Kirche nach Planen der Salzburger Architektin Ingeborg Kromp Schmidt umgebaut die nach sechsmonatiger Bauzeit am 1 April 1967 durch Erzbischof Andreas Rohracher eingeweiht wurde Diese Umbauten wurden grosstenteils durch den Verkauf von Teilen des grossen Grundbesitzes finanziert Literatur BearbeitenGustav Clemen Bernd Lerch Alt Lieferinger e V Hrsg Schule und Internat der Herz Jesu Missionare in Salzburg Liefering 1888 2000 Vom Kleinen Liebeswerk zum offenen Privatgymnasium 75 Jahre Suddeutsch Osterreichische Provinz der Herz Jesu Missionare MSC Auer Donauworth Salzburg 2000 ISBN 3 9807169 4 5 Rudolf Besel MSC Der Hof Schonleiten In Walter Dorfer Red Peter F Kramml Red Kuratorium der Peter Pfenninger Schenkung Liefering Hrsg Liefering Das Dorf in der Stadt Kuratorium der Peter Pfenninger Schenkung Liefering Salzburg 1997 OBV S 298 301 Gustav Clemen MSC Das Missionshaus der Herz Jesu Missionare mit Privatgymnasium In Walter Dorfer Red Peter F Kramml Red Kuratorium der Peter Pfenninger Schenkung Liefering Hrsg Liefering Das Dorf in der Stadt Kuratorium der Peter Pfenninger Schenkung Liefering Salzburg 1997 OBV S 470 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Schonleiten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Schonleiten auf Salzburgwiki auf salzburg com Homepage des Missionshauses Salzburg Liefering auf herz jesu missionare at Homepage des Privatgymnasiums Liefering auf pgliefering atEinzelnachweise Bearbeiten Korrespondenzen Liefering Kapellen Weihe In Salzburger Chronik fur Stadt und Land Salzburger Chronik Salzburger Chronik Tagblatt mit der illustrierten Beilage Die Woche im Bild Die Woche im Bild Illustrierte Unterhaltungs Beilage der Salzburger Chronik Salzburger Chronik Tagblatt mit der illustrierten Beilage Oesterreichische Osterreichische Woche Osterreichische Woche Salzburger Zeitung Tagblatt mit der illustrierten Beilage Osterreichische Woche Salzburger Zeitung Nr 287 1895 XXXI Jahrgang 16 Dezember 1895 S 1 Mitte rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sch Verleihung des Offentlichkeitsrechtes fur das Schuljahr 1954 55 an das Privatgymnasium der Herz Jesu Missionare in Salzburg Liefering In Verordnungsblatt fur den Dienstbereich des Bundesministeriums fur Unterricht Jahrgang 1955 Erlass 4 1955 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vcu47 816274 13 012956 Koordinaten 47 48 58 6 N 13 0 46 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Schonleiten amp oldid 228756315 Erwerb durch die Herz Jesu Missionare und erster Schulbetrieb