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Der Schnelldampfer Potsdam war ein Passagierschiff des Norddeutschen Lloyd Bei ihrer Indienststellung im Jahr 1935 war die Potsdam das erste Schiff in der Welthandelsflotte mit Zwangdurchlaufkesseln der Bauart Benson in Kombination mit einem turboelektrischen Antrieb Die bei Blohm amp Voss in Hamburg gebaute Potsdam wurde nach uber vierzig Jahren Einsatzdauer Mitte der 1970er Jahre in Pakistan abgebrochen Potsdam Potsdam PotsdamSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich NS Deutsches ReichVereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichPakistan Pakistanandere Schiffsnamen Empire Jewel Empire Fowey Safina E HujjajSchiffstyp KombischiffHeimathafen zuletzt KarachiEigner HAPAGNorddeutscher LloydPeninsular amp Oriental Steam Navigation Co Pan Islamic S S Co Bauwerft Blohm amp Voss HamburgBaunummer 497Stapellauf 16 Januar 1935Verbleib 1976 Abbruch in GadaniSchiffsmasse und BesatzungLange 193 2 m Lua Breite 22 6 mTiefgang max 8 8 mVermessung 17 528 BRT10 109 NRTMaschinenanlageMaschine 2 Turbogeneratoren2 E FahrmotorenMaschinen leistung 26 000 PS 19 123 kW Hochst geschwindigkeit 21 kn 39 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 12 000 tdwZugelassene Passagierzahl 227 I Klasse166 II Klasse Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerft Blohm amp Voss 2 Besonderes 3 Die Zeit wahrend des Zweiten Weltkrieges 4 Nach 1945 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBauwerft Blohm amp Voss BearbeitenAuftraggeber fur den Neubau war die Hamburger Reederei HAPAG Der Stapellauf fand nach der Taufe durch den Oberburgermeister von Potsdam Generalmajor a D Hans Friedrichs am 16 Januar 1935 statt Noch vor Indienststellung wurde das Schiff an den Norddeutschen Lloyd in Bremen veraussert Die erste Probefahrt erfolgte am 22 Juni 1935 Die Ausrustung war am 28 Juni beendet und am 5 Juli 1935 verliess die Potsdam Bremerhaven zu ihrer Jungfernfahrt in Richtung Ostasien Besonderes BearbeitenDie Potsdam war mit einem fur die damalige Zeit fortschrittlichen Wulstbug versehen Die vier Benson Hochstdruckkessel speisten zwei Dampfturbinen welche die beiden Drehstromgeneratoren fur die Versorgung der zwei Fahrmotoren antrieben Siemens Schuckert SSW hatte das Patent fur die Kesselbauart von dem Erfinder Mark Benson erworben Um Hochstdruckkessel auch in der Schifffahrt einzufuhren schloss SSW 1930 einen Lizenzvertrag mit der Werft Blohm amp Voss in Hamburg Anschliessend wurde der neue Typ versuchsweise erstmals mit uberkritischem Druck uber 225 bar in einem von insgesamt vier Kesseln auf dem Frachter Uckermark erprobt Die Benson Kessel der Potsdam erzeugten Dampf mit 90 bar unterkritisch der auf 470 C uberhitzt wurde und mit etwa 80 bar in die Turbinen eintrat Dieser uberhitzte Dampf erzeugte in zwei SSW Dampfturbinen Generatoren bei einer Drehzahl von 3200 min 1 den notigen Drehstrom fur die beiden Elektromotoren die zwei vierflugelige Festpropeller mit einer Hochstdrehzahl von 168 min 1 antrieben Man kalkulierte bei voller Fahrt einen Tagesverbrauch von 150 Tonnen Ol Fur eine Rundreise von Deutschland nach Ostasien mit Anlaufen von 27 Hafen benotigte sie nur 66 Tage und fur die Strecke von Bremerhaven nach Singapur nur 19 Tage Die Route nach Shanghai entwickelte sich ab 1938 zu einer der Hauptfluchtrouten von deutschen und osterreichischen Juden nach Shanghai da dort keine Auswanderungsvisa vorgeschrieben waren 1 Uber die Antriebsanlage hinaus wurden auch viele Hilfsmaschinen an Bord elektrisch betrieben Besonders erwahnenswert waren in diesem Zusammenhang die sechs neben dem ublichen Ladegeschirr vorhandenen elektrischen Drehwippkrane fur den Ladungsumschlag Fur den Betrieb im Hafen verfugte das Schiff uber zwei Stromerzeugungsaggregate mit Dieselmotoren Der Bau erfolgte teils genietet teils durch Lichtbogenschweissen So wurden beim Bau etwa 70 Kilometer Stahlverbindungen geschweisst was zu einer Verringerung des Stahlbaugewichts um rund 600 Tonnen fuhrte Der Schiffskorper hatte beim Stapellauf ein Stahlbaugewicht von etwa 7 000 Tonnen Die Zeit wahrend des Zweiten Weltkrieges BearbeitenMit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Potsdam erst in Hamburg und anschliessend in Gotenhafen als Wohnschiff fur die Kriegsmarine stationiert 1942 gab es einen Plan Projekt Elbe 2 das Schiff in einen Flugzeugtrager umzubauen Schliesslich sollte es wegen seiner fur ein Kriegsschiff geringen Geschwindigkeit in einen Schul Flugzeugtrager umgebaut werden aber mit dem Ende des Flugzeugtragerbauprogramms im Januar 1943 wurde auch dieser Plan nicht verwirklicht Ab dem 17 April 1944 war die Potsdam Wohnschiff fur die Kustenbefestigung Mittlere Ostsee in Gotenhafen Anfang 1945 war das Passagierschiff an der Evakuierung der aus Ost und Westpreussen auf die Halbinsel Hela gefluchteten Bevolkerung beteiligt Unternehmen Hannibal Uber 50 000 Menschen wurden bei mehreren Fahrten von Hela aus von der Potsdam nach Westen abtransportiert Nach 1945 BearbeitenAm 20 Juni 1945 wurde das Schiff an Grossbritannien ausgeliefert Neuer Eigentumer war jetzt das Ministry of War Transport Unter dem neuen Namen Empire Jewel wurde es zum Truppentransporter umgebaut Bereedert wurde das Schiff fortan von der Peninsular and Oriental Steam Navigation Company in London Im November 1946 lag das Schiff umbenannt in Empire Fowey im Firth of Forth auf In der Zeit von 1947 bis 1950 wurde die Empire Fowey in Glasgow auf der Werft Stephen amp Sons umgebaut und mit neuen Kesseln und Turbinen versehen Anfang 1960 wurde das Schiff ausser Dienst gestellt Die in Karatschi Pakistan ansassige Reederei Pan Islamic S S Co kaufte es im Mai desselben Jahres und brachte es unter dem Namen Safina E Hujjaj als Pilgerschiff wieder in Fahrt Es verkehrte vornehmlich auf der Route zwischen Karatschi und Dschidda dem Tor nach Mekka Neben Pilgerfahrten fuhr es auch im Pakistan Hongkong Dienst sowie nach Ostafrika Nach uber vierzig Einsatzjahren wurde das Schiff 1976 endgultig ausser Dienst gestellt Am 22 Oktober begann man bei Gadani Pakistan mit der Verschrottung Literatur BearbeitenClaus Rothe Deutsche Ozean Passagierschiffe 1919 bis 1985 transpress Berlin 1987 ISBN 3 344 00164 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Potsdam Schiff 1935 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Astrid Freyeisen Shanghai und die Politik des Dritten Reiches Konigshausen amp Neumann 2000 ISBN 978 3 8260 1690 5 S 398 google com Potsdam german navy de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Potsdam Schiff 1935 amp oldid 239386227