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Der Post InterCity war von 1980 bis 1997 eine schnelle nachtliche Form des Bahnpost Verkehrs im Rahmen einer jahrzehntelangen Kooperation von Deutscher Bundesbahn ab 1994 Deutsche Bahn AG und Deutscher Bundespost ab 1995 Deutsche Post AG Er wurde umgangssprachlich schon von seiner Einfuhrung 1980 an Post IC genannt offiziell im Fahrplan bis 1995 hingegen mit der Gattung Expressgut IC bezeichnet Abkurzung ExprIC in den Kursbuchtabellen Ex IC von 1995 bis 1997 wurde er auch offiziell mit PIC abgekurzt Die nachtlichen ExprIC Zuge Post Intercitys bestanden im Wesentlichen aus Bahnpostwagen die fur 200 km h ertuchtigt warenDie unter dieser Gattung verkehrenden Zuge transportierten Briefe und Frachtpostsendungen mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km h Ein ExprIC bestand aus Bahnpostwagen der Gattung Postmrz in denen Mitarbeiter der Post wahrend der Fahrt Briefe und Pakete sortierten Nicht zu verwechseln ist der 1997 eingestellte ExprIC bzw PIC mit der ebenfalls nachts verkehrenden Guterzug Gattung Parcel InterCity PIC die 1999 2000 eingerichtet und bis 2011 unter diesem Namen betrieben wurde Sie befordert auch heute Post Container und Wechselbehalter mit anfangs bis zu 160 km h inzwischen maximal 140 km h Inhaltsverzeichnis 1 Das IC Nachtbahnpostnetz der Bundespost 2 Ausgangslage 3 Aufbau des schnellen Nachtbahnpostnetzes 4 Fahrplan Beispiele der Blutezeit 5 Nach der Wiedervereinigung 6 Niedergang 7 Beforderung von Briefen 8 Beforderung von Paketen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseDas IC Nachtbahnpostnetz der Bundespost Bearbeiten nbsp Briefkasten eines Bahnpostwagens um 1990 nbsp Inneres eines Bahnpostwagens aus den 1980er Jahren nbsp Zuglaufschild eines Postwagens der einwochige Umlauf enthalt fur Samstag und Sonntag auch zwei Fahrten in ExIC ZugenDie bedienten Strecken und Haltebahnhofe entsprachen in etwa denen der tagsuber verkehrenden Intercity Zuge doch fuhren die ExprIC nicht im Stundentakt sondern pro Verbindung nur einmal pro Nacht Im Gegensatz zum IC Verkehr tagsuber spielte jedoch im Nachtpostnetz der Austausch von Kurswagen eine grosse Rolle dies erklart auch einige kurzere Zuglaufe wie Hagen Koln Nurnberg Mainz Munchen Fulda und Stuttgart Mannheim Diese Kurzlaufer bestanden weitgehend aus Kurswagen die in ihrem Endbahnhof an andere Langstrecken ExprIC Zuge angehangt wurden Wahrend andere Postzuge wie z B die ExprD oder ExprE Zuge oft auch Guterwagen zum Transport von Paketen mitfuhrten wurde beim ExprIC darauf verzichtet 1 da Guterwagen die Geschwindigkeit der Zuge auf 120 km h begrenzt hatten Teilweise fuhrten die ExprIC Zuge jedoch ausser den Bahnpostwagen auch fur 200 km h zugelassene Gepackwagen der DB mit die diese fur den Transport von Expressgut nutzte Im Unterschied zu den tagsuber verkehrenden Intercity Zugen hielten die ExprIC standardmassig nicht nur 2 Minuten an den Unterwegsbahnhofen sondern in der Regel 4 oder mehr Minuten was das vollstandige Aus und Einladen von Postgut erlaubte wahrend bei tagsuber in D und IC Zugen mitgefuhrten Postwagen bisweilen das Ladegeschaft unvollendet abgebrochen werden musste und die Postsendungen dann Umwege nahmen Da die ExprIC Zuge zum Be und Entladen an gewohnlichen Bahnsteigen hielten und die Bahnpostwagen einen Einwurfschlitz fur Briefe aufwiesen an welchem der Zielbahnhof des Zuges verzeichnet war konnte jeder Postkunde zu nachtlicher Stunde noch Briefe auf die Reise schicken die in der Regel am folgenden Morgen ihren Empfanger erreichten sofern ihre Richtung mit der des Zuges hinreichend ubereinstimmte Die Fahrzeiten der ExprIC Zuge waren im sogenannten Postkursbuch enthalten das in den Postamtern einsehbar und zu erwerben war Ein Briefkasten am Fahrzeug war schon seit Jahrzehnten von Bahnpostwagen in Zugen sowie den bei der Bundespost bis 1985 verkehrenden Postbussen bekannt einen besonders schnellen Fern Brieftransport uber Nacht gewahrleistete indes erst der ExprIC Ausgangslage BearbeitenSeit 1961 2 hatte die Bundespost fur den schnellen Brieftransport uber lange Strecken innerhalb der Bundesrepublik ein Nachtluftpostnetz eingerichtet 1977 trafen sich beispielsweise in Frankfurt zwischen 23 50 und 1 40 Uhr zum Postaustausch Fluge von und nach Hamburg Bremen Hannover Berlin Tegel Koln Bonn Nurnberg Stuttgart und Munchen 3 Zu diesem Zeitpunkt gab es zwar auch langlaufende Bahnpostwagen die in D Zugen mitgefuhrt wurden oder insb uber Nacht in eigenen Expressgutzugen Gattung Expr liefen doch waren diese Verbindungen zur Erreichung des Ziels E 1 Zustellung am nachsten Werktag nur teilweise geeignet Die Zeitlagen der Nacht D Zuge passten nicht immer optimal zu den Bedurfnissen der Post und die nachtlichen Expr Zuge wiesen zahlreiche langere Halte zum Be und Entladen und damit vergleichsweise niedrige Durchschnittsgeschwindigkeiten auf Beispielsweise benotigte Expr 14010 Munchen Hamm Westfalen im Sommer 1977 von seinem Startbahnhof 20 06 Uhr bis nach Dortmund 11 48 Uhr mit 15 Stunden 42 Minuten fast doppelt so lange wie der sieben Jahre spater verkehrende ExprIC 14010 Munchen 20 50 Dortmund 5 39 Die lange Fahrzeit resultierte vor allem aus langen Unterwegshalten nur 3 der 18 Halte waren kurzer als 10 Minuten die langsten Halte dauerten 69 Minuten Stuttgart 46 Minuten Koln Eifeltor 40 Minuten Ulm 36 Minuten Oberhausen und 33 Minuten Duisburg Da der Zug auch Post Guterwagen der Typen 2ss t 13 und 2ss t 15 mitfuhrte war zudem seine Hochstgeschwindigkeit auf 120 km h begrenzt Einer Briefbeforderung im Nachtsprung konnte er nur auf den sudlichen Teilabschnitten seines Laufweges dienen 1979 verdichtete die Bundesbahn ihr Intercity System auf einen Stundentakt und beide Wagenklassen Weil der IC als neues Top Angebot jedoch so schnell wie moglich sein sollte wurden nicht nur Unterwegshalte in weniger bedeutenden Bahnhofen gestrichen sondern auch die Haltezeit auf in der Regel 2 Minuten begrenzt was fur einen vollstandigen Postaustausch oft nicht ausreichte Daher fuhrten von wenigen Ausnahmen abgesehen ICs im Gegensatz zu den herkommlichen D Zugen keine Gepack und Postwagen mehr Ausserdem wurden IC Zuge generell mit Loks und Wagen bestuckt die eine Geschwindigkeit von 200 km h erlaubten auch wenn diese aufgrund der Streckenausrustung anfangs nur auf wenigen Abschnitten erreicht werden konnte Aufbau des schnellen Nachtbahnpostnetzes BearbeitenDa bei der Verdichtung des IC Netzes auch eine Reihe von D Zugen in ICs umgewandelt wurde hatten sich die Moglichkeiten zur Postbeforderung in schnellen Fernzugen reduziert Dem wurde rasch entgegengesteuert Ab 1979 rustete die Bundespost etliche ihrer Bahnpostwagen fur eine Hochstgeschwindigkeit von 200 km h um so dass sie in einzelnen IC Zugen teils nur an einzelnen Wochentagen mitlaufen konnten Die DB verfugte damals nur uber eine einzige Loktype die 200 km h zugelassen war namlich die vor fast allen ICs anzutreffende Schnellzuglok der Baureihe 103 Da fur diese Loks nachts nur wenig Einsatzmoglichkeiten bestanden lag nahe ein schnelles Nachtpostnetz zu schaffen So ging 1980 versuchsweise eine schnelle Nachtbahnpost Verbindung zwischen Hamburg und Basel bzw Stuttgart in Betrieb Sie bewahrte sich und die Bundespost begann ein Netz aufzubauen Im Nachtbahnpostnetz dessen erste Linie am 2 Juni 1980 installiert worden war wurde 1981 der Versuch auf den Strecken von Hamburg nach Basel und Stuttgart fortgesetzt und auf die Verbindungen Hamburg Koln und Hannover Dusseldorf ausgedehnt Mit dem Zugpaar Hamburg Koln werden auch Bremen Osnabruck Munster Hamm Hagen und Wuppertal bedient mit dem Zugpaar Hannover Dusseldorf auf Minden Herford Bielefeld Hamm Dortmund Bochum Essen und Duisburg In Hamm tauschen beide Zuge Bahnpost Kurswagen aus so dass beide Relationen verknupft sind Fur die Postbeforderung auf der Schiene hat die Bundespost insgesamt rund 650 eigene Bahnpostwagen eingesetzt Daruber hinaus stellt die Bundesbahn im Tagesdurchschnitt etwa dreitausend Guterwagen fur die Post bereit Andererseits werden jetzt 50 Postwagen zu DB Gepackwagen umgebaut 4 In einem dritten Schritt wurde das Netz zum Sommerfahrplan 1982 soweit komplettiert dass es weitgehend deckungsgleich mit dem Netz der tagsuber im Stundentakt verkehrenden IC Zuge war Post Expresszuge Zu den bereits bestehenden acht Expr IC Zugen der Bundespost sind am 23 Mai 1982 weitere sieben schnelle Nachtzuge dieser Zuggattung hinzugekommen Mit ihnen werden die Relationen Hamburg Fulda Munchen Dortmund Stuttgart Munchen Dortmund Mainz Nurnberg und Koln Hagen zusatzlich zu den bisherigen Verbindungen bedient Auf den Magistralen des Bundesbahnnetzes verkehren nun 15 dieser Nachtpostzuge in der Regel fahren die Expr IC Zuge funfmal wochentlich in den Nachten Montag Dienstag bis Freitag Samstag Daraus errechnet sich ein Betriebsaufwand von mehr als 30 000 Zugkilometern in der Woche oder anderthalb Millionen Zugkilometern im Jahr Das neue Beforderungskonzept gilt als Erganzung der weiterhin eingesetzten Bahnpostwagen in Reisezugen des Nachtluftpostnetzes und der Postbeforderung auf der Strasse Dabei ist bemerkenswert dass von den taglich rund dreissig Millionen Briefsendungen etwa zwei Drittel auf der Schiene transportiert werden 5 Fahrplan Beispiele der Blutezeit BearbeitenZur Blutezeit des Post IC Netzes verkehrten im Sommerfahrplan 1988 folgende ExprIC Zuge in den Nachten Montag Dienstag bis Freitag Samstag ExprIC 14010 11 14033 14050 51 auf der Strecke Munchen Nurnberg Mainz Hagen Dortmund ExprIC 14030 31 14040 41 auf der Strecke Hamburg Hannover Hamm Koln Dusseldorf ExprIC 14070 71 72 14090 91 auf der Strecke Basel Stuttgart Mannheim Frankfurt Fulda Hannover Hamburg ExprIC 14080 81 83 auf der Strecke Munchen Nurnberg Wurzburg Fulda Hamburg sowie in den Nachten Samstag Sonntag und Sonntag Montag ExprIC 14078 79 14088 89 auf der Strecke Basel Munchen Fulda HamburgIn derselben Fahrplanperiode verkehrten daruber hinaus an unterschiedlichen Verkehrstagen im Bereich der DB insgesamt 6 57 ExprD Zuge 58 ExprE Zuge ausserdem einige Personenleerzuge und gewohnliche Guterzuge mit begleiteten Bahnpostwagen Ferner gab es zahlreiche regulare Personenzuge mit angehangten Bahnpostwagen darunter auch einzelne IC EC Zuge diese vor allem in Sud und Westdeutschland in den Abendstunden in Sud Nord Richtung wie z B EC 4 Sestri Levante Dortmund fuhrte samstags einen Postwagen Basel SBB 17 17 Dortmund 23 17 EC 28 Wien Dortmund fuhrte taglich ausser samstags einen Postwagen Frankfurt 21 48 Koln 0 11 weiter 0 50 mit ExprE 14243 nach Hamm 4 21 IC 574 Basel SBB Hamburg fuhrte montags bis freitags einen Postwagen Basel SBB 16 17 Frankfurt 19 15 IC 610 Salzburg Stuttgart Wiesbaden fuhrte samstags einen Postwagen Munchen 17 49 Mainz 22 11 weiter 0 44 mit ExprD 14124 nach Koln 2 55 IC 612 Munchen Stuttgart Dortmund fuhrte taglich ausser samstags einen Postwagen Munchen 16 49 Koln 22 54 weiter 0 20 mit IC 749 nach Dortmund 1 39 IC 622 Munchen Dortmund fuhrte montags bis freitags einen Postwagen Nurnberg 17 19 Koln 22 00 IC 662 Munchen Wiesbaden fuhrte sonntags einen Postwagen ab Nurnberg 20 19 Frankfurt 22 38 von Munchen 15 15 mit E 3008 bis Nurnberg 17 46 IC 670 Basel SBB Frankfurt fuhrte montags bis freitags einen Postwagen Basel SBB 20 17 Frankfurt 23 16Nach der Wiedervereinigung BearbeitenNach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurden auch in den neuen Bundeslandern ExprIC Zuge eingerichtet Der Jahresfahrplan 1993 94 verzeichnet beispielsweise 46 ExprIC Zuge in den alten Bundeslandern nunmehr im Zugnummernbereich 390xx angesiedelt und folgende 8 ExprIC in den neuen Bundeslandern ExprIC 39112 und 39168 Leipzig Berlin ExprIC 39142 49 Berlin Magdeburg und zuruck ExprIC 39159 Berlin Halle Eisenach ExprIC 39161 Bitterfeld Leipzig Zwickau ExprIC 39171 Leipzig Dresden ExprIC 39179 Berlin Dresden Chemnitz Zwickau Durchgehende reine Postzuge ExprIC ExprD ExprE zwischen alten und neuen Bundeslandern gab es 1993 94 nicht es verkehrten lediglich Bahnpostwagen in regularen IC und D Zugen 7 Es wurde schnell deutlich dass das zwischen 1980 und 1982 in den alten Bundeslandern aufgebaute Intercity Nachtpostzugnetz nicht auf die neuen Bundeslander ausgedehnt werden sollte Damit blieb der Bahnpost in der neuen vergrosserten Bundesrepublik von vorneherein nur eine Rumpffunktion Schon im alten Bundesgebiet war es nicht gelungen einen flachendeckenden Nachtsprung in dem knappen Zeitfenster von 22 bis 6 Uhr aufzubauen der die Zustellung der Briefe nach der Formel E 1 Einlieferungstag eines Briefes mit Zustellung beim Empfanger am Folgetag vollstandig gewahrleisten konnte Das Nachtluftpostnetz und teilweiser Strassentransport waren stets flankierend erforderlich 8 Niedergang BearbeitenAufgrund der Schnelligkeit der ExprIC Zuge gegenuber den zahlreichen nachts mit 90 100 oder selten bis zu 120 km h verkehrenden Guterzugen zwischendurch aber wieder relativ langen Aufenthalten in Bahnhofen verbrauchten die ExprIC uberproportional viel Streckenkapazitat Sie wurden in der Betriebsdurchfuhrung sehr hoch priorisiert direkt unterhalb von dringlichen Hilfszugen da vermieden werden sollte dass sie am Ende ihrer nachtlichen Fahrt mit dem fruhmorgens einsetzenden IC Stundentakt in Konflikt kamen Die hohe Priorisierung fuhrte aber bei dem naturgemass nicht exakt vorausplanbaren Guterverkehr zu Uberholaufenthalten mit teilweise erheblichen Wartezeiten Hinzu kam dass die Post in den 1990er Jahren Brief und Paketdienst starker voneinander trennte und beide deutschlandweit auf 83 Brief bzw 33 Frachtpostzentren konzentrierte die fast alle keinen Gleisanschluss hatten und zudem oft weitab der Haupt Eisenbahnstrecken errichtet wurden als Transportmittel der Wahl galt in diesem Konzept der Lkw Mitte der 1990er Jahre kam es zu erheblichen Einschrankungen im Bahnpostverkehr und zur Umbenennung der ExprIC in PIC Im Expressguter und Postzugdienst werden ab Fahrplan 1995 96 anstelle der vorher 117 ExprIC ExprD und ExprE gerade noch 23 PostInterCity PIC nur in den alten Bundeslandern verkehren 9 Die im Rahmen des Konzepts Brief 2000 geplanten 83 Briefzentren nahmen sukzessive von 1994 bis 1998 ihren Betrieb auf sie ersetzten rund 1000 Briefbearbeitungsstellen in denen vorwiegend in Handarbeit Briefe sortiert wurden 10 Die Post stellte daher den gesamten klassischen Bahnpostverkehr ein und mit ihm auch die letzten PostInterCity Zuge Die Deutsche Post AG hat zum 31 5 1997 die Briefbeforderung mit der DB gekundigt Nach Wegfall der Paketbeforderung 1995 ist der Einsatz eigener Postzuge wegen zu geringer Auslastung unwirtschaftlich und die 83 neuen Briefzentren sind ohnehin ohne Gleisanschluss geplant Der Umsatz der DB bei der Beforderung von Briefpost war bereits von fruher 100 auf 40 Mio DM gesunken Zuletzt fuhren im Nachtsprung noch 16 Post IC zwischen den Bahnpostamtern Die in geringem Umfang 20 am Wochenende 65 angelaufene Paketbeforderung in Containerzugen bleibt hiervon unberuhrt 11 Die Deutsche Post begrundete diesen Schritt damit dass DB Cargo nicht in der Lage gewesen sei regelmassige Fahrplantrassen fur Guterzuge im Nachtsprung anzubieten Die Deutsche Post AG stellte zum 31 5 1997 die Briefpostbeforderung mit der Bahn in Deutschland nach 148 Jahren ein Im Fahrplanjahr 1996 97 wurden nur noch 2 5 der taglich 65 Mio Briefe mit der DB befordert und in den letzten Betriebswochen fuhren die Postzuge praktisch leer herum Letzter Zug war IC 39075 Hamburg Frankfurt Main Hbf der am 1 6 um 3 29 Uhr eintraf Fur die DB bedeutet dies Einnahmeverluste von ca 40 Mio DM pro Jahr Das neue Briefbeforderungskonzept Brief 2000 setzte nicht mehr auf die Bahn welche fur den Transport angeblich nicht das gewunschte Zeitfenster zwischen 21 und 4 Uhr garantieren konnte Zeitgleich endete auch der Postverkehr auf der Schiene in den Niederlanden Unberuhrt bleibt der Pakettransport in Containerzugen werktags ca 20 25 und am Wochenende 60 des Aufkommens Die teilweise erst vor wenigen Jahren errichteten Postbahnhofe warten jetzt auf neue Investoren Die meisten der 200 modernen fur 200 km h zugelassenen Postwagen ubernahm die DB zum Umbau in Packwagen fur die durchgehende Fluggepackabfertigung 12 In den kommenden Jahren sank der Anteil der uber die Schiene transportierten Paketsendungen montags bis freitags auf etwa zehn Prozent 1999 rund 800 t von 8000 t Paketen je Tag wochenends auf rund 50 Prozent Dabei handelte es sich uberwiegend um Relationen die weder im Strassen noch im Schienenverkehr im Nachtsprung bedient werden konnten 13 Speziell fur diese Kombinierten Verkehre der Deutschen Post AG und anderer Paketdienste galt ab 1 Juni 1997 die Guterzug Gattung IKP InterKombi Zug fur Post und Pakete 14 15 Ab 11 Januar 2000 traten die im Juli 1999 vertraglich vereinbarten Parcel InterCity in gewisser Weise die Nachfolge der ExprIC und PostInterCity Zuge an nun aber beschrankt auf die Beforderung von Paketen Beforderung von Briefen BearbeitenIn den nachtlichen Expr IC wurden sowohl sogenannte Allesbahnpost Wagen eingereiht also Beforderung und Umarbeitung von Postsendungen aller Art in begleiteten Bahnpostwagen als auch sogenannte Packereibahnpost Wagen desgleichen auch von Postmitarbeitern begleitet aber ohne Umarbeitung Bei den Allesbahnpost Wagen lag ein Schwerpunkt der Umarbeitung auf Wert Eil und Einschreibesendungen Grundsatzlich wurden nur sogenannte E 1 Sendungen verteilt also Sendungen bei denen die Post das Ziel hatte sie bereits einen Werktag nach Einlieferung zuzustellen Dieses Ziel bestand damals beispielsweise fur Briefe aller Art fur Warensendungen hingegen nicht Am Wochenende war der Anteil der Packereibahnpost Wagen ohne Umarbeitung erheblich hoher als in Nachten zwischen Werktagen Das Personal eines Allesbahnpost Wagens bestand aus dem nach Besoldungsgruppe A 9 bezahlten Betriebsleiter der auch fur Wert Eil und Einschreibesendungen zustandig war sowie funf weiteren Mitarbeitern deren Aufgaben untereinander getauscht wurden zwei Verwerfer die die Briefe beim Sortieren in die bereithangenden Postbeutel zu werfen hatten zwei Versacker und ein Aussacker Beforderung von Paketen BearbeitenFrachtpostsendungen Pakete Packchen schwere Infopost wurden in Paketumschlagstellen gesammelt die zumeist in der Nahe von Bahnhofen lagen Der Grossteil der Frachtpostsendungen fur den Fernbereich wurde dabei aber nicht mit ExprIC Zugen transportiert sondern zunachst in Rollbehalter eingelegt und anschliessend in Transportbahnpost Wagen TBp verladen also in Guterwagen oft solche mit verschiebbaren Seitenwanden zweiachsige Typen Post 2ss t 15 und Hbiqss sowie vierachsiger Typ Habiqss die fur 120 km h zugelassen waren Die Wagen waren teils im Eigentum der Post teilweise wurden sie insbesondere die Vierachser dauerhaft von der Firma Transwaggon oder kurzzeitig von der DB gemietet Die Wagen wurden im Fernverkehr in ExprD und ExprE Postzuge sowie in Guterzuge eingereiht im Nahverkehr teils auch in schnelle Nahverkehrszuge 13 Als in der ersten Halfte der 1990er Jahre die Paketbearbeitung der Deutschen Post in 33 Frachtpostzentren FZ konzentriert wurde die mit Ausnahme des FZ Bruchsal uber keinen Gleisanschluss verfugten nahm auch die Bedeutung der reinen Postzuge ab Der Grossteil der Sendungen wurde nunmehr in Wechselbehaltern auf der Strasse transportiert 13 Literatur BearbeitenHans Wolfgang Scharf Friedhelm Ernst Vom Fernschnellzug zum Intercity Seiten 497 bis 502 EK Verlag Freiburg 1983 ISBN 3 88255 751 6 Volkhard Stern Bahnpost im Einsatz EK Verlag Freiburg 2013 ISBN 978 3 88255 890 6Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Bundespost Postkursbuch I Postbeforderung auf Eisenbahnen Sommer 1988 Seite 9 Ubersichtskarte IC Nachtbahnpostnetz der Deutschen Bundespost Volkhard Stern Bahnpost im Einsatz EK Verlag Freiburg 2013 ISBN 978 3 88255 890 6 Seite 63 Deutsche Bundespost Postkursbuch I Postbeforderung auf Eisenbahnen Sommer 1977 Seite 9 Ubersichtskarte Innerdeutsches Nachtluftpostnetz der Deutschen Bundespost Lok Magazin Jahrbuch 1 Aktuelles von der Schiene 1981 82 Herausgegeben von Alfred B Gottwald unter Mitarbeit von Helmut Roggenkamp Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1982 ISBN 3 440 05046 7 S 7 Lok Magazin Jahrbuch 2 Aktuelles von der Schiene 1982 83 Herausgegeben von Alfred B Gottwald unter Mitarbeit von Helmut Roggenkamp Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1983 ISBN 3 440 05164 1 S 14 Deutsche Bundespost Postkursbuch I Postbeforderung auf Eisenbahnen Sommer 1988 Seite 14 15 Verzeichnis der Expressgutzuge mit Postbeforderung sowie der Guterzuge mit begleiteten Bahnposten Deutsche Bundespost Postkursbuch I Postbeforderung auf Eisenbahnen 23 Mai 1993 bis 28 Mai 1994 Seite 18 Verzeichnis der Expr IC Zuge mit Postbeforderung Volkhard Stern Bahnpost im Einsatz EK Verlag Freiburg 2013 ISBN 978 3 88255 890 6 Seite 92 Helmut Roggenkamp Jahrbuch Schienenverkehr 14 Aktuelles vom deutschen Schienenverkehrswesen des Jahres 1994 Verlag Kenning Nordhorn 1995 ISBN 3 927587 41 9 S 15 Deutsche Post DHL Group Geschichte Abgerufen am 13 Januar 2016 Helmut Roggenkamp Jahrbuch Schienenverkehr 16 Aktuelles vom deutschen Schienenverkehrswesen des Jahres 1996 Verlag Kenning Nordhorn 1997 ISBN 3 927587 78 8 S 13 Helmut Roggenkamp Jahrbuch Schienenverkehr 17 Aktuelles vom deutschen Schienenverkehrswesen des Jahres 1997 Verlag Kenning Nordhorn 1998 ISBN 3 927587 89 3 S 28 a b c Ralf Heinz Der ParcelInterCity In Miba Spezial Heft 51 S 98 Helmut Roggenkamp Jahrbuch Schienenverkehr 17 Aktuelles vom deutschen Schienenverkehrswesen des Jahres 1997 Verlag Kenning Nordhorn 1998 ISBN 3 927587 89 3 Tabelle auf S 28 Foto des Postzuges IKP 52724 am 12 Oktober 1997 bei www zu den zuegen de Abgerufen am 14 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Post InterCity amp oldid 223695568