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Die Portlandvase ist eine in Uberfangtechnik Kameoglas hergestellte romische Glas Amphora aus fruhaugusteischer Zeit Portlandvase Seite APortlandvase Seite B Inhaltsverzeichnis 1 Technisches Kameoglas 2 Bildschmuck 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTechnisches Kameoglas BearbeitenDas eigentliche Gefass besteht aus dunkelblauem Glas und wurde mit einer Schicht weissen Glases uberzogen In diese weisse Schicht wurden in Kameentechnik die Bilder eingeschnitten Im heutigen Zustand ist die Portlandvase etwa 25 cm hoch moglicherweise besass sie ursprunglich den bei einer Amphore zu erwartenden spitzen Fuss wie ihn etwa auch die Blaue Vase aus Pompeji aufweist und bekam nachtraglich eine Bodenplatte eingesetzt Bildschmuck BearbeitenAuf der einen Seite B der Portlandvase ist so die gangigste Deutung Atia zu sehen die unter einem Feigenbaum lagert Apollon nahert sich ihr wahrend Artemis Zeugin der Szene ist Die andere Seite A zeigt die Vereinigung der Atia mit der Apollonschlange gleichzeitig ist aber der Gott auch in anthropomorpher Gestalt zu sehen Uber der Szene schwebt Eros Quirinus Romulus beobachtet die Zeugung des Augustus Geschichte BearbeitenAngeblich in einem Sarkophag in der Umgebung des Monte del Grano in der Nahe von Rom gefunden war die Vase zunachst in der Sammlung des italienischen Kardinals Francesco Maria Bourbon Del Monte und kam danach 1642 in den Besitz der Familie Barberini und wurde im Palazzo Barberini aufbewahrt In alteren Darstellungen wird sie deshalb mitunter auch als Barberinivase bezeichnet 1780 ging sie in den Besitz eines Schotten uber und wurde dann an Sir William Hamilton den englischen Gesandten in Neapel verkauft Die nachste Besitzerin war Margaret Cavendish Bentinck Duchess of Portland auf die die heutige Bezeichnung fur die Vase zuruckgeht und spater deren Sohn William Cavendish Bentinck 3 Duke of Portland Schliesslich kam das Gefass 1810 als Leihgabe in das British Museum in London 1845 wurde die Vase von einem 19 jahrigen irischen Studenten vorsatzlich in 189 Teile zertrummert 1 der Restaurator John Doubleday setzte die Teile im Anschluss wieder zusammen 2 1945 konnte das Britische Museum das wertvolle Stuck schliesslich kauflich erwerben Seit 1790 fungiert die Portlandvase auch als Firmenzeichen der Porzellanmanufaktur Josiah Wedgwood amp Sons Von dieser Firma wurde sie auch in Form speziellen Steinzeugs der sogenannten Wedgwoodware kopiert John Keats Ode on a Grecian Urn soll von der Portlandvase inspiriert sein In neuerer Zeit wurde die antike Herkunft der Portlandvase bestritten Der Kunsthandler Jerome M Eisenberg schrieb sie stattdessen einem Kunstler der Renaissance zu er argumentierte die Kunst des Kameenschneidens sei auf der Portlandvase weitaus entwickelter als auf vergleichbaren antiken Gefassen die Amphore musse also junger sein als diese Ausserdem seien die dargestellten mythologischen Gestalten nicht eindeutig einzuordnen es konne sich etwa um eine ungenaue Wiedergabe einer Szene mit Mars und Rhea Silvia handeln die auf einem Sarkophag aus der Villa Mattei in Rom zu sehen und seit der Renaissance gut bekannt gewesen sei Schliesslich sei auch der geflugelte schwebende Eros hochst ungewohnlich fur eine antike Darstellung 3 Eisenbergs These wurde von den Experten des Britischen Museums abgelehnt und auch sonst in der Wissenschaft nicht akzeptiert Eine genaue Altersbestimmung der Vase kann jedoch nicht vorgenommen werden da sie dem Gefass Schaden zufugen wurde Literatur BearbeitenWolf Mancowitz The Portland Vase and the Wedgwood Copies London 1952 Erika Simon Die Portlandvase Zabern Mainz 1957 Denys Haynes The Portland Vase British Museum London 1964 4 Karl H Hunger Das Geheimnis der Portlandvase Uber die Moglichkeit nach 2000 Jahren ein glasklares augusteisches Bildmotiv zu durchschauen Kamlage Verlag Munchen 1988 unwissenschaftlich Nigel Williams The Breaking and Remaking of the Portland Vase British Museum London 1989 W Gudenrath Kenneth Painter David Whitenhouse The Portland Vase In Journal of Glass Studies 32 1990 Erika Simon Die Portlandvase und die Ikonographie des Kameoglases In Rosemarie Lierke Herausgeberin Antike Glastopferei Ein vergessenes Kapitel der Glasgeschichte Zaberns Bildbande zur Archaologie Sonderbander zur antiken Welt Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2442 1 S 89 96 Robin Brooks The Mystery of the Portland Vase Druckworth London 2004 Susan Walker The Portland Vase The British Museum Press London 2004 Hans Christoph von Mosch Outdoorsex unter dem Pfirsichbaum Die Portlandvase im Lichte einer sensationellen Neuentdeckung In Quaderni Ticinesi 39 2010 S 195 222 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Portlandvase Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Colin Dunkerley 7th February 1845 Portland Vase Blog A Date with History Jacob Simon John Doubleday Abgerufen am 5 September 2019 Jerome M Eisenberg The Portland Vase A glass masterwork of the later Renaissance In Minerva 15 5 2003 S 37 41 Rezension von Hans Mobius in Gnomon 36 1964 S 636 637 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portlandvase amp oldid 230683041