www.wikidata.de-de.nina.az
Die Polyctenidae sind eine Familie der Wanzen Heteroptera innerhalb der Teilordnung Cimicomorpha Von ihnen sind 32 Arten in funf Gattungen und zwei Unterfamilien bekannt Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Tropen der Alten Welt 1 Sie sind die einzigen Wanzen die sowohl in ihrer Lebensweise als auch ihrer Morphologie an eine permanente parasitare Lebensweise an Fledermausen angepasst sind Sie sind nur sehr selten anzutreffen 2 PolyctenidaeHesperoctenes abalosiSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung CimicomorphaUberfamilie CimicoideaFamilie PolyctenidaeWissenschaftlicher NamePolyctenidaeWestwood 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Taxonomie und Systematik 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Wanzen erreichen Korperlangen von 3 0 bis zu 5 0 Millimetern 2 haben einen stark abgeflachten Korper und Ahnlichkeit mit Fledermausfliegen Streblidae bzw Lausfliegen Sie besitzen mehrere einfache Setae und Ctenidien Borstenkamme Diese liegen am ersten und zweiten Fuhlerglied auf den Genae dem Hinterrand des Kopfes und des Pronotums den Loben des Mesonotum dem Prosternum und dem ersten Hinterleibssegment Die Wanzen besitzen weder Facettenaugen noch Punktaugen Ocelli Ihr Labrum und ihre Stirnplatte Clypeus bilden eine grosse bogenformige Ausbuchtung Die Fuhler sind viergliedrig wobei das erste und bei manchen Arten auch das zweite deutlich vergrossert sind Das viergliedrige Labium ist etwa in der Mitte der Unterseite des Kopfes eingelenkt Sein erstes Glied ist manchmal sehr kurz Der untere Teil des Gesichts Hypostoma tragt modifizierte Setae 2 Der Pro und Mesothorax sind von oben gesehen lappenformig Das Sternum des Prothorax ist gerillt Den Wanzen fehlen Flugel Ihre Beine sind kurz bis massig lang und deren Schienen Tibien sind ungleichmassig sklerotisiert und beringt Die Schienen der Vorderbeine sind bei den Mannchen mit einer Burste aus feinen Dornen versehen An den Beinen sind keine Fossulae spongiosae spezialisierte haarige Strukturen die dem Festhalten dienen ausgebildet Bei adulten Wanzen haben die Beine vorne drei in der Mitte und hinten vier Glieder bei den Nymphen sind es vorne zwei und in der Mitte und hinten drei Die Klauen der Vorderbeine sind haufig ungleichmassig geformt und auffallend modifiziert Wie gut die Duftdrusen am Metathorax ausgebildet sind ist unbekannt Das Pleuron des Metathorax ist fast vollstandig zu einem Evaporatorium umgebildet Laterotergite sind nur ventral ausgebildet 2 Am ersten Hinterleibssegment fehlen Stigmen am zweiten bis achten Hinterleibssegment liegen sie auf den bauchseitigen Laterotergiten Zumindest bei manchen Arten ist das Sternum des ersten Hinterleibssegments schwach entwickelt Bei den Nymphen befinden sich die Duftdrusen am Hinterleib bei manchen aber nicht allen Arten am Hinterrand des vierten funften und sechsten Tergums Die Genitalien sind bei den Mannchen stark asymmetrisch Die linke Paramere ist zu einem Begattungsorgan umfunktioniert die rechte fehlt Die Vesica ist membranos und in die Paramere eingebaut Den Weibchen fehlt der Ovipositor Das achte Sternum ist als grosse Platte ausgebildet 2 Charakteristisch fur die Familie sind das Fehlen der Facettenaugen die Borstenkamme die Tarsenformel bei den Nymphen und adulten Wanzen sowie die beringten Schienen 2 Lebensweise BearbeitenDie Tiere leben dauerhaft als Ektoparasiten auf Fledermausen Sie sind an Schlitznasen Nycteridae Grossblattnasen Megadermatidae Hufeisennasen Rhinolophidae Rundblattnasen Hipposideridae und Bulldoggfledermausen Molossidae nachgewiesen 2 Sie sind jeweils auf bestimmte Wirtsarten spezialisiert Die Arten der Gattung Androctenes findet man offenbar nur an Hufeisennasen die der Gattungen Hesperoctenes und Hypoctenes an Bulldoggfledermausen 1 Man findet sie nur auf wenigen Wirtstieren weswegen man davon ausgeht dass sie selten sind Eoctenes spasmae wurde bei einer Untersuchung in Malaysia allerdings auf 85 aller untersuchten Fledermause der Art Megaderma spasmae mit einer durchschnittlichen Haufigkeit von 13 7 Wanzen pro Wirt nachgewiesen Die Paarung erfolgt wie auch bei manchen anderen Gruppen der Cimicoidea durch traumatische Insemination bei der das Mannchen das Weibchen direkt durch die rechte Metacoxalmembran penetriert Das Sperma wandert dann im Korper der Weibchen nach hinten Die Paarung erfolgt noch bevor das Weibchen geschlechtsreif ist Die Eier besitzen weder Schale noch Chorion und Dotter und entwickeln sich wahrend sie den Oviduct hinunter wandern Die Nymphen entwickeln sich bereits im ungeborenen Zustand und liegen mit Kopf nach vorne gerichtet in der Vagina Jedes Weibchen tragt bis zu zehn Embryos unterschiedlicher Reifegrade in sich Nach der Geburt durchleben sie drei Nymphenstadien 2 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie ersten beschriebenen Taxa der Gruppe wurden nicht als Wanzen erkannt und von Giglioli 1864 den Fledermausfliegen Nycteribiidae zugerechnet Westwood stellte sie 1874 zu den Echten Tierlausen Anoplura Erst 1904 erkannte Speiser dass es sich richtigerweise um Wanzen handelt Folgende Unterfamilien und Gattungen werden der Familie zugerechnet 2 1 Unterfamilie Hesperocteninae Gattung Androctenes Horn von Afrika Neuguinea Kap York Halbinsel Australien Gattung Hesperoctenes Tropen und Subtropen der Neuen Welt Gattung Hypoctenes Kongobecken Neuguines Unterfamilie Polycteninae Gattung Polyctenes Indien China Gattung Eoctenes tropisches Afrika bis Salomonen Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Family Polyctenidae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 7 April 2015 a b c d e f g h i R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 S 202ff Literatur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polyctenidae amp oldid 228557731