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Pjotr Michailowitsch Gawrilow russisch Pyotr Mihajlovich Gavrilov 17 Junijul 30 Juni 1900greg in Alwidowo Gouvernement Kasan heute im Rajon Pestrezy Republik Tatarstan 26 Januar 1979 in Krasnodar war der Kommandierende des 44 Schutzenregiments der 42 Schutzendivision 1 Aufstellung der Roten Arbeiter und Bauernarmee RKKA das im Juni 1941 in der Brester Festung stationiert war Seit dem 22 Juni 1941 und bis zu seiner Gefangennahme moglicherweise am 23 Juli 1941 gehorte er zu den Verteidigern der Festung gegen die deutschen Truppen In seiner Dienstzeit von 1918 bis 1947 erreichte er den Dienstgrad eines Majors der Infanterie Vom Tag seiner Gefangennahme bis zu seiner Befreiung durch amerikanische Truppen im Mai 1945 war er in deutscher Gefangenschaft 1957 wurde er als Held der Sowjetunion fur seine Rolle beim Kampf um die Brester Festung 1941 ausgezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bis zum 22 Juni 1941 1 2 Verteidigung der Brester Festung und Jahre der Gefangenschaft 1 3 Nachkriegszeit 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBis zum 22 Juni 1941 Bearbeiten Pjotr Gawrilow stammte aus einer Bauernfamilie und gehorte zu den Keraschen eine Gruppe der ethnischen Tataren die nicht Moslems sondern orthodoxe Christen sind Er hatte fruh seinen Vater verloren und musste sein Brot auch im Kindesalter hart erarbeiten Mit 15 Jahren zog er nach Kasan Im Fruhjahr 1918 tritt er freiwillig der Roten Armee bei kampfte an der Ostfront gegen Koltschak spater im Nordkaukasus gegen Denikin Nach dem Ende des Burgerkrieges blieb er bei der Armee Seit 1922 war er Mitglied der KPdSU B Im September 1925 absolvierte er die Infanterieschule in Wladikawkas heiratete hier und adoptierte einen Waisenjungen 1939 absolvierte Major Gawrilow die Frunse Militarakademie und wurde zum Kommandeur des 44 Schutzenregiments Sein Regiment gehorte zu den Einheiten die im Sowjetisch Finnischen Krieg 1939 1940 eingesetzt wurden Seit Mai 1941 war das 44 Schutzenregiment in Brest stationiert Im Juni 1941 sprach er offen uber den moglichen deutschen Angriff deswegen wurde er vor eine Parteikommission zitiert Die Kommissionssitzung sollte am 27 Juni 1941 stattfinden Verteidigung der Brester Festung und Jahre der Gefangenschaft Bearbeiten Doch es kam nicht mehr dazu Am 22 Juni 1941 erfolgte der Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion Die grenznah gelegene Brester Festung wurde sofort zum Schlachtfeld Major Gawrilow versuchte die in der Festung eingekesselten Einheiten seines Regiments hinauszufuhren Als es ihm nicht gelang da die Festung bereits umstellt war ubernahm er die Fuhrung uber die Soldaten des 1 Bataillons seines Regiments sowie uber kleinere vereinzelte Einheiten aus den 333 und 125 Schutzenregimentern Er kampfte an den Erdwallen in der Nahe des Nord Tores in der sogenannten Kobryner Befestigung die ihren Namen nach dem Nachbarstadtchen Kobryn bekam und spater im sogenannten Ostfort tatsachlich ein Reduit 1 wohin sich seit dem 24 Juni mehrere hundert Verteidiger der Kobryner Befestigung zuruckgezogen hatten Insgesamt befehligte Major Gawrilow Ende Juni 1941 etwa 400 Mann und hatte zwei Flakgeschutze ein Paar 45 mm Geschutze und ein Vierling Fla MG zur Verfugung Die Verteidiger des Ostforts leisteten erbitterten Widerstand der erst am 29 Juni 1941 nach einer Bombardierung mit mehreren 500 kg Bomben und einer 1800 kg Bombe gebrochen wurde 2 Obwohl auf einer Parteiversammlung am Morgen des 29 Juni einstimmig beschlossen worden war dass alle bis zum Tod kampfen sollten und eine Kapitulation kategorisch ausgeschlossen worden war 3 schickte Gawrilow fast alle seine Leute in die Gefangenschaft Er selbst jedoch blieb zusammen mit etwa einem Dutzend weiterer Manner im zerstorten Ostfort um seinen Kampf fortzusetzen Nach eigenen Angaben geriet Gawrilow schwer verwundet und ausgehungert erst am 23 Juli 1941 dem 32 Tag des Krieges in Gefangenschaft Tatsachlich hat es an diesem Tag einen Zwischenfall mit mehreren Verletzten und der Gefangennahme eines sowjetischen Kommandeurs im Nordteil der Festung gegeben jedoch geht aus den deutschen Quellen nicht der Name des Gefangenen hervor 4 Zuerst wurde er im Kriegsgefangenenlager Juschnyj gorodok in Brest untergebracht Die Arzte unter den Kriegsgefangenen erklarten er habe Typhus und hielten ihn in der Hospitalbaracke versteckt wo er mehr Nahrung und auch mehr Zuwendung bekam als es sonst in einem Kriegsgefangenenlager fur Rotarmisten ublich war Dies rettete ihm das Leben Spater war er zwischenzeitlich im KZ Ravensbruck und bis Mai 1945 im Kriegsgefangenenlager Hammelburg inhaftiert Uber seine Befreiung schweigt sich Gawrilow in seinen veroffentlichten Schriften aus Er wurde von US Truppen befreit was ihm als Makel in seiner Biographie hatte ausgelegt werden konnen Nachkriegszeit Bearbeiten Nach der Befreiung wurde Major Pjotr Gawrilow wieder seinem Dienstgrad entsprechend in der Armee eingesetzt Allerdings wurde ihm die Wiederherstellung seiner Mitgliedschaft bei der KPdSU B zunachst verwehrt da sein Parteibuch verloren gegangen war oder er als ehemaliger Kriegsgefangener in der Partei nicht mehr erwunscht war Ausserdem blieb seine Suche nach der Familie erfolglos Weil viele Offiziersfamilien der Garnison Brest wahrend der Besatzungszeit 1941 1944 exekutiert wurden erklarte man ihm auch seine Familie sei hochstwahrscheinlich tot Seit Herbst 1945 diente er als Leiter eines sibirischen Lagers fur japanische Kriegsgefangene 1947 quittierte er den Armeedienst und siedelte mit seiner zweiten Frau nach Krasnodar uber Im Jahr 1956 besuchte der sowjetische Schriftsteller und Journalist Sergei Smirnow Gawrilow in Krasnodar und interviewte ihn uber seine Erlebnisse wahrend des Krieges 5 Zu grossen Teilen auf Grundlage dieser Gesprache verfasste Smirnow das Buch Die Brester Festung russisch Brestskaya krepost das 1957 erschien Aufgrund von Smirnows Publikationen in Zeitungen und seinen Auftritten im Radio wurde 1956 die Mitgliedschaft von P M Gawrilow in der Kommunistischen Partei wiederhergestellt Einige Monate spater am 30 Januar 1957 erhielt er fur seinen Mut und die mustergultige Ausfuhrung der Soldatenpflicht bei der Verteidigung der Brester Festung die hochste Auszeichnung der Sowjetunion den Titel Held der Sowjetunion mit der zugehorigen Medaille Goldener Stern sowie den Leninorden verliehen 1956 bekam Pjotr Gawrilow die Nachricht dass seine Familie die er seit dem 22 Juni 1941 nicht mehr gesehen hatte den Krieg doch uberlebt hat Allerdings war seine erste Frau bereits schwer krank und starb kurze Zeit spater Gawrilow verfasste Erinnerungen an die Kampfe um die Brester Festung die in Zeitungen und dem Sammelband Geroiceskaja Oborona 1961 1963 1965 1971 veroffentlicht wurden sowie das Buch Srazaetsja krepost dt Es kampft die Festung In diesen Schriften ging er allerdings sehr liberal mit den Tatsachen um ubertrieb die Erfolge der Verteidiger der Brester Festung im Kampf gegen die Deutschen und verschwieg das Thema Kriegsgefangenschaft so weit es ihm nur moglich war In den 1960er und 1970er Jahren lebte er in Krasnodar und starb dort 1979 Bestattet wurde er neben seinen Kriegskameraden in Brest Werke BearbeitenSrazaetsja krepost Srazhaetsya krepost Krasnodar Krasnodarskoe kniznoe izdatel stvo 1975 94 S 2 erweiterte Ausgabe Krasnodar Krasnodarskoe kniznoe izdatel stvo 1980 142 S Weblinks BearbeitenP M Gawrilow an der Website Warheroes in russisch Einzelnachweise Bearbeiten A Krupennikov Predislovie In Geroiceskaja oborona Sbornik vospominanij ob oborone Brestskoj kreposti v ijune ijule 1941 g Minsk 1963 S 23 Gefechtsbericht uber die Wegnahme von Brest Litowsk 17 Juli 2009 archiviert vom Original am 27 Dezember 2014 abgerufen am 10 Dezember 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ibrest ru P M Gavrilov Srazaetsja krepost Krasnodarsk 1975 S 66 Kurt Mehner Hg Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtfuhrung im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Die gegenseitige Lageunterrichtung der Wehrmacht Heeres und Luftwaffenfuhrung uber alle Haupt und Nebenkriegsschauplatze Lage West OKW Kriegsschauplatze Nord West Italien Balkan Lage Ost OKH und Luftlage Reich Aus den Akten im Bundesarchiv Militararchiv Freiburg i Br Band 3 1 Marz 31 Oktober 1941 Osnabruck 1992 S 211 P M Gavrilov Srazaetsja krepost Krasnodarsk 1975 S 89PersonendatenNAME Gawrilow Pjotr MichailowitschALTERNATIVNAMEN Gavrilov Petr Mihajlovich russisch Gavrilov Petr Michajlovic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Major der Infanterie und Held der SowjetunionGEBURTSDATUM 30 Juni 1900GEBURTSORT Alwidowo Gouvernement Kasan Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 26 Januar 1979STERBEORT Krasnodar Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pjotr Michailowitsch Gawrilow amp oldid 225486508