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Pholidichthys ist eine artenarme Gattung von Meeresfischen die im tropischen westlichen Pazifik vorkommt Pholidichthys wird in die monogenerische Familie Pholidichthyidae gestellt und umfasst zwei Arten die Weissstreifen Aalgrundel Pholidichthys leucotaenia lebt in Korallenriffen von den Philippinen bis zu den Salomon Inseln Pholidichthys anguis auf Schlammboden an der Kuste Nordaustraliens PholidichthysWeissstreifen Aalgrundel Pholidichthys leucotaenia SystematikStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae OvalentariaOrdnung CichliformesFamilie PholidichthyidaeGattung PholidichthysWissenschaftlicher Name der FamiliePholidichthyidaede Beaufort 1951Wissenschaftlicher Name der GattungPholidichthysBleeker 1856 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Systematik 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Weissstreifen Aalgrundel wird bis etwa 45 cm lang das einzige bekannte adulte Exemplar von Pholidichthys anguis war ein 24 5 cm langes Weibchen Der Korper ist schuppenlos und aalartig langgestreckt Das breite Maul reicht bis zu einem Punkt unterhalb des Augenhinterrandes Die Kieferzahne sind konisch und zugespitzt Gaumenzahne fehlen Auf jeder Kopfseite besitzen die Fische nur eine einzelne Nasenoffnung Die Kiemenoffnungen sind gross und beruhren sich unten vor dem Kiemendeckel Alle Flossenstrahlen sind segmentiert Stacheln fehlen Die kurz hinter dem Kiemendeckel beginnende Ruckenflosse und die Afterflosse sind lang und mit der Schwanzflosse zu einem durchgehenden Flossensaum zusammengewachsen Flossenformel Dorsale 66 98 Anale 49 81 Pectorale 14 15 Ventrale 2 3 Caudale 10 Beide Arten zeigen einen deutlichen Dimorphismus zwischen Jungfischen und ausgewachsenen Tieren Junge Pholidichthys anguis sind hell der Bauch weiss und zeigen einen dunklen Nadelstreifen an den Korperseiten Jungfische von P leucotaenia sind schwarz mit einem auffallenden blaulich weissen Langsstreifen an den Flanken und einem weissen Bauch Adulte Tiere sind schwarzlich mit russigen Flecken P anguis oder unregelmassigen gelben Bandern P leucotaenia Die Seitenlinie ist nicht oder kaum zu sehen besteht aus winzigen Grubenorganen und beginnt vorn hoch am Korper um hinter den Brustflossen zur Seitenmittellinie abzufallen Lebensraum und Lebensweise BearbeitenAdulte Pholidichthys leben sehr versteckt entweder in Hohlen und Spalten in Korallenriffen oder in Gangen im schlammigen Meeresboden Sie sind wahrscheinlich weitgehend nachtaktiv Die Jungfische leben in Schwarmen Systematik BearbeitenDie systematische Stellung der Gattung war lange Zeit umstritten da die Tiere sowohl Merkmale der Grundeln als auch der Schleimfische besitzen 1 Die Unsicherheit in der systematischen Zuordnung wird auch beim englischen Namen deutlich wo die Gattung entweder als Engineer gobys oder Convict Blennys bezeichnet wird In der Vergangenheit wurde Pholidichthys auch den Wurmgrundeln Microdesmidae zugeordnet mit Notograptus verglichen oder in die Verwandtschaft der Lippfische Labridae gestellt Springer und Freihofer 1976 2 stellten sehr genaue Untersuchungen zu Skelett und Nervensystem an um die Verwandtschaft zu klaren es kam aber nur heraus dass wenig fur die Schleimfischartigen Blennioidei spricht Auch eine Untersuchung der Molekularbiologen Matt Craig und Leo Smith ergab eine Verwandtschaft mit den Schleimfischartigen und den Kieferfischen Opistognathidae Es konnte keine Verwandtschaft mit den Grundelartigen Gobioidei nachgewiesen werden 3 Sie sind deshalb auch nicht mit der Grundelunterfamilie Amblyopinae und der Grundelgattung Gobioides verwandt die eine sehr ahnliche aalartige Gestalt wie Pholidichthys haben Der wissenschaftliche Name weist auf Ahnlichkeit aber nicht Verwandtschaft mit Pholis aus der Familie der Butterfische hin Der amerikanische Ichthyologe Joseph S Nelson Autor des Standardwerks zur Fischsystematik Fishes of the World stellte sie in der vierten Auflage des Werks in die eigene Unterordnung Pholidichthyoidei in die Ordnung der Barschartigen Perciformes nachdem sie in der dritten Auflage noch zu den Drachenfischen Trachinoidei gezahlt wurden 4 Im Juli 2012 veroffentlichte eine Gruppe Wissenschaftler eine Studie uber die Monophylie der Lippfischartigen u a Lippfische u Buntbarsche die sie ablehnen und kommen zu dem Ergebnis dass Buntbarsche Cichlidae Bewohner tropischer Sussgewasser die Schwestergruppe der Pholidichthyidae sind Gemeinsame Merkmale die Pholidichthys mit den Buntbarschen teilt sind das einzelne Nasenloch auf jeder Kopfseite die meisten anderen Fischen haben zwei pro Kopfseite das paarige Haftorgan auf der Kopfoberseite der Larven das ihnen dazu dient sich an Gegenstanden festzuheften solange sie noch nicht schwimmfahig sind 5 und die intensive Brutpflege die nicht nur das Gelege sondern auch Larven und Jungfische umfasst Letzteres ist fur Meeresfische fast einmalig und tritt ausser bei Pholidichthys nur noch beim nicht sehr nah verwandten Schwalbenschwanz Riffbarsch Acanthochromis polyacanthus 3 6 und den drei Arten der Riffbarschgattung Altrichthys auf Mit den Buntbarschen und anderen Taxa bildet Pholidichthys die Ovalentaria ein uber 4800 Arten umfassendes morphologisch sehr diverses Grosstaxon das als gemeinsames diagnostisches Merkmal zu Boden sinkende Eier hat die sich mit klebenden Filamenten anhaften 5 7 8 Literatur BearbeitenKent E Carpenter amp Volker H Niem The Living Marine Resources of the Western Central Pacific Volume 4 Bony fishes part 2 Mugilidae to Carangidae FAO 1999 ISSN 1020 6868 Joseph S Nelson Fishes of the World Wiley New York 2006 ISBN 0 471 25031 7 Victor G Springer amp Helen K Larson Pholidichthys anguis a new species of pholidichthyid fish from Northern Territory and Western Australia Proceedings of the Biological Society of WashingtonEinzelnachweise Bearbeiten P Wirtz Grundel oder Schleimfisch In DATZ Bd 41 Nr 9 V G Springer and W C Freihofer 1976 Study of the monotypic fish family Pholidichthyidae Perciformes Smithson Contrib Zool 216 1 43 a b W Frische L Gesset Geheimnisvolle Aalgrundeln In DATZ Bd 59 Nr 1 Joseph S Nelson Fishes of the World Wiley New York 2006 ISBN 0 471 25031 7 a b Peter C Wainwright et al The Evolution of Pharyngognathy A Phylogenetic and Functional Appraisal of the Pharyngeal Jaw Key Innovation in Labroid fishes and Beyond Syst Biol 2012 doi 10 1093 sysbio sys060 Ellen Thaler Aalgrundeln und ihre Vermehrung im Aquarium In Koralle Nr 39 2006 Ricardo Betancur R Richard E Broughton Edward O Wiley Kent Carpenter J Andres Lopez Chenhong Li Nancy I Holcroft Dahiana Arcila Millicent Sanciangco James C Cureton II Feifei Zhang Thaddaeus Buser Matthew A Campbell Jesus A Ballesteros Adela Roa Varon Stuart Willis W Calvin Borden Thaine Rowley Paulette C Reneau Daniel J Hough Guoqing Lu Terry Grande Gloria Arratia Guillermo Orti The Tree of Life and a New Classification of Bony Fishes PLOS Currents Tree of Life 2013 Apr 18 last modified 2013 Apr 23 Edition 1 doi 10 1371 currents tol 53ba26640df0ccaee75bb165c8c26288 Thomas J Neara Alex Dornburg Ron I Eytan Benjamin P Keck W Leo Smith Kristen L Kuhn Jon A Moore Samantha A Price Frank T Burbrink Matt Friedman amp Peter C Wainwright Phylogeny and tempo of diversification in the superradiation of spiny rayed fishes PNAS Juli 2013 doi 10 1073 pnas 1304661110 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pholidichthys Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pholidichthys auf Fishbase org englisch Family Pholidichthyidae Convict blenny auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pholidichthys amp oldid 231614451