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Philippe Laguerie 30 September 1952 in Sceaux ist ein katholischer Traditionalist und Altritualist sowie Holocaustleugner und war von 2006 bis 2019 Generaloberer des von ihm gegrundeten Institut du Bon Pasteur Leben BearbeitenPhilippe Laguerie entstammt einem burgerlich katholischen Milieu mit enger Kirchenbindung Zwei der neun Kinder der Familie Jacques und Philippe wurden Priester allerdings lehnen beide die Ergebnisse des 2 Vatikanischen Konzils ab Philippe wurde am 29 Juni 1979 durch den emeritierten Erzbischof Marcel Lefebvre 1988 exkommuniziert 1991 fur die von diesem im November 1970 gegrundete Priesterbruderschaft St Pius X FSSPX zum Priester ordiniert In ihren Diensten wirkte er 1983 1997 in der Nachfolge von Francois Ducaud Bourget als Pfarrer der von sogenannten Traditionalisten widerrechtlich besetzten Kirche Saint Nicolas du Chardonnet im Zentrum von Paris Als solcher und durch viele Auftritte in den Medien wurde er zu einer in ganz Frankreich bekannten Gestalt 1987 verteidigte er Ausserungen des rechtsextremen Politikers Jean Marie Le Pen zum Holocaust mit den Worten dieser sei ein Opfer des judischen Finanzkapitals das Frankreich seit 45 Jahren tyrannisiere Die Thesen der Holocaustleugner Henri Roques und Robert Faurisson eines franzosischen Neonazis 1 seien absolut wissenschaftlich 2 Laguerie taufte ein Patenkind Le Pens und erklarte 1991 zu dessen rechtsextremer Partei Der Front National sei die Partei die am wenigsten weit vom Naturrecht entfernt sei 3 1996 hielt er ein Requiem fur den verurteilten Kriegsverbrecher Paul Touvier den die Piusbruderschaft zuvor in einem Kloster in Nizza versteckt hatte und erklarte sich zum Anwalt Touviers vor Gott Vor dem letzten Gericht gebe es keine Medien keine Inszenierungen keine Nebenklager und keine Organisationen gegen Rassismus und Antisemitismus 4 Jahrlich soll er den Geburtstag des Kollaborateurs der Nationalsozialisten Philippe Petain mit einer Messe feiern 5 Ab 2002 leitete er das FSSPX Priorat Bordeaux an der Kirche Saint Eloi St Eulogius Die seit 1981 geschlossene Kirche die zwischen 1994 und 2001 der burgerlichen Gemeinde als Archiv gedient hatte war am 29 Januar 2002 auf Beschluss des Stadtrates vom damaligen Burgermeister Alain Juppe der Association Eglise Saint Eloi einer aus der Priesterbruderschaft St Pius X hervorgegangenen Traditionalisten Vereinigung zur Verfugung gestellt worden mit der Auflage der Sauberung Restaurierung und Offnung der Kirchenschiffe Obwohl das Verwaltungsgericht diese Entscheidung bereits am 20 Dezember 2002 aufhob dieses Urteil am 27 April 2004 in einem Appellationsverfahren bestatigt wurde und auch der Stadtrat das zwischen Burgermeister Alain Juppe und der Association Eglise Saint Eloi getroffene Abkommen ruckgangig machte blieb die Kirche von Laguerie und seinen Anhangern besetzt Laguerie ubernahm am 15 September 2003 personlich den Vorsitz der Association Eglise Saint Eloi Am 16 September 2004 wurde Laguerie von Bischof Bernard Fellay dem Generaloberen der FSSPX wegen seiner heftigen Kritik an Leitung und Dozenten des FSSPX Priesterseminars Econe bei Riddes Schweiz aus der Priesterbruderschaft St Pius X ausgeschlossen nachdem er zuvor eine dienstliche Versetzung nach Mexiko abgelehnt hatte Nach langeren Verhandlungen trat er 2006 in kirchliche Gemeinschaft mit dem Papst und wurde mit der Leitung der am 8 September 2006 neu gegrundeten Gesellschaft apostolischen Lebens papstlichen Rechts Institut du Bon Pasteur deutsch Institut vom Guten Hirten beauftragt Das Institut feiert den Gottesdienst nach den 1962 gultigen Liturgiebuchern also in der Fassung vor der spateren romisch katholischen Liturgiereform und hatte seinen kirchenrechtlichen Sitz zunachst in Bordeaux an der Kirche Saint Eloi Es weitete seine Tatigkeit in den folgenden Jahren innerhalb und ausserhalb Frankreichs aus und eroffnete ein eigenes Priesterseminar in dem Dorf Courtalain im Departement Eure et Loir Bistum Chartres wo Kandidaten aus verschiedenen europaischen und lateinamerikanischen Landern auf das Priestertum vorbereitet werden Die Gemeinschaft bestand 2014 aus etwa 30 Priestern und 40 Seminaristen 6 Ab 2006 leitete Laguerie die Privatschule Cours Saint Projet in Bordeaux die von Mitgliedern seines Gemeindevereins an der Kirche Saint Eloi gegrundet worden war Von 2007 bis 2011 amtierte er als Pfarrer der vom Erzbistum Bordeaux errichteten Personalpfarrei an dieser Kirche Die Schule wurde 2010 von den Schulbehorden geschlossen nachdem ein Fernsehbericht antisemitische rechtsextreme und rassistische Ausserungen von Lehrern und Schulern dokumentiert hatte und die Schulleitung den Auflagen der Behorde inhaltliche Mangel im Bereich des Geschichtsunterrichts und der naturwissenschaftlichen Facher abzustellen nicht nachgekommen war 7 8 Die Schule wurde anschliessend als staatlich nicht anerkannte private Bildungseinrichtung weitergefuhrt Im Jahr 2011 verliess er Bordeaux und siedelte auf ein von seiner Gemeinschaft angemietetes Gehoft in dem Weiler La Rivardiere in Migne Auxances im Departement Vienne um wo die Generalkurie der Gesellschaft zeitweilig ihren Sitz hatte Nach einem Jahr verliess er das neue Domizil wahrend einer schweren Fuhrungskrise der Gemeinschaft wieder und zog sich in das institutseigene Seminar in dem Dorf Courtalain zuruck das auf dem Besitz des Marquis de Gontaud Biron im Departement Eure et Loir Bistum Chartres besteht 9 In einer vom Vatikan uberwachten Wahl in der Abtei Fontgombault wurde Laguerie am 31 August 2013 vom Generalkapitel des Institut du Bon Pasteur fur eine weitere sechsjahrige Amtszeit erneut zum Generaloberen gewahlt und als solcher am 12 September desselben Jahres vom Vatikan bestatigt Mit Beendigung dieser Amtsperiode im Herbst 2019 gab er die Leitung seines Instituts an seinen Nachfolger den Kolumbianer Luis Barrero ab Einzelnachweise Bearbeiten Jurg Altwegg Noam Chomsky und die Realitat der Gaskammern Zeit online 21 November 2012 Des moulins a vent Memento vom 18 Dezember 2012 im Webarchiv archive today Le Monde 18 September 1987 Internet Centre Anti Racism Europe 24 August 2005 Philippe Laguerie qui etablissait des 1991 que le Front National etait le parti le moins eloigne du droit naturel Lefebvre movement long troubled history with Judaism Memento vom 1 Februar 2009 im Internet Archive Vade retro soutanas 11 Oktober 2006 AngelusOnline Page 831 Memento vom 1 Februar 2009 im Internet Archive Paul Touvier 81 French War Criminal 18 Juni 1996 Das Zitat findet sich in anderem Wortlaut bei Michaela Wiegel Besetzte Kirche geachtete Freunde In FAZ 31 Januar 2009 S 5 Laguerie freue sich dass Touvier jetzt vor dem heiligen Gericht erscheint vor dem es keine Medien keine Kommunisten keine Freimaurer keine Nebenklager und keine Menschenrechtsliga gibt Stephane Lhomme Bordeaux capitale des integristes merci Juppe ReSPUBLICA Ausgabe 510 vom 9 Februar 2007 Communique publie par l AFP sur ce blog Zuletzt abgerufen am 9 Februar 2007 Loic Lejay L abbe Laguerie a ferme la parenthese mignanxoise In La Nouvelle Republique 7 Januar 2014 abgerufen am 12 August 2020 franzosisch Les paroissiens de Saint Eloi veulent leur ecole 20minutes fr 4 Marz 2006 Frankreich Traditionalisten Schule muss schliessen Radio Vatikan 4 Juni 2010 Migne Auxances 86 les catholiques integristes de l abbe Laguerie sont partis en toute discretion In France 3 6 Januar 2014 aktualisiert am 10 Juni 2020 abgerufen am 12 August 2020 franzosisch Normdaten Person LCCN no2014135747 VIAF 203053928 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Mai 2023 PersonendatenNAME Laguerie PhilippeKURZBESCHREIBUNG franzosischer katholischer Altritualist und amtierender Oberer des Institut du Bon PasteurGEBURTSDATUM 30 September 1952GEBURTSORT Sceaux Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philippe Laguerie amp oldid 233832506