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Philipp Ernst Luders 6 Oktober 1702 in Langballig 20 Dezember 1786 in Glucksburg war evangelischer Pastor in Munkbrarup und Propst in der Propstei Glucksburg Padagoge ein Landwirtschaftsreformer im Zeitalter der Aufklarung und einer der ersten Agrarokonomen Philipp Ernst Luders Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Landschaftsreformer 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenPhilipp Ernst Luders sechstes Kind von zehn Kindern des Oberforsters Christian Luders wurde auf dem elterlichen Gut Freienwillen im Amt Grundhof im Herzogtum Schleswig geboren Dieses Gut hatte sein Grossvater der herzogliche Kammerschreiber Carsten Luders 1632 1686 von seinem Arbeitgeber Herzog Christian von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg gekauft Luders Mutter Anna Dorothea Elisabeth geb Axen stammte aus Satrup und war Tochter eines Bauern Dort wuchs Philipp Ernst ab 1714 bei seinen Grosseltern auf und wurde von dem dortigen Pastor unterrichtet Durch diesen Privatunterricht vorbereitet studierte er von 1721 bis 1724 Theologie an der Friedrich Schiller Universitat Jena und an der Universitat Wittenberg 1728 wurde er Adjunkt des an der Munkbraruper Kirche tatigen Pastor Eberhard Vette und heiratete im folgenden Jahr dessen Tochter Elsabe 1704 1781 Schon 1730 ernannte ihn Herzog Friedrich von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg zu seinem Hofprediger Von 1755 bis zu seinem Lebensende war er zusatzlich Propst in Glucksburg und damit fur die sechs Kirchspiele des kleinen abgeteilten Herzogtums zustandig Am 13 Juli 1763 kam es auf seine Anregung hin zur Grundung der Koniglichen Danischen Ackerakademie eines losen Zusammenschlusses von Bauern Lehrern und Pastoren Sie war die erste okonomische Gesellschaft im Herzogtum Schleswig Die Akademie musste jedoch 1767 schon wieder geschlossen werden da geistliche Vorgesetzte aus Kopenhagen und der Generalsuperintendent fur Schleswig Holstein Adam Struensee Anstoss an seinem weltlichen Treiben nahmen Mit seiner Frau hatte Luders drei Sohne die alle drei eine juristische Laufbahn einschlugen Ludwig wurde Kammerassessor und Zoll Lizenzverwalter in Schleimunde Friedrich Carl Amtsverwalter in Sonderburg und Johannes Amtsverwalter im Amt Gottorf Die deutsche Politikerin und Frauenrechtlerin Marie Elisabeth Luders 1878 1966 war eine Nachfahrin von Philipp Ernst Luders Landschaftsreformer BearbeitenLuders der durch seine Jugend auf dem Hof seines Grossvaters stark gepragt worden war beschaftigte sich neben dem Pfarramt mit Fragen der Theorie und Praxis der Landwirtschaft Seine erste diesbezugliche Veroffentlichung war 1758 ein Wetterkalender Teilweise unter dem Pseudonym Pelagus veroffentlichte er in den folgenden Jahren insgesamt 52 Abhandlungen zu allen Fragen der Reform der Landwirtschaft und des landlichen Bildungswesens Diese Schriften verteilte er kostenlos In seinem Bemuhen um eine Verbreitung landwirtschaftlichen Fachwissens in seiner Heimat Angeln entwarf er den Grundriss einer zu errichtenden Ackerschule in welcher die Landes Jugend zu einer richtigen Erkenntniss und Uebung im Landbau eingefuhret und zubereitet werden konne 1769 Mit diesem detaillierten Entwurf einer Bildungseinrichtung war er ein Wegbereiter der Erwachsenenbildung und ihrer Padagogik Zu seinen Hauptwerken gehort Naheres Bedenken uber den Gebrauch der Erde wenn Freiheit und Eigenthum wo ihnen beides fehlet bei dem Bauernstande sollte eingefuhret werden 1770 Weitere Werke sind z B Die Bienenzucht aus eigener Erfahrung 1784 und diverse Predigten Er machte auch praktische Versuche auf von ihm angelegten Feldern mit Rotklee Hopfen Korb Weiden und Maulbeerstrauchern letzteres fur den Versuch der Seidenraupenzucht Besonders setzte er sich fur die Verbreitung der Kartoffel ein die bis dahin nur in Botanischen Garten angebaut wurde Da er den Bauern kostenlos Saatkartoffeln zur Verfugung stellte wurde er bald Kartoffelpropst genannt Zudem unterhielt Luders eine Baumschule um den Bauern den Obstanbau schmackhaft zu machen Im Zeitalter der Aufklarung war der Agrarokonom Luders Physiokrat Er suchte in Anlehnung an die Lehre des Franzosen Francois Quesnay den Volkswohlstand durch eine gezielte Bearbeitung von Grund und Boden zu sichern Gemeinsam mit seinem Kollegen dem Pastor Nicolaus Oest von Neukirchen setzte er sich fur die Aufhebung der Feldgemeinschaft ein Durch ihre Anregungen wurde 1766 die Verkopplung im Herzogtum Schleswig begonnen In den folgenden Jahren brachten beide den Bauern die Anlage von Knicks zur Einfriedung ihrer Felder und Weiden bei Werke BearbeitenBedenken uber den Landbau in Angeln 1766 Digitalisat der SUB Gottingen Grundriss einer zu errichtenden Ackerschule in welcher die Landes Jugend zu einer richtigen Erkenntniss und Uebung im Landbau eingefuhret und zubereitet werden konne 1769 Naheres Bedenken uber den Gebrauch der Erde wenn Freiheit und Eigenthum wo ihnen beides fehlet bei dem Bauernstande sollte eingefuhret werden 1770 Die edle Denkungs Art eines patriotisch gesinnten Landmannes in Angeln 1772 Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt Die Bienenzucht aus eigener Erfahrung 1784 Literatur BearbeitenJohann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Gerhard Fleischer der Jungere Leipzig 1808 Bd 8 S 405 Online Eckardt Opitz Philipp Ernst Luders in Die unser Schatz und Reichtum sind 60 Portrats aus Schleswig Holstein Christians Hamburg 1990 S 65 67 ISBN 3 7672 1115 7 Gertrud Schroder Lembke Luders Philipp Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 456 Digitalisat Gustav Weinreich Luders Philipp Ernst In Olaf Klose Eva Rudolph Hrsg Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Bd 4 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1976 S 145 147 Weblinks BearbeitenPingel Wulf Landvolks Bildung Diss Flensburg 1999 pdf abgerufen am 20 November 2016 Werke in der Universitats und Landesbibliothek Sachsen AnhaltNormdaten Person GND 100805019 lobid OGND AKS VIAF 61904840 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luders Philipp ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirtschaftsreformer und PadagogeGEBURTSDATUM 6 Oktober 1702GEBURTSORT LangballigSTERBEDATUM 20 Dezember 1786STERBEORT Glucksburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Ernst Luders amp oldid 234961140