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Phile auch Phile von Priene altgriechisch Filh war eine antike Griechin Sie wurde aufgrund ihrer Sonderstellung als Inhaberin eines offentlichen Amtes zur Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr in der kleinasiatischen Stadt Priene bekannt Die wenigen uberlieferten Informationen zu Phile stammen von einer Inschrift Phile war demnach Tochter eines Apollonius und Ehefrau eines Thessalus Genauere Informationen zu Vater und Ehemann liegen nicht vor es ist aber sicher dass sie der Oberschicht angehorte und offenkundig uber ein grosses personliches Vermogen verfugen konnte In einem nicht mehr genauer zu bestimmenden Jahr im ersten Jahrhundert v Chr war sie laut einer Inschrift als erste Frau Inhaberin des offentlichen Amtes des stephanephoros des hochsten eponymen Jahresamtes der Stadt Priene Wahrscheinlich wurde sie in das Amt gewahlt weil sie versprach in dieser Zeit aus eigenen Mitteln das erste dringend benotigte Wasserreservoir und den ersten Aquadukt der Stadt zu errichten was sie ausweislich der Inschriften auch getan hat 1 Die fur Phile von der Stadt als Ehrung angebrachte Inschrift wurde bei Ausgrabungen an einem der Stutzpfeiler der Zisterne gefunden Weil keine weiteren Nachrichten erhalten sind kann uber die weitere Ausfallung des Amtes nur spekuliert werden Wahrend religiose Handlungen aufgrund der Beschaffenheit des griechischen Kults zumeist unproblematisch gewesen sein durften waren andere Pflichten wie die Ausrichtung von Festbanketten deipna zumindest mit ihrer Anwesenheit eher problematisch Die Entwicklung hin zu einer wenn auch auf niedrigem Niveau vermehrten Zahl an weiblichen Amtstragern im Hellenismus geht mit einer veranderten Lebenssituation von Frauen zusammen die anders als in archaischer oder klassischer Zeit nun auch zu personlichem wirtschaftlichen Erfolg und damit zu Reichtum kommen konnten Meist in der Verbindung mit der Zugehorigkeit zu einer angesehenen Familie konnte dann in Ausnahmefallen auch eine politische Karriere Aussicht auf Erfolg haben Gerade das Beispiel der Phile zeigt auch dass Frauen nun diese Moglichkeit offenstand denn ware sie unwahlbar gewesen und hatte sich kein Mann gefunden hatte der reiche Zeus Tempel der Stadt die Aufgaben und Auslagen ubernommen Moglicherweise war sie als Amtstragerin auch wie spater Plancia Magna in die unmittelbare Familienpolitik mit ihrer Amtsfuhrung eingebunden Phile war nicht die erste und nicht die letzte Frau in dieser Position vor allem in der romischen Kaiserzeit gab es noch haufiger Frauen die als Wohltaterinnen ihrer Heimatstadte auftraten und dafur auch von diesen Stadten geehrt und belohnt wurden Besonders bekannt sind heute Plancia Magna in Perge und ihre wahrscheinlichen Nachfahrinnen Publia Plancia Aurelia Magniana Metoxaris und Aurelia Xenoniana Maidate in Selge Doch blieben sie immer eine Ausnahme Die Rezeption der Phile erfolgt trotz der wenigen Informationen bis uber die Fachkreise hinaus In Judy Chicagos Kunstwerk The Dinner Party ist Phile als eine der 999 genannten Frauen auf einer Fliese vertreten Sie wird dort mit anderen antiken Griechinnen verschiedener Lebensbereiche dem Gedeck der Dichterin Aspasia beigeordnet Literatur BearbeitenSarah B Pomeroy Frauenleben im klassischen Altertum Kroners Taschenausgabe Band 461 Kroner Stuttgart 1985 ISBN 3 520 46101 3 S 190 Ashley Eckhardt Participating in Public Female Patronage and Economic Prominence at Hellenistic Priene Washington University St Louis 2012 doi 10 7936 K7Z31WNM Anmerkungen Bearbeiten Inscription 174 Phile at Priene Abgerufen am 19 Februar 2021 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 19 Februar 2021 Personendaten NAME Phile ALTERNATIVNAMEN Filh altgriechisch Phile von Priene KURZBESCHREIBUNG antike griechische Amtstragerin GEBURTSDATUM 2 Jahrhundert v Chr oder 1 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 1 Jahrhundert v Chr oder 1 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phile amp oldid 209061235