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Die romisch katholische Pfarrkirche Purgstall steht auf dem Kirchenplatz in der Ortsmitte von Purgstall in der Marktgemeinde Purgstall an der Erlauf in Niederosterreich Die Pfarrkirche hl Petrus gehort zum Dekanat Scheibbs in der Diozese St Polten Das Kirchengebaude steht unter Denkmalschutz Pfarrkirche hl Petrus in Purgstall Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUrkundlich wurde 1158 eine Filialkirche genannt 1261 gehort die Kirche zum Vikariat von Petzenkirchen Im 16 Jahrhundert stand die Kirche unter dem Patronat der protestantischen Herren von Auersperg 1689 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben Architektur BearbeitenKirchenausseresDer spatgotische wuchtige Kirchenbau unter einem steilen und im Osten abgewalmten Ziegeldach mit der Hauptbauphase von 1418 bis 1450 hat abgetreppte Strebepfeiler und Spitzbogenfenster und beinhaltet bis 1450 auch das nordliche spitzbogige und verstabte Seitenportal Das sudliche schulterbogige und verstabte Seitenportal entstand um 1510 Beide Seitenportale erhielten 1848 polygonale Vorhallen Der ehemalige gotische Chor wurde von 1712 bis 1719 mit einem Umbau nach den Planen des Architekten Jakob Prandtauer mit einem barocken zweijochigen Chor in der Breite des Langhauses und einem flachen Dreiseitschluss ersetzt Dabei wurde der aussen strebepfeilerfreie Chor im westlichen Joch querschiffartig auf die Tiefe der Strebepfeiler des Langhauses erweitert Der spatgotische Westturm mit nur vom Dachboden des Langhauses aus sichtbaren Masswerkfenstern aus dem 15 Jahrhundert zeigt eine Ortbanderung und wurde 1712 im Stil des Barock mit einem Glockengeschoss mit Uhrengiebeln und einer Laternenzwiebelhaube umgestaltet Das Turmerdgeschoss erhielt 1792 ein rundbogig ausgebrochenes Turmportal mit einer Eisenplattenture und erhielt wie die Seitenportale 1848 eine rechteckige Vorhalle mit fein geschichteten Seitengewandeoffnungen In den Turmwinkeln fluchten Kapellenanbauten im Suden vermutlich im Kern gotisch mit vermutlich ehemaliger Funktion als Karner Nordseitig am Kapellenanbau ist ein hohes Kriegerdenkmal mit einem Relief Kreuztragender Christus vom Bildhauer Josef Schagerl senior 1923 An der Kirchensudwand ist eine Wandmalerei Christus am Olberg aus dem 16 Jahrhundert Weiters gibt es zwei gemalte Sonnenuhren eine mit 1695 bezeichnet eine mit Gottvater aus dem 3 Viertel des 18 Jahrhunderts Es gibt drei fruhbarocke Grabsteine als figural gestaltete Inschriftsplatten nbsp Innenansicht Richtung HochaltarKircheninneresDie monumentale dreischiffige Hallenkirche beeindruckt mit einem in gleicher Breite durchlaufenden Chor und einer dreiseitig eingestellten Empore Das vierjochige Langhaus umfasst eine Westwand mit Empore und eine Nordwand aus der Bauzeit 1418 1450 und eine Sudwand und der Einwolbung auf Oktogonalpfeiler um 1510 Das Gewolbe zeigt im Mittel und Sudschiff rasterartige Kassettenrippen mit Rautenakzenten und zum Teil gebrochenen Anlaufen Die nordliche Pfeilerreihe wurde in Scheidbogen ubergefuhrt Das Nordschiff zeigt ein niedrigeres dichteres und unregelmassigeres Rippennetz welches mit bemalten Wappenschilder versehen ist und an der Nordwand in einer sechsteiligen Wandfolge anlauft Die dreiseitig umlaufende Empore aus der Bauzeit um 1418 1450 mit einer Kassettenbrustung auf Pfeilerarkaden ist westseitig kreuzrippenunterwolbt und im Mittelschiff mit Spitzbogenarkaden geoffnet Die langsseitigen Emporen aus der 1 Halfte des 16 Jahrhunderts sind kreuzgratunterwolbt und rundbogig geoffnet und wurden 1848 um zwei korbbogige Achsen ostwarts erweitert Die drei Triumphbogen am Ubergang vom Langhaus zum Chor sind spatgotisch profiliert Der hallenartige Chor ist mit einem Kreuzgratgewolbe auf schlanken Quadratpfeilern und Pilastern uberwolbt Die an Chorhaupt angebaute Sakristei hat in beiden Geschossen ein barockes Kreuzgratgewolbe eine spatgotische Eisenplattenture und zwei Lavabonischen mit Muscheldekor Das kreuzgratgewolbte Turmerdgeschoss aus der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts ist vierseitig geoffnet die Offnungen zu den seitlichen Kapellen zeigen Spitzbogenarkaden Die seitlichen zweijochigen Kapellen haben Stichkappentonnen auf Gurten auf Pilastern Es gibt 12 stuckierte Weihekreuze aus 1689 bzw 1719 Die neugotische Glasmalerei Maria und kreuztragender Christus schufen die Glasmaler C H Burkhardt und A Ferstl 1859 Die Glasmalerei Herz Maria und Herz Jesu schuf die Mayer sche Hofkunstanstalt in Munchen 1893 Die figurliche Glasmalereien in den seitlichen Turmkapellen schuf von 1955 bis 1957 die Firma Karl Knapp Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp RokokokanzelDer 1785 geweihte Hochaltar ist ein monumentales fruhklassizistisches Doppelsaulenretabel nach einem Entwurf des Architekten Andreas Zach und der Ausfuhrung des Bildhauers Simon Reindl mit den Statuen Augustinus Andreas Jakobus und Karl Borromaus mit einem Strahlenkranz mit Engeln im Sprenggiebelbereich und dem Tempietto Tabernakel mit eucharistischen Szenen als Relief im Sockelbereich Das Altarblatt Schlusselubergabe an den hl Petrus malte Carl Frister 1783 Der linke spatbarocke Seitenaltar als Saulenretabel mit Volutenauszug aus 1764 tragt die Statuen Judas Thaddaus und Johannes Evangelist und zeigt das Altarblatt Tod der hl Anna und das Oberbild hl Barbara beide von Martin Johann Schmidt 1763 Der rechte Seitenaltar in gleicher Bauart aus 1762 1763 tragt die Statuen Ferdinand und Leopold und zeigt das Altarblatt Tod des hl Josef und das Oberbild hl Katharina beide von Franz Xaver Wagenschon Die Kanzel um 1760 mit einer frei stehenden Aufgangstur zeigt zwischen Evangelistenfiguren das Ovalreliefs Taufe Christi zwolfjahriger Jesus im Tempel und Predigt des Johannes der Taufer und tragt auf dem Schalldeckel die Figurengruppe Guter Hirte mit Engeln Es gibt ein Kruzifix in barocken Formen Fur die Turmseitenkapellen schuf der Bildhauer Otto Moroder ein Kruzifix 1955 und eine Maria Immaculata 1957 Es gibt Leinwandbilder Taufe Christi und Noli me tagere aus der 3 Viertel des 17 Jahrhunderts Das Leinwandbild Verkundigung malte Andrea Celesti im Ende des 17 Jahrhunderts Die 15 Kreuzwegbilder sind aus 1734 Die spatbarocke Orgel mit einem Ruckpositiv schuf Ignaz Gatto der Jungere 1792 Nach einem Umbau der Orgel 1884 wurde die Orgel mit Gerhard Hradetzky 1980 wiederhergestellt Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Niederosterreich sudlich der Donau 2003 Purgstall an der Erlauf Purgstall Pfarrkirche hl Petrus S 1762 1764 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche hl Petrus Purgstall an der Erlauf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurze Geschichte der Pfarre und Kirche Purgstall48 05745 15 13548 Koordinaten 48 3 26 8 N 15 8 7 7 O Normdaten Geografikum GND 1068411198 lobid OGND AKS VIAF 315099157 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Purgstall amp oldid 235448382