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Der Begriff Fluorkautschuk Abkurzung FKM nach DIN ISO 1629 fruher FPM und nach ASTM D 1418 bezeichnet eine ganze Gruppe von Kautschuken die als gemeinsames Merkmal Vinyliden di fluorid VDF als eines ihrer Monomere besitzen Fluorkautschuke wurden in den 1950er Jahren von DuPont Viton entwickelt und werden heute auch von Solvay Tecnoflon Dyneon Dyneon Fluoroelastomers und Daikin Chemical Dai El angeboten Fluorpolymer von DaikinFluorpolymer von DyneonTecnoflon von SolvayNeben den Fluorkautschuken existieren noch weitere Gruppen fluorierter Elastomere wie z B Perfluorkautschuk FFKM Tetrafluorethylen Propylen Kautschuke FEPM und fluorierter Silikonkautschuk FVMQ Die beiden wichtigsten Typen von Fluorkautschuken sind Copolymere von Vinylidenfluorid VDF und Hexafluorpropylen HFP und Terpolymere von VDF HFP und Tetrafluorethylen TFE Durch das zusatzlich eingefuhrte TFE haben die Terpolymere einen hoheren Fluorgehalt als die Copolymere ca 68 69 im Vergleich zu 66 bei den Copolymeren was sich in der besseren Bestandigkeit gegen Chemikalien und hoheren Temperaturen widerspiegelt Copolymere haben dagegen Vorteile beim Druckverformungsrest und der Tieftemperaturflexibilitat Daneben gibt es ausserdem Polymerisate aus VDF HFP TFE und Perfluormethylvinylether PMVE Polymerisate aus VDF TFE und Propen sowie Polymerisate aus VDF HFP TFE PMVE und EthenPerfluormethylvinylether PMVE wird in den Kautschuken zur Verbesserung der Tieftemperaturflexibilitat eingesetzt Die Polymerisate mit Propen sind bestandiger gegen Laugen als andere FPM Typen quellen aber dafur in Kohlenwasserstoffen wesentlich starker Polymerisate mit Ethen zeigen auch bei hohen Temperaturen noch Bestandigkeit gegen Schwefelwasserstoff Vernetzungsmechanismen BearbeitenFluorkautschuke konnen nicht wie z B Naturkautschuk mit Schwefel vernetzt werden da die Polymerketten gesattigt sind d h es fehlen ihnen die zur Schwefelvulkanisation benotigten Doppelbindungen Es wurden daher andere Mechanismen entwickelt um die Fluorpolymere zu elastischen Netzwerken zu verknupfen Das alteste Verfahren zur Vulkanisation von Fluorkautschuken ist die diaminische Vernetzung Dabei werden blockierte Diamine als Vernetzer eingesetzt In basischer Umgebung kann das Vinylidenfluorid Fluorwasserstoff HF abspalten wodurch eine Addition des Amins an die Polymerkette ermoglicht wird Die entstehende Flusssaure HF wird in der Regel durch Magnesiumoxid aufgefangen das damit zu Magnesiumfluorid umgebildet wird Die diaminische Vernetzung wird wegen der guten Haftung zwischen Gummi und Metall die mit diaminisch vernetzten Elastomeren erzielt wird auch heute noch gerne eingesetzt In wassrigen Medien zeigt sich die diaminische Verknupfung allerdings anfallig fur Hydrierung Moderner als das diaminische Verfahren ist dagegen der bisphenolische Mechanismus auch Dihydroxy Mechanismus bei dem Bisphenol AF und ein quartares Phosphoniumsalz als Vernetzer Komponenten eingesetzt werden Dabei handelt es sich um einen nucleophilen Substitutions Mechanismus Im Vergleich zur diaminischen Vernetzung werden bessere Bestandigkeiten gegen Hydrolyse und hohere Temperaturen sowie eine Verbesserung beim Druckverformungsrest erzielt Ausserdem lassen sich Fluorkautschuke auch peroxidisch auch Triazin Verfahren genannt also durch freie Radikale vernetzen Besonders wichtig ist die peroxidische Vernetzung wenn Kautschuke zum Einsatz kommen die Perfluormethylvinylether PMVE enthalten da die beiden ionischen Mechanismen durch Angriff auf das PMVE zur Zerstorung der Polymerketten fuhren konnen In wassrigen und nichtwassrigen Elektrolyten sind peroxidisch vernetzte Fluorelastomere den Produkten anderer Vernetzungsmechanismen uberlegen Bei der Temperaturbestandigkeit rangieren sie knapp hinter den bisphenolisch vernetzten Materialien Weblinks BearbeitenKonstruieren mit Fluorelastomeren deutsch PDF Datei 770 kB Fluorine Containing Elastomers englisch PDF Datei 74 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fluorkautschuk amp oldid 238398337