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Das Pelzhaus A Weiss in Koln befand sich in der verkehrsreichen Einkaufsstrasse Schildergasse Hausnummer 14 16 In dem benachbarten Haus Nummer 8 12 unterhielt man ein zusatzliches Lager Das im Auftrag des Unternehmens erbaute heute noch bestehende Geschaftshaus Nummer 14 16 wurde von den Architekten Clemens Klotz und Regierungsbaumeister Joseph Fieth erstellt es galt in jener Zeit als eine Manifestierung hochster kunstlerischer Kultur der Moderne 1 A Weiss Logo Rechtsform Einzelunternehmen Grundung 1854 Sitz Koln Leitung A Weiss Nachfolger Branche Kurschnerei mit Pelzeinzelhandel Aufschrift einer Pelzschachtel der Firma A Weiss Inhaltsverzeichnis 1 Die Firma A Weiss 2 Das Geschaftshaus 2 1 Das Geschaftshaus nach dem Zweiten Weltkrieg 1939 1945 bis heute 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseDie Firma A Weiss BearbeitenIm Jahr 1854 grundete der Kurschner Adam Weiss 2 eine Kurschnerei mit Pelzverkauf Ein spaterer Inhaber war Ludwig Weiss Zur Zeit der Geschaftsgrundung der Firma arbeiteten die Kurschner fur die meisten Kunden noch nach Mass das heisst der Kaufer bestellte einen Pelz der fur ihn anhand der ihm vorgelegten Felle oder Felltafeln angefertigt wurde Mit der Erfindung und Einfuhrung der Pelznahmaschine um 1900 und einer Mode bei der Pelz nicht nur als Fellfutter und als Besatz getragen wurde nahm die Kurschnerei einen gewaltigen Aufschwung Insbesondere die Pariser Firma Revillon Freres begann vor der Wende zum 20 Jahrhundert mit der Anfertigung von Pelzkonfektion die sie auch an Textil Einzelhandelsgeschafte und an Kurschner verkaufte Aus der Aufschrift auf der hier abgebildeten Pelzschachtel ist zu entnehmen dass Ludwig Weiss bereits Anfang des 20 Jahrhunderts damit warb dass er Pelzkonfektion fuhrt Im Briefkopf einer Rechnung fur die Aufbewahrung von Pelzcapes vom 1 Januar 1912 wird zusatzlich zur Pelzwaren Confection auf ein Rauchwaren Lager hingewiesen Das deutet darauf hin dass man vielleicht neben dem Einzelhandel einen Fellgrosshandel betrieb vielleicht auch einen Pelzkonfektionshandel fur andere Einzelhandler Auf zwei Fotos aus dem Jahr 1955 des Kolner Fotografen Carl Detzel zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist ein Schaufenster des Verkaufsraums im linken alteren Nachbargebaude Haus Nummer 8 12 abgebildet Die Dekoration zeigt hochwertige Pelze der Mode der Zeit entsprechend unter anderem Ozelotmantel und felle einen ausgelassen gearbeiteten Pelzmantel Pelzkolliers sowie diverse kleine Pelzschals 3 4 Im Pelz Fachverzeichnis von 1957 ist das Unternehmen noch aufgefuhrt spatestens in der Ausgabe des Jahres 1966 ist es nicht mehr enthalten 5 Das Geschaftshaus BearbeitenEine detaillierte Beschreibung des auf dem schon bisherigen Firmensitz neuerbauten sechsgeschossigen Geschaftsgebaudes wurde im Marz 1930 veroffentlicht die Fertigstellung durfte kurz zuvor erfolgt sein 1929 Zu der Zeit des Neubaus mit seiner sich uber die neue Sachlichkeit hinaus zu einer reifen Verwirklichung des sinnlich Schonen beschriebenen Fassade befanden sich weitere Geschaftshauser verschiedenartigster Architekturstile in der Schildergasse 1 Das kleinflachige verwinkelte Grundstuck mit Vor und Rucksprungen auf den Nachbarboden stellte besondere Anforderungen an die Architektengemeinschaft Clemens Klotz und Joseph Fieth Auch war die Frontbreite sehr schmal insbesondere fur eine Branche die das Bedurfnis nach einer dem Wert der Ware angemessenen Reprasentation hat Allerdings verbreiterte sich die Ausstellungsflache durch das Schaufenster des links benachbarten Ladens der ebenfalls von der Firma bewirtschaftet wurde Die Ladenfront bestand aus einer sehr grossen in einen straff profilierten Bronzerahmen gefassten Glasflache die nach rechts gebogen in die nach hinten verlegten Laden und Hauseingange fuhrte Die Ruckfront ebenfalls gebogen schloss das elegante Schaufenster mit einer Mahagoniruckwand und einer kleingeteilten Scheibenflache vom Verkaufsraum ab Die Ladenfront verlauft schrag zur Grundstucksachse jedoch die Schwingung mit der die Rundung des Ladenraumes in das Schaufenster hineingreift die Kurven der Holzwand und des Glases verloschen alle Differenzen der Schragen Der Laden war durchschnittlich 5 Meter breit und etwa 19 Meter tief Zum Schutz gegen Einbruch war ein Rollgitter eingebaut 1 Grosse von Fenster zu Fenster des nachsten Stockwerks reichende Kalksteinplatten bildeten die Aussenansicht Der offensichtlich mit dem Neubau ebenfalls modernisierte jetzt sehr sachliche Firmenschriftzug A Weiss aus mattglanzender Bronze befand sich uber dem Laden daruber die Fensterfronten der drei Stockwerke Ein weiterer vertikaler Firmenschriftzug Pelze A Weiss befand sich an der Seitenwand des durch die Strassenkrummung weiter in den Gehweg hineinragenden Seitenwand des linken Nachbarhauses dessen Ladenflache wohl ebenfalls als Verkaufsraum von der Firma genutzt wurde 1 Die Vorderfront des Hauses zeigte sich in drei Stockwerken der Hohe der Nachbarhauser entsprechend Drei weitere jeweils stufig zuruckgesetzte Etagen waren allenfalls von der der gegenuberliegenden Strasse auf jeden Fall aber von der Kreuzung Hohe Strasse aus zu sehen Wahrend die durchgehenden Fensterflachen des zweiten und dritten beiden Stockwerks durch Rahmen achtfach geteilt waren wies die erste Etage ein ebenfalls durchgehendes aber aus einer einzigen breiten Glasscheibe bestehendes Fenster auf Sie wurde nur durch das mittig angebrachte Signet der Firma unterbrochen eine auf einem Fuchs stehende schlanke Diana Der Fuchs erinnert in seiner Form an die zu der Zeit sich in Mode befindlichen Fuchskolliers Pelzkragen in Tierform Die Plastik der Gottin der Jagd stammt von dem Kolner Bildhauer Willy Meller Das erste acht Meter breite Geschoss wurde ebenfalls als Verkaufsraum genutzt 1 Die Wandverkleidung des Ladeninneren bestand aus poliertem naturfarbenem Mahagoni Grosse Wandspiegel vervielfaltigten die Weite des Raumes Einziges Schmuckwerk waren kristallene Luster die eine wohlig intime und distinguierte Atmosphare erzeugten Ein Glasdach im hinteren Ladenbereich brachte tagsuber zusatzliches Licht Die gerundete Form des Fensters wiederholte sich harmonisch in den gerundeten Raumecken gerundeten Verkaufstischen und glasernen Ausstellungsvitrinen Die Pelzwaren waren ansonsten samtlich in entlufteten Wandschranken verborgen 1 Der Wand und Deckenanstrich der Raume war durchweg in freundlichen und lichten Farben gehalten Das Treppenhaus war gelblich mit Steinplatten getafelt Um moglichst wenig der wertvollen Ladenflache zu verlieren erfolgte der Ubergang von der Strasse zur Treppe durch einen zwischengeschosslichen Flur der seitlich den Ladenraum uberbruckte Die Pelzaufbewahrung fur Kundenware wahrend der Sommermonate befand sich in gekuhlten und belufteten Kellergeschossen die hinten vom Laden aus zuganglich waren 1 Ausser der geraumigen Wohnung befanden sich in den Obergeschossen eine Reihe von Werkstattraumen die besonders in den oberen beiden Stockwerken eine aussergewohnlich gunstige Beluftung und ideale Lichtverhaltnisse fur die fellsortierenden Kurschner boten 1 Das Geschaftshaus nach dem Zweiten Weltkrieg 1939 1945 bis heute Bearbeiten Heute befindet sich die Statue der Diana nicht mehr mittig vor der Fensterfront der ersten Etage sondern am Haus links tiefergesetzt direkt uber dem Ladenlokal Das eindrucksvolle ehemals durchgehende Fenster des ersten Stockwerks wurde wie bisher schon in den ubrigen Etagen in Einzelfenster zertrennt Das Muster der ursprunglichen kleingeteilten Schaufensterruckwand wurde ahnlich in der jetzt erneut separaten Hauseingangstur wieder aufgenommen Nach dem Textil Filialisten Bonita betreibt jetzt im Erdgeschoss die Firma Rituals mit einer modernisierten offenen Ladenfront eine Filiale hauptsachlich mit Korperpflegeprodukten Stand Mai 2017 nbsp Diana auf dem Fuchskollier 2014 nbsp Fuchskollier in den 1920er Jahren nbsp Frontansicht 2017 nbsp Mit den zuruckgesetzten oberen Stockwerken 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pelzhaus A Weiss Sammlung von 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