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Der Pelikan ist ein in dieser Form heute nicht mehr gebrauchliches Werkzeug zur Entfernung eines Zahnes 1 Er war bereits im Mittelalter von Guy de Chauliac erwahnt worden 2 3 und wurde zum klassischen Instrument der Zahnarzte des 17 und 18 Jahrhunderts 4 Der Pelikan fand insbesondere an Backenzahnen Verwendung 5 die durch Karies so geschadigt waren dass ein Zerbrechen des Zahnes bei Extraktion mittels konventioneller Zange zu erwarten war 6 Pelikane Inhaltsverzeichnis 1 Anwendung 2 Typische Komplikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAnwendung BearbeitenErste Abbildungen eines Pelikans als gekropfte Zahnzange zuerst 1597 im New English Dictionary wie niederlandisch pelikaan zu mittelniederlandisch pel l icaen Pelikan Kropfgans 7 finden sich bei Walther Hermann Ryff und Pieter van Foreest 1522 1597 dem hollandischen Hippokrates Der Pelikan bestand aus einem 10 bis 15 cm langen Mittelteil Zumindest an einem Ende befand sich eine Abstutzplatte Diese Abstutzplatte wurde buccal aussen am Alveolarfortsatz unterhalb des Zahnes angesetzt der entfernt werden sollte Mit einer Art Haken oder Klaue die uber die Zahnkrone reichte wurde der Zahn oral innen gefasst und mit einer raschen Rotationsbewegung aus seinem Zahnfach gleichzeitig luxiert emporgehoben und nach buccal gehebelt Zur Vermeidung unnotiger Verletzungen wurde die Abstutzplatte in manchen Fallen erganzend mit Stoff umwickelt Der Erfolg der Behandlung hing stark von der Geschicklichkeit des Behandlers ab 4 8 9 Typische Komplikationen BearbeitenInfolge unsachgemasser Handhabung 6 waren eine Schadigung anderer Zahne Frakturen der Zahnwurzel n oder Zahnfacher nicht selten 1 4 Literatur BearbeitenSabine Dirnberger Der Pelikan Die Geschichte eines alten Extraktionsinstrumentes Medizinische Dissertation Wurzburg 2001 Ullrich Rainer Otte Jakob Calmann Linderer 1771 1840 Ein Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin Medizinische Dissertation Wurzburg 2002 mit Textedition von Lehre von den gesammten Zahnoperationen 1834 hier S 68 73 Der Pelikan Barbara Schirmbeck Sabine Fahrenbach Von Pelikan und Uberwurf Zahnarztliche Extraktionsinstrumente aus der Sammlung des Karl Sudhoff Instituts Aachen 2011 Objekte Band 4 Weblinks BearbeitenBeschreibung des Pelikans mit Bildern verschiedener AusfuhrungenEinzelnachweise Bearbeiten a b Georg Carabelli u a Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde Georg Olms 1985 S 110 ISBN 3 487 07606 3 hier online Werner E Gerabek Geschichte des Pelikans Extraktion im Mittelalter In Zahnarztliche Mitteilungen Band 81 Heft 15 1991 S 1498 1502 Dominik Gross Zahnextraktion In Enzyklopadie Medizingeschichte Hrsg von Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil und Wolfgang Wegner Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1516 1517 a b c Werner E Gerabek u a Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter 2005 S ISBN 3 11 015714 4 hier online Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunde Academischen Buchhandlung 1816 S 92 hier online a b Enzyklopadie der medizinischen Wissenschaften Band 13 Adamant Media Corporation S 184 ISBN 0 543 88610 7 hier online Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 537 G Krunitz u a Oekonomische Encyklopadie J Pauli 1857 S 500 hier online W Roser Handbuch der anatomischen Chirurgie Verlag der H Laupp schen Buchhandlung 1854 S 95 hier online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pelikan Zahnmedizin amp oldid 237764516