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Peire Cardenal auch Cardinal um 1180 in Le Puy en Velay um 1278 in Montpellier war ein französischer Troubadour altokzit

Peire Cardenal

Peire Cardenal (auch: Cardinal; * um 1180 in Le Puy-en-Velay; † um 1278 in Montpellier) war ein französischer Troubadour altokzitanischer Sprache.

Leben und Werk Bearbeiten

Peire Cardenal war ab 1204 Schreiber des Grafen Raimund VI. von Toulouse, dann seines Sohnes Raimund VII. Geschätzt wurde er auch von König Jaime I. von Aragón. Ab 1216 trat er mit Dichtung hervor. Er lebte unter anderem an den Höfen von Rodez und Les Baux-de-Provence.

Peire Cardenal erlebte den von Papst Innozenz III. befohlenen Albigenserkreuzzug und die Eroberung Südfrankreichs durch Nordfrankreich 1207–1229. Nach der Eingliederung Okzitaniens in das nordfranzösische Königreich drückte er seine Empörung über das Fehlverhalten und die Habgier vor allem der Kirchenvertreter (clercs) in zahlreichen sogenannten Sirventes aus, satirischen Schmähgedichten oder Scheltgedichten in altokzitanischer Sprache. Sein letztes Sirventes stammt von 1272. Insgesamt schrieb er 96 Gedichte.

Peire Cardinal steht am Ende einer von Dante geschätzten altokzitanischen Hochkultur, die von der römisch-katholischen Kirche im Zusammenwirken mit dem französischen Königtum zerstört wurde.

Werke Bearbeiten

  • Tròces causits. Hrsg. Charles Camproux. Centre d’Estudis Occitans, Montpellier 1970.
  • Poésies complètes du troubadour Peire Cardenal (1180–1278). Hrsg. René Lavaud. Privat, Toulouse 1957.
  • Dans la nef des fous. Sirventès et autres chansons. Hrsg. und Übersetzer Yves Leclair. Éditions Fédérop, Gardonne 2020. (okzitanisch und französisch)

Literatur Bearbeiten

  • Winfried Engler: Lexikon der französischen Literatur. Komet, Köln 1994, S. 727.

* Robert Lafont: PEIRE CARDENAL. In: Jean-Pierre de Beaumarchais, Daniel Couty und Alain Rey (Hrsg.): Dictionnaire des littératures de langue française. P–Z. Bordas, Paris 1984, S. 1726–1727.

  • Erhard Lommatzsch (Hrsg.): Provenzalisches Liederbuch. Lieder der Troubadours mit einer Auswahl biographischer Zeugnisse, Nachdichtungen und Singweisen. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1917. Slatkine, Genf 1975, S. 196, 407, 453, 479.
  • Sergio Vatteroni: Il trovatore Peire Cardenal. 2 Bde. Mucchi, Modena 2013.
  • Karl Vossler: Peire Cardinal. Ein Satiriker aus dem Zeitalter der Albigenserkriege. Franz, München 1916. Slatkine, Genf 1976.
  • James J. Wilhelm: Seven Troubadours. The Creators of Modern Verse. Pennsylvania State University Press, University Park 1970.
  • Gérard Zuchetto (Hrsg.): Terre des troubadours. XIIe–XIIIe siècles. Anthologie commentée. Les éditions de Paris. Max Chaleil éditeur, Paris 1996, S. 361–370. (Vorwort von Max Rouquette)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lafont 1984
Personendaten
NAME Peire Cardenal
KURZBESCHREIBUNG französischer Troubadour
GEBURTSDATUM 12. Jahrhundert
GEBURTSORT Le Puy-en-Velay
STERBEDATUM 13. Jahrhundert
STERBEORT Montpellier
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Peire Cardenal auch Cardinal um 1180 in Le Puy en Velay um 1278 in Montpellier war ein franzosischer Troubadour altokzitanischer Sprache Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenPeire Cardenal war ab 1204 Schreiber des Grafen Raimund VI von Toulouse dann seines Sohnes Raimund VII Geschatzt wurde er auch von Konig Jaime I von Aragon Ab 1216 trat er mit Dichtung hervor Er lebte unter anderem an den Hofen von Rodez und Les Baux de Provence Peire Cardenal erlebte den von Papst Innozenz III befohlenen Albigenserkreuzzug und die Eroberung Sudfrankreichs durch Nordfrankreich 1207 1229 Nach der Eingliederung Okzitaniens in das nordfranzosische Konigreich druckte er seine Emporung uber das Fehlverhalten und die Habgier vor allem der Kirchenvertreter clercs in zahlreichen sogenannten Sirventes aus satirischen Schmahgedichten oder Scheltgedichten in altokzitanischer Sprache Sein letztes Sirventes stammt von 1272 Insgesamt schrieb er 96 Gedichte Peire Cardinal steht am Ende einer von Dante geschatzten altokzitanischen Hochkultur die von der romisch katholischen Kirche im Zusammenwirken mit dem franzosischen Konigtum zerstort wurde 1 Werke BearbeitenTroces causits Hrsg Charles Camproux Centre d Estudis Occitans Montpellier 1970 Poesies completes du troubadour Peire Cardenal 1180 1278 Hrsg Rene Lavaud Privat Toulouse 1957 Dans la nef des fous Sirventes et autres chansons Hrsg und Ubersetzer Yves Leclair Editions Federop Gardonne 2020 okzitanisch und franzosisch Literatur BearbeitenWinfried Engler Lexikon der franzosischen Literatur Komet Koln 1994 S 727 Robert Lafont PEIRE CARDENAL In Jean Pierre de Beaumarchais Daniel Couty und Alain Rey Hrsg Dictionnaire des litteratures de langue francaise P Z Bordas Paris 1984 S 1726 1727 Erhard Lommatzsch Hrsg Provenzalisches Liederbuch Lieder der Troubadours mit einer Auswahl biographischer Zeugnisse Nachdichtungen und Singweisen Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1917 Slatkine Genf 1975 S 196 407 453 479 Sergio Vatteroni Il trovatore Peire Cardenal 2 Bde Mucchi Modena 2013 Karl Vossler Peire Cardinal Ein Satiriker aus dem Zeitalter der Albigenserkriege Franz Munchen 1916 Slatkine Genf 1976 James J Wilhelm Seven Troubadours The Creators of Modern Verse Pennsylvania State University Press University Park 1970 Gerard Zuchetto Hrsg Terre des troubadours XIIe XIIIe siecles Anthologie commentee Les editions de Paris Max Chaleil editeur Paris 1996 S 361 370 Vorwort von Max Rouquette Weblinks BearbeitenAngaben zu Peire Cardenal in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Literatur von und uber Peire Cardenal im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Bibliografischer Eintrag im Archiv der mittelalterlichen Literatur ARLIMA franzosischEinzelnachweise Bearbeiten Lafont 1984Normdaten Person GND 118790161 lobid OGND AKS LCCN no2002048706 VIAF 93396134 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peire CardenalKURZBESCHREIBUNG franzosischer TroubadourGEBURTSDATUM 12 JahrhundertGEBURTSORT Le Puy en VelaySTERBEDATUM 13 JahrhundertSTERBEORT Montpellier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peire Cardenal amp oldid 238070652