www.wikidata.de-de.nina.az
Paul Pellisson eigentlich Paul Pellisson Fontanier 30 Oktober 1624 in Beziers 7 Februar 1693 in Paris war ein franzosischer Literat Paul Pellisson Gemalde von 1652 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Schaffen 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Schaffen BearbeitenObwohl selbst als Autor nicht allzu bedeutend war Pellisson wie er in der Literaturgeschichte heisst in den 1650er Jahren eine wichtige Figur im Pariser Literaturbetrieb Er stammte aus einer wohlhabenden protestantischen Familie und wuchs auf in Castres Dep Tarn wo sein Vater Richter war Nach Schulbesuch in Castres und Montauban einem Zentrum des sudfranzosischen Protestantismus studierte er Rechtswissenschaft in Toulouse 1645 erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt und ging nach Paris wo er Anschluss fand an den ebenfalls protestantischen Literaten Valentin Conrart Grundungsmitglied der jungen Academie Francaise und ihr Sekretar auf Lebenszeit Uber ihn erlangte er Zutritt zum schongeistigen Salon der Marquise de Rambouillet wo er u a die Autoren Gilles Menage und Madeleine de Scudery kennenlernte Die turbulentesten Phasen der 1648 beginnenden Fronde Unruhen verbrachte er im heimatlichen Castres Zuruck in Paris kaufte er 1652 das adelnde aber nicht sehr absorbierende Amt eines Koniglichen Sekretars secretaire du roi und hatte die Idee sich zum Historiografen der Academie zu machen So publizierte er 1653 die Histoire de l Academie francaise depuis son etablissement jusqu en 1652 eine dank seinem engen Kontakt zu Conrart wohlinformierte und dokumentierte Geschichte der Grundungsphase der Institution Die dankbaren Academiciens reservierten ihm den nachsten frei werdenden Sessel den er im Folgejahr bekam und erteilten ihm das nie zuvor und niemals danach vergebene Recht bis dahin schon an ihren Sitzungen teilzunehmen Auch seine mondanen Aktivitaten nahm Pellisson nach 1652 wieder auf So zahlte er zu den Getreuen des schongeistigen Salons der Mlle de Scudery der die Nachfolge des Hotel de Rambouillet angetreten hatte Zweifellos platonisch umschwarmte er die fleissige Romanautorin die ihn ihrerseits verschlusselt auftreten liess in Gestalt des Acante in Artamene ou le grand Cyrus 10 Bde 1649 1653 und des Herminius in Clelie histoire romaine 10 Bde 1654 1660 Aus dieser Zeit d h den 1650er Jahren stammen eine Reihe verstreut gedruckter Gedichte Pellissons im galanten Stil der Salons und andere kleinere Schriften Von besonderem Interesse ist heute sein langeres Nachwort zu einer Ausgabe der Gedichte des fruh verstorbenen Jean Francois Sarrasin von 1656 wo er eine Theorie der galanten Poesie entwirft als einer Dichtung in einem zugleich kultivierten und naturlichen mittleren Stil wie er den honnetes gens in den Salons gemass sei 1657 stiess Pellisson zum Literaten und Kunstlerkreis um den machtigen Finanzminister und grossen Mazen Nicolas Fouquet und wurde dessen Vertrauter als der er z B die Sponsorengelder verwaltete und u a das Talent von Jean de La Fontaine erkannte und forderte Nachdem er 1659 nicht hatte verhindern konnen dass Gilles Boileau ein alterer Bruder von Nicolas Boileau Despreaux der seine Freunde Menage und Scudery satirisch attackiert hatte in die Academie gewahlt wurde blieb Pellisson den Sitzungen fern und erschien erst wieder nach dem fruhen Tod G Boileaus 1669 Ebenfalls 1659 nach Verkauf des Sekretarsamtes und mit Hilfe Fouquets erwarb er ein hoheres Amt in der Finanzverwaltung in Montpellier und 1660 das Amt eines Staatsrates Conseiller d Etat Das Jahr 1661 brachte einen tiefen Einschnitt Zusammen mit anderen Getreuen geriet auch Pellisson in den Strudel der um Fouquet entstand als dieser unter dem Vorwurf der Bereicherung im Amt verhaftet und eingekerkert wurde Den mutigen Versuch seinen Gonner zu verteidigen und zu rechtfertigen mittels der Schriften Discours au roi par un de ses fideles sujets sur le proces de M de Fouquet und Seconde defense de M Fouquet bezahlte Pellisson mit seiner eigenen Festsetzung in der Bastille aus der er erst 1666 freikam Hiernach fand er sichtlich Personen die sich unter Hinweis auf seine Fahigkeiten als Geschichtsschreiber fur ihn einsetzten denn 1668 wurde er zum Koniglichen Chronisten historiographe du Roi ernannt Als dieser hielt er es im Oktober 1670 fur opportun zum Katholizismus zu konvertieren und sich wenig spater sogar die niederen Weihen erteilen zu lassen wonach ihm Konig Ludwig XIV einige eintragliche kirchliche Pfrunden ohne Prasenzpflicht zuweisen liess Pellisson bedankte sich mit einem Lobgedicht auf Ludwig 1671 das angeblich in mehrere Sprachen ubertragen wurde 1676 hielt er im Namen der Academie eine Lobrede auf ihn der gerade einige Erfolge im Krieg gegen die Niederlande erzielt hatte Im selben Jahr ubergab er sein Chronistenamt an Jean Racine und Boileau Despreaux In seinen letzten Lebensjahren beteiligte er sich mit mehreren Schriften an den religiosen bzw konfessionellen Disputen seiner Zeit Von Voltaire stammt das Diktum Pellisson sei ein poete mediocre a la verite mais homme tres savant et eloquent gewesen ein eigentlich mittelmassiger Dichter aber ein sehr gelehrter und beredter Mann Werke BearbeitenHistoire de l Academie francaise depuis son etablissement jusqu en 1652 Paris 1653 Nachdruck Slatkine Reprints Paris 1989 Panegyrique du Roy Louis Quatorzieme prononce dans l Academie francoise Paris 1671 Reflexions sur les differends de la religion Paris 1686 De la tolerance des religions lettres de M de Leibniz et reponses de M Pellisson Jean Anisson Paris 1692 Le Siege de Dole en 1668 relation ecrite pour Louis XIV Dole 1873 Œuvres diverses 1624 1693 Slatkine Reprints Genf 1971 Lettres historiques 1624 1693 Slatkine Reprints Genf 1971 Literatur BearbeitenAlain Niderst Madeleine de Scudery Paul Pellisson et leur monde Presses universitaires de France Paris 1976 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Pellisson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Druckschriften von und uber Paul Pellisson im VD 17 Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Artikel in Namen Titel und Daten der franzosischen Literatur Teil I Hauptquelle Normdaten Person GND 123993393 lobid OGND AKS LCCN n84023711 VIAF 32040129 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pellisson PaulKURZBESCHREIBUNG franzosischer Schriftsteller und Mitglied der Academie francaiseGEBURTSDATUM 30 Oktober 1624GEBURTSORT BeziersSTERBEDATUM 7 Februar 1693STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Pellisson amp oldid 215508174