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Paul Marquard Schlegel auch Slegel 23 August 1605 in Hamburg 20 Februar 1653 ebenda war ein deutscher Mediziner und Botaniker Paul Marquard Schlegel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Marquard war der Sohn des Kaufmanns Martin Schlegel 1609 und dessen Frau Cecilie Brandes 1615 Mit zehn Jahren hatte er beide Elternteile verloren so dass die Erziehung des Jungen Pflegeeltern ubertragen wurde Auch besuchte er die Gelehrtenschule des Johanneums 1 Damals stand die Hamburger Bildungseinrichtung unter der Leitung des Rektors Paul Sperling 1560 1630 daneben wirkten Georg Fabricius 1590 1631 in Poppenbull und Johann Starcke Luneburg 26 Januar 1623 in Hamburg als Konrektoren 2 Im Mai 1621 wurde Schlegel an der Universitat Rostock immatrikuliert 3 ohne als minderjahriger den Universitatseid ablegen zu mussen Dort durfte er aber seine erste universitare Ausbildung genossen haben Schlegel der von Hause aus zum Juristen bestimmt war hatte bereits in fruhen Lebensjahren Geschmack an den naturwissenschaftlichen Zusammenhangen seiner Umwelt gefunden Daher hatte er im Studium der medizinischen Wissenschaften einen durchaus akzeptablem Bezugspunkt gefunden Die Voraussetzung der damaligen Zeit fur ein solches Studium war die Absolvierung eines philosophischen Grundstudiums Dies durfte er durchaus in Rostock absolviert haben wo Georg Dasen auch Dasenius Sternberg 27 April 1643 in Rostock die Mathematik unterrichtete Johann Huswedel Vorlesungen zur griechischen Sprache und Rhetorik durchfuhrte Peter Sasse die Logik nach Aristoteles interpretierte und der spatere Mediziner Joachim Stockmann 1592 1653 Vorlesungen zur Metaphysik und Physik hielt 1626 hat Schlegel seine Studien an der Universitat Altdorf fortgesetzt wo Georg Nossler Ludwig Jungermann und Caspar Hofmann an der medizinischen Fakultat lehrten 4 Am 22 Januar 1628 immatrikulierte er sich an der Universitat Wittenberg 5 wo Daniel Sennert Georg Nymmann und Johann Georg Pelshofer die medizinischen Lehrstuhle innehatten Zudem erhielt Werner Rolfinck im selben Jahr dort eine ausserordentliche Professur der Medizin mit dem er im Sommersemester 1629 an die Universitat Jena zog 6 In Jena waren neben Rolfinck Zacharias Brendel der Jungere 1592 1638 und Anton Varus 1557 1637 die medizinischen Lehrkrafte gewesen Nachdem er im umfangreichen Rahmen den Lehrstoff der Ars medicici absolviert hatte begab sich Schlegel am 22 Marz 1631 auf eine Kavaliersreise Diese fuhrte ihn zunachst in die Niederlande wo er sich am 26 Mai 1631 an der Universitat Leiden immatrikulierte 7 Dort lehrten damals Otto Heurnius Ewaldus Schrevelius Adolphus Vorstius die medizinischen Wissenschaften Es fanden die medizinischen Ubungen am Anatomischen Theater statt die Ausbildung zur Pflanzenkunde wurde am Hortus Botanicus absolviert und den Studenten der Batavischen Universitat stand eine umfangreiche Universitatsbibliothek zur Verfugung Diese Eindrucke erfassend begab er sich noch im selben Jahr nach England 1632 fuhrte ihn seine Kavaliersreise nach Frankreich wo er sich zwei Jahre in Paris vier Monate in Lyon und sich Ende 1634 sich in Montpellier aufhielt Danach setzte er seine Studien in Italien fort Hier hatte er in Rom Neapel und an der Universitat Padua weiter Eindrucke gesammelt Nachdem er sich in Padua den akademischen Grad eines Magisters der philosophischen Wissenschaften erworben hatte promovierte er am 22 Marz 1636 dort zum Doktor der Medizin Zuruckgekehrt nach Deutschland wurde er am 2 Juli 1638 Professor der Medizin und Botanik an der Jenaer Salana Hier wirkte er mit Rolfinck darauf hin dass in der Jenaer Vorstadt im April 1640 ein botanischer Garten angelegt wurde Dieser ging in der Folgezeit zwar ein wurde aber Ende des 18 Jahrhunderts wiederbelebt und man bezeichnete diesen in spateren Jahren auch als Wilhelminischen Garten Zudem beteiligte er sich in Jena an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule So war er viermal Dekan der medizinischen Fakultat und im Wintersemester 1640 Rektor der Alma Mater 8 Der Herzog Wilhelm IV von Sachsen Weimar ernannte ihn zum herzoglichen Rat und Leibarzt 1642 nahm er den Ruf eines Subsyndikus in Hamburg an Hier grundete er Ende 1652 im Maria Magdalenen Kloster ein anatomisches Theater fuhrte fur die Apotheker sowie Hebammen Prufungen ein und war der erste welcher in Hamburg offentlich Anatomie lehrte Schlegel zeigte sich als konsequenter Vertreter der Blutkreislauflehre von William Harvey welches sich in seinem Hauptwerk De sanguinis mortu commentatio reflektiert 9 Einer Hamburger Sage nach soll er bei der Sektion einer Leiche von dieser zufallig mit der Hand ins Gesicht geschlagen worden sein und aufgrund des Schrecks daruber gestorben 10 Allerdings die Zeugen die jener Sektion beiwohnten bestatigten dies nicht Vielmehr hatte er sich schon vor der Sektion unwohl gefuhlt und ist an einem damals verbreiteten Fieber gestorben Testamentarisch hatte Schlegel seine Bibliothek Manuskripte Instrumente und Sammlungen der Hamburger Stadtbibliothek vermacht welche spater den Grundstock des Naturhistorischen Museums bildete Nach ihm ist die Schlegelia aus der Familie der Crescentiaceen benannt 11 Von ihm existieren zwei Gemalde Eines befindet sich im Lesesaal der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg und ein weiteseres befindet sich im Kunstodienbestand der Universitat Jena 12 Schlegel verheiratete sich am 4 Dezember 1643 in Hamburg mit Elisabeth Hupken die Tochter des Kaufmanns Sweder Hupken Aus der Ehe stammen vier Sohne und zwei Tochter welche alle vor ihrem Vater verstarben Seine Witwe heiratete am 31 Mai 1657 den Burgermeistersohn Lic jur Ulrich Winckel 1622 1680 Werke Auswahl BearbeitenProblema an Spiritus nutriatur externo aere Altdorf 1627 uni goettingen de Disp de Hydrope Wittenberg 1628 slub dresden de Disp de suffocatlone uterina pro loco in Colleglo medlco habita Jena 1638 De calculo renum et vesicae Jena 1688 Oratio Liceatne medicis tanta muliercularum ignorantia grassante obstetricum opera defungi Jena 1638 Carmen Joh Veslingii observationibus de plantis Aegyptiacis Padua 1638 De Empyemate Jena 1639 uni halle de De palpitatione cordis Jena 1639 slub dresden de Disp de dentibus Jena 1639 Programma de selectioribus rei herbariae scriptoribus hortisque medicis potioribus lectionibus botanicis praeroissum Jena 1639 Medicinae Cultoribus S P D eosq ue ad demirandas nobilissimae partis quae Chirurgia dicitur operationes officiose invitat Jena 1639 uni goettingen de De natura lactis Jena 1640 Disp erysipelate Jena 1640 Disp de hydrophobia seu rabie contagiosa Jena 1640 slub dresden de Ophthalmographia et Opsioscopia Jena 1640 De haemorrhagia in genere Jena 1640 slub dresden de De Ascite Jena 1640 uni goettingen de Disp de saluberrimo delectu venarum in corpore humana secandarum Jena 1641 digitale sammlungen de De affectione hypochondriaca Jena 1641 uni goettingen de De epilepsia Jenae 1642 digitale sammlungen de De quartana intermittente Jena 1642 slub dresden de De ileo Jena 1642 Disp de lue venerea Jena 1642 gdz sub uni goettingen de Commentatio de motu sanguinis in qua praecipue in Joh Riolani jun sententiam inquiritur Hamburg 1650 digitale sammlungen de 1652 Programma administrationi anatomicae praemissum Studiosis caelo illud de lapsum commendat eosque ad contemplatlonem admirandae corporis structurae officiose invitat ad 25 Jan 1658 In J A Fabricii Hantissa Memoriarum Hamb Band IV S 410 416 Adversaria memorabilium medicorom In G H Welsch Consilia medicinalia Centuria IV Ulm 1676 Literatur BearbeitenSchlegel Paul Marquard In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 4 S Z Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 276 Textarchiv Internet Archive Hier ist der 21 Februar 1653 als Todestag angegeben Schlegel Paul Marquard In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 35 Leipzig 1743 Sp 16 f Hier ist der 21 Februar 1653 als Todestag angegeben Otto Beneke Schlegel Paul Marquard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 391 f Hans Schroder Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart Band 6 W Maucke Hamburg 1873 S 547 sub uni hamburg de August Hirsch Ernst Julius Gurlt Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker Band 5 Urban amp Schwarzenberg Wien Leipzig 1887 S 229 Thomas J Strasmann Paul Marquard Schlegel 1605 1653 Lebenskizze eines Hamburger Arztes In Hamburger Arzteblatt 1 1985 everything virtual org PDF Paul Marquard Schlegel In Naturforschung und Naturlehre im alten Hamburg Erinnerungsblatter zu Ehren der 90 Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte in Hamburg September 1928 Staats und Universitatsbibliothek Hamburg 1928 S 23 sub uni hamburg de Einzelnachweise Bearbeiten Gernet Mitteilungen aus der alteren Medicinalgeschichte Hamburg s W Maucke und Sohne Hamburg 1869 S 189 books google de E Ph L Calmberg Geschichte des Johanneums zu Hamburg Johann August Meissner Hamburg 1829 books google de Rostocker Matrikelportal er lasst sich in den Matrikeln der Universitat Altdorf nicht nachweisen jedoch deuten Briefe eine Albumeintragung und seine dort abgehaltene Dissertation darauf hin dass er sich in Nurnberg zu jener Zeit aufhielt Bernhard Weissenborn Album Academiae Vitebergensis Jungere Reihe Teil 1 1602 1660 Magdeburg 1934 S 317 Georg Mentz Reinhold Jauernig Die Matrikel der Universitat Jena 1548 bis 1652 Band 1 Gustav Fischer Jena 1944 S 285 Guilielmus du Rieu Album Studiosorum Academiae Lugduno Batavae MDLXXV MDCCCLXXV Verlag Martin Nijhoff Den Haag 1875 S 235 Johann Caspar Zeumer Christof Weissenborn Vitae Professorum Theologiae Jurisprudentiae Medicinae et Philosophiae qui in illustri Academia Jenensi ab ipsius fundatione ad nostra usque tempora vixerunt et adhuc vivunt una cum scriptis a quolibet editis quatuor classibus Johann Felici Bieleck Jena 1711 S 41 Mediziner Karl Eduard Rothschuh Jean Riolan jun 1580 1657 im Streit mit Paul Marquart Schlegel 1605 1653 um die Blutbewegung Harveys Ein Beitrag zur Geschichte der Psychologie des wissenschaftlichen Irrtums In Gesnerus Swiss Journal of the history of medicine and sciences Band 21 1964 S 72 82 e periodica ch Otto Beneke Hamburgische Geschichten und Sagen Otto Spechter Hamburg 1835 S 311 books google de Robert Christian Berthold Ave Lallemant Yn Gudes namen Dr med Joachim Jungius aus Lubeck 1587 1657 F Hirt 1882 S 137 Barbara Oehme Jenaer Professoren im Bildnis Jena 1983 S 48 Normdaten Person GND 11937434X lobid OGND AKS LCCN n86834310 VIAF 67274622 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlegel Paul MarquardALTERNATIVNAMEN Slegel Paul MarquardKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und BotanikerGEBURTSDATUM 23 August 1605GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 20 Februar 1653STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Marquard Schlegel amp oldid 226411334