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Paul Marc 23 Dezember 1877 in Munchen 23 September 1949 in Maising war ein deutscher Byzantinist und Diplomatiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Wilhelm Marc Bildnis der Sohne des Kunstlers 1884 Stadtische Galerie im Lenbachhaus MunchenPaul Marc war Sohn des Kunstmalers Wilhelm Marc und der altere Bruder des expressionistischen Malers Franz Marc Anders als Vater und Bruder schlug er keine kunstlerische sondern eine akademische Laufbahn ein Beide Bruder besuchten das Luitpold Gymnasium in Munchen zeitweise gemeinsam mit Albert Einstein Nach dem Abitur begann Paul Marc ein Studium der Klassischen Philologie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Durch Karl Krumbacher kam er mit der Byzantinistik in Kontakt und wurde 1901 zum zentralen Mitarbeiter im von Krumbacher initiierten Akademievorhaben Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit Als erste Vorarbeit erschien 1903 das Buch Plan eines Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit Neben einer Projektvorstellung durch Krumbacher und Konstantin Jirecek lieferte Marc dort auf mehr als 100 Seiten ein Register uber das byzantinische und neugriechische Urkundenmaterial das er binnen nur zweier Jahre erstellt hatte 1 2 nbsp Byzantinische Zeitschrift Band 18 1909 TitelblattIn den folgenden Jahren sammelte Marc weiterhin Urkundenmaterial sichtete es und verfasste ein Konzept zur Publikation der Urkunden 1906 reiste er begleitet von seinem Bruder Franz zum Berg Athos um dort die klosterlichen Urkunden zu sichten Dabei gelang es den Brudern anders als vielen Reisenden fur das Vorhaben einen guten Kontakt sowohl zu den Monchen als auch zu den turkischen Behorden herzustellen Erst 1909 erhielt Marc der bis dahin seine Akademieforschungen als Privatmann betrieben und einzig seine Auslagen erstattet bekommen hatte eine feste Stelle an der Akademie Krumbacher machte 1909 kurz bevor er verstarb seinen engsten Mitarbeiter zum Mitherausgeber der Byzantinischen Zeitschrift 1910 legte Marc der Association der Akademien in Rom neben einem Bericht zum Stand der Arbeiten auch erste Probeeditionen und Beispiele von Urkundenregesten vor die als mustergultig angesehen werden Weitere Studienreisen fuhrten ihn im April 1911 nach Venedig im September und Oktober 1911 nach Patmos und 1913 nach Athen Daneben stand er in brieflichem Kontakt mit Vertretern der internationalen Geschichtswissenschaft darunter Spyridon Lambros Konstantin Jirecek Karl Brandi Joseph Bidez Gabriel Millet Richard Salomon und John Bagnell Bury 3 Paul Marcs Karriere wurde durch den Ersten Weltkrieg beendet er verlor in Verdun ein Bein sein Bruder Franz von zwei Granatsplittern getroffen starb Nach der Ruckkehr aus dem Krieg beendete er die Zusammenarbeit mit der Munchener Akademie und kummerte sich zunachst um den Nachlass seines Bruders Er trat eine Stelle beim Verlag Der Neue Merkur an wo er die Auslandspost herausgab Als Verbindung zur Byzantinistik verblieb noch die Herausgabe der Byzantinischen Zeitschrift die er gemeinsam mit August Heisenberg bis 1928 besorgte 4 Sowohl bei seiner Akademiestelle als auch als Herausgeber folgte ihm Franz Dolger nach Dolger brachte in schneller Folge 1924 1925 und 1932 die drei ersten Bande mit Urkundenregesten heraus Dabei profitierte er von Marcs Vorarbeit der nach neuerer Auffassung als Mitverfasser zumindest der ersten Bande angesehen werden muss 1923 wechselte er als stellvertretender Leiter an das Institut fur Auswartige Politik nach Hamburg Paul Marcs Wirken in dieser Institution die in der Zeit des Nationalsozialismus von einer friedensorientierten und demokratischen Institution nach und nach gleichgeschaltet und 1937 nach Berlin verlegt worden war ist bislang nicht untersucht er versah die Position des Bibliothekars Bei Kriegsende lebte Paul Marc mit seiner Frau Helene als Pensionar in Maising 5 Literatur BearbeitenConrad Grau Das Urkunden Corpus des Ostromischen Reiches Die Internationale Assoziation und das Kartell der Akademien Ein Beitrag zur Geschichte der Byzantinistik In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat 18 3 1997 S 65 84 Andreas E Muller August Heisenberg Paul Marc und die Suche nach einem geeigneten Syndikus fur die Bayerische Akademie der Wissenschaften In Romische Historische Mitteilungen 45 2003 S 191 197 Andreas E Muller Vom Verschwinden einer unbekannten Grosse Der Byzantinist Paul Marc In Wiener Byzantinistik und Neograzistik Wien 2004 S 308 314 Andreas E Muller Gunter L Fuchs Der Briefwechsel Paul Marcs mit Konstantin Jirecek 1903 1917 und das Corpus der griechischen Urkunden In Byzantinische Zeitschrift 116 2023 S 837 859Einzelnachweise Bearbeiten Conrad Grau Das Urkunden Corpus des Ostromischen Reiches Die Internationale Assoziation und das Kartell der Akademien Ein Beitrag zur Geschichte der Byzantinistik In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat 18 3 1997 S 71 Digitalisat von Richard Salomons Handexemplar mit Korrekturen und Nachtragen zu Marcs Register Andreas E Muller Vom Verschwinden einer unbekannten Grosse der Byzantinist Paul Marc In Wiener Byzantinistik und Neograzistik Wien 2004 S 310 311 Andreas E Muller August Heisenberg Paul Marc und die Suche nach einem geeigneten Syndikus fur die Bayerische Akademie der Wissenschaften In Romische Historische Mitteilungen 45 2003 S 191 197 Andreas E Muller Vom Verschwinden einer unbekannten Grosse der Byzantinist Paul Marc In Wiener Byzantinistik und Neograzistik Wien 2004 S 314Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Marc im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Marc Paul Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Normdaten Person GND 116759011 lobid OGND AKS VIAF 193998266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marc PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher ByzantinistGEBURTSDATUM 23 Dezember 1877GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 23 September 1949STERBEORT Maising Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Marc amp oldid 238936336