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Passage Ein Kammerspiel in drei Akten ist ein Stuck von Christoph Hein das am 25 Oktober 1987 in Essen Regie Hansgunther Heyme und im November 1987 in Zurich Regie Urs Schaub sowie in Dresden Regie Klaus Dieter Kirst uraufgefuhrt wurde 1 Der Text erschien 1988 im Verlag Luchterhand in Darmstadt und war bereits 1987 in Theater der Zeit auszugsweise vorabgedruckt worden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Handlung 2 Weitere Auffuhrungen 3 Rezeption 3 1 Ausserungen nach Buhnenauffuhrungen 3 2 Besprechungen 4 Verfilmung und Funkbearbeitung 5 Literatur 5 1 Textausgaben 5 2 Sekundarliteratur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenHandlung Bearbeiten 1Wahrend des Zweiten Weltkriegs warten deutsche Fluchtlinge im Hinterzimmer des Cafes eines franzosischen Weinbauerndorfs an der spanischen Grenze auf ihren illegalen Grenzubertritt Ziel der Flucht mit Unterstutzung der Fluchthelferin Lisa ist die Passage uber Port Bou in Spanien nach Portugal und von Lissabon weiter in verschiedene amerikanische Lander Der 54 jahrige Jude Dr Hugo Frankfurther ein Sinologe uberbruckt das Warten mit Schachspiel Die Fluchtlinge hungern und sind auf die Almosen der Einheimischen angewiesen Frankfurther glaubt nicht daran dass die Franzosen ihn an die Deutschen ausliefern Andere Fluchtlinge widersprechen verweisen auf Le Vernet Les Milles und Gurs Frankfurther denkt an Suizid Er will sich Morphium beschaffen und spricht den deutschen Hauptmann a D Alfred Hirschburg darauf an Der 76 jahrige Jude Hirschburg denkt nicht an Selbstmord sondern nur an Flucht Der in zwei Kriegen mit drei Orden des Deutschen Reiches dekorierte Militar sollte in ein KZ gesteckt werden und war aus Deutschland geflohen 2Frankfurther fuhrt ein dickleibiges Manuskript im Gepack mit sein Lebenswerk Darin wird ein chinesischer Laut mit uber zweihundert Bedeutungen erforscht Das Geplauder daruber kann den Ernst der Lage nicht verdecken Vichy Frankreich hat Auslandern den Aufenthalt an seinen Grenzen verboten Deutsche Kontrollen selbst im Vichy Frankreich mussen befurchtet werden Die auf den Abmarsch in Richtung Spanien wartenden deutschen Fluchtlinge konnen es kaum glauben in Deutschland sollen angeblich Juden mit Automobilabgasen umgebracht werden Als Kistner und von Studnitz zwei SS Manner die Zimmer des Cafes durchkammen und zu den Fluchtlingen vordringen vergiftet sich Frankfurther wahrend der Passkontrolle mit Blausaure Zuvor hatte der Gelehrte noch Schritte zur Rettung seines Lebenswerkes unternommen 3Der alte Offizier Hirschburg hingegen von den bedeutend jungeren Fluchtlingen als naiv und vertrottelt eingeschatzt kampft ums Leben Der alte Mann wartet nicht bis Lisa das Signal zum Aufbruch gibt sondern marschiert einfach los hinein in die Pyrenaen nach Spanien Er fuhrt 15 alte Manner an Das sind Juden die es aus dem Herzogtum Auschwitz in dem es ein Arbeitslager geben soll 3 quer durch Mitteleuropa bis nach Sudfrankreich geschafft haben Vor Hirschburgs Abmarsch hatte der franzosische Burgermeister Paul Joly sich als Fluchthelfer betatigt und dem deutschen Offizier detaillierte Marschanweisungen gegeben Joly hatte den Hauptmann immer fur einen Esel gehalten Der Burgermeister war jedoch durch das Auftauchen der beiden deutschen Kontrolleure wachgeruttelt worden Weitere Auffuhrungen Bearbeiten1988 12 Januar Weimar 27 Februar Karl Marx Stadt 29 Februar franzosische Erstauffuhrung im Theatre Populaire de Lorraine in Diedenhofen Regie Francois Mathieu 27 August Schwerin 16 September Nordhausen 1989 18 Februar Wittenberg 22 April Rostock 29 April Baden Baden 8 September Frankfurt Oder 16 September Eisenach 6 Oktober Zeitz 4 Rezeption BearbeitenAusserungen nach Buhnenauffuhrungen Bearbeiten Andreas Rossmann FAZ vom 29 Oktober 1987 erinnert der Stoff an Transit von Anna Seghers und an den Vulkan von Klaus Mann Frankfurther erinnere an Walter Benjamins Ende Wolfgang Hobel Suddeutsche Zeitung vom 30 Oktober 1987 verreisst die Essener Urauffuhrung als Melodram Nach Heinz Klunker Frankfurter Rundschau vom 8 Dezember 1987 trifft die Dresdner Urauffuhrung das Lebensgefuhl der Ostdeutschen undurchlassige Grenze Nach Ingrid Seyfahrth Sonntag Nummer 52 1987 ist nicht der Intellektuelle Frankfurther sondern der Offizier Hirschburg mit seiner Tat Hoffnungstrager 5 Besprechungen Bearbeiten Kiewitz 6 sieht das Stuck als Allegorie Mit seiner Lisa habe Hein der Fluchthelferin Lisa Fittko gedacht 7 Kirst habe sich in der Dresdner Auffuhrung an die Idee von der Verteidigung der Utopie gehalten 8 Zwar habe die Weimarer Inszenierung von Christina Emig Konning zu sehr die Angstzustande der Fluchtlinge hervorgehoben 9 doch diese Auslegung ergreife den Zuschauer gerade 10 Hirschburgs Leistung sei nicht seine professionelle Fluchthilfe sondern seine Menschlichkeit 11 Identitat konne nur finden wer Wirklichkeit annahme 12 Arnold 13 nennt 43 Kritiken und weiter fuhrende Arbeiten Albrecht 14 gibt vier Kritiken an Verfilmung und Funkbearbeitung BearbeitenAm 13 November 1988 wurde der DDR Fernsehfilm 15 Passage ausgestrahlt 16 Reimar J Baur spielte den Dr Frankfurther Hans Peter Minetti den Hauptmann Hirschburg und Jenny Grollmann die Lisa Am 16 Juli 1988 wurde die Fassung fur den Rundfunk von Heidemarie Bowe unter der Regie von Achim Scholz im Radio DDR II gesendet 17 Literatur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Verwendete Ausgabe Passage Ein Kammerspiel in drei Akten S 61 130 in Christoph Hein Die Ritter der Tafelrunde und andere Stucke 264 Seiten Aufbau Verlag Berlin 1990 1 Aufl ISBN 3 351 01632 8AusgabenChristoph Hein Passage Ein Kammerspiel in drei Akten Mit einem Frontispiz Foto von Joseph Gallus Rittenberg 77 Seiten Luchterhand Literaturverlag Darmstadt 1988Sekundarliteratur Bearbeiten Michael Toteberg Der Anarchist und der Parteisekretar Die DDR Theaterkritik und ihre Schwierigkeiten mit Christoph Hein S 36 43 in Heinz Ludwig Arnold Hrsg Text Kritik Zeitschrift fur Literatur Heft 111 Christoph Hein Munchen Juli 1991 ISBN 3 88377 391 3 Klaus Hammer Hrsg Chronist ohne Botschaft Christoph Hein Ein Arbeitsbuch Materialien Auskunfte Bibliographie 315 Seiten Aufbau Verlag Berlin 1992 ISBN 3 351 02152 6 Erika Stephan Das Kammerspiel Passage im Verstandnis des Theaters S 213 222 in ebenda Christl Kiewitz Der stumme Schrei Krise und Kritik der sozialistischen Intelligenz im Werk Christoph Heins 308 Seiten Stauffenburg Verlag Tubingen 1995 Diss Universitat Augsburg 1994 ISBN 3 86057 137 0 S 289 294 Terrance Albrecht Rezeption und Zeitlichkeit des Werkes Christoph Heins 191 Seiten Peter Lang Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 631 35837 7Siehe auch BearbeitenGedenkort Passagen Einzelnachweise Bearbeiten Toteberg S 40 10 Z v u Hammer S 271 5 Z v u Verwendete Ausgabe S 126 5 Z v u Hammer S 265 266 Hammer S 254 258 Kiewitz S 289 Kiewitz S 292 7 Z v u Stephan S 214 unten Stephan S 215 unten Stephan S 219 unten Stephan S 220 unten Stephan S 221 unten Arnold S 102 103 Albrecht S 186 Mitte Arnold S 103 Passage TV 1988 IMDb Abgerufen am 20 Dezember 2012 Hammer S 265 6 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Passage Christoph Hein amp oldid 236072761