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Parisina ist eine Oper in vier Akten von Pietro Mascagni Das Libretto wurde von Gabriele D Annunzio geschrieben Sie wurde am 15 Dezember 1913 in der Mailander Scala uraufgefuhrt OperndatenTitel ParisinaTitelblatt von Plinio NomelliniForm Oper in 4 AktenOriginalsprache ItalienischMusik Pietro MascagniLibretto Gabriele D AnnunzioUrauffuhrung 15 Dezember 1913Ort der Urauffuhrung Teatro alla Scala MailandSpieldauer ca 3 StundenPersonenNicolo d Este Bariton Ugo d Este Tenor Parisina Malatesta Sopran Stella d Assassino Mezzosopran Aldobrandino dei Rangoni Bass Die Tochter von Nicolo d Oppizi genannt La Verde Mezzosopran Gefolge Magde Knechte Jager Jagdburschen Waffenmanner Musikerinnen vermummte Gestalten Monche Matrosen Piraten Statisten und Chor Titelblatt des Librettos Mailand 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 1 4 Vierter Akt 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 Rezeption 3 Instrumentation 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErster Akt Bearbeiten Villa Estense auf einer Insel im PoVerschiedene junge Manner und Frauen beschaftigen sich mit den verschiedensten Dingen Unter ihnen Ugo der uneheliche Sohn Niccolos mit Stella mit einigen anderen Mannern unter ihnen auch sein Freund Aldobrandino welche mit Bogenschiessen beschaftigt sind Ugo wird bald von seiner Mutter uber seine Meinung zu Parisina der Gattin Niccolos und damit siegreichen Rivalin Stellas befragt Dieser jedoch redet nur von seinem Verlangen nach Kampfen und Tod Als seine Mutter jedoch nicht nachlasst sagt er dass er Parisina hasse Sie reagiert indem sie ihm ein Flaschlein mit Gift reicht Bald darauf erscheint von Musikern begleitet Parisina in der Loggia Stella verflucht Parisina und verlasst den Park wahrend jene vor Wut und Scham sprachlos von ihren Dienerinnen gestutzt werden muss Als Niccolo heimkehrt erzahlt Parisina ihm von dem Vorfall mit Stella Da sie jedoch beginnt jene zu beleidigen verliert Ugo den Verstand und mochte den Hof verlassen in Abenteuern will er den Tod finden Hierauf bricht Parisina in Tranen aus Zweiter Akt Bearbeiten Das heilige Haus in LoretoDie als Pilgerin aus Ferrara gekommene Parisina wird von La Verde in uppige Gewander gekleidet Am Altar opfert Parisina ihren Schmuck und ihre Kleidung der Madonna Plotzlich ertont von aussen Kampfgebrull Piraten waren gekommen um die Schwarze Madonna zu rauben Die Meldung Aldabradinos Ugo wurde mit seinen Mannen den Piraten Widerstand leisten versetzt Parisina in Bangen um ihren Stiefsohn Jene jedoch konnen den wutenden Kampf fur sich gewinnen und die Piraten zur Flucht drangen Gemeinsam danken Parisina und Ugo der Madonna welcher er sein noch blutgetranktes Schwert opfert Aus einer Wunde an Ugos Nacken tropft Blut auf das weisse Kleid Parisina welche die Wunde pflegen mochte Ugo rasend vor Begierde und noch trunken von der Schlacht gesteht Parisina seine Liebe fur sie Zuerst wehrt sich Parisina noch gegen seine Umarmung doch schlussendlich gibt sie sich ihm von der Liebe uberwaltigt hin Dritter Akt Bearbeiten Das A Ursi Zimmer in Belfiore spater AbendWahrend Parisina die Geschichte von Tristan und Isolde liest liegt La Verde zu ihrer Seite und scheint in Schlaf Durch das Zuspatkommen Ugos wird Parisina angstlich und La Verde warnt sie im Hofe wurden Spione weilen Parisina erlebt eine Vision in ihr wird sie mit den traurigen Schicksalen Isoldes und Francesca konfrontiert in denen sie das ihre wieder zu erkennen meint Als Ugo erscheint und leidenschaftlich seine Stiefmutter umarmt verlasst La Verde sie Noch bevor sie sich zum Bett bewegt haben kommt La Verde und warnt die Liebenden vor dem plotzlichen Erscheinen Niccolos Parisina versucht das Schlimmste zu verhindern und versteckt Ugo hinter einem Vorhang Niccolo erscheint und gibt vor er wurde einen entlaufenen Panther suchen Da sieht er dass sich hinter dem Vorhang etwas bewegt und mochte mit seinem Schwert zustechen Parisina kann ihn durch den Ausruf Nein nein Es ist Ugo Ugo dein Sohn zuruckhalten Erkannt versuchen beide die Schuld nur auf sich zu ziehen Doch Niccolo kennt kein Erbarmen Er verurteilt sie zum gemeinsamen Tod am Schafott Vierter Akt Bearbeiten Der Turm des Lowen mit Richtplatz und SchafottParisina und Ugo hinter einem Gitter verschlossen sind Welt und Zeit entruckt Nicht einmal die eigene Mutter kann Ugo ruhren fur ihn ist nur noch Parisina Der Henker fuhrt die beiden Liebenden zum Schafott sie knien sich auf den Boden senken ihr Haupt und erstes Morgenlicht erleuchtet die Szene 1 Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Wahrend eines Aufenthalts in London im Februar 1912 bei welchem Mascagni verpflichtet war taglich zwei Vorstellungen von Cavalleria rusticana zu dirigieren beschaftigte er sich in der verbleibenden Zeit mit der Suche nach einem neuen Opernstoff Zahlreiche Texte wurden ihm zugeschickt darunter zwei von Luigi Illica eine Marchengeschichte und eine Verarbeitung des biblischen Judithstoffes doch keiner der Texte sagte ihm zu zu blutleer waren sie ihm So schrieb er an Illica er habe noch die Fahigkeit Musik zu schreiben die nach Sperma und Kaffee riecht und daher benotige er Charaktere die lebende Menschen seien mit unserem Blut in den Adern Zu jener Zeit kam Mascagnis bevorzugter Verleger Renzo Sozogno auf die Idee Mascagni mit dem damals wichtigsten Dichter Italiens Gabriele D Annunzio zusammenzubringen D Annunzio sagte zu und reichte dem Verlag am 25 Marz 1912 sein Drama Parisina vor welches alsbald bei Mascagni ankam Dieser war zuerst von Bedenken erfullt D Annunzios Sprache wurde sich zu stark in den Vordergrund drangen und ein Vertonen nahezu unmoglich machen Da ihm der Stoff und die Sprache zusagten entschied er sich fur Parisina und unterschrieb am 20 April den Vertrag Anfang Mai des gleichen Jahres besuchte Mascagni D Annunzio in Paris wo er sich von ihm den Text vorlesen liess Dies ruhrte daher das Mascagni in seiner neuesten Oper die grosstmogliche Einheit zwischen Musik und Sprache zu finden erhoffte Am 8 Dezember konnte er die Komposition nach 134 Tagen abschliessen Mit gewissem Widerstreben musste er jedoch 330 der 1400 Verse D Annunzios streichen Am 1 Mai des Folgejahres begann Mascagni mit der Instrumentation welche er mit hochster Sorgfalt und Liebe zum Detail schrieb Diese vollendete er Anfang November 1913 Rezeption Bearbeiten Zur aufwendigen Urauffuhrung der Oper kam nicht nur die nationale und internationale Presse die konkurrierenden Verlagshauser Ricordi und Sozogno sondern auch beinahe samtliche bedeutende Kollegen Mascagnis unter anderem Franco Alfano Umberto Giordano Giacomo Puccini und Riccardo Zandonai Es sangen u a Ernestina Poli Randaccio Hipolito Lazaro und Carlo Galeffi die musikalische Leitung hatte Mascagni selbst inne Auch wenn es sich nicht um einen Misserfolg handelte nahm das Publikum die Oper nur verhalten auf was vermutlich auch mit der Lange der Oper zu tun hat So begann die Urauffuhrung um 20 45 und endete erst um 1 35 in der Nacht 2 Ab der zweiten Auffuhrung strich Mascagni den letzten Akt um dem Vorwurf entgegenzutreten bei seiner Oper handele es sich wegen der Lange um einen italienischen Tristan Heutzutage wird falls die Oper uberhaupt gespielt wird der vierte Akt wieder aufgefuhrt Einige wenige Wiederauffuhrungen nach dem Krieg waren u a 1952 in Livorno unter Leitung von Gianandrea Gavazzeni und in der Titelpartie Maria Caniglia 1976 spielte das Radiotelevisione Italiana Milano die Oper beinahe ungekurzt es dirigierte Pierluigi Urbini Emma Renzi war in der Titelrolle zu horen Michele Molese war ein uberzeugender Ugo 1978 gab es noch in Rom eine aufwendige Produktion wieder dirigiert von Gavazzeni 1 Instrumentation BearbeitenDie Partitur verlangt einen immensen Orchesterapparat 1 Holzblaser Piccoloflote auch Flote Flote in hoch G auch Flote zwei Floten auch Bassflote in F und Bassflote in C zwei Oboen Englischhorn Es Klarinette zwei Klarinetten Bassklarinette Kontrabassklarinette drei Fagotte Kontrafagott ad lib Blechblaser Vier Horner vier Trompeten drei Tenorposaunen Kontrabassposaune Pauken Schlagwerk Grosse Trommel Becken Triangel kleine Trommel Tamtam Glockenspiel Xylophon Celesta zwei Harfen Orgel Streicher Buhnenmusik Acht Jagdhorner sechs Trompeten acht Horner drei PosaunenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Parisina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Parisina Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Parisina Libretto italienisch Mailand 1913 Digitalisat im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Werkinformationen und Libretto italienisch als Volltext auf librettidopera it Parisina Pietro Mascagni im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Diskografie zu Parisina bei Operadis Historische Kritik von Parisina 1913 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rein A Zondergeld Parisina In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 3 Werke Henze Massine Piper Munchen Zurich 1989 ISBN 3 492 02413 0 S 722 723 Alan Mallach Pietro Mascagni and his operas Northeastern University Press 2002 ISBN 978 1555535247 S 205Normdaten Werk GND 4282001 7 lobid OGND AKS LCCN n2015023170 VIAF 195120951 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parisina Mascagni amp oldid 236377271